(Down below in english) Hat sich einer schon mal richtig Gedanken über die Kraft der Gedanken gemacht? Also ich meine über die Imagination. Hier in Griechenland merke ich jedenfalls, wie viel Fantasie in so manchem geistigen Bild bei mir steckt, die mit der Realität nichts zu tun haben muss.
Ich sehe nämlich grad vor mir, natürlich, Strand. Christall klares Wasser inmitten von niedriger Berglandschaft, über der das dunkle Blau der Nacht von einem Orangerot abgelöst wird, dass sich in einem Wolkenweiss verflüchtigt.
Die Wellen sind ganz seicht und die ersten Vögel zwitschern und piepen, wie im Garten Eden. Eigentlich kann die behagliche Sinnigkeit nichts trüben, wenn ich nicht beim Schluck Kaffee den Arm in einem dicken Strickpullover mit darüberliegender Strickjacke samt Winterjacke bewegen müsste, denn es ist Arschkalt.
Es ist nicht ein bisschen frisch von nächtlicher Brise, sondern so frostig, dass ich die Finger beim Tippen dieser Zeilen regelmäßig in die Jackentaschen stecken muss, damit ich sie weiter bewegen kann; ach was sag ich: ich flüchte in den beheizten Jürmann, um nicht zu erfrieren.
So, das ist besser. Silvana mag zwar nicht von meinen beinahe erfrohrenen Händen gestreichelt werden, aber das Wasser kocht und die Standheizung wabert, ja, sie macht es wirklich, yeah.
In solchen Momenten fragt man sich schon manchmal, warum man losgefahren ist, aber denkt dann doch an meine hier verfasste zweite Strophe und denkt, aber wir sind am Strand, schließt die Augen und vertraut auf die Fantasie, die einen im Nuh wieder träumen lässt; nur Einschlafen ist verboten, denn wir wollen ja trotz Winters lieber hier als in Germany sein.
Bis morgen,
Euer Ulf
Dreamland Greece
Has anyone ever really thought about the power of thought? I mean about the imagination. Here in Greece, I realize how much fantasy there is in many a mental image that has nothing to do with reality.
I can just see a beach in front of me, of course. Crystal clear water in the middle of a low mountain landscape, above which the dark blue of the night is replaced by an orange-red that fades into a white cloud.
The waves are very shallow and the first birds chirp and peep, just like in the Garden of Eden. Actually, nothing could spoil the cozy sensuality if I didn’t have to move my arm in a thick knitted sweater with a cardigan and winter jacket over it as I sip my coffee, because it’s freezing cold.
It’s not a bit chilly from the night breeze, but so frosty that I regularly have to put my fingers in my jacket pockets while typing these lines so that I can keep them moving; oh what am I saying: I take refuge in the heated Jürmann so as not to freeze to death.
There, that’s better. Silvana doesn’t like to be stroked by my almost frozen hands, but the water is boiling and the parking heater is wafting, yes, she’s really doing it, yeah.
In moments like these, you sometimes wonder why you drove off, but then you think of the second verse I wrote here and think, but we’re on the beach, close your eyes and trust your imagination, which lets you dream again in Nuh; only falling asleep is forbidden, because we’d rather be here than in Germany despite the winter.
(down below in english) Tage wie heute kennt jeder. Tage wie heute sind somit nichts besonders und genau darin steckt ihr destruktiv es Potential, das Schöne einfach nicht sehen zu können.
An solchen Tagen, ist die Sonne, die grad auf das Schönste die Seele beglückt, beinahe störend, denn man ist von Kopf bis Fuss auf Melancholie eingestellt.
Mann und Frau nutzen die Gelegenheit des Wolken verhangenen Himmels für tiefsinnige Gespräche, die nicht geplant sind, sondern entstehen, wie Unkraut in einem Blumenbeet.
Sie gehören dazu, denn die Sonne scheint nicht nur für Rosen, weil die Welt und das Sein eine Ganzheit ist, die miteinander sein muss, auch wenn der eine den anderen nicht mag, oder ohne ihn scheinbar mehr zur Geltung kommt.
Wie bei den Menschen, sind es die scheinbar unspektakulären Daseins wie Gräser und Disteln, die durch Photosynthese aus der Sonne die meiste Kraft schöpfen. Die meiste Glukose bilden (Zucker) und dadurch am stärksten wachsen.
Also kann man sagen, nur wo auch Disteln wachsen (können), sind Rosen möglich und nur wo graue Tristesse das Schöne in seiner Strahlkraft hindert, kann es an gleicher Stelle zu anderer Zeit wieder paradiesisch schön sein.
Die Aufgabe heute besteht also darin, das Distel sein zu kultivieren und im Grau das Potential der Rose zu erkennen, die ich zwar jetzt nicht sehe oder bin aber ebenso möglich ist.
Vielleicht trägt deshalb die ursprüngliche Rose Stacheln, weil sie näher mit der Distel verwandt ist, als sie zugeben mag.
Bis morgen,
Euer Ulf
Why roses got thorns
Everyone knows days like today. Days like today are therefore nothing special and that is precisely where their destructive potential lies, in simply not being able to see the beauty.
On days like this, the sun, which is currently delighting the soul in the most beautiful way, is almost disturbing, because we are set on melancholy from head to toe.
Men and women take the opportunity of the cloudy sky for profound conversations that are not planned, but spring up like weeds in a flower bed.
They are part of it, because the sun does not only shine for roses, because the world and being is a wholeness that must be together, even if one does not like the other or seems to be more effective without it.
As with humans, it is the seemingly unspectacular things like grasses and thistles that draw the most strength from the sun through photosynthesis. They produce the most glucose (sugar) and therefore grow the most.
So we can say that roses are only possible where thistles (can) grow, and only where gray dreariness hinders the radiance of beauty can it be paradisiacally beautiful again in the same place at another time.
So the task today is to cultivate the thistle and to recognize the potential of the rose in the grey, which I do not see or am now, but which is just as possible.
Perhaps this is why the original rose has thorns, because it is more closely related to the thistle than it would like to admit.
(Down below in english) Obwohl wir von vorne herein davon ausgingen, dass wir in den Süden fahren, um im Warmen zu überwintern, haben wir uns wohl mit keiner Sache mehr beschäftigt als mit der Heizung.
Im Mai, als sich alle auf und über den Frühling mit seiner Wärme freuten, hockten wir bereits vorm Rechner und planten den Winter.
Schnell wurde klar, dass wir uns eine Webasto oder ein anderes Markenheizgerät nicht leisten können, denn 1200 Euro war ein wenig zu viel für unser Budget, weshalb wir uns in der digitalen China Mall umschauten und uns für ein 400 Euro Gerät entschieden, dass es auch für einhundert gab. Aber wir legten Wert auf das europäische Prüfsiegel, denn wir rechneten noch mit einer Wohnmobilabnahme beim TüV (technischer Überwachungsverein).
Im Juli war dann auch unsere viel zu starke Heizung schon da. Wir hatten also genug Zeit, uns mit dem Tankausbau zu beschäftigen, denn im Renault Master muss dieser im Gegensatz zum Ducato von Fiat komplett ausgebaut werden, um ein Loch für den Tanknehmer himeinzubohren.
Man kann sagen, dass uns durchaus Furcht umfing, denn wir hatten keinerlei Ahnung von Autos. Aber wir schaffen es, trotz aller Hindernisse über die Benzinpumpe im Motorraum dank YouTube 40 Liter Sprit abzupumpen, holten den richtigen Bohrer aus Bremen, bestellten Auffahrrampen erst in rot und dann in blau und machten uns an das Dieselreservoir.
Abpumpen, Schrauben lösen, Elektrik abstecken, Loch bohren, Tanknehmer einsetzen, alles wieder befestigen und Kabel sowie Schläuche verlegen. Dann nur noch ein Loch in den Unterboden sägen, Heizung mit dazugekauften Flunch befestigen, Knopf drücken und „start heating“ wie unsere jetzige Standheizung sagen würde.
Geiel, wir hatten erst Mitte August und die Heizung lief. Wir hatten also noch genug Zeit, um die andere Hälfte des Ausbaus nicht fertig zu bekommen und vom Tüv zu hören “ das Abgasrohr muss an eine andere Stelle und Ach ja, neue Bremsen brauchen Sie auch“.
Gut, dass wir die „billige“ Heizung nahmen, denn das „Ach ja“ belief sich auf knapp 2000 Euro.
Aber wir wollten los, koste es was es wolle im wahrsten Sinne des Wortes und schafften es auch, am1. September unsere erste Nacht samt Heizung im Jürmann zu verbringen. Eine Hochzeitsnacht wie im Bilderbuch von „Guck mal wer da hämmert“.
Alles lief super, bis auf unzählige Kleinigkeiten wie Batterie Parallelschaltung und so versteht sich; bis Venedig, da erklang leider nicht mal mehr ein „Stop heating“, von einem „I whish you a safe Journey“ ganz zu schweigen.
Aber es war ja noch warm, wahrscheinlich müsste nur eine Kleinigkeit ausgetauscht werden und schon würde alles wieder funktionieren. Also weiter, nach Dubrovnik, Kupplung wechseln, Albanien, Turbo reparieren und nach Igoumenitsa Peter (english) aus Stockholm begegnen, der uns bei all den technischen Problemen helfen sollte, bzw. Wollte.
Ja, er zeigte Silvana, was wir alles noch zu machen und zu kaufen hatten. Seine Lieblingsworte waren „ihr braucht noch: neue Kabelverbindungen für den Dizzydizzy Booster (B2B Ladebooster), einen Shunt und neue Klemmen, ein Ladegerät für die Lithiumakkus, eines für den Rechner und, Ach ja, eine neue Heizung, die Pumpe ist kaputt. Für 250 könnt ihr meine Reserveheizung haben, aber die Pumpe müsst ihr bestellen“.
Vier Wochen später war alles fertig, bis auf die Heizung. Aber es war ja erst Mitte November. „ „Wir haben ja noch Zeit.“
Kurze Zeit später könnten aber weder Silvana noch ich, geschweige denn unser Geldbeutel Peter länger ertragen, denn wenn es dunkel wurde und vor lauter Aktionismus nichts mehr lief, musste Peter ins Bett und wünschte uns bei Kerzenschein einen romantischen Abend.
Also katapultierten wir uns mitten in der Nacht mit Hilfe eines österreichischen Rentners aus einer Kiesgrube an einem dieser Traumstrände, kletterten locker 30 Prozent Steigung hoch und rasten auf einem Campingplatz in der Nähe, wo es so geschäftig war, dass Silvana unmöglich arbeiten konnte.
Auf in die Einöde, Heizung und Shunt einbauen und fertig, endlich Weihnachten. Es sollte auch erst in der kommenden Nacht richtig kalt werden.
Und jetzt sitzen wir im Paradies, Anfang Januar, die Heizung von IKEA spricht Russisch, finnisch, Englisch und Chinesisch, aber zum Anspringen braucht sie oft mehr als einen Anlauf. Für Sibirien werden wir uns wohl doch ein Markengerät anschaffen. Aber solange genießen wir hier die schönsten Sonnenaufgang und Untergänge, die wir je erlebt haben.
Oder wie unsere Heizung sagen würde “ I Wish you a safe Journey“.
Bis morgen,
Euer Ulf
„I Wish you a safe journey“
Although we assumed from the outset that we would be heading south to spend the winter in the warmth, there was probably nothing we were more concerned with than the heating.
In May, when everyone was looking forward to spring and its warmth, we were already sitting in front of the computer planning the winter.
It quickly became clear that we couldn’t afford a Webasto or other brand heater, because 1200 euros was a little too much for our budget, which is why we looked around the digital China Mall and decided on a 400 euro device that was also available for a hundred. But we attached great importance to the European seal of approval, as we were still expecting a motorhome inspection by the TüV (technical inspection association).
Our far too powerful heating system arrived in July. So we had enough time to deal with the tank removal, because in the Renault Master, unlike the Fiat Ducato, it has to be completely removed in order to drill a hole for the tank holder.
It’s fair to say that we were quite frightened, as we knew nothing about cars. But despite all the obstacles, we managed to pump out 40 liters of fuel via the fuel pump in the engine compartment thanks to YouTube, got the right drill from Bremen, ordered drive-on ramps first in red and then in blue and got to work on the diesel reservoir.
Pumping out, loosening the screws, disconnecting the electrics, drilling the hole, inserting the tank holder, reattaching everything and laying the cables and hoses. Then just saw a hole in the underbody, attach the heater with the flunch we had bought, press the button and „start heating“ as our current parking heater would say.
Great, it was only mid-August and the heating was running. So we still had enough time not to finish the other half of the conversion and to hear from the TÜV „the exhaust pipe has to be moved to another place and oh yes, you need new brakes too“.
It’s a good thing we took the „cheap“ heater, because the „oh yes“ amounted to just under 2000 euros.
But we wanted to get going, no matter what the cost, in the truest sense of the word, and managed to spend our first night in the Jürmann, complete with heating, on September 1st. A wedding night like in the picture book of Tim Allan.
Everything went great, except for countless little things like the battery parallel connection and so on; until Venice, when unfortunately not even a „stop heating“ was heard, not to mention a „I wish you a safe journey“.
But it was still warm, probably just a little something would have to be replaced and everything would work again. So on to Dubrovnik, change the clutch, Albania, repair the turbo and after Igoumenitsa we met Peter (English) from Stockholm, who was supposed to help us with all the technical problems, or wanted to.
Yes, he showed Silvana what we still had to do and buy. His favorite words were „you still need: new cable connections for the Dizzydizzy Booster (B2B charging booster), a shunt and new terminals, a charger for the lithium batteries, one for the computer and, oh yes, a new heater, the pump is broken. You can have my one in reserve for 250, but you have to order the pump“.
Four weeks later, everything was ready except for the heater. But it was only mid-November. „ „We still have time.“
A short time later, however, neither Silvana nor I, let alone our wallets, could put up with Peter any longer, because when it got dark and nothing was working because of all the action, Peter had to go to bed and wished us a romantic evening by candlelight.
So in the middle of the night, with the help of an Austrian pensioner, we catapulted ourselves out of a gravel pit on one of those dream beaches, climbed up a 30 percent incline with ease and raced to a campsite nearby, where it was so busy that Silvana couldn’t possibly work.
Off to the wasteland, install the heating and shunt and that’s it, Christmas at last. It wasn’t supposed to get really cold until the following night.
And now we’re sitting in paradise, at the beginning of January, the IKEA heater speaks Russian, Finnish, Chinese and English, but it often takes more than one attempt to start up. We’ll probably buy a branded appliance for Siberia after all. But in the meantime, we enjoy the most beautiful sunrises and sunsets we’ve ever seen.
Or as our heater would say, „I Wish you a save Journey“.
(down below in english) Viele denken, dass unsere Tour eine echte Herausforderung ist, aber für mich ist in der düsteren Frühe aufstehen die wahre Challenge.
Wenn der Jürmann sich über Nacht auf Außentemperaturen von zwei bis drei Grad abgekühlt hat und es mit offenen Augen so dunkel ist, als hätte man sie noch geschlossen, klingt die Harfe und ruft sanft aber bestimmt zum Dienst.
Ich quäle mich dann aus warmer Decke gepellt erst zur Heizung und dann zum Gaskocher, um Wasser für Kaffee aufzusetzen.
Bevor ich mich setzte ziehe ich mir dann sofort meine Sachen an damit mich ja nicht die Gemütlichkeit im Nacken zurück ins Bett zieht. In diesem Momenten vermisse ich eine Wohnung, wo ich jetzt unter eine heiße Dusche gehen könnte, aber freue mich gleichzeitig, dass ich nicht nass werden muss, denn in den Tiefen meiner Seele bin ich Wasserscheu. Angucken und drüber schreiben ja, berühren muss aber nicht sein.
Nach solchen Momenten ist dann meist das Wasser heiß und ich brühe meinen halben Liter „Hallo wach“auf und Stelle mich mit Zigarette der Welt.
Tür auf, kalte Seeluft ins Gesicht und schnell ans Wasser, natürlich nur zum angucken, und dann tiiiief einatmen, einen großen Schluck aus der Campingtasse und plätscher, plätscher für die Seele. Dies versteht sich natürlich wie eine musikalische Fuge, also gleichzeitig vorwärts und rückwärts.plätscher, Gluck, hmmmmm…. . Und wieder ausatmen.
Man könnte sagen, ich sitze wie ein Passagier an einer Haltestelle der auf den Bus wartet, nur dass es bei mir die Sonne ist, die wenig später hinter einem Gipfel erscheint.
Und sobald wir uns sehen, ist, im Gegensatz zum Fahrgast im Bus, meine Welt wieder in Ordnung. Ich lächle zufrieden, drück die Kippe aus, hol mir noch einen Kaffee und freu mich auf ein Küsschen von Silvana.
Bis morgen,
Euer Ulf Der sich jetzt wieder seiner Fuge widmet. Plätscher, plätscher, gluck, Gluck hmmmmm…
Like a musical fugue Many people think that our tour is a real challenge, but for me, getting up in the dark early morning is the real challenge.
When the Jürmann has cooled down overnight to outside temperatures of two to three degrees and it is as dark with your eyes open as if you still had them closed, the harp sounds and gently but firmly calls me to duty.
I then drag myself out of the warm blanket to the heater and then to the gas stove to put on some water for coffee.
Before I sit down, I immediately put on my clothes so that the comfort in my neck doesn’t pull me back into bed. At this moment, I miss having an apartment where I could take a hot shower, but at the same time I’m glad that I don’t have to get wet, because in the depths of my soul I’m afraid of water. I can look at it and write about it, but I don’t have to touch it.
After such moments, the water is usually hot and I brew my half liter of „Hello awake“ and face the world with a cigarette.
Door open, cold sea air in my face and quickly to the water, just to look at it of course, and then take a deep breath, a big sip from the camping cup and splash, splash for the soul. This is of course like a musical fugue, i.e. forwards and backwards at the same time.splash, glug, hmmmmm…. . And exhale again.
You could say I’m sitting like a passenger at a bus stop waiting for the bus, only in my case it’s the sun that appears behind a peak a little later.
And as soon as we see each other, unlike the passenger on the bus, my world is in order again. I smile contentedly, put the cigarette out, get another coffee and look forward to a kiss from Silvana.
See you tomorrow,
Your Ulf Who is now back to his fugue. Splash, splash, gurgle, gurgle hmmmmm…
(Down below in Englisch) Heute könnte der Strand nicht einsamer sein. Eine graue Suppe hat sich über uns ergossen, so dick und zähflüssig, dass die Sonne wie mit grobschlächtigen Händen mühsam ein kleines Loch hinein reissen musste, sodass man wenigstens die Hand vor Augen sieht.
Und das Meer vor mir plätschert so leise, als habe es Angst vor diesem faden Nichts. Und beim Stapfen durch den weichen und feuchten Sand rieseln einem kleinen Kiesel in die Socken, als dürfte kein fröhlicher Gedanke aufkommen.
Ich fühle mich wie ein ungebetener Zuschauer, der verbotenerweise durch den Türschlitz des Kinderzimmers den Eltern beim Weihnachtsgeschenke aufbauen zuschaut. Als würde ich etwas sehen, das nicht für meine Augen bestimmt ist. Es ist, als würde auch ich ganz plötzlich erwachsen werden,indem ich eine Wahrheit sehe, die ich lieber nicht gewusst hätte
Auch ich weiss, dass gleich alles wieder gut und freundlich ist. Die Sonne scheint und alles wieder genauso erstrahlt wie im Bilderbuch. Aber ab jetzt weiss ich eben mehr. Ich weiss quasi seit jetzt und für immer, dass es kein Christkind gibt. Und wie der kleine Junge in meiner Metapher, fühle auch ich mich irgendwie betrogen.
Ich sehe nicht den guten Willen, mir ein Freude zu machen. Den Wunsch hinter der Mühe, mich glücklich zu machen, sondern erfahre einzig die bittere Tatsache, dass ich klein und unwissend bin. Noch unendlich viel lernen muss und dass es keine Wunder gibt.
Geschenke, egal ob unterm Weihnachtsbaum oder als paradiesisch gestalteter Strand, sind auch nur ein Produkt aus Ursache und Wirkung. Kein Sonnenstrahl ist sichtbar, wenn nicht Milliarden und mehr Wassertropfen als Wolken sie zum Strahlen bringen.
Ich vermisse meine Unwissenheit schon jetzt und hätte mir gewünscht, heute etwas länger geschlafen zu haben, denn für diese Wahrheit bin ich einfach noch nicht erwachsen genug.
Bis morgen,
Euer Ulf
Growing up The beach couldn’t be lonelier today. A gray soup has poured over us, so thick and viscous that the sun had to laboriously tear a small hole in it, as if with rough hands, so that you can at least see your hand in front of your eyes.
And the sea in front of me ripples so quietly, as if it were afraid of this bland nothingness, and as I trudge through the soft, damp sand, small pebbles trickle into my socks as if no cheerful thoughts were allowed to arise.
I feel like an uninvited spectator, watching my parents assembling Christmas presents through the door slit of the children’s room. As if I am seeing something that is not meant for my eyes. It’s as if I too am suddenly growing up, seeing a truth that I would rather not have known
I also know that everything will soon be good and friendly again. The sun is shining and everything is as bright as in a picture book. But from now on I know more. I know now and forever that there is no Christ Child. And like the little boy in my metaphor, I also feel somehow cheated.
I don’t see the good will to make me happy. The desire behind the effort to make me happy, but only the bitter fact that I am small and ignorant. I still have so much to learn and that there are no miracles.
Presents, whether under the Christmas tree or as a paradise-like beach, are also just a product of cause and effect. No ray of sunshine is visible unless billions more drops of water than clouds make it shine.
I already miss my ignorance and wish I had slept a little longer today, because I’m just not grown up enough for this truth.
(Down below in english) Es ist neun Uhr, Sie hören Nachrichten: Griechenland: in einem kleinen Renault Master mit Namen Jürmann, wartet ein deutsches Pärchen auf den Sommer, während man in Deutschland froh ist, dass es nicht zu winterlich wird.
Die Tatsache, von mitteleuropäischer Zivilisation abgeschnitten zu sein, zwingt die beiden, viel zu kuscheln und ihre wenigen Worte auf „du stehst im Schach“ zu reduzieren. In meditative Einöde liegt also am südlichen Zipfel des Peloponnes der Straßenhund begraben, während Katzen und Schakale sich in ihre Höhlen zurück gezogen haben.
Die neueste Erfindung, das sogenannte „Internet“, wird dabei vom Polarwind beflügelt, der auch die Einwohner Griechenlands unter ihre Decken verschwinden lässt und somit den kleinen Mann gleich arbeiten lassen.
Deutschland: In Horstmar war ein anderer kleiner Mann auf Schalke um eine Eisrevue zu bestaunen, während man sich in Köln beim Tanzen warme Gedanken macht. Vom Rest hört man nichts, was die Vermutung nahelegt, dass sich alle anderen Bewohner diverser Dörfer und Städte wohl im Winterschlaf befinden.
Das Tier des Tages ist eine rote Katze, die sich „oh wie niedlich“ auf Beutefang befindet.
Zum Wetter: Arschkalt, aber wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen, will heißen Sonne.
Kommen Sie gut durch den Tag,
Bis morgen,
Ihr
Ulf
SilVANa TV current
It’s nine o’clock, you’re listening to the news: Greece: in a small Renault Master named Jürmann, a German couple is waiting for summer, while in Germany they are glad it’s not getting too wintry.
The fact that they are cut off from Central European civilization forces them to cuddle a lot and reduce their few words to „you’re in check.“ So the street dog lies buried in a meditative wasteland at the southern tip of the Peloponnese, while cats and jackals have retreated to their caves.
The latest invention, the so-called „Internet“, is spurred on by the polar wind, which also makes the inhabitants of Greece disappear under their blankets and thus puts the little man to work.
Germany: in Horstmar, another little man has been to Schalke to marvel at an ice revue, while in Cologne people are having warm thoughts while dancing. Nothing is heard from the rest, which suggests that all the other inhabitants of various villages and towns are probably in hibernation.
The animal of the day is a red cat that is „oh how cute“ and is on the prowl.
About the weather: cold as ass, but cloudy with a chance of meatballs, which means sunshine.
(down below in english) Heute ist ein richtiger Montag. Das Wochenende liegt hinter einem, man hat schlecht geschlafen, der Wecker klingelt um sieben und es ist kalt. Willkommen im Van Alltag von einem kostenlosen Parkplatz mit Straße im Hintergrund und dem Zivilisationsluxus, Mülltonne und gutem Internet, denn auch hier muss man, oder besser gesagt zumindest ich, arbeiten.
Ich will aber nicht meckern, sondern einfach Mal das zum Ausdruck bringen, was viele verschweigen, denn hinter all den Bildern von Sonnenuntergang und Aufgang, Strand und Meer, das wir trotz allem vor der Nase haben, gibt es auch Müll entsorgen, Klo leeren und Einkaufen gehen. Ach ja, die Klamotten gehören auch mal wieder in die Waschmaschine.
Das alles ist für uns natürlich nichts Neues mehr, aber dennoch, auch für uns, die Kehrseite der Medaille. Denn auch wir würden jetzt gerne zum Buffet gehen, uns in einem Wirlpool entspannen und danach in einem Bockspringbett ein bisschen weiter schlummern.
Aber, das ist der Deal für die Berghöhe, die wir gestern erklommen haben, den Mond, den man auf dem Bild oben schlecht, aber vom Ufer hier wie eine Sonne erkennen kann. Für schneebedeckte Bergspitzen im Sonnenaufgang und einem fröhliches „Calimera“, statt eines brummigen „Morgen“.
Hier fahren wir gleich an Palmen gesäumten Uferlandschaften zum Campingplatz mit Waschmaschine, Dusche und Strom, statt im Stau auf dem Weg in die Stadt zu stehen, wo das kleine Büro kein Jürmann, sondern nicht selten Stoff begangene Stellwände einzäunt und ein murrischer Chef nur auf Fehler wartet, während man Instantkaffee aus einer Diddlmazstasse trinkt.
Sicherlich ist das nicht bei jedem unserer Leser so, aber meiner hatte oft was davon und Silvana musste um diese Zeit schon auf ihren ersten Zwischenkaffee verzichten, weil es keinem mit seinen Brötchen schnell genug gehen konnte.
Es handelt sich also trotz aller pragmatischen Facetten unseres Ritts auf der Waiküre immer noch um einen Traum, der zwar manchmal nicht ideal, aber dennoch im Großen und Ganzen einfach großartig ist. Denn wo sonst, würden wir uns Abends am Strand versöhnen oder auf Berghängen feiern können, dass der Jürnann und wir wieder über uns hinaus gewachsen sind und die Aussicht wie im Bilderbuch ist?
Wir stehen ja nicht ewig hier und morgen ist ja auch schon Dienstag, oder Donnerstag? Welch ein Luxus, darüber nachdenken zu müssen.
Bis morgen,
Euer Ulf
We’re not on vacation here Today is a real Monday. The weekend is behind you, you haven’t slept well, the alarm clock rings at seven and it’s cold. Welcome to the everyday van life of a free parking lot with a road in the background and the luxuries of civilization, garbage cans and good internet, because even here you have to work, or at least I do.
But I don’t want to complain, I just want to express what many people fail to mention, because behind all the pictures of sunset and sunrise, the beach and the sea that we have right in front of our noses, there is also garbage to dispose of, toilets to empty and shopping to do. Oh yes, the clothes will have ti go in the washing machine again.
That. None of this is anything new to us, of course, but it’s the other side of the coin for us too. Because we would also like to go to the buffet now, relax in a whirlpool and then slumber a little longer in a trestle spring bed.
But, that’s the deal for the mountain height we climbed yesterday, the moon, which is hard to see in the picture above, but can be seen like a sun from the shore here. For snow-covered mountain peaks at sunrise and a cheerful „Calimera“ instead of a grumpy „Morning“.
Here we drive straight through palm-lined shorelines to the campsite with a washing machine, shower and electricity, instead of being stuck in a traffic jam on the way into town, where the small office is not a Jürmann, but often has fabric-covered partition walls and a grumpy boss just waiting for mistakes while you drink instant coffee from a Diddlmaz cup.
This is certainly not the case for every one of our readers, but mine often had some of it and Silvana had to give up her first coffee in between because no one could get their sandwiches fast enough.
So despite all the pragmatic facets of our ride on the Waiküre, it’s still a dream, which may not be ideal at times, but on the whole is simply great, because where else would we be able to make up on the beach in the evening or celebrate on mountain slopes, that Jürnann and we are growing beyond ourselves and the view is like in a picture book?
We won’t be here forever and tomorrow is already Tuesday, or Thursday? What a luxury to have to think about it.
(down below in english)In der Nutellawerbung heißt es“ Der Morgen macht den Tag und wenn man wie wir beinahe täglich mit den schönsten Margarine, Toast und Kornflakesbildern geweckt wird, kann man diesem Claim kaum widersprechen.
Kaum ein Tag vergeht, an dem man nicht zuvorderst singen möchte“ guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Botterram“.
Aber selbst das fröhlichste Lächeln der Sonne ist kein Garant für einen guten Tag. Denn zu viel kann passieren, sodass aus einem Anlachen ein Auslachen wird. Wenn die Solarzellen nicht laden oder für den ersten Kaffee zuvorderst gespült werden muss, weil auch die vergangene Vollmondnacht so schön war, dass man lieber Arm in Arm kuscheln statt Business as ususal machen wollte.
Die Kunst, den anderen dann ausreden zu lassen, war und ist auch heute noch die Königsdisziplin einer solchen Reise. Man muss lernen, die Kritik als befreiende Brise einzuatmen, sie sacken zu lassen und auch als Gegenpart nicht als Provokation zu empfinden.
Denn Nitzsche sagte schon, man kann sich nie verstehen, sondern immer nur mögen oder nicht“. Wir verstehen uns ergo auch heute oft nicht, aber das Verstehen der Argumentation des anderen ist nicht wichtig, sondern einzig das sich vertrauen. Der andere meint es nicht böse, er oder sie will nicht streiten, sondern sich nur aus dem Korsett seelischer Konventionen befreien.
Jede Schlaufe ist ein liebgewonnenes Ritual und Erfolgsrezept aus einer Welt, in der wir uns nicht mehr befinden. Jedes Fluchen eine Reminiszenz an das, was wir hinter uns gelassen haben und heute ein Grund, dem Gegenüber zu signalisieren, nimm mich bitte in den Arm.
Das klappt freilich nicht immer, aber mit jedem Streitgespräch ein bisschen besser, denn wahrlich, Versöhnung ist beflügelnder als der schönste Sonnenaufgang.
Ein Tag, an dem wir uns versöhnen könnten, würde somit zum unvergesslichsten Moment. Man könnte fast sagen“ Versöhnung macht den Tag“, aber glücklicherweise, bereichern wir unsere Gewohnheiten derzeit immer häufiger mit Ruhe und Schweigen. Lassen nicht jeden Unmut am anderen aus, sondern lassen ihn sich mit dem Dampf des ersten Kaffees einfach auflösen oder schicken ihn als befreiendes Ohhhmmmm mit den Wellen auf die Reise.
Dafür braucht es nicht unbedingt Sonne und Strand und schon gar nicht Nutella, aber all das schadet ganz bestimmt auch nicht.
Bis morgen,
Euer Ulf
Sun alone is not enough The Nutella advertisement says „The morning makes the day“ and if, like us, you are woken up almost daily with the most beautiful pictures of margarine, toast and cornflakes, you can hardly contradict this claim.
Hardly a day goes by without you wanting to sing „Good morning, good morning, good morning Botterram“.
But even the sun’s cheerful smile is no guarantee of a good day. Because too much can happen to turn a smile into a laugh. When the solar panels don’t charge or the first coffee has to be washed up first because the previous full moon night was so beautiful that you’d rather cuddle arm in arm than do business as usual.
The art of letting the other person finish speaking was and still is the supreme discipline of such a journey. You have to learn to breathe in criticism as a liberating breeze, let it sink in and not perceive it as a provocation.
As Nitzsche said, „You can never understand each other, you can only like each other or not“. So even today we often don’t understand each other, but understanding each other’s arguments is not important, only trusting each other is. The other person doesn’t mean any harm, he or she doesn’t want to argue, they just want to free themselves from the corset of mental conventions.
Every loop is a cherished ritual and recipe for success from a world in which we no longer find ourselves. Every curse is a reminder of what we have left behind and today a reason to signal to the other person to please give me a hug.
Of course, this doesn’t always work, but it works a little better with every argument, because reconciliation is truly more inspiring than the most beautiful sunrise.
A day on which we could reconcile would therefore be the most unforgettable moment. You could almost say „reconciliation makes the day“, but fortunately, we are increasingly enriching our habits with calm and silence. We don’t take out our resentment on others, but simply let it dissolve with the steam of our first coffee or send it on its way with the waves as a liberating Ohhhmmmm.
You don’t necessarily need sun and beach for this, and certainly not Nutella, but all that certainly doesn’t hurt either.
(down below in english) Das einzige, was Me(h/e)r wird, wenn man es teilt, ist eine Geschichte in der Bibel. Alles andere geht kaputt: Ein Stuhl, ein Auto und auch Glück.
Denn teilen heißt angreifbar und bewertbar machen. Zu teilen heißt zu offenbaren: Hier, das habe ich und möchte, dass auch Du daran Freude hast. Aber nur selten sieht man andere gern glücklich, denn wenn man es erkennt, dann erkennt man gleizeitig, dass man selbst an einem anderen Punkt steht und zumindest nicht das selbe Glück empfindet.
Dasjenige, von dem im Sprichwort „das einzige, das mehr wird, wenn man es teilt, ist Glück“ spricht, ist etwas anderes. Dieses Glück ist keine Ware, die man mitteilen darf oder kann, sondern ein Zustand den man lebt und der wie eine Krankheit ansteckend ist. Hier ist die Expression des Gefühls der Kommunikator, nicht der, die oder das Fühlende.
Das ansteckende Glück, kann nämlich nicht weniger werden, wenn es nicht verstanden oder bezweifelt wird, sondern nur sein, indem es erfüllt geseint wird. Wer es sieht oder fühlt, kann nicht anders als es annehmen und wer es lebt braucht nicht zu wissen, dass er gerade nicht nur glücklich ist, sondern auch Freude schenkt.
Je bewusster dieser Akt, desto geringer das Gefühl, denn glücklich sein ist nicht “ glücklich machen wollen, weder sich noch andere. Glücklich sein ist die Bedingtheit eines kontingenten Gefüges, dass man nur dergestalt steuern kann, dass man es provoziert hat, indem man ihm durch das Leben das man lebt, wie man es lebt, Gestalt verleiht.
Glück ist Glück wenn man es nicht erwarten konnte. Als ein gesuchtes Ziel, wie beim glücklich machen, ist es Wirkung einer inszenierten Ursache. Das ist kein Glück, sondern Kalkül und als solches macht es nicht glücklich sondern maximal (mit sich) zufrieden.
Glück teilen wollen ist nichts anderes als geseinter Egoismus, „bin ich nicht selbstlos, dass ich all meine Kraft aufwende, damit es Dir gut geht?!“. Glück ist, wenn man selbst davon überzeugt ist, es nicht verdient zu haben. Ein überwältigendes Gefühl der Erfüllung, indem nichts anderes Platz hat, als eine Seele, die es wahr nimmt, weil sie nicht anders kann.
Wahres Glück ist dann vollkommen, wenn es unerträglich ist, weil der Mensch im bewussten Zustand nie zufrieden sein kann, da er immer nach mehr giert, um ein gutes und sicheres Über und Weiterleben wahrscheinlicher zu machen, denn der Mensch ist und das einzige was er mit diesem Sein machen kann, ist es zu genießen. Wer will, egal was, ist schon nicht mehr Genuss, sondern das Wollen und somit nicht glücklich.
Wollen kann man genießen und Glück wahrscheinlich nicht mal das. Glücklich ist, wer dem erfüllten Gefühl nicht mit prognostizierten Erwartungen entgegen wirkt, sondern einfach zulässt, sich darauf einlässt, dass man nichts dagegen unternimmt, dass das Sein ohne eigene Anstrengung einfach statthaben kann.
Das Glück muss also nicht enden um Glück zu sein und zu bleiben, sondern die Seele muss bereit sein, dass Leben in all seinen Facetten immer wieder ohne Widerstände annehmen und (dieses) Sein sein zu können.
Ich wünsche Ihnen allen deshalb kein Glück zu Weihnachten, sondern möglichst wenige innere Widerstände, die als Kategorien das Glück zur prognostizierten Ware machen.
Sein Sie ihr Ihr ich indem Sie alles was dies in jedem Moment ausmacht einfach annehmen. All die Sicherheit die man so gerne kauft, ist am Ende eben nur ein Teil eines sich gegenseitig bedingenen Ganzen, das mit seiner Kernkompetenz Planbarkeit, der Kernkompetenz unverdient, wahres glücklich sein unmöglich macht.
Bis morgen,
Euer und Ihr Ulf
Dear readers The only thing that becomes more when you share it is a story in the Bible. Everything else breaks: a chair, a car and even happiness.
Because sharing means making it vulnerable and assessable. To share means to reveal: Here, I have this and I want you to enjoy it too. But you rarely like to see others happy, because when you realize it, you realize at the same time that you yourself are at a different point and at least don’t feel the same happiness.
The one referred to in the proverb „the only thing that gets more when you share it is happiness“ is something else. This happiness is not a commodity that one may or can share, but a state that one lives and that is contagious like a disease. Here, the expression of the feeling is the communicator, not the person or thing feeling it.
The contagious happiness cannot become less if it is not understood or doubted, but can only be if it is felt. Those who see or feel it cannot help but accept it and those who live it do not need to know that they are not only happy, but that they are also giving joy.
The more conscious this act is, the less the feeling, because being happy is not “ wanting to make yourself or others happy. Happiness is the conditionality of a contingency. Happiness is the conditionality of a contingent structure that you can only control in such a way that you have provoked it by living the life you live, the way you live it.
Happiness is happiness when you could not expect it. As a sought-after goal, as with happiness, it is the effect of a staged cause. This is not happiness, but calculation and as such it does not make you happy, but at most satisfied (with yourself).
Wanting to share happiness is nothing more than selfish selfishness: „Aren’t I selfless for spending all my energy to make you feel good?“. Happiness is when you are convinced that you don’t deserve it. An overwhelming feeling of fulfillment in which there is no room for anything other than a soul that perceives it because it cannot do otherwise.
True happiness is perfect when it is unbearable, because man can never be satisfied in a conscious state, as he always craves more in order to make a good and secure survival and continuation of life more likely, because man is and the only thing he can do with this being is to enjoy it. Whoever wants, no matter what, is no longer enjoyment, but wanting and therefore not happy.
You can enjoy wanting and happiness is probably not even that. You are happy if you don’t counteract the fulfilled feeling with predicted expectations but simply allow it to happen, if you accept that you don’t do anything to prevent it, that being can simply happen without any effort on your part.
So happiness does not have to end in order to be and remain happiness, but the soul must be prepared to accept life in all its facets again and again without resistance and to be able to be (this) being.
I therefore wish you all no happiness for Christmas, but as little inner resistance as possible, which as categories turn happiness into a predicted commodity.
Be your own self by simply accepting everything that constitutes this in every moment. All the security you like to buy is ultimately just one part of a mutually dependent whole that makes true happiness impossible with its core competence of predictability, the core competence of being undeserving.
(Down below in english) Noch ein Mal Schlafen, dann ist der kürzeste Tag gekommen. Dann darf meine liebe Freundin Sonne mich wieder vier Minuten täglich länger glücklich machen. Zwei Morgens und zwei Abends.
Dann dauert es also nicht mehr lange, bis sie mich um sieben mit ihren Strahlen blendet und weckt, statt des Weckers. Wir uns also nicht gemeinsam mühsam in den Tag kämpfen müssen.
Natürlich wird mich als guter Deutscher dann genau das nerven. „Man Sonne, Werd ich dann hoffentlich nur denken, deine gute Laune kotzt mich an“.
Aber im Gegensatz zu Deutschland, scheint sie hier auf Palmen und Mandarinenbâume, spiegelt sich im Meer und funkelt auf vereinzelten Morgentau, wie ein Diamant. Und dieses Detail verliebte Spiel der Natur wird mich so faszinieren, dass ich ganz vergessen, wie früh es eigentlich ist.
Ja, ich bin ein Morgenmuffel. Meine Zeit beginnt eigentlich erst, wenn meine erste Online Stunde hinter mir liegt und die zweite wenig später beginnen wird, aber hier in Griechenland kann ich die schlechte Laune nicht zelebrieren, weil ich der einzige bin, der sie hat. Hier schweigt man in den Tag. Wartet einfach, bis man bereit ist, sein Tagwerk zu beginnen.
Siga, siga, ruhig, ruhig. Der Tag wird kommen, ob man will oder nicht und er wird vergehen, ob man sich aufregt oder alles einfach passieren lässt.
Ich höre hier Schritte, den Hahn und die Vögel, wenn ich meinen ersten Kaffee genieße. Vielleicht ein Auto oder zwei, aber keine Stimmen. Kein formulierter Unmut, der Frust in Worte fasst, beinahe so, als würde es keinen Stress geben, wenn man ihn nicht ausspricht.
Der Morgen am Peleponnes ist wie ein weißes Blatt Papier, das sich ohne menschliches Zutun in ein Bild verwandelt. Wie von Geisterhand tropfen Aquarellfarben ins Nichts und malen ein Bild, das zwischen sieben Uhr morgens und sechs Uhr Abends einem fließenden Wandel unterworfen ist und in Dunkelheit mit hellen Lichtpunkten am Ufer seine Vollendung findet.
Jeden Tag wieder. Und immer anders gleich, aber nie so wütend wie in Deutschland.
Das liegt bestimmt auch daran, dass ich mich verändert habe, aber die griechische Halbinsel hat es mir auch sehr leicht gemacht, mir nicht selbst im Weg zu stehen und jeden Tag so zu begreifen wie er ist, nicht immer spektakulär, aber auch nie wirklich schlecht.
Vielleicht schaffe ich ja, bis die Sonne den Wecker abgelöst hat, das Fluchen zu verlernen. Vielleicht auch nicht, aber nirgendwo wird es wahrscheinlicher als hier.
Bis morgen,
Euer Ulf
The morning grouch
One more sleep, then the shortest day has arrived. Then my dear friend the sun can make me happy for four minutes longer every day. Two in the morning and two in the evening.
So it won’t be long before she dazzles me with her rays and wakes me up at seven instead of the alarm clock. So we won’t have to struggle into the day together.
Of course, as a good German, that’s exactly what will annoy me. „Man sun, I hope I’ll just think, your good mood is pissing me off“.
But unlike in Germany, here it shines on palm trees and tangerine trees, is reflected in the sea and sparkles like a diamond on the occasional morning dew. And I’m so fascinated by this detailed interplay of nature that I completely forget how early it actually is.
Yes, I am a morning grouch. My time doesn’t actually start until my first online hour is behind me and the second will begin a little later, but here in Greece I can’t celebrate my bad mood because I’m the only one who has it. Here, you just go about your day in silence. Just wait until you’re ready to start your day’s work.
Cigar, cigar. Slowly, slowly. The day will come whether you want it to or not and it will pass whether you get excited or just let it all happen.
I hear footsteps here, the rooster and the birds as I enjoy my first coffee. Maybe a car or two, but no voices. No formulated displeasure that puts frustration into words, almost as if there is no stress if you don’t express it.
The morning on the Peloponnese is like a white sheet of paper that transforms into a picture without human intervention. As if by magic, watercolors drip into the void and paint a picture that is subject to a fluid change between seven in the morning and six in the evening and finds its completion in darkness with bright points of light on the shore.
Every day again. And always the same, but never as furious as in Germany.
I’m sure that’s partly because I’ve changed, but the Greek peninsula has also made it very easy for me not to get in my own way and to understand each day for what it is, not always spectacular, but never really bad either.
Maybe by the time the sun has taken over from the alarm clock, I’ll manage to unlearn how to swear. Maybe not, but nowhere is it more likely than here.