Ein Leben wie im Puzzle

(down below in english) Das Leben im Van ist anders, als man es sich vorstellt. Binsenweisheit, werden jetzt einige sagen, ist es vielleicht auch, aber was ich meine ist, dass sich viele Vorurteile zwar bewahrheiten, aber dennoch „in process“ merkt man plötzlich, wie sehr man doch in Bildern denkt und nicht in eigenen Erfahrungen.

Ganz banal beginnt es schon dabei, dass es beispielsweise hier heute Morgen aussieht, wie auf einem 1000 oder mehr Teile Puzzlemotiv. Einsame Boote, sogar eines, das von Sand so eingefangen ist, dass es schon selbst Teil vom Strand wurde. Davor Meer und darüber Sonnenaufgang. Es ist schon beinahe kitschig schön und dennoch für uns mittlerweile eine Art Alltag.

Denn es ist kalt, richtig kalt. Für den geneigten Leser in Deutschland, der just bei Minustemperaturen im Schnee hockt, sind drei, vier Grad vielleicht lächerlich, aber hier, wo es tagsüber dennoch gern T-Shirt warm wird, die Temperaturen also zwischen vier Uhr Mittags und sieben Uhr Abends gern um 20 Grad sinken, sind diese Temperaturschwankungen wie Jahreszeitenwechsel in drei bis vier Stunden. Von kurzer Hose zu langer Unterhose, von Sonnenbrille zu Heizung, alles binnen eines gefühlten Augenblicks.

Und in der gleichen Zeit, wird ein 1000 Quadratmeter Wohnzimmer zu einer Fototapete, denn, der Mensch ist ein Gewohnheitstier und mag folglich nur ungern totale Veränderungen wie diese. Man geht rein, obwohl es draussen paradiesisch schön ist und weil man alles schon so häufig genossen hat, möchte man auch Abends gern Mal einen Film sehen, aber leider hat man vergessen, ob das Internetsignal gut genug ist. Also bleibt nur Stricken, schreiben oder Lesen, zu zweit,auf dem Klo, denn Schlafzimmer, Küche und Bad, sind ja zurück auf ihre vier Quadratmeter geschrumpft, die auf vier Rädern die Kernkompetenz Mobilität haben.

Ja, das ist oft urgemütlich und kuschelig, wenn der Gaskocher das Teewasser erhitzt und manchmal der Regen wie ein Fremder an die Scheiben klopft, man fühlt sich wie bei einer Bergsteigerexpedition an der zweiten Versorgungsstelle, obwohl wir davon keine Ahnung haben.

Aber man weiss schon vor dem Einschlafen, dass morgen aus dem Schlafzimmer wieder ein Büro werden muss, weil man auch im Paradies Geld verdienen muss. Und wenn man dann einschläft, oft zu geschafft vom alternativen Alltag, dann reduziert sich das gemeinsame kuscheln oft auf einen „Gute-Nacht-Kuss“, dem wichtigsten Moment in diesem Leben, auch wenn er nur flüchtig ist. Denn Streit würde in dieser Enge ein Miteinander unmöglich machen, da sich aus dem Weg gehen nicht selten unmöglich ist.

Dennoch passiert er und natürlich dauert es auch schon Mal eine Stunde, bis man sich wieder annähert, aber Tage von atmosphärischer Giftgalle kann man sich „on track“ nicht leisten. Nicht nur, weil der Platz zu gering ist, sondern auch deshalb, weil es nicht selten keinen anderen Menschen gibt, mit dem man sich alternativ austauschen kann.

Ich bin froh, dass ich all dieses mit der großartigsten Frau auf Erden teilen, genießen und ja, auch manchmal nur ertragen kann. Denn es gehört oft mehr als nur klischeige Liebe dazu, um gemeinsam einen solchen Ritt auf der Waiküre machen zu können.

Bis morgen,

Euer Ulf

A life like a puzzle

Life in a van is different from what you imagine. Some may say that this is a truism, but what I mean is that although many preconceptions prove to be true, „in process“ you suddenly realize how much you think in pictures and not in your own experiences.

It starts in a very banal way with the fact that here this morning, for example, it looks like a 1000 or more piece jigsaw puzzle. Lonely boats, even one that is so captured by sand that it has become part of the beach itself. The sea in front and the sunrise above. It’s almost kitschy and yet for us it’s now a kind of everyday life.

Because it’s cold, really cold. For readers in Germany, who are sitting in the snow in sub-zero temperatures, three or four degrees is perhaps ridiculous, but here, where it still likes to be T-shirt warm during the day, meaning temperatures can drop by 20 degrees between four in the afternoon and seven in the evening, these temperature fluctuations are like changing seasons in three to four hours. From shorts to long underpants, from sunglasses to heating, all within what feels like an instant.

And in the same time, a 1000 square meter living room becomes a photo wallpaper, because humans are creatures of habit and therefore don’t like total changes like this. You go inside even though it’s paradisiacally beautiful outside and because you’ve enjoyed everything so often, you’d like to watch a movie in the evening, but unfortunately you’ve forgotten whether the internet signal is good enough. So all you can do is knit, write or read, together, on the loo, because the bedroom, kitchen and bathroom have shrunk back to their four square meters, which have the core competence of mobility on four wheels.

Yes, it’s often very cozy and snug when the gas stove heats the tea water and sometimes the rain knocks on the windows like a stranger, you feel like you’re on a mountaineering expedition at the second supply point, even though we have no idea what it’s like.

But you know before you fall asleep that tomorrow the bedroom will have to become an office again, because you have to earn money in paradise too. And when you fall asleep, often too exhausted from the alternative everyday life, cuddling together is often reduced to a „goodnight kiss“, the most important moment in this life, even if it is only fleeting. After all, arguments would make togetherness impossible in such close quarters, as it is often impossible to avoid each other.

Nevertheless, it happens and of course it sometimes takes an hour to get closer again, but you can’t afford days of atmospheric toxic bile „on track“. Not only because there is not enough space, but also because there is often no one else to talk to as an alternative.

I am glad that I can share all this with the greatest woman on earth, enjoy it and yes, sometimes just endure it. Because it often takes more than just clichéd love to be able to take such a ride on the Waiküre together.

See you tomorrow,

Your Ulf

„Die Perspektive ist fertig“

(down below in english) Hier, in einer unspektakulären Einöde, hinter Olivenhainen und Orangenbäumen, scheinen wir endlich angekommen.

Es ist nicht so, dass wir ewig bleiben, aber dieser Platz bleibt, so wie er jetzt ist, für immer in unseren Herzen. Keine Palmen, keine Müllcontainer und keine Touristen. Nur ein kleiner Schrain für Gläubige erinnert daran, dass es hier auch andere Menschen gibt oder gab.

Die Wucht der Wellen ist so gleichmäßig gewaltig, dass man die Schönheit kaum ertragen kann und ihr Rauschen scheint fast lauter als die Tiefflieger, die auch hier in Griechenland jetzt wieder so oft zu vernehmen sind wie zu Zeiten, als ich noch ein kleiner Junge war.

Hier gibt die Natur den Ton an, weißt den Menschen ihren Platz zu und zelebriert die Gezeiten so, wie sie einst begonnen haben.

Auf dem Weg zu dieser verlassenen Einöde streiften wir Kilometer von Gewächshäusern mit all jenem Gemüse und Obst, dass bei uns, auch jetzt tief im Winter, bei Schnee und Eis so selbstverständlich in den Regalen liegt, als würde da, wo jetzt unser Jürmann steht, ein Lidl beheimatet sein.

Aber hier sind Lidl und Co ganz weit weg. Statt dessen findet man in der benachbarten Gemeinde einen kleinen Supermarkt, der sie alle in Preis und Freundlichkeit in den Schatten stellt.

Hier wohnen ehrliche Leute mit ehrlichen Bedürfnissen. Kein Reisebüro oder kläffende Köter vor prunkvollen Villen. Nur ein kleiner Münsterländer mit Kuhglocke um den Hals begrüßte uns, um direkt danach wieder zwischen wildem Geäst zu verschwinden.

Dieses liebe Tier gierte nicht nach Lebensmitteln und Streicheleinheiten wie so viele andere freilaufende Haustiere hier, dieser Hund ist ein geliebtes und versorgtes Tier und sieht darüber hinaus noch aus wie der Liebling meiner Kindheit Aggy.

Hier kann ich endlich zu schreiben beginnen und die Arbeit genießen. Hier möchte Silvana nähen und Yoga machen. Hier möchte man ausruhen, denn das nächste Abenteuer kommt bestimmt; nur hoffentlich nicht gleich morgen.

Ob dem so ist, erfahrt ihr und erfahren Sie in 24 Stunden,

Euer Ulf

„The perspective is ready!“
Here, in an unspectacular wasteland, behind olive groves and orange trees, we finally seem to have arrived.

It’s not as if we’ll stay forever, but this place, as it is now, will remain in our hearts forever. No palm trees, no garbage containers and no tourists. Only a small shrine for believers reminds us that there are or were other people here too.

The force of the waves is so uniformly powerful that you can hardly bear the beauty and their roar seems almost louder than the low-flying planes that can be heard here in Greece as often now as when I was a little boy.

Here, nature sets the tone, assigns people their place and celebrates the tides as they once began.

On the way to this deserted wasteland, we passed miles of greenhouses with all the fruit and vegetables that are so commonplace on our shelves, even now in the depths of winter, in the snow and ice, as if a Lidl was located where our Jürmann is now.

But here, Lidl and Co are a long way away. Instead, there is a small supermarket in the neighboring community that puts them all in the shade in terms of price and friendliness.

Honest people with honest needs live here. No travel agencies or yapping dogs in front of magnificent villas. Only a small Münsterländer with a cowbell around his neck greeted us, only to disappear again immediately afterwards among the wild branches.

This dear animal was not craving food and cuddles like so many other free-roaming pets here, this dog is a loved and cared for animal and also looks like my childhood favorite Aggy.

Here I can finally start writing and enjoy the work. This is where Silvana wants to sew and do yoga. This is where you want to rest, because the next adventure is sure to come, but hopefully not tomorrow.

You will find out in 24 hours,

Your Ulf

Oh black Lady

(Down below in english) Aufwachen an diesem Strand ist wie sich jeden Tag an einem anderen Platz zu befinden. Denn hier ist die Wassermasse des Mittelmeers immer wieder eine andere.

Als wir ankamen, war sie türkisblau und der Strand karibisch schön. Hell weiche Sandmassen so weit das Auge reichte und Wellen so freundlich schön, dass kein Foto die Einmaligkeit festhalten konnte.

Kurze Zeit später zeigte Poseidon, wie viel Kraft in ihm stecken kann. Gestein, in Massen, als hätten unzählige Radlader ihre Schaufeln nachts ununterbrochen mit Kieseln gefüllt, säumten den Strand und verliehen der Atmosphäre den Klang von Eiswürfeln in einem Whiskyglas. Gluckgluckgluckgluckgluck.Gluckgluckgluckgluckgluck.

Dann wurde es ruhig, die Wellen, wie glatt gebügelt, bildeten einen dunkelblauen Teppich aus Wasser, der nur die Sonne spiegeln sollte. Und der Strand bildete den Rahmen dieses Kunstwerks aus Milliarden kleiner Körnchen, die alle einst Kiesel oder gar Felsbrocken waren. Kein Plätschern, keine Schaumkrone, einfach nur Spiegel einer unendlichen Schönheit.

Und heute erstrahlt das Meer wie eine Königin der Nacht. Als habe sie die Schwärze der Dunkelheit in sich aufgenommen, um sich von ihr als Seetank zu befreien. Die black Lady spuckt Algen, als müsse sie sich davon wie bei Raucherkatharr befreien.

Jede Woge abertausende Kilo pechschwarzes Etwas, dass den Strand in beängstigender Schönheit erstrahlen lässt. Und die Wolken am Himmel verdunkeln die Sonne, damit sie nicht den düsteren Eindruck mit freundlichem Licht verwässern solle.

Ich weiss nicht, ob das alles eine Reminiszenz an den Klimawandel oder schlicht ein Abbild wechselnder Gezeiten ist, aber in mir ruft das Rauschen heute Warnrufe der Zeit ins Ohr: Pass auf mich auf.

Ich habe Dich gehört und gesehen habe ich die die düsteren Zeichen einer warnenden Natur.
Wir müssen aber gemeinsam Acht geben, dass die Schönheit der Welt nicht dauerhaft vom Ausfluss des Argwohns wütender Meere getrübt wird.

Bis morgen von anderer Stelle,

Euer Ulf

Oh black lady
Waking up on this beach is like standing in a different place every day. Because the waters of the Mediterranean here are always different.

When we arrived, it was turquoise blue and the beach was Caribbean in beauty. Bright, soft masses of sand as far as the eye could see and waves so friendly and beautiful that no photo could capture their uniqueness.

A short time later, Poseidon showed just how much power he can have. Rocks in masses, as if countless wheel loaders had continuously filled their shovels with pebbles at night, lined the beach and lent the atmosphere the sound of ice cubes in a whisky glass. Chortle chuddle chuddle chuddle chuddle chuddle chuddle.

Then it became calm, the waves, as if ironed smooth, formed a dark blue carpet of water that only reflected the sun. And the beach formed the frame of this work of art made of billions of small grains, all of which were once pebbles or even boulders. No ripples, no whitecaps, just a mirror of infinite beauty.

And today the sea shines like a queen of the night. As if she had absorbed the blackness of darkness in order to free herself from it as a sea tank. The black lady spews algae as if she has to rid herself of it like a smoker’s catarrh.

Every wave is thousands of kilos of pitch-black something that makes the beach glow with frightening beauty. And the clouds in the sky darken the sun so that it doesn’t dilute the gloomy impression with friendly light.

I don’t know whether this is all a reminiscence of climate change or simply a reflection of the changing tides, but today the noise calls out to me as a warning of the times: Take care of me.

I have heard you and I have seen the gloomy signs of a warning nature.
But together we must take care that the beauty of the world is not permanently tarnished by the outpouring of the suspicion of angry seas.

See you tomorrow from another place,

Your Ulf

Licht und Schatten

(down below in english) Auch wenn mir einige in der alten Heimat es kaum glauben können, ich bin Pflicht bewusst. Das heißt, dass ich die mir anvertrauten Aufgaben sehr ernst nehme und alles in meiner Macht stehende bereit bin dafür zu geben, dass ich mein Geld wert bin

Auf dieser Reise muss ich jedoch erstmalig feststellen, dass ich nicht alles machen kann, was ich denke tun zu müssen, denn dann könnte ich nicht überleben. Ich gebe Deutschunterricht für Aupairs, eine wundervolle Aufgabe, aber auch eine sehr arbeitsintensive. Ich freue mich jeden Tag den Frauen und Männern meine Heimatsprache näher bringen zu können, also das, was ich so liebe beizubringen. Aber ich bin zu ambitioniert. Beantworte alle Fragen und will, dass jeder mitkommt, das ist jedoch leider unmöglich, denn der Tag hat nur 24 Stunden und Chatmoderator bin ich ja auch noch.

Wie soll man also den eigenen Anspruch mit der Realität versöhnen, die gnadenlos fordert, dass man isst, trinkt, sich ausruht und die Wohnmöglichkeit in Schuss hält?

Indem man Abstriche macht. Den Lebensstandard hinabsetzt, gegen die eigene Intention, manche im Kurs zurücklässt und Nachts nicht bis 4, sondern nur bis 2 chattet, sonst fehlt die notwendige Zeit dafür, warum man unterwegs ist, Regeneration.

Ich wollte doch bei mir ankommen und nicht wieder in einem Hamsterrad aus Aufgaben und schlechtem Gewissen landen. Ich wollte doch endlich leben und mit Silvana die Welt entdecken. Aber dafür muss ich seelisch härter werden. Abschalten lernen und die Pflicht wieder auf den Platz verweisen, an den sie gehört, auf die nicht so prominenten Plätze.

Ich darf mir Unmöglichkeiten wie perfekte Vorbereitung als Erstellung von Arbeitsmaterialien sowie 10 Stunden nachts vorm Computer einsamen Seelen beistehen, nicht mehr selbst zum Vorwurf machen. Ich kann das nicht alles miteinander versöhnen, weil auch das, was ich als meine eigentliche Aufgabe sah, zu schreiben, nicht mehr realisiere. Und das ist doch meine eigentliche Leidenschaft.

Das bedeutet aber, weniger fahren, weniger Optimieren und weniger sparen, um genau zu sein nichts, denn so gut zahlt die Welt nicht, die doch mit dem Versprechen lockt, dass mit Fleiss alles möglich ist.

Vielleicht helfen Sie uns, mit kleinen Spenden an PayPal (@Silvana379), vielleicht mit Aufträgen, die ich als Autor für Sie übernehmen kann, aber vielleicht hilft auch einfach der heilige Antonius, indem er mir die Kraft gibt, unter Verzicht nicht mehr zu leiden und damit zu leben, was ich habe und kann, viel Idealismus und noch mehr Liebe zum Leben.

Bis morgen, wieder etwas weniger rational,

Euer Ulf

Light and shadow
Even if some people in the old country can hardly believe it, I am aware of my duty. This means that I take the tasks entrusted to me very seriously and am prepared to do everything in my power to ensure that I am worth my salt

On this trip, however, I have to realize for the first time that I can’t do everything I think I have to do, because then I wouldn’t be able to survive. I teach German to au pairs, which is a wonderful job, but also very labor-intensive. I’m happy every day to be able to teach the women and men my native language, the thing I love so much. But I am too ambitious. I answer all the questions and want everyone to follow along, but unfortunately that’s impossible because there are only 24 hours in a day and I’m also a chat moderator.

So how can you reconcile your own ambitions with reality, which mercilessly demands that you eat, drink, rest and keep your accommodation in good condition?

By making sacrifices. By lowering your standard of living, against your own intentions, leaving some people behind and chatting until 2 a.m. instead of 4 a.m., otherwise you won’t have the time you need to find out why you’re on the road, to regenerate.

I wanted to find myself and not end up back in a hamster wheel of tasks and a guilty conscience. I wanted to finally live and discover the world with Silvana. But to do that, I had to toughen up mentally. Learn to switch off and put my duties back where they belong, in the less prominent places.

I can no longer blame myself for impossibilities such as perfect preparation as the creation of work materials and 10 hours at night in front of the computer to help lonely souls. I can’t reconcile it all, because I no longer realize what I saw as my actual task of writing. And that is my real passion.

But that means driving less, optimizing less and saving less, or to be precise, nothing, because the world doesn’t pay that well, even though it lures you in with the promise that anything is possible with hard work.

Maybe you can help us, with small donations to PayPal (@Silvana379), maybe with commissions that I can take on for you as an author, but maybe St. Anthony will simply help by giving me the strength to stop suffering from renunciation and to live with what I have and can, a lot of idealism and even more love for life.and even more love for life

See you tomorrow, a little less rational again,

Your Ulf

Willkommen und Abschied

(Down below in english) Gestern war es soweit, wir sind wieder gestartet. Raus aus der Comfort Zone Igoumenitsa zurück ins Abenteuer. Ein letztes Gyros mit unseren neuen Freunden Andrea und Nikita in der Stadt und dann los Richtung Süden.

Und beide überkam ein wenig Wehmut, man könnte fast sagen Heimweh, als wir um die Ecke Richtung Parga bogen. Das kleine örtchen an der Grenze zu Albanien war uns mit seiner unscheinbaren Schönheit und ihren freundlichen Bewohnern wie Gästen ans Herz gewachsen.

Aber wir hatten den Jürmann ja als mobiles Heim gedacht und so freuten wir uns auch auf das, was uns jetzt erwarten würde.

Und wir würden wahrlich nicht enttäuscht. Traumstrände, so weit das Auge reicht und jeder einzelne war ein Erlebnis. Dennoch, wir spürten, das uns die letzten Wochen verändert haben. Ein Traumstrand ist ein Traumstrand, aber wir bekamen Lust auf Menschen. Es muss ja nicht gleich Istanbul sein.

Also verließen wir eine einsame Lagune, schön wie in „the beach“ nur, weil wir den Kaffee vergessen haben und fuhren weiter. Diesmal ohne Navi, nur die Nase im Wind und den Blick in die Ferne, bis wir Parga erreichten.

Unbeschreiblich schön, wie die niederländischen Antillen. Einsame kleine Inseln, bewohnt wie von Jim Knopf, vor einer kleinen Bucht, die von den Menschen liebevoll gestaltet wurde. Nur ein paar Hotels, dessen Auffahrten für uns jedoch wirklich unpassierbar waren. Natürlich der einzige Grund, warum wir nicht einkehren.

Wir genossen also den Sonnenuntergang, auch wenn es ein wenig wolkig war und fuhren später glückselig in einen weiteren, noch kleineren Ort, wo wir heute erwachten. Hier, wo wir endlich an unseren Kaffee dachten und genau zwischen vereinzelten Häusern und einem Strand, an dem die Wellen 50 Meter lang auslaufen, werden wir bleiben, sagten wir uns und lächelten in den Regenbogen

Nur für ein paar Tage versteht sich. Wie immer.

Bis morgen,

Euer Ulf

Welcome and farewell

Yesterday was the day, we took off again. Out of the comfort zone of Igoumenitsa and back into adventure. One last gyros with our new friends Andrea and Nikita in the city and then off south.

And both of us were a little nostalgic, you could almost say homesick, as we turned the corner towards Paga. We had grown fond of the small village on the border with Albania with its unassuming beauty and friendly inhabitants and guests.

But we had thought of the Jürmann as a mobile home and so we were looking forward to what awaited us.

And we were not disappointed. Dream beaches as far as the eye could see and every single one was an experience. Nevertheless, we felt that the last few weeks had changed us. A dream beach is a dream beach, but we were in the mood for people. It doesn’t have to be Istanbul.

So we left a lonely lagoon, beautiful as in „the beach“ only because we forgot the coffee and drove on. This time without a satnav, just our noses in the wind and a view into the distance until we reached Paga.

Indescribably beautiful, like the Dutch Antilles. Lonely little islands, inhabited as if by Jim Knopf, in front of a small bay that has been lovingly landscaped by the people. There were only a few hotels, but their driveways were really impassable for us. The only reason why we didn’t stop off, of course.

So we enjoyed the sunset, even if it was a little cloudy, and later drove blissfully to another, even smaller town, where we woke up today. Here, where we finally thought of our coffee and right between scattered houses and a beach where the waves run out for 50 meters, we will stay, we said to ourselves and smiled into the rainbow

Just for a few days, of course. As always.

See you tomorrow,

Your Ulf

In einem Bild von Monet

(down below in english) Gibt es was Schöneres, als morgens AUSGESCHLAFEN die Sonne aufgehen zu sehen? Den Wellen wie in einem Testbild zu lauschen und zu schweigen?

Einfach Dasein. Jeder Tag an dem etwas nicht funktionierte und jeder Ärger, sind in diesem Moment vergessen.

Das Rauschen wirkt wie ein Besen im Geist, der allen Unmut und jede Windung an friktionale Aktivität einfach hinaus geleitet.

Dass das Mikrophon gestern bei der Nachhilfe nicht funktionierte, vergessen. Das ich so gerädert von einer Millionen Aufgaben die Augen schon um zwei Uhr Nachmittags kaum noch aufhalten konnte, ad Acta gelegt, das ich keinen Tabak mehr habe? Egal.

Schlaf, das Ibuprophen des Gestressten, hat seine Erwartungen mehr als erfüllt. Ich fühle mich wie am jüngsten Tag, nichts erwartend, außer dem, dass es bitte so friedlich bleibe. Bewegtes Standbild ohne Sorgen und Nöte. Was auch immer der Tag bringen mag, hier werde ich es einfach aussitzen.

Geblendet von der Morgensonne die Augen schließen und den salzigen Geschmack des Meeres inhalieren.

Im Jetzt wie hier, erfüllen sich alle Hoffnungen und Wünsche, die unseren Entschluss zu gehen motivierten.

Angekommen in einem Postkartenidyll, in einem Traum, den so viele Maler und Poeten zu manifestieren suchten.

Ich sitze in einem Bild von Monet oder Casper David Friedrich. Mein Umfeld sind die Bilder zu den unzähligen Worten von Thomas Mann. Und meine Seele genießt die Pinselstriche eines Schöpfers, an den ich im Alltag nicht glauben will.

Wenn ich irgendwann sterbe, wird dieser Moment mein letzter Gedanke sein. An diesem Strand wird mich der Fährmann des Jenseits abholen und auf die die andere Seite bringen.

Hier und jetzt, kann ich fühlen und sehen, wie die transzendente Vorstellung von innerem Frieden,Gestalt annimmt.

Bis morgen,

Euer Ulf

In a painting by Monet

Is there anything more beautiful than watching the sun rise in the morning at sunrise, SLEEPING OUT? Listening to the waves as if in a test painting and remaining silent?

Simply being. Every day that didn’t work out and every annoyance are forgotten in this moment.

The noise acts like a broom in the mind that simply channels out all resentment and every twist and turn of frictional activity.

I forget that the microphone didn’t work yesterday during tutoring. That I was so exhausted from a million tasks that I could barely keep my eyes open at two o’clock in the afternoon, put aside the fact that I no longer have any tobacco? Never mind.

Sleep, the ibuprophene of the stressed-out, has more than fulfilled its expectations. I feel like it’s Judgment Day, expecting nothing but that it would please stay this peaceful. A moving still image without worries or hardship. Whatever the day may bring, I’ll just sit it out here.

Blinded by the morning sun, I close my eyes and inhale the salty taste of the sea.

In the now, as here, all the hopes and wishes that motivated our decision to leave are fulfilled

Arrived in a postcard idyll, in a dream that so many painters and poets have tried to manifest.

I am sitting in a painting by Monet or Casper David Friedrich. My surroundings are the paintings to the countless words of Thomas Mann. And my soul enjoys the brushstrokes of a creator I don’t want to believe in in everyday life.

When I die one day, this moment will be my last thought. On this beach, the ferryman of the afterlife will pick me up and take me to the other side.

Here and now, I can feel and see the transcendent idea of inner peace taking shape.

See you tomorrow,

Your Ulf

Ein Sonntag wie im Bilderbuch

(down below in english) Wenn man das Gesicht wie ein Hund gierig auf einen langen Hals aus einer gemütlichen Betthöhle in die Wärme streckt und die einzelnen Strahlen die Lippen zu trocknen beginnen, denkt man normalerweise nicht an November, sondern an Frühling.

Und wenn die ersten Töne, die das Ohr an den Geist senden muss nicht Nachrichten oder ein Wecker sind, sondern Spatzengezwitscher, dass von Nahrung erzählt, die sich am Rande der rauschenden Wellen befinden soll, dann darf sogar die erste Zigarette ein wenig zu stramm gedreht sein. Denn der frisch aufgebrühte Kaffee übernimmt gerne die meditative Aufgabe des Objekts der Begierde, als Ursprung kleiner Wölkchen den Blick zu fesseln um zu träumen.

Eigentlich haben wir das fast täglich, aber das menschliche Naturell ist oft viel zu träge, ähnliche Naturereignisse jedes Mal aufs Neue wie ein einmaliges Wunder zu genießen. Es sucht nach Gemeinsamkeiten mit bereits Erlebten und will alles zu einer konstruktiven Routine pragmatisieren.

Wenn die Sonne so scheint, kann man ideal die Batterien laden oder braun werden, noch Kleinigkeiten am Jürmann optimieren oder wenigstens spazieren gehen, alles nur nicht inne halten. Kein Gedanke wird an Genuss „verschwendet“, denn: Zeit ist Geld.

Das die Seele ohne diese stillen Momente zugrunde geht, weil sie alles noch so kleine Erlebte immer wieder verarbeiten muss, wird dabei oft vergessen.

Wenn bei einer Erkältung der Körper nach Ruhe schreit, weil einem beispielsweise die Glieder schmerzen, ist es selbstverständlich richtig, (nicht zwingend gut), sich auszuruhen.

Aber die Seele beschwert sich nicht laut und schreit „Stopp, Hilfe! Ich brauche Ruhe zum Verarbeiten der Gedanken als Emotionen“.

Denn die Seele ist wie die Ohren. Sie kann sich auch nicht einfach verschließen und sich wie Augen für kleine Momente verschnaufen. Sie arbeitet wie eine scheinbar unkaputbare Maschine unaufhörlich weiter.

Bis sie streikt und plötzlich alles nur noch dunkel sieht und keinen Ausweg aus dem schönsten Paradies als wahr genommene Hölle offeriert.
Dann ist es meist zu spät für einfach nur Ruhe. Denn man hat ganz „en passent“ das Genießen verlernt, weil man sich in dieser Wahrnehmung zu wenig geschult hat.

Dann wird die unerträgliche Stille eines friedlichen Jetzt zur unerträglichen Belastung, weil sie nicht zu Geld gemacht werden kann sondern nur eine Möglichkeit bietet: Sie zu genießen.

Wir haben uns vorgenommen dieses „Genießen“, wie eine hohe Kunst die man als Kind einfach geschenkt bekam, wieder zu erlernen.
Jeden Tag beginnen wir, wie beim Fahrrad fahren oder laufen lernen, der Seele Ruhe zu gönnen, allein von der Aussicht angetrieben, es irgendwann wieder zu können, genießen. Nur dass wir am Ende nicht von A noch B gelangen, sondern in einem zufriedenen Ich ankommen.

Das nennt man dann oft inneren Frieden. Ich nenne eudemonaia, von einem guten Dämon beseelt sein, wie der Grieche sagt oder kurz: Glückseligkeit.

jetzt muss ich aber Schluss machen, denn mein Jetzt sagt, es ist just eine ideale Gelegenheit zu üben.

Bis morgen,

Euer Ulf

A Sunday like in a picture book

When you stretch your face like a dog greedily onto a long neck from a cozy bed cave into the warmth and the individual rays begin to dry your lips, you don’t normally think of November, but of spring.

And if the first sounds that the ear has to send to the mind are not news or an alarm clock, but the chirping of sparrows telling of food that is supposed to be on the edge of the rushing waves, then even the first cigarette may be rolled a little too tightly. Because the freshly brewed coffee is happy to take on the meditative task of the object of desire, as the source of little clouds to captivate the gaze in order to dream.

We actually do this almost every day, but the human nature is often far too lazy to enjoy similar natural phenomena anew every time, like a unique miracle. It looks for similarities with what it has already experienced and wants to pragmatize everything into a constructive routine.

When the sun is shining like this, you can ideally recharge your batteries or get a tan, optimize little things on the Jürmann or at least go for a walk, just don’t stop for anything. No thought is „wasted“ on enjoyment, because: Time is money.

The fact that the soul perishes without these quiet moments because it has to process everything it experiences, no matter how small, is often forgotten.

If you have a cold and your body is crying out for rest because your limbs are aching, for example, it is of course right (but not necessarily good) to rest.

But the soul doesn’t complain loudly and shout „Stop, help! I need rest to process my thoughts as emotions“.

Because the soul is like the ears. It cannot simply close itself off and take a breather for a few moments like eyes. It continues to work like a seemingly unbreakable machine.

Until it goes on strike and suddenly sees everything as dark and offers no way out of the most beautiful paradise as a perceived hell.
Then it is usually too late to simply rest. Because you have forgotten how to enjoy things „en passent“ because you have not trained yourself enough in this perception.

Then the unbearable silence of a peaceful now becomes an unbearable burden because it cannot be turned into money but only offers one possibility: To enjoy it.

We have resolved to relearn this „enjoyment“, like a fine art that was simply given to us as a child.
Every day, like learning to ride a bike or walk, we begin to give our souls a rest, driven solely by the prospect of being able to enjoy it again at some point. Only that in the end we don’t get from A to B, but arrive in a satisfied self.

This is often called inner peace. I call it eudemonaia, being animated by a good demon, as the Greeks say, or in short: bliss.

But now I have to stop, because my now says it’s just the perfect opportunity to practise.

See you tomorrow,

Your Ulf

Endlich Weihnachten!

(down below in english) Zimtsterne, Mandelschnecken, Mandarinenduft und Schnee, dass sind für die meisten Weihnachtsmerkmale. Aber für Kinder sind es in erster Linie Geschenke, Geschenke, Geschenke!

Ich bin grad ein Kind und weil es gestern so viele Geschenke gab, wie es sie nur an Weihnachten gibt, fühl ich mich heute wie Weihnachten, obwohl die Rentiere Wildschweine sind und mein Christstollen ein Butterbrot.

Wollen wir zusammen auspacken?

Erst das Größte! Die Verpackung sieht irgendwie langweilig aus. Was da wohl drin ist?

Eine Standheizung! Wie geil ist das denn?! Die hab ich mir ja schon so lange gewünscht. Und sie funktioniert, oh danke lieber Weihnachtsmann, danke!

Oh, da steht da ja Silvana drauf, ups! Darf ich sie trotzdem mal anmachen? Aber erst weiter auspacken.

Was ist das? Ein Umschlag? Bestimmt eine Postkarte von der Rüschentante mit viel Blabla und wenig Geld, egal. Mal gucken.

Nee, ich glaub es nicht! Ein Job als Lehrer! Ich krieg den Mund nicht mehr zu! Das heißt, wir dürfen bleiben? Ehrlich? Oh man, ich bin so aufgeregt.

Und da ist ja noch ein Umschlag! Von Nikki. Wer war das noch gleich? Ah ja, dass ist die Medientante aus der Nähe von Mainz, oder? Die schreibt mir? Was die wohl will?

Nee, ne? Guck Mal Silvana,noch ein Job! Als Chatmoderator! Jetzt kann ich auch mit meiner Lust zu schreiben Geld verdienen! Ich glaub das sind die schönsten Weihnachten, die ich je erlebt habe, findest du nicht auch mein Schatz?

Ja, kleiner Ulf das ist wirklich toll und guck Mal, was ich bekommen habe:

Einen Shunt, damit wir den Batteriestand prüfen können und ein Litiumbatterie Ladegerät! Jetzt sind wir völlig unabhängig!

Und hier! Guck doch mal! Eine Warmwasserpumpe und eine Dusche! Jetzt kann ich endlich jeden Tag die Haare waschen.

Aber was ist das? Wer klopft denn da? Ich geh Mal gucken.

Ah, die Sonne, sie fragt, ob wir mit zum Strand gehen! 

Ich bin gleich wieder da!

Euer Ulf

Christmas at last!


Cinnamon stars, almond buns, the scent of mandarin and snow – for most people these are the hallmarks of Christmas. But for children, it’s first and foremost presents, presents, presents!

I’m a child right now and because there were so many presents yesterday, as there are only at Christmas, I feel like Christmas today, even though the reindeer are wild boars and my Christmas stollen is a sandwich.

Shall we unwrap together?

First the biggest one! The packaging looks kind of boring. I wonder what’s inside.

A parking heater! How cool is that? I’ve wanted one for so long. And it works, oh thank you dear Santa, thank you!

Oh, it says Silvana on it, oops! Can I turn it on anyway? But let’s unpack it first.

What’s that? An envelope? Probably a postcard from the frilly aunt with lots of blah blah blah and not much money, never mind. Let’s see.

No, I don’t believe it! A job as a teacher! I can’t keep my mouth shut! Does that mean we can stay? Really? Oh man, I’m so excited.

And there’s another envelope! From Nikki. Who was that again? Ah yes, that’s the media lady from near Mainz, isn’t it? She’s writing to me? I wonder what she wants?

No, no? Look Silvana, another job! As a chat moderator! Now I can earn money with my desire to write! I think this is the best Christmas I’ve ever had, don’t you agree, my darling?

Yes, little Ulf, that’s really great and look what I got:

A shunt so we can check the battery level and a lithium battery charger! Now we are completely independent!

And here! Look at this! A hot water pump and a shower! Now I can finally wash my hair every day.

But what’s that? Who’s that knocking? I’ll go and have a look.

Ah, the sun, it’s asking if we’re going to the beach! 

I’ll be right back!

Your Ulf

Wollen wir zusammen auspacken?

Erst das Größte! Die Verpackung sieht irgendwie langweilig aus. Was da wohl drin ist?

Eine Standheizung! Wie geil ist das denn?! Die hab ich mir ja schon so lange gewünscht. Und sie funktioniert, oh danke lieber Weihnachtsmann, danke!

Oh, da steht da ja Silvana drauf, ups! Darf ich sie trotzdem mal anmachen? Aber erst weiter auspacken.

Was ist das? Ein Umschlag? Bestimmt eine Postkarte von der Rüschentante mit viel Blabla und wenig Geld, egal. Mal gucken.

Nee, ich glaub es nicht! Ein Job als Lehrer! Ich krieg den Mund nicht mehr zu! Das heißt, wir dürfen bleiben? Ehrlich? Oh man, ich bin so aufgeregt.

Und da ist ja noch ein Umschlag! Von Nikki. Wer war das noch gleich? Ah ja, dass ist die Medientante aus der Nähe von Mainz, oder? Die schreibt mir? Was die wohl will?

Nee, ne? Guck Mal Silvana,noch ein Job! Als Chatmoderator! Jetzt kann ich auch mit meiner Lust zu schreiben Geld verdienen! Ich glaub das sind die schönsten Weihnachten, die ich je erlebt habe, findest du nicht auch mein Schatz?

Ja, kleiner Ulf das ist wirklich toll und guck Mal, was ich bekommen habe:

Einen Shunt, damit wir den Batteriestand prüfen können und ein Litiumbatterie Ladegerät! Jetzt sind wir völlig unabhängig!

Und hier! Guck doch mal! Eine Warmwasserpumpe und eine Dusche! Jetzt kann ich endlich jeden Tag die Haare waschen.

Aber was ist das? Wer klopft denn da? Ich geh Mal gucken.

Ah, die Sonne, sie fragt, ob wir mit zum Strand gehen! 

Ich bin gleich wieder da!

Euer Ulf

Christmas at last!
Cinnamon stars, almond buns, the scent of mandarin and snow – for most people these are the hallmarks of Christmas. But for children, it’s first and foremost presents, presents, presents!

I’m a child right now and because there were so many presents yesterday, as there are only at Christmas, I feel like Christmas today, even though the reindeer are wild boars and my Christmas stollen is a sandwich.

Shall we unwrap together?

First the biggest one! The packaging looks kind of boring. I wonder what’s inside.

A parking heater! How cool is that? I’ve wanted one for so long. And it works, oh thank you dear Santa, thank you!

Oh, it says Silvana on it, oops! Can I turn it on anyway? But let’s unpack it first.

What’s that? An envelope? Probably a postcard from the frilly aunt with lots of blah blah blah and not much money, never mind. Let’s see.

No, I don’t believe it! A job as a teacher! I can’t keep my mouth shut! Does that mean we can stay? Really? Oh man, I’m so excited.

And there’s another envelope! From Nikki. Who was that again? Ah yes, that’s the media lady from near Mainz, isn’t it? She’s writing to me? I wonder what she wants?

No, no? Look Silvana, another job! As a chat moderator! Now I can earn money with my desire to write! I think this is the best Christmas I’ve ever had, don’t you agree, my darling?

Yes, little Ulf, that’s really great and look what I got:

A shunt so we can check the battery level and a lithium battery charger! Now we are completely independent!

And here! Look at this! A hot water pump and a shower! Now I can finally wash my hair every day.

But what’s that? Who’s that knocking? I’ll go and have a look.

Ah, the sun, it’s asking if we’re going to the beach! 

I’ll be right back!

IiYour Ulf



Wollen wir zusammen auspacken?

Erst das Größte! Die Verpackung sieht irgendwie langweilig aus. Was da wohl drin ist?

Eine Standheizung! Wie geil ist das denn?! Die hab ich mir ja schon so lange gewünscht. Und sie funktioniert, oh danke lieber Weihnachtsmann, danke!

Oh, da steht da ja Silvana drauf, ups! Darf ich sie trotzdem mal anmachen? Aber erst weiter auspacken.

Was ist das? Ein Umschlag? Bestimmt eine Postkarte von der Rüschentante mit viel Blabla und wenig Geld, egal. Mal gucken.

Nee, ich glaub es nicht! Ein Job als Lehrer! Ich krieg den Mund nicht mehr zu! Das heißt, wir dürfen bleiben? Ehrlich? Oh man, ich bin so aufgeregt.

Und da ist ja noch ein Umschlag! Von Nikki. Wer war das noch gleich? Ah ja, dass ist die Medientante aus der Nähe von Mainz, oder? Die schreibt mir? Was die wohl will?

Nee, ne? Guck Mal Silvana,noch ein Job! Als Chatmoderator! Jetzt kann ich auch mit meiner Lust zu schreiben Geld verdienen! Ich glaub das sind die schönsten Weihnachten, die ich je erlebt habe, findest du nicht auch mein Schatz?

Ja, kleiner Ulf das ist wirklich toll und guck Mal, was ich bekommen habe:

Einen Shunt, damit wir den Batteriestand prüfen können und ein Litiumbatterie Ladegerät! Jetzt sind wir völlig unabhängig!

Und hier! Guck doch mal! Eine Warmwasserpumpe und eine Dusche! Jetzt kann ich endlich jeden Tag die Haare waschen.

Aber was ist das? Wer klopft denn da? Ich geh Mal gucken.

Ah, die Sonne, sie fragt, ob wir mit zum Strand gehen!

Ich bin gleich wieder da!

Euer Ulf

Christmas at last!
Cinnamon stars, almond buns, the scent of mandarin and snow – for most people these are the hallmarks of Christmas. But for children, it’s first and foremost presents, presents, presents!

I’m a child right now and because there were so many presents yesterday, as there are only at Christmas, I feel like Christmas today, even though the reindeer are wild boars and my Christmas stollen is a sandwich.

Shall we unwrap together?

First the biggest one! The packaging looks kind of boring. I wonder what’s inside.

A parking heater! How cool is that? I’ve wanted one for so long. And it works, oh thank you dear Santa, thank you!

Oh, it says Silvana on it, oops! Can I turn it on anyway? But let’s unpack it first.

What’s that? An envelope? Probably a postcard from the frilly aunt with lots of blah blah blah and not much money, never mind. Let’s see.

No, I don’t believe it! A job as a teacher! I can’t keep my mouth shut! Does that mean we can stay? Really? Oh man, I’m so excited.

And there’s another envelope! From Nikki. Who was that again? Ah yes, that’s the media lady from near Mainz, isn’t it? She’s writing to me? I wonder what she wants?

No, no? Look Silvana, another job! As a chat moderator! Now I can earn money with my desire to write! I think this is the best Christmas I’ve ever had, don’t you agree, my darling?

Yes, little Ulf, that’s really great and look what I got:

A shunt so we can check the battery level and a lithium battery charger! Now we are completely independent!

And here! Look at this! A hot water pump and a shower! Now I can finally wash my hair every day.

But what’s that? Who’s that knocking? I’ll go and have a look.

Ah, the sun, it’s asking if we’re going to the beach!

I’ll be right back!

Your Ulf

Der kleine Jeffrey Lebowski

(down below in english) Wie sagt man in der Religion so schön „wie die Jungfrau zum Kind“‚, kamen wir zu Jeff, einer klitzekleinen weißbraunen Miezekatze. Pause für meine Mutter, die jetzt wohl den Kaffee verschüttet hat.

Also, … Gestern sind wir zum Waschen als auch seelischen wie Litiumakkus aufladen, bei einem Campingplatz gelandet, wo wir bereits von Andrea aus Stade so begrüßt wurden, als kennen wir uns schon ewig.

Bei strömendem Regen dachte sie sogar an Klopapier, während ich schon vergessen hatte, welche Notdurft für mich am dringendsten war.

Als es mir dann wieder ein und ordnungsgemäß in den Abfluß fiel, war der Kaffee bereits fertig und Silvana auf ihrem Platz an der Sonne, denn das Wetter wechselt hier schneller als oftmals meine Launen.

Dann begann auch schon Andrea ungefragt und wie der Regen zuvor von süßen kleinen Kätzchen und deren Kastration zu plaudern. Und während mich beinahe solidarisch Phantomschmerzen plagten, begann Silvana das jetzt zeugungsunfähige Würmchen Jeffrey zu kraulen.

Jeder Widerstand meinerseits wäre zwar nicht zweck- aber herzlos gewesen. Denn dieses kleine Wesen schenkt Silvana genau die Zuneigung, zu der ich in der Hektik unseres aufregenden Lebens derzeit oft nicht fähig bin. Deshalb musste ich sie auch beinahe dazu überreden, den kleinen Jeffrey zu adoptieren.

Als ich nämlich gen Abend vom Wäschwaschen zurückkam, saß sie mit Tränen in den Augen auf der Couch und wollte sich selbst davon überzeugen, den kleinen Kater nicht zu lieben, während dieser durch einen kleinen Winkel in der Armbeuge auf ihren Schoß krabbelte.

Mit der Gewissheit im Rücken, dass Jeffrey zeugungsunfähig und geimpft war, könnten folglich 10 Euro für Katzenfutter im Monat kein ausreichendes Argument gegen einen Stubentiger sein und der Egoismus Vorwurf von Silvana ist so absurd, dass wir logischerweise und unumkehrbar beschlossen, von nun an zu Dritt weiter zu reisen.

Und während ich diese Zeilen schreibe, schiebt bereits Donny sein winziges Köpfchen in meine Armbeuge und schläft, aber zwei Haustiere haben in unserem Jürmann nun wirklich keinen Platz; auch wenn es mir jetzt Grad beinah das Herz bricht.

Bis morgen,

Euer Ulf

Und mich mag er auch noch, …

The little Jeffrey Lebowski


As they say in religion, „like a virgin to a child“, we came across Jeff, a tiny little white and brown pussycat. A break for my mother, who must have spilled her coffee.

So… yesterday we ended up at a campsite to wash and recharge our batteries, of soul and litium, where we were greeted by Andrea from Stade as if we had known each other forever.

In the pouring rain, she even thought of toilet paper, while I had already forgotten which emergency need was the most urgent for me.

By the time I’d got it back in and properly down the drain, the coffee was already ready and Silvana was in her place in the sun, because the weather here changes faster than my moods often do.

Then Andrea started chatting about cute little kittens and their neutering, unasked and like the rain before. And while I was suffering from phantom pains almost in solidarity, Silvana began to cuddle Jeffrey, who was now unable to conceive.

Any resistance on my part would have been futile but heartless. Because this little creature gives Silvana exactly the affection that I am often incapable of in the hectic pace of our exciting lives at the moment. That’s why I almost had to persuade her to adopt little Jeffrey.

When I came back from doing the laundry in the evening, she was sitting on the couch with tears in her eyes, trying to convince herself that she didn’t love the little cat, while he crawled onto her lap through a little nook in the crook of her arm.

With the certainty behind us that Jeffrey was unable to conceive and had been vaccinated, 10 euros a month for cat food could not be a sufficient argument against a house cat and Silvana’s accusation of selfishness was so absurd that we logically and irreversibly decided to continue traveling as a threesome from now on.

And as I write these lines, Donny is already pushing his tiny head into the crook of my arm and sleeping, but two pets really have no place in our Jürmann; even if it almost breaks my heart now.

See you tomorrow,

Your Ulf


Pssst, Silvana schläft noch

(down below in english) 7 Uhr klingelt bei uns der Wecker. Zumindest meistens, denn das Leben ist zu kurz, um es zu verschlafen.  Ich mach dann frisch aufgebrühten Kaffee und verzieh mich ganz leise samt Tasse an den Strand, Wachwerden.

Wellenrauschen,Vögelzwitschern, Sonneaufgang, am liebsten alles mit geschlossenen Augen genießen. Der Geist ist dann noch viel zu träge für Probleme und sinniert wie heute über gestern, ein kleines Weihnachten.

Es gab frischen Salat und dazu Brot mit Schinken und Spiegelei. Als Nachtisch Milka und Kino im Bett mit ganz viel kuscheln.

Geschlafen haben wir dann schon um etwa halb 10. In Löffelchenstellung mit Sternenhimmel am Firmament.

Das mag für manche langweilig klingen, aber für uns ist das der Himmel auf Erden. Im Traum war es schon Winter, aber nicht matschig oder so, sondern heimelig, weil die Heizung schon funktionierte. Und als ich erwachte, weil mir Silvana einen Schneeball ins Gesicht warf und lachte, drehte ich mich einfach wieder um, weil sogar die Baustelle Job erledigt ist.

Deshalb sind wir gefahren. Weil hier sogar früh aufstehen, zumindest für mich, ein Vergnügen ist. Keine Menschenseele weit und breit, Zivilisation nur als Dampfer am Horizont und Hintergrund erwacht mein Schatz und freut sich über den schon duftenden Kaffee.

Ob gleich die Akkus rechtzeitig voll sind, weiss ich nicht und es ist mir auch egal. Ich sammle grad Erinnerungen für die Ewigkeit.

Wer weiß, wann es mal wieder so schön sein wird?

Bis morgen,

Euer Ulf

Shhhhht, Silvana is still asleep


The alarm clock rings at 7 o’clock. At least most of the time, because life is too short to oversleep.  I then make freshly brewed coffee and quietly slip off to the beach with my cup to wake up.

The sound of the waves, birdsong, the sunrise, preferably enjoying everything with my eyes closed. The mind is still far too lazy for problems and thinks about yesterday, like today, a little Christmas.

We had a fresh salad and bread with ham and a fried egg. Milka for dessert and a movie in bed with lots of cuddling.

We fell asleep at about half past nine in the spoon position with a starry sky in the firmament.

That may sound boring to some, but for us it’s heaven on earth. In my dream it was already winter, but not slushy or anything, it was cozy because the heating was already working. And when I woke up because Silvana was throwing a snowball in my face and laughing, I just turned around again because even the building site job was done.

That’s why we drove. Because even getting up early is a pleasure here, at least for me. Not a soul far and wide, civilization only as a steamer on the horizon and in the background my darling wakes up and is happy about the already fragrant coffee.

I don’t know whether the batteries will be full in time and I don’t care. I’m just collecting memories for eternity.

Who knows when it will be this beautiful again?

See you tomorrow,

Your Ulf