Tief aus der Seele

(down below in english) Wir sind heute hoch gefahren. Sehr hoch, beinahe bis zum Anfang unserer Tour in Griechenland und je näher wir unserem Ziel kamen, desto schlimmer wurde es. Erst überholte man uns rechts, dann das Selbe mit 90 in einer 30 Zone, dann mit Lichthupe. In Patras waren wir dann so verwirrt von all dem Ehrgeiz, dass wir die Fähre nicht finden sollten. Wir sollten nicht günstig reisen oder gar genießen, wir sollen zahlen. Deshalb werden wir geduldet. 150 Kilometer und 60 Euro gebühren und den Sprit mussten wir auch noch zahlen.

Die 60 Euro hätte ich gern Jiannis gegeben, in bar, weil er braucht sie, aber Griechenland geht mit seinen Ärmsten um wie Europa mit Griechenland, ausnehmen, bis nichts mehr da ist. Fahrt über Autobahnen für viel Geld zu Euren Scheissjobs, hasst  Euer Leben, glorifiziert die Dekadenz, kauft Euch als Erdbeerpflücker Marlboro aber lauft zur Arbeit oder haust in Baracken.

Feiert unsern Ruhm mit Eurer Armut, kauft und konsumiert, was Ihr Euch nicht leisten könnt, damit wir denken auf dem richtigen Weg zu sein. Giert nach Mehr, was ihr nie bekommt und braucht, denn nur so können wir uns darüber freuen es zu haben. Wir brauchen keinen Porsche, sondern nur Euren Neid. Und damit ihr auch wisst, dass ihr es nicht verdient habt, nicht mal mit Arbeit, zahlt ihr 25 Prozent Mehrwertsteuer, die wir uns auf den Fidschies sparen.

Seid stolz auf Geld, nicht auf Euch, verkauft Eure Seele für unseren Status Quo, giert vom Boden und betet uns an. Uns, die dem Geld den Wert geben, indem wir ihm diesen entziehen. Wir geben Euch den Namen Inflation dafür, damit ihr nicht auf die Idee kommt es Betrug zu nennen.

Füllt mit Eurer Gier nach Utopia unser Paradies mit Reichtum, den wir nur brauchen, damit wir von Euch unterscheidbar bleiben.

Denn, wir sind wie ihr, aber solange ihr glaubt, das wir anders sind, können alle so weitermachen wie es ist. Und sein wie ehrlich, das wollen wir doch beide.

Euer Ulf

Deep from the soul
We drove up today. Very high, almost to the start of our tour in Greece and the closer we got to our destination, the worse it got. First we were overtaken on the right, then the same thing at 90 in a 30 zone, then with headlights flashing. In Patras, we were so confused by all the ambition that we couldn’t find the ferry. We. Shouldn’t travel cheaply or even enjoy it, we should pay. That’s why we are tolerated. 150 kilometers and 60 euros in fees and we also had to pay for the fuel.

I would have liked to give Jiannis the 60 euros, in cash, because he needs them, but Greece treats its poorest like Europe treats Greece, ripping them off until there’s nothing left. Drive on highways for a lot of money to your shitty jobs, hate your life, glorify decadence, buy Marlboro as a strawberry picker but walk to work or live in shacks.

Celebrate our glory with your poverty, buy and consume what you can’t afford to make us think we’re on the right track. Crave for more of what you never get and need, because only then can we be happy to have it. We don’t need a Porsche, we just need your envy. And to let you know that you don’t deserve it, not even with work, you pay 25 percent VAT, which we save in Fiji.

Be proud of money, not of yourselves, sell your soul for our status quo, crave the. Soil and worship us. Us, who give money its value by taking it away. We give you the name inflation so that you won’t think of calling it fraud.

With your greed for utopia, fill our paradise with wealth, which we only need so that we remain distinguishable from you.

Because we are like you, but as long as you believe that we are different, we can all carry on as we are. And let’s be honest, that’s what we both want.

Your Ulf

Start the engine

Reminiszenz an das Kind im Manne, unsere Dusche

(down below in english) Es ist soweit, wir fahren weiter. Der Faulpelz schreit „neeiiiin“ aber die kleine Silvana und der kleine Ulf wollen endlich los. Wie Kinder bei denen endlich die Sommerferien begonnen haben, hopsen sie auf imaginären Betten und freuen sich „Wir fahren heute zu den Wasserfällen, wir fahren heute zu den Wasserfällen“, während Mama und Papa Bär alles aufzählen, was eine Weiterfahrt verzögern könnte,“ich bin noch gar nicht richtig wach“ und “ ich brauche erstmal einen Kaffee“, aber der kleine Ulf grinst freundlich „Hier, hab ich schon gemahacht“

Und bevor ich es noch sagen kann, liegt auch schon die Morgenzigarette samt Feuerzeug an der Tür. Ich merke, wie mich die Euphorie ansteckt, das breite Lächeln auf dem dicklichen Gesicht, dem es egal ist, das wir vorher noch Wasser holen und den Van richten müssen.

Ein beinahe nervtötendes „ich helfe Dir“ und überambitioniertes „soll ich schon mal die Powerbox anschließen?“ wird dabei von Silvana mit buddhistischer Ruhe ertragen und der Frust über so viel Energie in die Decken geflüstert. Denn eigentlich haben die Kleinen ja Recht, weiss sie.

Erst gestern Abend haben sich beide in einem Gespräch noch einmal über die Reise, ihre Ziele und Intentionen unterhalten. In der Nacht noch schwor man sich „der Worte sind genug gewechselt, nun lasset endlich Taten folgen“, aber der Unterschied zu 20-jährigen ist, das die Trägheit kultiviert wurde „noch fünf Minuten“ oder „gleich, ja?“ Sind zu Allzweckwaffen geworden, die jeden Impuls im Keim zerstören können.

Nur gut, dass wir uns vor knapp sechs Monaten schon ganz anders aufgerafft haben, die Leinen der Routinen lösten und einfach losfuhren, denn dies ist grad das stärkste Moment, um sich selbst zu überzeugen. „Es lohnt sich“ wissen wir, schauen in die Sonne, streicheln den kleinen Ichs über den Kopf und genießen den Kaffee. Aber fünf Minuten haben wir noch.

Bis morgen,

Euer Ulf

Start the engine


The time has come, we’re driving on. The lazy one screams „nooooo“ but little Silvana and little Ulf finally want to get going. Like children who have finally started their summer vacation, they hop on imaginary beds and are happy „We’re going to the waterfalls today, we’re going to the waterfalls today“, while mummy and daddy bear list everything that could delay the journey „I’m not really awake yet and need a coffee first“ but little Ulf grins friendly „Here, I’ve already made it“

And before I can say it, the morning cigarette and lighter are already at the door.I notice how the euphoria infects me, the broad smile on the chubby face, who doesn’t care that we have to fetch water and fix the van first.

An almost annoying „I’ll help you“ and an overambitious „Shall I plug in the power box?“ Silvana endures this with Buddhist calm and whispers her frustration about so much energy into the blankets, because she knows that the little ones are actually right.

Just last night, the two of them had another conversation about the trip, their goals and intentions. That night, they swore „enough words have been exchanged, now let’s finally take action“, but the difference to 20-year-olds is that the inertia has been cultivated „five more minutes“ or „right away, yes?“. Have become all-purpose weapons that can destroy any impulse in the bud.

It’s just as well that we pulled ourselves together in a completely different way almost six months ago, loosened the ropes of our routines and simply set off, because this is the strongest moment to convince ourselves. „It’s worth it“, we know, looking into the sun, stroking the little me over the head and enjoying the coffee. But we still have five minutes left.

See you tomorrow,

Your Ulf

Bauer sucht Frau

(down below in english) und jetzt das Wetter. Es ist bewölkt und diesig bei fiesen Nieselregen und gefühlten 12 Grad. Man könnte auch sagen “ Hallo Niedersachsen“. Deshalb geben wir jetzt auch direkt ab zu Inka Bause. „Hall Inka“ -„Hallo Gerd. Ich bin hier heute in Griechenland in der Nähe von Kalamata, wo man wie immer schon seit sieben auf den Beinen ist, denn so ein Vanleben auf dem Acker nimmt keine Rücksicht auf „Schietwetter“ sagt man hier, nicht wahr?“ – „Jo“. Das neben mir ist übrigens der ungemütliche Ulf, der Tag ein Tag aus mit 100 Pferdestärken dafür sorgt, dass man in der gesamten Republik mit Texten versorgt wird.
Hallo Gerd“ -„Calimera Inka“.
„Calimera, das ist hier die Landessprache und heißt sowas wie Moin, Moin. Ich sag dann auch mal Calimera uriger Ulf. Du suchst also eine Frau, die mit dir an diesem tollen Strand mit echt nordischen Temperaturen morgens Müsli und Kaffee teilt um im Anschluss die Camper zu verscheuchen, stimmt das?“
(Nicken)
„Wie sollte diese Traumfrau denn sein?“
„No jo, sie muss morgens vor mir aufsteh’n, Kaffee machen, mein Büro aufbau’n un nicht so viel snacken, nicht?!“
„Das klingt nach einem echten Aschenputtel das der ungeduldige Ulf sucht. Aber wir wollen an dieser Stelle auch nicht zu viel verraten. Nur soviel, das die sympathische Silvana, eine frohgemute Bäckereiverkäuferin aus Horstmar sich mit dem Jürmann auf den Weg zu unserem Ulf gemacht hat und die beiden gleich hier.auf vier Quadratmetern so manchen Frust ohne Schnaps runter schlucken muss. Bleiben Sie also dran. Ich geb zurück ins Studio.

Bis morgen

Eure Labertasche des Vertrauens

Farmer seeks wife


„And now the weather. It’s cloudy and hazy with a nasty drizzle and what feels like 12 degrees. You could also say „Hello Lower Saxony“. That’s why we’re going straight to Inka Bause. „Hello Inka“ – „Hello Gerd. I’m here today in Greece near Kalamata, where, as always, people have been on their feet since seven, because such a van life in the field doesn’t take „bad weather“ into account, don’t they say here?“ – „Yes.“ By the way, the guy next to me is the uncomfortable Ulf, who works day in, day out with 100 horsepower to ensure that you are supplied with texts all over Germany.
Hello Gerd“ – „Calimera Inka“.
„Calimera, that’s the local language here and means something like Moin, Moin. I’ll say Calimera quaint Ulf. So you’re looking for a woman to share muesli and coffee with you on this great beach with really Nordic temperatures in the morning and then scare the campers away, is that right?“
(Nodding)
„What would this dream woman be like?“
„No yo, she has to get up before me in the morning, make coffee, set up my office and not snack so much, right?“
„That sounds like a real Cinderella that impatient Ulf is looking for. But we don’t want to give too much away at this point. Just so much that the likeable Silvana, a cheerful bakery saleswoman from Horstmar, has made her way to our Ulf with Jürmann and the two of them have to swallow a lot of frustration right here on four square meters without a schnapps. So stay tuned. I’ll return to the studio.

See you tomorrow

Your trusted chatterbox

Anders genau richtig

(down below in english) Bevor wir den Ritt auf der Waiküre begannen, war mein Leben geprägt von „ungenügend sein“. In meiner Kindheit war ich zu klein für mein Alter und zu schwer obendrein. Meine Rechtschreibung war mies, für einen Jungen war ich zu sensibel und als Werber für potentielle Kunden zu kreativ.

„Du bist zu verkopft“, „denkst zu kompliziert“, bist zu unordentlich“ oder, was beinahe am Schlimmsten war „Du hast nur Flausen im Kopf“.

Es gab keine einzige Kathegorie, in der ich angemessen, gut oder konstruktiv besser war als andere. Selbst als Vater musste ich mich damit abfinden, dass es andere gab, die diese Aufgabe wohl besser konnten als ich, denn ich war einfach nicht in der Lage, vernünftiges Geld zu verdienen.

Der Komplex der Versagensangst, der seit jeher über mir wie ein Damoklesschwert über mir baumelte, machte mich unfähig, in einer Welt zu funktionieren, die Kompetenzen von mir erwartete, die ich nicht besaß.

In Zeugnissen schrieb man auch gerne „er hatte sich stets bemüht“, was nichts anders hieß als „sitzen bleiben; zweimal. Und weil ein solches Dasein echt frustrierend ist, versuchte ich auch gar nicht mehr zu funktionieren, sondern kultivierte mein Anderssein.

Ich log, stahl, und betrog, bis sich die Balken bogen, verarschte alles und jeden, bis ich von sämtlichen Schulen flog und wurde zu einem kleinen Drecksack, der das Leben zwar liebte, aber mit jedem Tag mehr daran verzweifelte.

Schlussendlich hatte ich trotz imensem Ehrgeiz und einer bewundernswerten Renitenz die Schnauze so voll vom Hier und Jetzt, dass ich nur noch weg wollte.

Und da kam Silvana. Sie war ähnlich hilflos in dieser Welt, wie ich. Konnte nicht verstehen, warum man hart sein müsste, um zu überleben und machte sich ihre Welt widde, widde, wie sie ihr gefällt. Baute Schränke und Tische, zog in ein einsames Kleinod auf dem Land und las zufällig die von mir mit letztem Geld verzweifelte Anzeige „ich denk nicht immer nur an das Eine, sondern hin und wieder auch an Sex“.

Sie antwortete, hatte den Mut den zu einem anstrengenden Professor mutierten Ulf zu treffen und verliebte sich in ihn. Und er ihn sie, weshalb er sie besuchte und sie aus ihrer Wohnung ausziehen oder sich von mir trennen musste, denn „der geht gar nicht“.

Also suchten wir gemeinsam etwas Neues und zogen nach Horstmar. Aber das einzig Gute da war, dass der Wunsch in uns keimte, alles hinter uns zu lassen.
Kurz und gut, wir kauften den Jürmann, kündigten alles und machten uns gemeinsam auf den Weg in unsere Perspektive der Welt und plötzlich wurde alles anders.

Nicht ich bin das technische Hirn in unserer Liebe, sondern sie. Silvana macht alles, was vermeintliche Männeraufgaben sind. Und ich bin plötzlich Lehrer für junge Erwachsene aus der ganzen Welt die bei uns noch nicht dazu gehören. Für sie scheine ich ein guter Lehrer zu sein, anderen schreibe aussergewöhnliche Bewerbungen und für wieder andere, die in meiner alten Heimat alles sind, was mir verwehrt blieb, bin ich Abends die Liebe ihres Lebens und mit all dem, darf ich für unser neues Leben den Unterhalt bestreiten.

Alles richtig gemacht, finden wir zumindest und sind für unser Glück jeden Tag aufs Neue unendlich dankbar.

Bis morgen,

Euer Ulf

Different just right
Before we started riding the Waiküre, my life was characterized by „being inadequate“. As a child, I was too small for my age and too heavy to boot. My spelling was lousy, I was too sensitive for a boy and too creative as an advertiser for potential customers.

„You’re too cerebral“, „you think too complicated“, „you’re too messy“ or, almost worst of all, „you’re just crazy“.

There wasn’t a single category in which I was appropriate, good or constructively better than others. Even as a father, I had to come to terms with the fact that there were others who were probably better at this task than I was, because I simply wasn’t in a position to earn decent money.

The fear of failure complex that had always hung over me like a sword of Damocles made me unable to function in a world that expected me to have skills that I didn’t possess.

In school reports, people also liked to write „he always made an effort“, which meant nothing other than „remain seated; twice. And because such an existence is really frustrating, I no longer even tried to function, but instead cultivated my otherness.

I lied, stole and cheated until the beams bent, fooled everyone and everything until I was expelled from all schools and became a little scumbag who loved life but despaired of it more and more every day.

In the end, despite my immense ambition and admirable renitence, I was so fed up with the here and now that I just wanted to leave.

And then Silvana came along. She was just as helpless in this world as I was. She couldn’t understand why you had to be tough to survive and made her world the way she liked it. Built cupboards and tables, moved into a lonely little place in the country and happened to read the ad I had desperately placed with the last of my money: „I don’t always think of just one thing, I also think of sex now and again“.

She replied, had the courage to meet Ulf, who had mutated into an exhausting professor, and fell in love with him. And he fell in love with her, which is why he visited her and she had to move out of her apartment or break up with me, because „he’s no good at all“.

So we looked for something new together and moved to Horstmar. But the only good thing there was that we felt the desire to leave everything behind.
In short, we bought the Jürmann, quit everything and set off together into our perspective of the world and suddenly everything changed.

I’m not the technical brain in our love affair, she is. Silvana does everything that is supposed to be a man’s job. And I’m suddenly a teacher for young adults from all over the world who don’t yet belong to us. For them I seem to be a good teacher, for others I write exceptional applications and for still others, who are everything I was denied in my old home country, I am the love of their lives in the evenings and with all this I am allowed to support our new life.

We think we’ve done everything right and are infinitely grateful for our good fortune every day.

See you tomorrow,

Your Ulf

Happy Birthday lieber Jürmann

(down below in english) Du Ulf auf Rädern, der in kürzester Zeit vom Transporter zum Zuhause wurde. Du, wiedergeboren in Horstmar und in Dubrovnik von den Toten auferstanden bist, hast uns nicht nur in Dir, manche unruhige Nacht gekostet. Wir haben uns wie zu junge Eltern auf Dich gefreut, Dich mit jeder Kinderkrankheit lieber gewonnen und gegen alle Widerstände auf die Straßen gebracht, die unsere Welt bedeuten sollten.

In sechs Monaten wurde aus Dir, einem alten Transporter, nahe Düsseldorf ein meist beweglicher Lebensmittelpunkt für verlorene Seelen, die noch nicht wussten, was Du für eine Aufgabe sein wirst.

Unser letztes Geld haben wir auf über 4000 Kilometern in Dich gesteckt, und dabei nicht nur viel über uns, sondern auch über Dich gelernt. Wie groß du kleiner Transporter sein kannst und wie sensibel Deine Bremsen, Dein Getriebe, Turbo und Keilriemen ist.

An und in Dir würde Silvana zur Mechatronikerin und ich zum Lehrer.

Auf mikrigster Bodenfläche hast Du uns gelehrt, wie man sich bei schlechter Laune aus dem Weg gehen kann, ohne Dich zu verlassen und wie man mit einem langsamen Rechner Geld verdient.

Durch Östereich, Italien, Slowenien, Bosnien, Kroatien, Montenegro und Albanien hast du uns nach Griechenland gebracht und streckst die Schnauze schon wieder Richtung Türkei.

Oh Jürmann, Du französisches Problemkind gepaart mit Deutscher Improvisationskunst. Wie sehr lieben wir Dich, dank der von Silvana eingebauten Heizung, auch wenn Du uns in Kloster Andechs den Küchenschrank zu Füßen legtest und mit munterem Lichtspiel immer wieder gezeigt hast, wie sehr Du Dir unsere Aufmerksamkeit wünscht.

Nein, der TüV mag Dich nicht, aber mach Dir nichts daraus immer sagen Deine Leute Du siehst doch viel jünger aus. Mit Deinen schmuddeligen Knien, wenn Deine Holme Wasser ziehen, nehmen ich mir eine Zigarette wenn Abschleppseil legt Dich an Kette, ja Deine Beulen hier und da, waren vor einem Jahr noch gar nicht da.

Aber auch nicht das Wasser, warm, und im Becken Dein Spülhahn, die Batterien Lithium, brachten mein Schatzi beinahe um. Solaranlage viele Kabel alles liegt auf Deiner Gabel, die trotz wengen Pferdestärken uns Deine Willenskraft ließ merken.

An Hängen und im tiefstem Kiesbett träge, standest Du manchmal recht schräge. Wer will schon einen Hymer haben, wenn er sich kann an Jürmann laben?

So hoffen wir, trotz der Blessuren, das Du mit uns noch manche Spuren, in diese Welt gedenkst zu machen und immer wieder bringst zum lachen. Denn was wären, Sie und ich, ohne Rappelkiste Dich.

Dein Ulf

Happy Birthday dear Jürmann
You Ulf on wheels, who went from van to home in no time at all. You, reborn in Horstmar and resurrected from the dead in Dubrovnik, cost us many a restless night, and not only in you. We looked forward to you as if you were too young, we loved you more with every childhood illness and, against all odds, took you onto the streets that were to be our world.

In six months, you, an old van near Düsseldorf, became a mostly mobile center of life for lost souls who did not yet know what you would be.

We invested the last of our money in you, driving over 4000 kilometers, and learned a lot not only about ourselves, but also about you. How big you little transporter can be and how sensitive your brakes, gearbox, turbo and V-belt are.

On and in you, Silvana would become a mechatronics engineer and I would become a teacher.

You taught us how to get out of the way in a bad mood without leaving you and how to earn money with a slow computer.

Through Austria, Italy, Slovenia, Bosnia, Croatia, Montenegro and Albania, you brought us to Greece and are already stretching your snout towards Turkey again.

Oh Jürmann, you French problem child paired with German improvisational skills. How much we love you, thanks to the heating installed by Silvana, even though you laid the kitchen cupboard at our feet in Kloster Andechs and showed us again and again how much you wanted our attention with a lively play of light.

No, the TÜV doesn’t like you, but don’t worry, your people always say you look much younger. With your grubby knees, when your spars draw water, I take a cigarette when the tow rope puts you on a chain, yes, your dents here and there weren’t even there a year ago.

But neither was the water, warm, and your tap in the sink, the lithium batteries almost killed my sweetheart. Solar system, many cables, everything is on your fork, which, despite little horsepower, made us realize your willpower.

Sluggish on slopes and in the deepest gravel bed, you sometimes stood at quite an angle. Who wants a Hymer when they can enjoy Jürmann?

So we hope, despite your wounds, that you will continue to make your mark on this world with us and make us laugh again and again. Because what would you and I be without Rappelkiste?

Your Ulf

Schlinge um den Hals der Seele

(down below in english) Zwischen Asterix und Autoscooter gelandet, fristeten wir die letzte Nacht, um vor dem Sturm zu flüchten, der dann doch aus blieb.

Erstmalig fühlte es sich bedrückend an,  ein Rolling Stone zu sein, kein Zuhause zu haben, denn ein Parkplatz wie dieser erfüllt alle negativen Gefühlsklischees unseres neuen Lebens.

Man steht auf, öffnet die Tür und sieht Häuser, Schilder und Zäune. Man fühlt den Montag aus Aufgaben und Bürde, ihn meistern zu müssen. Ind der Asphalt der Straße legt sich wie eine Schlingel um den Hals der Seele.

Nichts wie weg. Zurück nach Hause. An den Strand.
Es regnet. Egal. Im Rückspiegel schwarze Wolken: who care’s?! Denn vor uns riecht es schon wieder nach Meer.

Und siehe da, kaum biegen wir um die Kurve mit der abgesackten Teerdecke, da zeigt sich auch schon wieder die Sonne und erwartet uns mit dicken weißen Schaumkronen auf den Wellen, wie eine Familie die uns schon sehnlichst erwartet hat.

Ich will fast sagen, so schlimm kann es gar nicht werden, als dass ich je wieder einen solchen Kompromiss nur aus Angst vor „Wetter“ eingehe.
Aber wir beide wissen jetzt noch gewisser als vorher, wie dringend wir dieses Friedliche Ambiente aus rauschendem Wasser und sich darin spiegelnder Lebenskraft brauchen,um glücklich zu sein.

Stand jetzt ist zumindest bei mir, dass ich mir nicht mehr vorstellen kann und will, darauf jemals wieder zu verzichten.

Bis morgen,

Euer Ulf

Rope around the neck of the soul
Landed between Asterix and the bumper cars, we spent the last night fleeing from the storm, which then failed to materialize.

For the first time, it felt depressing to be a Rolling Stone, to have no home, because a parking lot like this fulfills all the negative emotional clichés of our new life.

You get up, open the door and see houses, signs and fences. You feel the Monday of tasks and the burden of having to master them and the asphalt of the road wraps itself around your soul like a snare.

Let’s get out of here. Back home. To the beach.

It’s raining. No matter. Black clouds in the rear-view mirror: who cares? Because ahead of us it smells like the sea again.

And lo and behold, as soon as we turn the corner with the sagging tarmac, the sun appears again and awaits us with thick white whitecaps on the waves, like a family that has been eagerly awaiting us.

I almost want to say that it can’t get that bad for me to make such a compromise again just for fear of the „weather“, but we both know even more than before how much we need this peaceful ambience of rushing water and the life force reflected in it to be happy.

As things stand now, at least for me, I can’t and won’t imagine doing without it anymore.

See you tomorrow,

Your Ulf

Der Küchenchef enpfielt


(Down below in english) Jeden Tag werden etwa 10 Millionen Essensbilder gepostet. Egal ob kulinarische Leckerbissen oder verbrannter Toast, die digitale Festplatte ist voll von Bildern, die kein Mensch braucht. Der Vorteil dabei scheint, dass das digitale Gehirn nicht aktiv in dem Sinne leben muss, dass es all diese Menüs und andere mehr oder weniger erinnerungswürdige Momente zur Bestreitung anstehender 24 Stunden braucht.

Beim menschlichen Gehirn ist das anders. Jeden Tag kommen auch hier neue Bilder, Töne und Gefühle zum bisher wahrgenommen hinzu und, ob man es will oder nicht, alles Vergangene gestaltet die Perspektive, mit der man das Zukünftige betrachtet.

Wenn ich also jetzt meinen Kaffee genieße, bestimmt sogar meine ehemalige Englischlehrerin Frau Brumberg, Nomen est Omen, wie er mir schmeckt.

Man kann also fast sagen, dass es einem Wunder gleichkommt, dass ich überhaupt noch genießen kann. Glücklicherweise ist dem ganz und gar nicht so, denn es gibt unendlich viel, was ich wie ein Neugeborenes genießen kann. Aber die Nacht gehörl leider nicht dazu.

Wenn es draussen dunkel wird, scheint sich auch mein Geist zu verdunkeln. Beinahe jede Nacht fühlt es sich so an, als blättere ich sämtliche Erinnerungsalben meines Lebens durch, wobei ich mit Themen wie „schlimmste Erinnerungen aller Zeiten zu beginnen scheine und erst gegen sechs bei Zoé, Silvana oder Kalamatas ankomme.

Es ist nicht so, vielleicht leider, dass ich mich daran erinnere, aber ich wache jede Nacht unzählige Male auf und bin gerädert vom Kopfkino, bis der Wecker um sieben Klingelt und der Autor dieses Blogs aufstehen muss.

Ich habe so viel auf dieser Reise zum guten wenden können, aber wenn es um durschlafen geht fühle ich mich wie ein Fisch der fliegen soll, ich kann es einfach nicht. Die unzähligen verkochten Mahlzeiten aus in der Schule sitzen bleiben oder anderer versalzener Erinnerungen auf der Festplatte meines Superrechners, wollen jede Nacht betrachtet werden, als ob mein RAM dächte, dass ohne diese kein Leben möglich wäre.

Ich weiss, dass das Quatsch ist und da ich alles von Freud gelesen habe, habe ich sogar eine Ahnung davon, was mein persönlicher Yogibär mir damit sagen will, aber den Schritt, diese schwatzen Gedanken wie unweigerlich verstreichende Sekunden und Stunden einfach ziehen zu lassen, gelingt mir einfach noch nicht.

Aber vielleicht ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, sich genau dieser Baustelle zu widmen, denn alles andere in meinem Leben hat sein Ziel erreicht. Jetzt gilt es also, einfach nur das Gute zu genießen.Wer hätte gedacht, das eine scheinbar so herrliche und dankbare Aufgabe, die schwerste Hürde in einem Leben sein kann?

Aber ehrlich, es gibt doch keinen einzigen Grund, davor Angst zu haben, denn man muss ja nicht Verbrannte Toasts verdauen lernen sondern ausschließlich, Gambas, Hähnchen, Filetsteaks und Schokopudding.

Vielleicht fehlte bisher einfach der Hunger, aber jetzt ist er da!

Bis morgen,

Euer Ulf

The chef recommends
Around 10 million food pictures are posted every day. Whether culinary delicacies or burnt toast, the digital hard disk is full of pictures that nobody needs. The advantage of this seems to be that the digital brain does not have to live actively in the sense that it needs all these menus and other more or less memorable moments in order to cope with the upcoming 24 hours.

The human brain is different. Every day, new images, sounds and feelings are added to what we have already perceived and, whether we like it or not, everything in the past shapes the perspective with which we view the future.

So when I enjoy my coffee now, even my former English teacher Mrs. Brumberg, nomen est omen, determines how it tastes to me.

So you could almost say it’s a miracle that I can still enjoy it at all. Fortunately, that’s not the case at all, because there are so many things I can enjoy like a newborn. But unfortunately, the night is not one of them.

When it gets dark outside, my mind seems to darken too. Almost every night it feels like I’m leafing through all the memory albums of my life, where I seem to start with topics like „worst memories ever“ and only get to Zoé, Silvana or Kalamatas around six.

It’s not, perhaps sadly, that I remember, but I wake up countless times every night and I’m choked up from the head cinema until the alarm clock rings at seven and the author of this blog has to get up.

I’ve managed to turn so much of this trip around, but when it comes to sleeping through the night I feel like a fish that’s supposed to fly, I just can’t do it. The countless overcooked meals from sitting at school or other salty memories on my supercomputer’s hard drive want to be looked at every night, as if my RAM thinks that life is impossible without them.

I know this is nonsense and having read all of Freud, I even have an idea of what my personal yogi bear is trying to tell me, but I just can’t yet take the step of letting these chattering thoughts pass like inevitable seconds and hours.

But perhaps now is exactly the right time to dedicate myself to this construction site, because everything else in my life has reached its destination. So now it’s time to simply enjoy the good: who would have thought that such a seemingly wonderful and rewarding task could be the hardest hurdle in life?

But honestly, there’s not a single reason to be afraid of it, because you don’t have to learn to digest burnt toast, only prawns, chicken, fillet steaks and chocolate pudding.

Maybe I just wasn’t hungry before, but now I am!

See you tomorrow,

Your Ulf

Logbucheintrag vom 30. Januar 2024

(Down below in english) Die See ist stürmisch und der blanke Hans des Mittelmeers tobt nicht nur auf den Meeren sondern auch in meiner Brust, denn kleine Meutereien im virtuellen Raum haben mich zu viel Rum in den Tee schütten lassen.

Wir sind mit der MS Jürmann zwar noch auf dem richtigen Kurs Richtung Glückseligkeit, aber ein dreimal schwarzer Kater hat die Laune von Kapitän Ulfsen verfinstert.

Glücklicherweise ist die erste Steuerfrau auf Posten und hat das Ruder übernommen, sodass der alte Seebär brummig die Krabben fürs Mittagessen pulen kann.

„Warum“, so der alte Kapitän, „müssen immer irgendwo solche Döspaddel sein und warum findet sich auf jedem Deck mindestens ein Hain Blöd“, hustet Ulfsen in den Dreitagebart.
Aber da kommt auch schon Steuerfrau Jürgenson und bringt eine Aspirin mit pechschwarzen Kaffee.

„Weil“, sagt die unerbitterlich frohgemute Offizierin, „das weiss ich nicht Chef, „aber“, holt sie Luft, „deshalb braucht jedes Schiff das dampft und segelt, einen, der die Sache regelt, und das sind glücklicherweise Sie Chef“.

„Ach Kappes“, brummt Ulfsen, „erstens mag ich keine Westerwellischen Zitate und 2. Würde ohne Sie die MSS Jürmann schon viel länger nicht mehr fahren, sondern auf Grund laufen, nech?!“.


„Aber wir fahren und das sollten Sie nicht vergessen Kapitän,  sie bekamen gestern ein Angebot von einer kleinen Reederei, dass sie notfalls die Flagge wechseln können,schon vergessen?!“

„Gut, gut, me Deern“, lächelt Kapitän Ulfsen etwas gequält und steckt sich eine Zigarette in den Mund, dann geh ich jetzt noch Mal kurz an Deck und wenn ich wiederkommen wird gespult, bis die Finger bluten, ja?“

„Eye, eye, Captain, und immer dran denken, ney, nicht lang schnacken, kopp in Nacken“.

„Yo, yo yo yo yo!“

Bis morgen,

Euer alter Seebär Ulf

Logbook entry January 3, 2024
The seas are stormy and the sheer Hans of the Mediterranean is raging not only on the seas but also in my chest, because small mutinies in virtual space have caused me to pour too much rum into my tea.

We are still on the right course towards bliss with the MSS Jürmann, but a triple black hangover has darkened Captain Ulfsen’s mood.

Fortunately, the first helmswoman is on duty and has taken over the helm so that the old sea dog can grumpily pick the crabs for lunch.

Why, says the old captain, do there always have to be such döspaddles somewhere and why is there at least one Hain Blöd on every deck, Ulfsen coughs into his three-day beard.
But then helmswoman Jürgenson arrives and brings an aspirin with pitch-black coffee.

„Because,“ says the implacably cheerful officer, „I don’t know boss, but,“ she takes a breath, „that’s why every ship that steams and sails needs someone to take care of things, and fortunately that’s you boss.“

„Oh, that’s silly,“ grumbles Ulfsen, „firstly, I don’t like Westerwellian quotes and secondly, without you, the MSS Jürmann wouldn’t have been sailing for much longer, it would have run aground, wouldn’t it?“.
„But we are sailing and you shouldn’t forget that, Captain, yesterday you received an offer from a small shipping company that you can change the flag if necessary, remember?“

„Well, well, me Deern,“ smiles Captain Ulfsen a little pained and puts a cigarette in his mouth, „then I’ll go on deck for a moment and when I come back I’ll wind until my fingers bleed, yes?“

„Eye, eye, Captain, and always remember, ney, don’t take too long, head in neck“.

„Yo, yo yo yo yo!“

See you tomorrow,

Your old sea dog Ulf

„Der Motor des Wagens“ ist Genitiv

(Down below in english) Was für ein Tag. Eigentlich auch nur gefühlte 48 Stunden und dennoch könnte man aus dem Stoff von gestern wieder ganze Brockhaushände füllen.


Ich habe ja bereits vom Motor berichtet, der in den Bergen nicht ausging. Gestern gingen dafür aber alle Lampen im Cockpit erst blinkend an, um sich kurz darauf samt Servolenkung zu verabschieden. Ich kann Euch sagen, das fühlt sich mitten auf der Straße und  vor den Schulsitzungen nicht sooo gut an.

Aber wie sagt der Westfale so schön, „wat mut dat mut“ und so fuhren Silvana und ich unseren weissen Panzer die verbliebenen Kilometer mit Angstschweiß auf der Stirn durch Kalamata, um irgendwann dann doch den ungeliebten Steinstrand zu erreichen, bei dem das Netz so gut war, sodass mit Chaos im Kopf Grammatik unterrichtet werden konnte.

Ja, es war nicht so einfach, auf die Fragen „wie geht es Ihnen?“ Und „alles gut?“ mit einem Lächeln „ganz ok“ zu säuseln, aber wir sind ja stresserprobt und somit routiniert im selbst belügen. „Ganz hervorragend, meine Lieben, wir haben nur Probleme mit dem Auto“  erwiderte ich deshalb mit beinahe zynischen Lächeln etwa 40 mal und konzentrierte mich bei Sätzen wie “ der Motor des Wagens ist Genitiv“ auf meine Aufgabe, denn drei Stunden später sollte ja auch schon das schlimmste vorbei sein.

Im Anschluss durfte ich mich dann endlich der wahren Herausforderung hilflos stellen,indem ich alle auffindbaren Kontakte des Jürmanns kontrollierte und säuberte, aber ich wurde nicht fündig. Gut, dass wir im Auftrag des Herrn unterwegs sind und ich mit Silvana hier in Griechenland weile, denn während ich verzweifelte, schaute sie ins digitale Handbuch und danach in den Motorraum.

Und, was soll ich sagen, ein Blick ein Gedanke vier Worte: „Wo ist unser Keilriemen?“ „Stimmt, jetzt wo du es sagst, wo ist er?“ Und das Problem konnte nach wilden WhatsApps in die Welt mit einer auf griechisch übersetzten Mail an einen Renaulhändler um die Ecke konstruktiv angegangen werden.

Dieser meldete sich nämlich kurz darauf telefonisch bei uns, woraufhin ich  ihm Bilder vom Motorraum und den Papieren schickte. „Wir holen Sie Freitag um 9 ab und haben das Problem in wenigen Stunden gelöst“, war seine  Antwort.

Man kann sich unsere Erleichterung vorstellen, die selbst dann nicht abebbte als wir erfuhren, dass der Spaß uns 250 Taler kosten wird und wir feststellen, dass jetzt auch die Zentralverriegelung streikt, aber hey, warum haben wir ausgerechnet diesen Monat 300 Euro mehr in der Kasse als sonst? Irgenwofür mussten ja all die Überstunden und so gut sein.

Danach waren die restlichen 300 kleinen Aufgaben beinahe ein Kinderspiel und ich durfte mich von Silvana schon um 22 Uhr ins Bett schicken lassen.

In diesem Sinne, auf in den Mittwoch,

Bis morgen,

Euer Ulf

The engine of the car is genitive
What a day. Actually, it only felt like 48 hours and yet you could fill an entire Brockhaus hand with yesterday’s material.
I’ve already told you about the engine that wouldn’t turn off in the mountains. Yesterday, however, all the lights in the cockpit first came on flashing and then went out shortly afterwards, along with the power steering. I can tell you, that doesn’t feel so good in the middle of the road and in front of the school meeting.

But as the Westphalians say so beautifully, „Wat Mut dat mut“ and so Silvana and I drove our white tank the remaining kilometers through Kalamata with fear sweat on our foreheads, only to reach the unloved stone beach at some point, where the net was so good that we could teach grammar with chaos in our heads.
Yes, it wasn’t that easy to answer the questions „how are you?“ And „are you OK?“ with a smile „quite OK, but we are stress-tested and therefore experienced at lying to ourselves „quite excellent, my dears, we just have problems with the car“, so I replied with an almost cynical smile 40 times and concentrated on my task with sentences like „the car’s engine is genitive“, because three hours later the worst was supposed to be over.

Afterwards, I was finally allowed to helplessly face the real challenge and checked and cleaned all of Jürmann’s contacts that could be found, but I didn’t find anything. It’s a good thing we’re on the Lord’s errand and I’m here in Greece with Silvana, because while I despaired, she looked in the digital manual and then looked in the engine compartment.

And, what can I say, one look, one thought, four words: Where’s the fan belt? Right, now that you mention it, where is it? And after wild WhatsApps to the world, the problem could be tackled constructively with an email translated into Greek to a Renault dealer around the corner.

He contacted us by phone shortly afterwards, I sent him pictures of the engine compartment and the papers and he replied „we’ll pick you up Friday at 9 and have the problem solved in a few hours.“

You can imagine our relief, which didn’t subside even when we found out that the fun was going to cost us 250 thalers and we realized that the central locking system was now also on strike, but hey, why do we have 300 euros more in the till than usual this month of all months? All the overtime and stuff had to be good for something.

After that, the remaining 300 small tasks were almost child’s play and Silvana sent me to bed at 10 pm.

On that note, let’s get on with wednesday,

See you tomorrow,

Your Ulf

Wir sind im Auftrag des Herrn unterwegs 2

(Down below in english) 6 Uhr 30 ist wirklich verdammt früh, aber es nutzt ja nichts, die Schüler warten und sie haben ein gutes Netz verdient. Es kann ja keiner etwas dafür, dass wir dachten, hier könnte das mit dem 4G auch funktionieren; nicht.

Also müssen wir gleich zu meinem anderen Büro fahren und diese Idylle hier verlassen, die Just von einem so unfassbar schönen Sonnenaufgang geprägt ist, dass es einem den Atem raubt.

Aber auch meine Aussenstelle ist im Gegensatz zu dem Büro in Hamburg, München, Frankfurt oder dem Raum in Münster der einst mein Zuhause war, ein Traum, denn auch sie liegt am Strand; nur eben 26 Kilometer weiter.

Sie denken jetzt möglicherweise, dass 26 Kilometer inklusive Stadtverkehr Stress sind, aber wir sind hier ja nicht in Deutschland, hier hupt keiner im Stau, hier sind die meisten wie ich, verschlafen, träge und zu müde zum meckern und motzen: Siga, Siga.

Also freue ich mich auf superfreundliche Schülerinnen und Schüler aus aller Herren Länder, ein Büro am Strand und auf die Zukunft, denn unsere kleine Insel wartet und Silvana und ich sind so entspannt, wie wir es beide wohl noch nie um 6 Uhr dreißig waren. Obwohl, es ist ja jetzt schon sieben Uhr zwanzig.

Danke Griechenland für diesen Seelenfrieden, danke Silvana für Deine ruhige Art, sodass wir uns selbst auf kleinstem Raum nicht auf die Nerven fallen und danke Nickki, dass ich das Gefühl habe, auch beruflich nicht allein zu sein.

Was soll ich sagen? Wir sind halt im Auftrag des Herrn unterwegs. Jetzt müssen wir aber wirklich langsam los.

Bis morgen,.
Euer Ulf

We are on the Lord’s errand 2
6:30 a.m. is really damn early, but it’s no use, the students are waiting and they deserve a good network. It’s no one’s fault that we thought 4G might work here too; it doesn’t.

So we have to drive straight to my other office and leave this idyllic place, which is just so incredibly beautiful at sunrise that it takes your breath away.

But unlike the office in Hamburg, Munich, Frankfurt or the room in Münster that used to be my home, my other office is also a dream, because it is also on the beach, just 26 kilometers away.

You might think that 26 kilometers including city traffic is stressful, but this isn’t Germany, nobody honks their horn in traffic jams here, most people are like me, sleepy, lazy and too tired to complain and grumble: Siga, Siga.

So I’m looking forward to super-friendly students from all over the world, an office on the beach and the future, because our little island is waiting and Silvana and I are more relaxed than we’ve ever been at 6.30 am. Although, it is already seven twenty now.

Thank you Greece for this peace of mind, thank you Silvana for your calm manner, so that we don’t get on each other’s nerves even in the smallest of spaces, and thank you Nickki for giving me the feeling that I’m not alone, even professionally.

What can I say? We are simply on the Lord’s errand. But now we really have to get going.

See you tomorrow.
Your Ulf