Liebe Grüße aus Mytikas

(down below in english) Liebe Grüße aus Mytikas,
Freunde der Sonne, die gerade von den Wolken noch etwas geärgert wird, aber schon andeutet, dass wir sie gleich in voller Pracht sehen werden.
Das letzte Mal als wir hier waren, hab ich einen lustigen Blog von einem Rentnerparadies fabuliert, in dem wir waschen waren, heute stehen wir etwa zehn Kilometer nördlich von Wanderstöcken und Mosaikpflaster an einem Strand, der Seinesgleichen sucht. Direkt an einer Palme, die wie Ihr geneigter Autor zwar etwas zu klein geraten ist, aber das Ambiente erst richtig gemütlich macht.

Wir haben es Ende Februar und hier zeigt der Sommer, wenn er nicht wie vorletzte Nacht verregnet wird, schon all sein paradiesisches Können mit felsigen Sandstrand und Wellen wie aus dem Bilderbuch. Unfassbar schön. Wenn ich ehrlich bin, ist der Strand sogar schöner als der in Kalamata; aber wer will schon bei einem so dekadenten Leben wie wir es führen vergleichen?!

Hier tanzen sogar Nachts noch die Schmetterlinge und die ersten Mücken künden schon vom Sommer. Nur ein paar Motorräder stören hin und wieder die Idylle, denn die Straße hinter uns ist zwar relativ unbeliebt, aber so lang und gerade, dass sie regelrecht zum lebensgefährlichen Heizen einläd.

Aber wir schauen ja nicht hinter uns, sondern nach vorn und da befindet sich hundert Meter Küste mit Reisekatalogfeeling, das ich am Jürmann lehnend in mich einsauge wie ein trockener Schwamm.

Deshalb beschließe ich jetzt mein Kleinod Poesie mit einem kleinen Limmerik

Es lehnte ein Mann aus Deutschland
An einem Bus aus Frankreich
Das Rauschen der Wellen vergisst er nie
Weil er das Paradies hier fand

In seiner schwarzen Seele.

Bis morgen,

Euer Ulf

Greetings from Mytikas,

Friends of the sun, which is still being teased a little by the clouds, but is already hinting that we are about to see it in all its glory.
The last time we were here, I wrote a funny blog about a pensioner’s paradise where we went for a wash, today we are standing a little over ten kilometers north of walking sticks and mosaic paving on a beach that is second to none. Right next to a palm tree which, like you, the author, is a little too small but makes the ambience really cozy.

It’s the end of February and, if it doesn’t rain like the night before last, summer is already showing off all its paradisiacal skills with a rocky sandy beach and picture-book waves. Unbelievably beautiful. If I’m honest, the beach is even more beautiful than the one in Kalamata; but who wants to compare with a life as decadent as the one we lead?

The butterflies still dance here at night and the first mosquitoes are already heralding the arrival of summer. Only a few motorcycles disturb the idyll from time to time, because the road behind us is relatively unpopular, but so long and straight that it’s downright life-threatening.

But we’re not looking behind us, we’re looking ahead and there’s a hundred meters of coastline with a travel catalogue feeling, which I soak up like a dry sponge leaning against the Jürmann.

So I’ll end my little gem of poetry with a little Limmerik

A man from Germany was leaning
On a bus from France
He never forgets the sound of the waves
Because he found paradise here

In his black soul.

See you tomorrow,

Your Ulf

Ich könnte singen

(down below in Englisch) Schule, Einkaufen, Apotheke schreiben, Wasser holen und Regen, nicht nur unsere physischen Akkus sind leer, sondern auch die Lithium gehen auf dem Zahnfleisch, kurz:

Sehr geehrte Fahrgäste, der Intermaster Jürmann von Horstmar um die Welt über Patras, Jiannistown und Izmir verspätet sich um etwas 24 Stunden. Grund für die Verzögerung ist einfach noch keine Lust.

Denn es ist grad sooooooo schön hier! Die Sonne scheint ich hab frei und der Herr sah, dass es gut war/ist.

Frühstück, auch wenn es aktuell nur Kippe und Kaffee ist, am Meer, geblendet von der Sonne, die immer gute Laune hat (gut, Silvana sagt: Die kann ja auch kommen und gehen wann sie will“).

Meine Inbrunst will “ Die Sonne, die Sonne und Du, gehörn dazuhuhuhu“ singen, aber ich möchte mit meim Günther Gabriel Organ nicht alles kaputt machen.

„Ja, sche is, gell Spatzerl?“
„Spatzerl?“

(Leichtes Schnarchen aus dem Schlafwagenabteil)

Ich schenk mir besser das „die Fahrscheine bitte und betrachte dabei „Deine Spuren im Sand“.

Bis morgen,

Ihr ewiger Stenz

Aber „oder so“ ginge

I could sing


School, shopping, writing to the chemist, fetching water and rain, not only are our physical batteries empty, but the lithium is also running on empty, in short:

Dear passengers, the Intermaster Jürmann from Horstmar around the world via Patras, Jiannistown and Izmir is delayed by about 24 hours. The reason for the delay is simply that we are not in the mood yet.

Because it’s sooooooo beautiful here right now! The sun is shining, I’m free and the Lord saw that it was/is good.

Breakfast, even if it’s currently just a fag and coffee, by the sea, dazzled by the sun, which is always in a good mood (well, Silvana says: „It can come and go whenever it wants“).

My fervor wants to sing „Die Sonne, die Sonne und Du, gehörn dazuhuhuhu“, but I don’t want to ruin everything with my Günther Gabriel organ.

„Yes, it is, right Spatzerl?“
„Spatzerl?“

(Light snoring from the sleeping compartment)

I’d better give myself the „tickets please and look at „your tracks in the sand“.

See you tomorrow,

Your eternal Stenz

Über die Konstruktivität von doofen Ideen

(down below in english) Oh man, wenn ihr mich fragt, bekommt das Leben gerade ein wenig zu viel Alltagsfeeling. Ich arbeite zu viel und genieße zu wenig, weshalb ich auch zwei Tage nicht gechattet habe. Es war einfach mal wieder Zeit, Abends mir Silvana zu sprechen, statt mit jenen, die nicht selten begründet allein sind.

Denn Silvan hört viel zu selten das von mir, was ich allabendlich in Kasernen, Wohn- und Schlafzimmer der Republik sende.

Allerdings fand sie gestern viele meiner Ideen doof, weshalb ich ab heute wohl wieder chattet und meine Liebe wieder mit Talern zum Ausdruck bringe. Strafe muss sein.

Aber gestern konnten wir dennoch unseren Kompass mal wieder richten. Sprachen über unsere Ziele und wie es sie zu erreichen möglich sein könnte, nämlich mit nähen und schreiben. Bis jetzt, so stellten wir fest, haben wir uns eingelebt, Rituale entwickelt und uns in unserem neuen Leben als Vanlifer gefestigt.

Aber nun gilt es, die Autonomie zu nutzen. wieder mehr Zeit im Wohnzimmer zu verbringen und weniger im Büro. Anfangs mussten wir beweisen, dass man so Geld verdienen kann, jetzt heißt es das Wie etwas spinozistischer zu interpretieren und wenn es nur deshalb ist, damit ich weniger oder gar endlich ganz aufhöre zu rauchen, denn das kostet so viel wie mindestens die Hälfte meiner Nächte vorm Rechner.

Bitte versteht mich nicht falsch, der Job macht mir Spaß denn ich liebe das Schreiben, aber der kleine Ulf in mir kann nicht allabendlich die unendliche Einsamkeit ertragen, die meine Gesprächspartner oft deprimiert, vielleicht, weil ich selbst so oft und lange alleine war.

Drei Mal die Woche möchte ich einsamen „formally Ichs“ widmen, aber dreimal will ich auch andere Dinge schreiben und einmal die Woche soll der ganze Tag und Abend Silvana gehören, auch wenn sie meine Ideen doof findet. Wer weiss, vielleicht sind sie es ja wirklich und werden dann wieder besser?

Bis morgen,

Euer Ulf

On the constructiveness of stupid ideas


Oh man, if you ask me, life is getting a little too much of a daily grind right now. I’m working too much and enjoying myself too little, which is why I haven’t chatted for two days. It was just time to talk to Silvana again in the evening instead of those who are often alone for good reason.

Silvana hears far too little of what I say every evening in the barracks, living rooms and bedrooms of the Republic.

However, she found many of my ideas stupid yesterday, which is probably why I’m chatting again from today and expressing my love with coins again. Punishment is necessary.

But yesterday we were still able to set our compass straight again. We talked about our goals and how it might be possible to achieve them, namely by sewing and writing. So far, we realized, we have settled in, developed rituals and established ourselves in our new life as vanlifers.

But now we have to make the most of our autonomy and spend more time in the living room and less in the office. In the beginning, we had to prove that we could earn money this way, but now we have to interpret the how in a more spinozistic way, even if it’s just so that I smoke less or even finally stop smoking altogether, because that costs as much as at least half of my nights in front of the computer.

Please don’t get me wrong, I enjoy my job because I love writing, but the little Ulf in me can’t bear the endless loneliness that often depresses my conversation partners every evening, perhaps because I’ve been alone so often and for so long myself.

Three times a week I want to devote to lonely „formally me“, but three times I also want to write other things and once a week the whole day and evening should belong to Silvana, even if she thinks my ideas are stupid. Who knows, maybe they really are and then they’ll be better again?

See you tomorrow,

Your Ulf

Die Zeichen stehen auf Abschied

(down below in english) „Und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht zu Ende“, hörte man früher von mir, wenn es Grund zur Klage gab.
Und gestern gab es weiss Gott Grund zur Klage, denn erneut ist uns die Tür aus den Angeln gefallen.

Aber diesmal nicht ein bisschen, sondern ganz. Sämtliche Schrauben und diverse Muttern haben sich gelöst und einige waren sogar ganz verschwunden. Geübt im Improvisieren und dank unseres netten Nachbarn [Saja] könnten wir aber mit selbst für uns verwunderlich viel Geschick natürlich alles wieder hin bekommen.

Ein souveräner Blick in den Werkzeugkasten, Ersatzschraube und Mutter gesucht, Gelenke eingesetzt, hier und da ein bisschen geruckelt und gedrückt, Zack, war alles wieder so gut wie neu. Danach noch unter die heiße Dusche und im Anschluss bei Feierabendbier und Zauberzigarette ein unfassbar netter Plausch zum Sonnenuntergang.

Und obwohl das alles schon genug Glück für mindestens drei Tage war, hat Silvana Abends sogar noch gekocht und zum Nachtisch gab es Schokopudding und Pläztchen.

Ich fiel glücklich zurück ins Bett und sagte zu Silvana: „Du weißt, was ich früher immer sagte, oder?“ – „Ja“ grinste sie mich an und wir wussten, dass unsere Zeit hier jetzt zu Ende geht. Besser kann es nicht werden, streichelten wir uns seelig in den Schlaf und wurden heute morgen von Tieffliegern geweckt.

Das gibt es hier häufiger, weil ein Flugplatz in der Nähe ist, aber heute störte es mehr als sonst. Ich steckte also die Nase in den Wind und erblickte den leeren Platz von Katharina und erinnerte mich auch an [Sajas] letzte Worte „Morgen fahr ich zu den heißen Quellen“.

Es ist auch für uns Zeit, merkte ich. Nicht weil es plötzlich doof ist, sondern weil die Zeichen auf Abschied stehen. Wir können gehen, weil der Winter vorbei ist und wir im neuen Leben angekommen sind. Jannis, und die Türkei warten und unsere Herzen sind bereit für Neues.

Ja, die Sitzungen bis Donnerstag werden wir hier in Würde und ohne Stress bewältigen, aber am Freitag wird vollgetankt und der Weg Richtung Waschsalon des Vertrauens angegangen. Nicht am Stück, sondern mit dem ein oder anderen Stop an heißen Quellen oder anderen Geheimtipps, die man sich uns im Laufe der Zeit anvertraute, aber wir schnüren die Schnürsenkel, wecken den heiligen Antonius und machen wieder das, was wir uns als Lebensinhalt ausgesucht haben, wir reisen.

Bis morgen,

Euer Ulf

The signs say goodbye

„And if it’s not good yet, then it’s not over yet,“ I used to say when there was reason to complain.
And God knows there was reason to complain yesterday, because the door fell off its hinges again.

But this time not a little, but completely. All the screws and various nuts had come loose and some had even disappeared completely. However, thanks to our friendly neighbor [Saja] and with a surprising amount of skill, we were able to put everything back together again.

A confident look in the toolbox, a search for a replacement screw and nut, inserting the joints, a little tugging and pushing here and there, and bang, everything was as good as new again. Afterwards, a hot shower and then an incredibly nice chat over an after-work beer and a magic cigarette as the sun went down.

And although all that was enough happiness for at least three days, Silvana even cooked in the evening and for dessert we had chocolate pudding and a little snack.

I fell happily back into bed and said to Silvana: „You know what I used to say, don’t you?“ – „Yes“ she grinned at me and we knew that our time here was coming to an end. It couldn’t get any better, we stroked ourselves blissfully to sleep and were woken up this morning by low-flying birds.

This happens more often here because there is an airfield nearby, but today it was more disturbing than usual. So I put my nose to the wind and saw Katharina’s empty seat and also remembered [Saja’s] last words „Tomorrow I’m going to the hot springs“.

It’s time for us too, I realized. Not because it’s suddenly stupid, but because it’s time to say goodbye. We can leave because the winter is over and we have arrived in a new life. Jannis and Turkey are waiting and our hearts are ready for something new.

Yes, we’ll manage the meetings here until Thursday with dignity and without stress, but on Friday we’ll fill up the tank and head for the laundrette we trust. Not in one piece, but with the odd stop at hot springs or other insider tips that have been confided in us over the years, but we’ll lace up, wake up St. Anthony and get back to doing what we’ve chosen as our purpose in life – traveling.

See you tomorrow,

Your Ulf

Sonne, Strand und Küsschen

(down below in english) Ich weiss, es ist schon beinahe ekelig, wie glücklich wir sind. Jeden Morgen dieses “ die unfassbar schöne Sonne am traumhaften Strand“, ich hätte schon aufgehört, mich zu lesen, weil ich uns wie eines dieser Youtubepaare gesehen hätte.

Aber deshalb schreibe ich auch von anderen Dingen, denn natürlich ist hier nicht nur eitler Sonnenschein, oder anders gesagt: Hier finden auch Friktionen statt, aber eben meist zu Sonnenschein, der es der Seele einfach unmöglich macht, lange zu granteln.

Das Schönste ist aber, dass man hier unter Gleichgesinnten ist: Punks, Weltreisender Frauen mit geheimnisvollen Tattoos, Bankkauffrauen, die auf modernste Weise Liebe und Autonomie in ihrem Mercedes Sprinter verbinden, Lebenstrainer aus Polen, die unter britischer Flagge ihre Einsamkeit suchen und eine Portugisin, die 500 Meter weiter ihre Einsamkeit sucht ohne das andere Gleichgesinnte dabei im Weg sind

Man sieht sich beim spazieren, plauscht mal kürzer, mal länger bei Frühstück oder Kaffee, tauscht Erfahrungen aus und lauscht ganz ohne Vorbehalte, was andere motiviert hat, diesen oder einen ähnlichen Lebensweg zu beschreiten.

Man kennt sich kaum und spricht dennoch über Probleme oder Steuern, als sei man gemeinsam aufgewachsen.
Schaut morgens kurz, was der ein oder andere Wegabschnittsgefährte grad erlebt und freut sich ganz neidfrei über fremdes Glück oder leidet mit denen, denen es nicht so gut geht. Meist kann man nichts tun, außer das Gefühl zu geben oder anzunehmen, auf dieser Art von Lebensweg nicht allein zu sein.

Mut zusprechen, Wärme teilen und helfen wo man kann. So einfach kann es sein, wenn man sich einfach von Pseudopflichten im Kopf befreit.
Klar, auch hier müssen die Menschen Geld verdienen, aber weit weniger als in der jeweiligen Heimat. Hier wird der Job nicht zu einer skalaren Orientierung, in die man sich einzuordnen hat, sondern zu einem spannenden Gesprächsthema und manchmal gar zur Inspiration. Interessant, wie oder was Du machst.

Und dazu Sonne, Strand und Küsschen. Was will man mehr?

Bis morgen,

Euer Ulf

Sun, beach and kisses
I know, it’s almost disgusting how happy we are. Every morning this „the unbelievably beautiful sun on the gorgeous beach“, I would have stopped reading myself already because I would have seen us like one of those Youtube couples.

But that’s why I write about other things, because of course it’s not all vain sunshine here, or to put it another way: there’s friction here too, but mostly sunshine that simply makes it impossible for the soul to grumble for long.

But the best thing is that you are among like-minded people here: punks, globetrotting women with mysterious tattoos, bank clerks who combine love and autonomy in their Mercedes Sprinter in the most modern way, life coaches from Poland looking for solitude under the British flag and a Portuguese woman looking for solitude 500 meters away without other like-minded people in the way

You see each other on a walk, chat sometimes for a short time, sometimes longer over breakfast or coffee, share experiences and listen without reservations to what motivated others to take this or a similar path in life.

You hardly know each other and yet you talk about problems or taxes as if you had grown up together.
You take a quick look in the morning to see what one or the other fellow traveler is currently experiencing and, without envy, rejoice in other people’s happiness or suffer with those who are not doing so well. In most cases, there is nothing you can do except give or accept the feeling that you are not alone on this kind of life journey.

Encourage, share warmth and help where you can. It can be that simple if you just free yourself from pseudo obligations in your head.
Sure, people have to earn money here too, but far less than in their home country. Here, the job doesn’t become a scalar orientation that you have to fit into, but an exciting topic of conversation and sometimes even an inspiration. It’s interesting how or what you do.

Plus sun, beach and kisses. What more could you want?

See you tomorrow,

Your Ulf

Geld kann ja jeder

(down below in english) Sie schläft noch, während ich einen kleinen Plausch mit der Sonne halte und daran denke, dass ich schon so lange nicht mehr über die Frau geschrieben habe, die das alles hier möglich macht. Mich trägt und erträgt, mir wie kein Mensch zuvor vertraut und darüber die Kraft gibt, an mich und uns zu glauben.

Meine Frau, Silvana, die den ganzen Laden zusammenhält. Kocht, putzt, den Jürmann inspiziert und repariert und mit ihrer liebenswürdigen Art Nachbarn animiert uns Plätzchen und Kuchen zu bringen sowie ganz nebenbei deren und meine Hosen näht und Kleider stopft.

Meine mutige, toughe, liebenswerte und tapfere Ehefrau, mehr als Fels in der Brandung, Lieblingsmensch oder angetraute. Denn ohne sie wären wir nicht hier und ich nicht so glücklich und motiviert wie noch nie in meinem Leben.

Ich mache Fehler, sie macht weiter. Ich bin krank und sie mir eine Wärmflasche. Ich verdiene ein paar Kröten, aber sie kauft für uns davon alles und mehr, was wir für ein schönes Leben brauchen.

Jeden Tag gehen wir bei Chez Silvana Essen und im Hotel SiLVANa schlafen. Sie bringt mich sogar dazu freiwillig zu Duschen, weil wir eine richtig geil komfortable Nasszelle mit heißem Wasser haben und wenn ich zu hibbelig bin für den technischen Aufbau meiner digitalen Lehrstunden, macht sie aus unserem Schlafzimmer mein Büro und geht anschließend am Strand Englisch lernen.

Was für ein Glück, was für ein Mensch, was für eine Frau? Das einzige was meiner Silvana noch fehlt ist, dass sie selbst begreift wie unbeschreiblich sie ist.

Ich liebe Dich und jeden Tag mehr, mit jeder Faser und allem was du hast und bist. Dein Gang, Dein Lächeln und meist sogar Deine schlechte Laune, wenn Du denn mal welche hast. Du würdest nie aufzählen, um mir Deine Liebe zeigen zu wollen.

Du kommst plötzlich irgendwann einfach lachend in meine Arme und küsst mich wie nur Du es kannst und wisperst, beinahe nebenbei ich liebe Dich.

Wenn ich es nicht schon getan hätte ich würde Dich jeden Tag wieder heiraten; aber Du schläfst ja noch,


Dein Ulf

Anyone can have money
She’s still asleep while I have a little chat with the sun and think about how it’s been so long since I’ve written about the woman who makes all of this possible. She carries me and puts up with me, trusts me like no other person before and gives me the strength to believe in myself and us.

My wife, Silvana, who holds the whole place together. She cooks, cleans, inspects and repairs the Jürmann and, with her kind nature, encourages neighbors to bring us cookies and cakes as well as sewing their and my pants and darning clothes.

My courageous, tough, lovable and brave wife, more than a rock in the surf, a favorite person or a loved one. Because without her, we wouldn’t be here and I wouldn’t be as happy and motivated as I’ve never been in my life.

I make mistakes, she carries on. I’m ill and she gives me a hot water bottle. I earn a few bucks, but she buys everything and more for us that we need for a good life.

Every day we eat at Chez Silvana and sleep at the Hotel SilSILVANa. She even makes me take a shower voluntarily because we have a really cool, comfortable wet room with hot water and when I’m too fidgety for the technical set-up of my digital lessons, she turns our bedroom into my office and then goes to learn English on the beach.

What luck, what a person, what a woman? The only thing missing from my Silvana is that she herself realizes how indescribable she is.

I love you more and more every day, with every fiber and everything you have and are. Your walk, your smile and usually even your bad mood, if you ever have one. You would never list to show me your love.

At some point, you suddenly just come into my arms laughing and kiss me as only you can and whisper, almost incidentally, that I love you.

If I hadn’t already done so, I would marry you again any day; but you’re still asleep,


Your Ulf

Happy Birthday lieber Jürmann

(down below in english) Du Ulf auf Rädern, der in kürzester Zeit vom Transporter zum Zuhause wurde. Du, wiedergeboren in Horstmar und in Dubrovnik von den Toten auferstanden bist, hast uns nicht nur in Dir, manche unruhige Nacht gekostet. Wir haben uns wie zu junge Eltern auf Dich gefreut, Dich mit jeder Kinderkrankheit lieber gewonnen und gegen alle Widerstände auf die Straßen gebracht, die unsere Welt bedeuten sollten.

In sechs Monaten wurde aus Dir, einem alten Transporter, nahe Düsseldorf ein meist beweglicher Lebensmittelpunkt für verlorene Seelen, die noch nicht wussten, was Du für eine Aufgabe sein wirst.

Unser letztes Geld haben wir auf über 4000 Kilometern in Dich gesteckt, und dabei nicht nur viel über uns, sondern auch über Dich gelernt. Wie groß du kleiner Transporter sein kannst und wie sensibel Deine Bremsen, Dein Getriebe, Turbo und Keilriemen ist.

An und in Dir würde Silvana zur Mechatronikerin und ich zum Lehrer.

Auf mikrigster Bodenfläche hast Du uns gelehrt, wie man sich bei schlechter Laune aus dem Weg gehen kann, ohne Dich zu verlassen und wie man mit einem langsamen Rechner Geld verdient.

Durch Östereich, Italien, Slowenien, Bosnien, Kroatien, Montenegro und Albanien hast du uns nach Griechenland gebracht und streckst die Schnauze schon wieder Richtung Türkei.

Oh Jürmann, Du französisches Problemkind gepaart mit Deutscher Improvisationskunst. Wie sehr lieben wir Dich, dank der von Silvana eingebauten Heizung, auch wenn Du uns in Kloster Andechs den Küchenschrank zu Füßen legtest und mit munterem Lichtspiel immer wieder gezeigt hast, wie sehr Du Dir unsere Aufmerksamkeit wünscht.

Nein, der TüV mag Dich nicht, aber mach Dir nichts daraus immer sagen Deine Leute Du siehst doch viel jünger aus. Mit Deinen schmuddeligen Knien, wenn Deine Holme Wasser ziehen, nehmen ich mir eine Zigarette wenn Abschleppseil legt Dich an Kette, ja Deine Beulen hier und da, waren vor einem Jahr noch gar nicht da.

Aber auch nicht das Wasser, warm, und im Becken Dein Spülhahn, die Batterien Lithium, brachten mein Schatzi beinahe um. Solaranlage viele Kabel alles liegt auf Deiner Gabel, die trotz wengen Pferdestärken uns Deine Willenskraft ließ merken.

An Hängen und im tiefstem Kiesbett träge, standest Du manchmal recht schräge. Wer will schon einen Hymer haben, wenn er sich kann an Jürmann laben?

So hoffen wir, trotz der Blessuren, das Du mit uns noch manche Spuren, in diese Welt gedenkst zu machen und immer wieder bringst zum lachen. Denn was wären, Sie und ich, ohne Rappelkiste Dich.

Dein Ulf

Happy Birthday dear Jürmann
You Ulf on wheels, who went from van to home in no time at all. You, reborn in Horstmar and resurrected from the dead in Dubrovnik, cost us many a restless night, and not only in you. We looked forward to you as if you were too young, we loved you more with every childhood illness and, against all odds, took you onto the streets that were to be our world.

In six months, you, an old van near Düsseldorf, became a mostly mobile center of life for lost souls who did not yet know what you would be.

We invested the last of our money in you, driving over 4000 kilometers, and learned a lot not only about ourselves, but also about you. How big you little transporter can be and how sensitive your brakes, gearbox, turbo and V-belt are.

On and in you, Silvana would become a mechatronics engineer and I would become a teacher.

You taught us how to get out of the way in a bad mood without leaving you and how to earn money with a slow computer.

Through Austria, Italy, Slovenia, Bosnia, Croatia, Montenegro and Albania, you brought us to Greece and are already stretching your snout towards Turkey again.

Oh Jürmann, you French problem child paired with German improvisational skills. How much we love you, thanks to the heating installed by Silvana, even though you laid the kitchen cupboard at our feet in Kloster Andechs and showed us again and again how much you wanted our attention with a lively play of light.

No, the TÜV doesn’t like you, but don’t worry, your people always say you look much younger. With your grubby knees, when your spars draw water, I take a cigarette when the tow rope puts you on a chain, yes, your dents here and there weren’t even there a year ago.

But neither was the water, warm, and your tap in the sink, the lithium batteries almost killed my sweetheart. Solar system, many cables, everything is on your fork, which, despite little horsepower, made us realize your willpower.

Sluggish on slopes and in the deepest gravel bed, you sometimes stood at quite an angle. Who wants a Hymer when they can enjoy Jürmann?

So we hope, despite your wounds, that you will continue to make your mark on this world with us and make us laugh again and again. Because what would you and I be without Rappelkiste?

Your Ulf

Frühlingserwachen

(down below in english) An unserer Wagenburg am Strand entsteht jeden Morgen die Welt. Man hört nur das Rauschen der Wellen, hin und wieder einen Jogger hecheln und die kleinen Vögel, die bald nach Deutschland fliegen.
Und alles vor einem Himmel, der auf einer kleinen Nebeldecke ruht, aus denen Berge erwachsen und die einen sanften übergang zu Wolken bilden, hinter denen gegen halb acht die Sonne erscheint.
Jeder hier, der Computerspezialist aus England, die Portugiesin, für die unsere Fluchtnacht nur ein Schauer war, sowie die ehemalige Bankkauffrau, die nicht aus ihrem Mercedes an in das neue Wohnmobil ihrer Freundes ziehen mag, ist still.
Man und Frau sitzen oder liegen im jeweiligen Bett und genießt das allmorgendlich Ritual der Weltentstehung.
Worte, so scheint es, sind zu gewöhnlich für so ungewöhnlich schöne Momente. Vielleicht werden sie auch wie von mir in einen Blog getippt, aber nicht gesprochen. Die Ruhe ist laut genug für den ersten Kaffee.
Hier haben die Augen noch Zeit, das sehen zu lernen, verfolgen die Möwen über dem Meer oder hängen an Morgentau von Pflanzen, die auf grünen Hälsen das Sonnenlicht inhalieren.
Griechenland hat Zeit, spürt man hier, wo man sich überflüssiger Zivilisation entzieht. Hier macht keiner das Radio an, um die Nachrichten zu hören, oder schimpft, dass man gleich arbeiten muss. Hier nickt man sich zu und nimmt sich die Zeit für unbeschreibliches Frühlingserwachen.
Hier ist kein Platz für Ablenkung, den hier will man das erleben was ist und alles, was nicht urwüchsig ist stört.
Hier bringt man sich Nussecken, flickt Kleider oder schreibt, nur damit alles so bleiben kann wie es ist.
2023, 24 und 25. Hier gibt es keine Zahlen, sondern nur ein Jetzt. Immer wieder und immer wieder einmalig und selbst das ist schon zu viel Schönheit für zwei Augen und eine Seele.

Man kann eben nicht alles haben. Aber mehr geht nicht.

Bis morgen,

Euer Ulf

Early morning awakening
Every morning, the world begins at our wagon castle on the beach. All you can hear is the sound of the waves, the occasional jogger panting and the little birds that will soon be flying off to Germany.
And all against a sky that rests on a small blanket of mist, from which mountains emerge and form a gentle transition to clouds, behind which the sun appears around half past seven.
Everyone here, the computer specialist from England, the Portuguese woman for whom our night of escape was just a shower, and the former bank clerk who doesn’t want to move out of her Mercedes and into her friend’s new camper van, is quiet.
Man and woman sit or lie in their respective beds and enjoy the morning ritual of the world coming to life.
Words, it seems, are too common for such unusually beautiful moments. Perhaps they are typed into a blog, as I did, but not spoken. The silence is loud enough for the first coffee.
Here, the eyes still have time to learn to see, following the seagulls over the sea or hanging on to morning dew from plants that inhale the sunlight on green necks.
You can sense that Greece has time here, where you can escape superfluous civilization. Here, nobody turns on the radio to listen to the news or complains that they have to go to work straight away. Here, people nod to each other and take the time for an indescribable spring awakening.
There is no room for distraction here, because here you want to experience what is, and everything that is not natural disturbs you.
Here you bring yourself nut corners, mend clothes or write, just so that everything can stay as it is.
2023, 24 and 25 – there are no numbers here, just a now. Again and again and again unique and even that is too much beauty for two eyes and one soul.

You can’t have everything. But more is not possible.

See you tomorrow,

Your Ulf

Geschüttelt, nicht gerührt

Geschüttelt nicht gerührt
Der Wind, der Wind, das himmlische Kind scheint in die Pubertät gekommen zu sein, denn schon die ganze Nacht rüttelt er am Jürmann, als seien wir auf hoher See.

Gut, dass Udo Lindenberg mit einigen Zeilen vorgesorgt hat, denn zur Melodie von Andrea Andoria und Co schunkeln Silvana und ich in unserer Kajüte und hoffen, dass die Böen nicht noch stärker werden.

Silvan hört schon die Flöhe husten, denn irgendwas unter uns rumpelt und pumpelt wohl, während ich „keine Panik auf der Titanic“ summe und nur das Pfeifen in den Ritzen höre und dem Mobiliar beim Wackeln zuschaue.

Aber ehrlich gesagt finde ich das Wetter gar nicht schlecht, sondern richtig spannend. Ich bin sogar bei der Frühstückszigarette wieder in nordischen „Släng“ verfallen und begrüßte den Morgen mit einem fröhlichen “ Na du Olle Spinatwachtel, tut das Not, dass du hier so’n Stress machen tust?““
„Nej“, pfiff es durch irgendeine undichte Stelle hinten, während die schneebedeckten Bergspitzen im kalten Sonnenlicht erstrahlen, die den Himmel in heroischem Licht einer Schneekönigin eine wahrhaft imposante Würde verleihen.
Im wahrsten Sinne des Wortes „Nordisch bei Nature“ nur hier bei sanften 14 Grad. Wenn wir nicht wüssten, dass heute Nacht das bockige Kind sogar wieder Lust auf Bäume ausreißen bekommen könnte, würden wir bleiben und es nur genießen, aber da unser Jürmann weder Segel noch Flügel hat, riskieren wir das lieber nicht und werden uns wohl nachher ein stilleres Örtchen suchen, damit Mutti sich in Westfalen keine Sorgen machen muss.
In diesem Sinne verkneifen wir uns jetzt einen schönen Rum mit Tee und gönnen uns einen heißen Kaffee mitm büschn Milch, geschüttelt, nicht gerührt, versteht sich.

Bis morgen,

Euer Ulf


Shaken, not stirred


The wind, the wind, the heavenly child seems to have hit puberty, because it shakes the Jürmann all night long as if we were at sea.

It’s a good thing that Udo Lindenberg contributed a few lines, because Silvana and I sway in our cabin to the sounds of Andrea Andoria and co. and hope that the gusts don’t get any louder.

Silvana can already hear the fleas coughing because something must be purring and pumping underneath us, while I hum „no panic on the Titanic“ and only hear the hissing in the cracks and see the furniture shaking.

But to be honest, I don’t think the weather is that bad, I actually find it really exciting. I even returned to my Scandinavian „Släng“ over my morning cigarette and greeted the morning with a cheery „Well, you old spinach quail, is it necessary to make such a fuss here?“.
„Nej,“ he hissed through a leak in the back, while the snowy mountain peaks glowed in the cold sunlight, giving the sky the heroic light of a snow queen with truly imposing dignity.
Literally „Scandinavian by nature“, except that it was a balmy 14 degrees here. If we hadn’t known that the stubborn child might have the urge to uproot trees again tonight, we would have stayed and just enjoyed it, but as our Jürmann has neither sails nor wings, we’d rather not take the risk and will probably look for a quieter spot later so that mom doesn’t have to worry in Westphalia.
With this in mind, we’ll forgo a nice rum and tea and enjoy a hot coffee with a little milk – shaken, not stirred, of course.

See you tomorrow,

Your Ulf

Unkraut vergeht nicht

(down below in english) Das kleine Paradies, was wir aktuell ohne Übertreibung unser Zuhause nennen können, wird von einem kleinen Bambusstrauch markiert.
Jedesmal, wenn wir aus der Stadt oder bis letzte Woche aus unserer Aussenstelle an diesen Strand zurückkehren oder kehrten, ist und war dieses beinahe vertrocknete Etwas unser Orientierungspunkt.

Hier funktioniert das Internet am besten und hier können wir so stehen, dass beim Wasser oder andere Dinge zubereiten, der Gaskocher nicht umfällt und wir nicht in Schräglage einschlafen müssen.
Unser Fixpunkt ist also dadurch gekennzeichnet, was man in Griechenland wohl Unkraut nennt. Etwas das gegen alle Widerstände wohl nicht kaputt zu kriegen scheint. Gestern sagte Silvana sogar, dass ihr düngt, der Bambus erhole sich wieder, da links und rechts neue Triebe wachsen.

Hier am Strand, in trockener, Nährstoff ärmster Erde kämpft eine Pflanze wie die Gallier in Frankreich um sein Leben.

Aber ist kämpfen an dieser Stelle das richtige Wort, wenn nichts und niemand einen töten kann? Wäre nicht wenn überhaupt der Mensch derjenige, der seinem Problem Bambusstrauch Herr werden will, indem er es auszugraben versucht? Also er derjenige wäre, der einen endlosen Kampf gegen den Strauch führt, der nur ein kleines Stück funktionstüchtiger Wurzel braucht, um wieder wachsen zu können?
Wie Distel, Brennessel oder Löwenzahn in Deutschland, findet man hier am Strand Bambus und eine hell lilafarbene Alpenrose, wie ich sie nennen möchte, da die so schön ist.

Ob Starkregen oder Trockenperiode, diese beiden Pflanzenarten widersetzen sich allem, das ihre Daseinsberechtigung bedroht. Kein noch so intensives Jäten macht diesen Gewächsen den Gar aus.

Die Frage ist doch dann, warum sind also Rosen, Tulpen und Nelken die Zier und sogenanntes Unkraut die Pest? Ist es nicht so, dass Mutter Natur der Meinung scheint, als könne man auf jedwede Zierpflanze durchaus verzichten, aber auf Bambus und Distel nicht?
Wenn alles auf der Erde Teil eines Ganzen ist, muss offensichtlich diese Einheit auf Rosen verzichten können, aber auf meine lila Alpenrosen nicht.

Diese Gewächse, hier Nahrungsquelle für unzählige Vögel und Boxio für Hunde sind also mehr als in Japan Baugerüste aus Bambus. Ohne sie würde wohl der ganze Naturkreislauf zusammenbrechen und damit auch der Mensch, als Teil davon, zugrunde gehen.

Kurz bevor meine Oma mit 102 Jahren starb, sagte ich zu ihr “ Oma, wir beide sind wie Unkraut, wir vergehen nicht“ und ich wusste damals nicht, dass das ein Kompliment war, denn zeigen wir dich, als nervige alte Schachtel oder renitenter Giftzwerg der Menschheit nicht, was Unkraut dem Ziergarten beweist: Ihr seid schön, aber wir sind wichtig.

Denn wenn wir nur Pest wären, würde es doch Menschen wie uns schon lange nicht mehr geben. Wir brauchen keinen Spezialdünger, uns reicht ein kleines bisschen lebendige Wurzel, um ewig zu leben. Nicht als die Pflanze, sondern als Art.

Ich erwuchs aus dem Rest meiner Oma und glücklicherweise ist meine Tochter, trotz all ihrer Rosentalente, auch ein kleines bisschen Distel. Kein Grund zur Klage also, sondern zur Freude, oder?

Bis morgen,

Euer Ulf
Weeds never die
The little paradise that we can currently call home without exaggeration is marked by a small bamboo bush.
Every time we return or returned to this beach from the city or, until last week, from our outpost, this almost withered something is and was our point of reference.

This is where the internet works best and where we can stand so that the gas stove doesn’t fall over while we’re preparing water or other things and we don’t have to fall asleep at an angle.
Our fixed point is therefore characterized by what is probably called a weed in Greece. Something that seems to be unbreakable against all odds. Yesterday, Silvana even said that she was fertilizing the bamboo and that it was recovering as new shoots were growing to the left and right.

Here on the beach, in dry, nutrient-poor soil, a plant is fighting for its life like the Gauls in France.

But is fighting the right word here, when nothing and nobody can kill you? If anything, wouldn’t the human being be the one who wants to get to grips with his bamboo bush problem by trying to dig it up? So he would be the one fighting an endless battle against the shrub that only needs a small piece of functioning root to be able to grow again?
Like thistle, stinging nettle or dandelion in Germany, here on the beach you can find bamboo and a bright purple alpine rose, as I like to call it, because it is so beautiful.

Whether it’s heavy rain or a dry spell, these two plant species resist anything that threatens their raison d’être. No amount of intensive weeding will put an end to these plants.

The question then is, why are roses, tulips and carnations the ornamental plants and so-called weeds the plague? Isn’t it the case that Mother Nature seems to think that you can do without any ornamental plant, but not bamboo and thistle?
If everything on earth is part of a whole, this entity must obviously be able to do without roses, but not my purple alpine roses.

These plants, a source of food for countless birds and boxio for dogs, are more than bamboo scaffolding in Japan. Without them, the entire natural cycle would probably collapse and humans, as part of it, would also perish.

Shortly before my grandma died at the age of 102, I said to her, „Grandma, you and I are like weeds, we don’t die“ and I didn’t realize at the time that it was a compliment, because let’s not show you, as an annoying old hag or a recalcitrant poisonous dwarf, what weeds prove to the ornamental garden: You are beautiful, but we are important.

Because if we were just pests, people like us would have ceased to exist a long time ago. We don’t need special fertilizer, a little bit of living root is enough for us to live forever. Not as a plant, but as a species.

I grew from the rest of my grandmother and fortunately my daughter, despite all her rose talents, is also a little bit of thistle. So no reason to complain, but to rejoice, right?

See you tomorrow,

Your Ulf