SilVANa TV aktuell

(Down below in english) Es ist neun Uhr, Sie hören Nachrichten: Griechenland: in einem kleinen Renault Master mit Namen Jürmann, wartet ein deutsches Pärchen auf den Sommer, während man in Deutschland froh ist, dass es nicht zu winterlich wird.

Die Tatsache, von mitteleuropäischer Zivilisation abgeschnitten zu sein, zwingt die beiden, viel zu kuscheln und ihre wenigen Worte auf „du stehst im Schach“ zu reduzieren. In meditative Einöde liegt also am südlichen Zipfel des Peloponnes der Straßenhund begraben, während Katzen und Schakale sich in ihre Höhlen zurück gezogen haben.

Die neueste Erfindung, das sogenannte „Internet“, wird dabei vom Polarwind beflügelt, der auch die Einwohner Griechenlands unter ihre Decken verschwinden lässt und somit den kleinen Mann gleich arbeiten lassen.

Deutschland: In Horstmar war ein anderer kleiner Mann auf Schalke um eine Eisrevue zu bestaunen, während man sich in Köln beim Tanzen warme Gedanken macht. Vom Rest hört man nichts, was die Vermutung nahelegt, dass sich alle anderen Bewohner diverser Dörfer und Städte wohl im Winterschlaf befinden.

Das Tier des Tages ist eine rote Katze, die sich „oh wie niedlich“ auf Beutefang befindet.

Zum Wetter: Arschkalt, aber wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen, will heißen Sonne.

Kommen Sie gut durch den Tag,

Bis morgen,

Ihr

Ulf

SilVANa TV current

It’s nine o’clock, you’re listening to the news: Greece: in a small Renault Master named Jürmann, a German couple is waiting for summer, while in Germany they are glad it’s not getting too wintry.

The fact that they are cut off from Central European civilization forces them to cuddle a lot and reduce their few words to „you’re in check.“ So the street dog lies buried in a meditative wasteland at the southern tip of the Peloponnese, while cats and jackals have retreated to their caves.

The latest invention, the so-called „Internet“, is spurred on by the polar wind, which also makes the inhabitants of Greece disappear under their blankets and thus puts the little man to work.

Germany: in Horstmar, another little man has been to Schalke to marvel at an ice revue, while in Cologne people are having warm thoughts while dancing. Nothing is heard from the rest, which suggests that all the other inhabitants of various villages and towns are probably in hibernation.

The animal of the day is a red cat that is „oh how cute“ and is on the prowl.

About the weather: cold as ass, but cloudy with a chance of meatballs, which means sunshine.

Have a good day,

See you tomorrow,

Yours

Ulf

Apollo 11 am Peleponnes

(Down below in english) In der Realität war ich auf alles vorbereitet: ich war ausgeschlafen, Strom war da, das Internet hatte perfekten Empfang. Und dennoch funktionierte nichts. Die Zoomsitzung war, als wollte ich vom Mond zur Erde funken und das einzige was man am anderen Ende verstand war „Huston, we’ve got a Problem“.

Ob es die wohl zu große Anzahl Camper war, die gleichzeitig ins Netz wollte, auch mein neueres, teureres Handy wieder zu voll war oder nur das Schicksal etwas dagegen hatte, dass alles lief wie geplant, weiss ich nicht, jedenfalls mussten wir die Sitzung abbrechen und werden es morgen wieder probieren.

Der Tag an dem unendlich viele „eigentlichs“ auf der Agenda stand, obwohl mein. Kopf nach ausruhen schreit. Mein Plan auf dieser Fahrt war zu schreiben, doch statt dessen gilt es von Tag eins an, Probleme zu bewältigen. Bremsen,Getriebe, Kupplung, Turbo. Im Anschluss Heizung, Solar, Batterien, Innenraum fertig machen, Job suchen und Campingplatz finden. Da war ja alles funktionsfähig und nachdem im Jürman alles ready“ scheint, funktioniert in der Zivilisation das Internet nicht mehr. Also am Straßenrand vorm Hotel arbeiten und bei all dem die Beziehung nicht vergessen.

Und cool bleiben, was das Geld angeht, denn ich habe zu liefern, aber Zahlungen kommen mal am 10. mal am 20., oder so. Je nachdem welche Probleme der Arbeitgeber grad hat.(Aber: Er zahlt!)

Ich will keine Vorwürfe machen, denn ich kenne es ja, wie oben erwähnt,wenn einen Probleme das Eigentliche vergessen lassen müssen, aber Fakt ist, dass ich hier Ruhe bewahren muss, obwohl alles nach ausrasten schreit.

Aber, ich bin nicht allein, habe Chefs, die mir wohlgesonnen sind und mich nicht Vierteilen, wenn eine Sitzung trotz jedweder Prophylaxe in Zweiundreissigstel oder noch mehr Teile zerstückelt wird. Schüler, die sich mit einer außer planmäßigen Sitzung einverstanden erklären, obwohl es nicht ihr Fehler war, dass alles streikte. Eine andere Chefin, die mich verteidigt,wenn ein ihr Vorgesetzter bemängelt, dass auch ich mich mal verschreibe und eine Frau, die mit ihrer Liebe meiner Hoffnung immer wieder Mut macht, nicht aufzugeben.

Im Raumfahrt Duktus würde man vielleicht sagen: „Das Leben ist oft ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber eine große Herausforderung für mich.

Aber, die Sonne scheint, was will man mehr?!

Bis morgen,

Euer Ulf

Apollo 11 on the Peloponnese
In reality, I was prepared for everything: I had slept well, there was electricity, the internet had perfect reception. And yet nothing worked. The zoom session was as if I was trying to radio from the moon to earth and the only thing anyone at the other end could understand was „Huston, we’ve got a problem“.

I don’t know whether it was the large number of campers who wanted to connect to the internet at the same time, whether my newer, more expensive cell phone was too full again or whether it was just fate that prevented everything from working as planned, but we had to abort the session and will try again tomorrow.

The day on which there were an infinite number of „actuallys“ on the agenda, although my. My head was screaming for a rest. My plan on this trip was to write, but instead there are problems to deal with from day one. Brakes, gearbox, clutch, turbo. Then heating, solar, batteries, getting the interior ready, looking for a job and finding a campsite. Everything was working and after everything seems to be ready in Jürman, the internet no longer works in civilization. So we work on the roadside in front of the hotel and don’t forget our relationship.

And stay cool about the money, because I have to deliver, but payments sometimes come on the 10th, sometimes on the 20th, or so. Depending on what problems the employer has at the moment (but: he pays!).

I don’t want to make any accusations because, as mentioned above, I know what it’s like when problems make you forget the real thing, but the fact is that I have to keep calm here, even though everything seems to be screaming out.

But I’m not alone, I have bosses who are well-disposed towards me and don’t cut me in half if a session is split into thirty-second or more parts despite any prophylaxis. Students who agree to an unscheduled session even though it wasn’t their fault that everything went on strike. Another boss who defends me when one of her superiors complains that I sometimes make mistakes and a woman who, with her love, always encourages my hope not to give up.

In space travel terms, you might say: „Life is often a small step for mankind, but a big challenge for me.

But the sun is shining, what more could you want?

See you tomorrow,

Your Ulf

Wir sind hier ja nicht im Urlaub

Der Mond ist noch nicht unter gegangen

(down below in english) Heute ist ein richtiger Montag. Das Wochenende liegt hinter einem, man hat schlecht geschlafen, der Wecker klingelt um sieben und es ist kalt.
Willkommen im Van Alltag von einem kostenlosen Parkplatz mit Straße im Hintergrund und dem Zivilisationsluxus, Mülltonne und gutem Internet, denn auch hier muss man, oder besser gesagt zumindest ich, arbeiten.

Ich will aber nicht meckern, sondern einfach Mal das zum Ausdruck bringen, was viele verschweigen, denn hinter all den Bildern von Sonnenuntergang und Aufgang, Strand und Meer, das wir trotz allem vor der Nase haben, gibt es auch Müll entsorgen, Klo leeren und Einkaufen gehen. Ach ja, die Klamotten gehören auch mal wieder in die Waschmaschine.

Das alles ist für uns natürlich nichts Neues mehr, aber dennoch, auch für uns, die Kehrseite der Medaille. Denn auch wir würden jetzt gerne zum Buffet gehen, uns in einem Wirlpool entspannen und danach in einem Bockspringbett ein bisschen weiter schlummern.

Aber, das ist der Deal für die Berghöhe, die wir gestern erklommen haben, den Mond, den man auf dem Bild oben schlecht, aber vom Ufer hier wie eine Sonne erkennen kann. Für schneebedeckte Bergspitzen im Sonnenaufgang und einem fröhliches „Calimera“, statt eines brummigen „Morgen“.

Hier fahren wir gleich an Palmen gesäumten Uferlandschaften zum Campingplatz mit Waschmaschine, Dusche und Strom, statt im Stau auf dem Weg in die Stadt zu stehen, wo das kleine Büro kein Jürmann, sondern nicht selten Stoff begangene Stellwände einzäunt und ein murrischer Chef nur auf Fehler wartet, während man Instantkaffee aus einer Diddlmazstasse trinkt.

Sicherlich ist das nicht bei jedem unserer Leser so, aber meiner hatte oft was davon und Silvana musste um diese Zeit schon auf ihren ersten Zwischenkaffee verzichten, weil es keinem mit seinen Brötchen schnell genug gehen konnte.

Es handelt sich also trotz aller pragmatischen Facetten unseres Ritts auf der Waiküre immer noch um einen Traum, der zwar manchmal nicht ideal, aber dennoch im Großen und Ganzen einfach großartig ist. Denn wo sonst, würden wir uns Abends am Strand versöhnen oder auf Berghängen feiern können, dass der Jürnann und wir wieder über uns hinaus gewachsen sind und die Aussicht wie im Bilderbuch ist?

Wir stehen ja nicht ewig hier und morgen ist ja auch schon Dienstag, oder Donnerstag? Welch ein Luxus, darüber nachdenken zu müssen.

Bis morgen,

Euer Ulf

We’re not on vacation here
Today is a real Monday. The weekend is behind you, you haven’t slept well, the alarm clock rings at seven and it’s cold.
Welcome to the everyday van life of a free parking lot with a road in the background and the luxuries of civilization, garbage cans and good internet, because even here you have to work, or at least I do.

But I don’t want to complain, I just want to express what many people fail to mention, because behind all the pictures of sunset and sunrise, the beach and the sea that we have right in front of our noses, there is also garbage to dispose of, toilets to empty and shopping to do. Oh yes, the clothes will have ti go in the washing machine again.

That. None of this is anything new to us, of course, but it’s the other side of the coin for us too. Because we would also like to go to the buffet now, relax in a whirlpool and then slumber a little longer in a trestle spring bed.

But, that’s the deal for the mountain height we climbed yesterday, the moon, which is hard to see in the picture above, but can be seen like a sun from the shore here. For snow-covered mountain peaks at sunrise and a cheerful „Calimera“ instead of a grumpy „Morning“.

Here we drive straight through palm-lined shorelines to the campsite with a washing machine, shower and electricity, instead of being stuck in a traffic jam on the way into town, where the small office is not a Jürmann, but often has fabric-covered partition walls and a grumpy boss just waiting for mistakes while you drink instant coffee from a Diddlmaz cup.

This is certainly not the case for every one of our readers, but mine often had some of it and Silvana had to give up her first coffee in between because no one could get their sandwiches fast enough.

So despite all the pragmatic facets of our ride on the Waiküre, it’s still a dream, which may not be ideal at times, but on the whole is simply great, because where else would we be able to make up on the beach in the evening or celebrate on mountain slopes, that Jürnann and we are growing beyond ourselves and the view is like in a picture book?

We won’t be here forever and tomorrow is already Tuesday, or Thursday? What a luxury to have to think about it.

See you tomorrow,

Your Ulf

Aber früher war mehr Lametta

(down below in english) Um rechtzeitig um neun für die erste Stunde fit zu sein, stehe ich gegen sieben auf und spaziere zum Strand, denn es gibt nicht viel, dass ich um diese Zeit genießen kann. Aber Sonnenaufgänge über dem Meer sind einfach traumhaft, immer, auch wenn es bewölkt ist.

In letzteren Momenten ist die Sonne für mich wie Silvana, die sich noch einmal umdreht, graue Bettwäsche über ihr Gesicht zieht und noch für „nur fünt Minuten“ den Tagesanfang einfach etwas nach vorne verschiebt.

Ich gönne ihr und der Sonne gerne diese Zeit, denn beide sind unentwegt fleissig und schenken den Rest des Tages so viel Freude, dass sie auch ruhig öfter den ganzen Tag verschlafen dürften. Ich habe ja die sanften Wogen des Meeres, die meine Sinne langsam wachküssen.

Ich genieße es dann, allein zu sein, oder mich zumindest so zu fühlen, als wäre ich der einzige Mensch auf dieser Welt und fühle mich, als würde jedes Rauschen, jedes Vogelgezwitscher und jede Brise des Windes nur für mich zelebriert.

Aber auf dem Campingplatz ist das anders. Hier bin ich gezwungen die Einsamkeit zu suchen, denn das Morgenritual von Rentnern und Freizeitcampern beginnt um die gleiche Zeit, nur bei ihnen mit Tisch und Gartenstühle aufstellen, spülen und fegen.

Nicht einer oder eine sitzt wie ich auf der kleinen Mauer oder am Strand, und lauscht den Wellen oder beobachtet die aufsteigenden Wolken eines Heissgetränkes in den Händen. Kaum sind die Augen geöffnet, muss erledigt werden.

Der Hund, der über Nacht vorm großen Wohnmobil wacht, braucht Fressen und Auslauf, die Frau oder der Mann frisch gegrillten Speck und das Chemieklo muss auch geleert werden. Nur Staubsauger scheinen die meisten vergessen zu haben.

Kaum einer verläßt die vier Quadratmeter Wohnwagenterrasse, die nicht selten von Plastikdach oder Zaun abgesteckt sind und wenn, dann nur zum Müll wegbringen oder Joggen; natürlich mit Schrittzähler an Arm oder Handgelenk und Musik in den Ohren.

Man scheint sich richtig zu bemühen, den behaglichen Frieden hier zu verdrängen. Man ist ja nicht zum Vergnügen hier.

Aber im Gegensatz zu früher, ist dies Morgenritual deutscher Gründlichkeit kein Grund mehr, mich zu echaffieren, sondern ich begleite es, manchmal nur mit meinen Ohren, während ich aufs Meer schaue und denke an Lorriot „aber dann machen wir es uns gemütlich“.

Bis morgen,

Euer Ulf

There used to be more tinsel
To be fit in time for the first lesson at nine, I get up around seven and walk to the beach, because there’s not much I can enjoy at this time of day. But sunrises over the sea are simply gorgeous, always, even when it’s cloudy.

In the latter moments, it’s like Silvana for me, turning over once more, pulling gray bed linen over her face and simply pushing the start of the day forward for „just five minutes“.

I don’t begrudge her and the sun this time, because they are both constantly hard-working and bring so much joy to the rest of the day that they could sleep the whole day away more often. I have the gentle waves of the sea that slowly kiss my senses awake.

I then enjoy being alone, or at least feeling as if I am the only person in the world and feel as if every sound, every birdsong and every breeze of the wind is celebrated just for me.

But it’s different on the campsite. Here I am forced to seek solitude, because the morning ritual of pensioners and leisure campers begins at the same time, only with them setting up the table and garden chairs, washing up and sweeping.

Not one of them is sitting on the small wall or on the beach like me, listening to the waves or watching the rising clouds of a hot drink in their hands. As soon as you open your eyes, you have to get things done.

The dog, who spends the night in front of the large motorhome, needs food and exercise, the wife or husband needs freshly grilled bacon and the chemical toilet also needs emptying. The only thing most people seem to have forgotten is a vacuum cleaner.

Hardly anyone leaves the four square meter caravan terrace, which is often covered by a plastic roof or fence, and if they do, then only to take out the garbage or go jogging; of course with a pedometer on their arm or wrist and music in their ears.

People seem to make a real effort to displace themselves from the cozy peace here. After all, you’re not here for pleasure.

But unlike in the past, this morning ritual of German thoroughness is no longer a reason for me to get eaten, but I accompany it, sometimes only with my ears, while I look out to sea and think of Lorriot „but then we’ll make ourselves comfortable“.

See you tomorrow,

Your Ulf

Ein Leben wie im Märchen

(Down below in english) Es war einmal, vor langer, langer Zeit, um genau zu sein, am 1. Oktober 2022, da haben wir den Entschluss gefasst zu gehen. Haben geträumt und gerechnet, wie wir das machen würden, was jetzt unser Leben ist. Aber außer Strand und Sonne, hat sich nichts so bewahrheitet, wie wir dachten.

Wir gingen davon aus, dass wir einen mittellangen Transporter bekommen. Nichts da. Ich wollte als echter Texter arbeiten. Schön wär’s. Regen war nicht einmal theoretisch Thema, von wegen; und unser Geld sollte mindestens bis März reichen. Pustekuchen.

Natürlich kannten wir John Lennons Spruch „life ist what happens If you try to do something different“, aber von „different“, hatten wir irgendwie eine andere Vorstellung.

Unsere Idee vom Vanlife war wie die eines kleinen Mädchens von der Ehe, man trifft den Traumprinzen, verliebt sich unsterblich und dann lebt man glücklich bis an sein Lebensende. Nur das unser Traumprinz eine kleine Insel oder eine einsame Bucht wäre.

Sagen wir so, von derlei Plätzen haben wir einige entdeckt und verliebt haben wir uns auch, immer und immer wieder, aber, um im Bild der Märchen zu bleiben, wir haben schon einige Frösche geküsst, als DER Prinz, hat sich aber noch keiner heraus gestellt.

Was wir vergaßen war, dass es nicht einen Prinzen allein braucht, um sich zu verlieben, denn wenn dieser nassgeregnet bis auf die Knochen vor einem steht oder sein Pferd lahmt, dann wird aus dem großartigsten Traum ganz leicht ein Alptraum.

Stellt Euch einfach vor, der Prinz küsst Schneewittchen mit laufender Nase, oder er känpft sich durch Dornenbüsche, küsst das Mädchen und sagt, nachdem er Euch liebkost hat „Stehst Du auf und machst Kaffee?“

Das braucht Zeit, um als Liebeserklärung gesehen werden zu können und wenn Euer Magen knurrt heißt es nicht „Ich nehme Dich mit auf ein Schloss“, sondern „mit zu Lidl“. Denn für Ambrosia und gebratene Ganz vom Bauern, fehlt schlicht das Geld, weil der weiße Schimmel sich als lahmender Gaul rausstellte und das Geld des gesamten Königreichs für seine Genesung draufging.

Dann wird aus dem Prinzen schnell ein König Drosselbart, der sich nur nicht als armes Schwein tarnt, sondern eines ist, auch wenn man ihn erkannt hat. Aber Liebe sucht nicht nach Reichtum, sondern Glücksgefühlen und lebt von der Hoffnung, das am Ende alles gut wird.

Aber bis man die Früchte seiner Arbeit erntet, kann es dauern. Bei uns gestalteten sich die Stationen so: Erst mussten wir ganz neu erkennen, das der andere ein Traumprinz oder eine Prinzessin ist, denn auch ein Prinz stinkt, wenn er sich nicht duscht und eine Prinzessin ist mit laufender Nase nicht unbedingt sofort als die Eine erkennbar.

Und wenn man diesen Schritt gemeistert hat, muss erst einmal das Pferd zum Arzt und der Preis ist nicht das halbe, sondern das ganze Königreich. Gut, dass es den Goldesel gibt, der bei uns Visa heißt, aber nur sehr, sehr abgezählt und mit Zinsen bei jedem Priklepit, Goldtaler ausspuckt.

Aber, die Freiheit nutzten wir sorgsam, tauschten Taler gegen Nudeln, Reis und einer Internetflatrste und des Nachts wenn Aschenputtel am Spinnrad saß, suchte der Prinz im Netz einen Job. Nicht als Geschäftsführer eines Königreichs, sondern als Stallbursche, bei uns in Gestalt eines Jobs als Chatmoderator. Und weil er das unentwegt machte und so wie Rumpelstilzchen aus Stroh nicht Gold, aber wenigstens Kupfergeld zauberte, konnte das Mädchen währenddessen aus der gemeinsamen Krippe ein gemütliches Bettchen gestalten, bis das Kind, in diesem Fall die Hoffnung, in Windeln gewickelt, sich als Lehrer herausstellte, nicht als Messias.

Aber es sollte reichen, um den Finger von Hänsel wieder zu mästen und auch Gretel wieder satt zu kriegen und so konnten die beiden gestern endlich die Hexe, Angst im Ofen verbrennen lassen, denn endlich reichte es zum Leben.

Freilich haben wir unseren Visa nicht verkauft, sondern wie eine fette Weihnachtsganz im Schmuckkästchen verstaut. Und natürlich gehen wir nicht mehr davon aus, dass es jetzt nie wieder Probleme gibt und uns nur noch ein Königreich erwartet, aber wir haben Zufriedenheit und Stolz geerntet, denn ganz ohne Prinz und Prinzessin zu sein, haben wir es an den Punkt „und wenn sie nicht gestorben sind“ geschafft, ob das auch morgen dann noch heißt, „dann leben sie noch heute“, ist allerdings eine noch unbekannte Geschichte.

Also, bleibt dran,

Euer Ulf

P.S. es gibt kein Bild von unserem Traumpaar, denn die Prinzessin sagte stur, „Näh, heute nicht, guck mal wie ich aussehe!“

A life like in a fairy tale
Once upon a time, a long, long time ago, on October 1, 2022 to be precise, we made the decision to leave. We dreamed and calculated how we would do what is now our life. But apart from the beach and the sun, nothing turned out as we thought.

We assumed that we would get a medium-length van. Nothing happened. I wanted to work as a real copywriter. That would be nice. Rain wasn’t even a theoretical issue, my ass; and our money should last at least until March. Fiddlesticks.

Of course we knew John Lennon’s saying „life is what happens if you try to do something different“, but somehow we had a different idea of „different“.

Our idea of vanlife was like a little girl’s idea of marriage: you meet Prince Charming, fall madly in love and then live happily ever after. Except that our prince charming would be a small island or a secluded bay.

Let’s put it this way, we’ve discovered a few of these places and we’ve also fallen in love over and over again, but to stay with the fairytale image, we’ve already kissed a few frogs, but none of them have turned out to be THE prince.

What we forgot was that it doesn’t take a prince alone to fall in love, because if he’s standing in front of you, soaked to the bone, or his horse is lame, then the greatest dream can easily turn into a nightmare.

Just imagine the prince kissing Snow White with a runny nose, or struggling through thorn bushes, kissing the girl and saying, after caressing you, „Will you get up and make some coffee?“

This takes time to be seen as a declaration of love and when your stomach growls, it’s not „I’ll take you to a castle“, but „to Lidl“. Because you simply don’t have the money for ambrosia and fried whole eggs from the farmer because the white horse turned out to be lame and the entire kingdom’s money was spent on his recovery.

Then the prince quickly turns into King Thrushbeard, who only doesn’t disguise himself as a poor pig, but is one, even if he is recognized. But love does not seek wealth, it seeks happiness and lives from the hope that everything will turn out well in the end.

But it can take time before you reap the fruits of your labor. For us, the stages were like this: First we had to realize anew that the other person was a prince charming or a princess, because even a prince stinks if he doesn’t take a shower and a princess with a runny nose is not necessarily immediately recognizable as the one.

And once you have mastered this step, the horse first has to go to the doctor and the price is not half the kingdom, but the whole kingdom. It’s a good thing that we have a cash machine called Visa, which only spits out gold coins at a very, very low rate and with interest for every penny.

But we used this freedom carefully, exchanging coins for noodles, rice and an internet flat rate and at night, when Cinderella was sitting at the spinning wheel, the prince looked for a job online. Not as the managing director of a kingdom, but as a stable boy, in our case in the form of a job as a chat moderator. And because he did this incessantly and, like Rumpelstiltskin, conjured up not gold but at least copper money from straw, the girl was able to make a cozy little bed out of the shared crib until the child, in this case Hope, wrapped in diapers, turned out to be a teacher, not the Messiah.

But it was enough to fatten Hansel’s finger and feed Gretel again, and so yesterday the two of them were finally able to let the witch, Angst, burn in the oven, because finally there was enough to live on.

Of course, we didn’t sell our Visa, but stowed it away in the jewelry box like a fat Christmas goose. And of course we no longer assume that there will never be any more problems and that only a kingdom awaits us, but we have reaped satisfaction and pride, because without being a prince and princess, we have made it to the point of „and if they haven’t died“, although whether that will still mean „they are still alive today“ tomorrow is still an unknown story.

So, stay tuned,

Your Ulf

P.S. There is no picture of our dream couple, because the princess stubbornly said, „Nah, not today, look what I look like!“

Lieber Epicur

(down below in english) wir haben uns heute auf den Weg zu Deinem Tempel gemacht. Unzählige Höhenmeter und für uns unfassbare Steigungsgrade wurden überwunden, bis wir kurz vor Deinen Toren standen. Aber dann, mussten wir dennoch kehrt machen, weil wir 30 Prozent in Höhenmetern dann doch nicht schaffen.

Aber ich habe Deine Nähe gespürt, da oben, zwischen Schafen auf einer Bergspitze, dort, wo wir mit unserem Jürmann auf 4×3 Metern in Schieflage wenden mussten. Dort, wo Du womöglich auch vor 2000 Jahren gesessen und Deine Philosophie ersonnen hast.

Ich spürte die Ruhe und den Frieden, den man zum denken kluger Gedanken braucht, ohne eine Ahnung von echter Tiefsinnigkeit zu haben. Ich kann nur zitieren, interpretieren und kultivieren, was Dir die gleiche Sonne auf dem gleichen Berg wohl einst geflüstert hat.

Tief in mir drin, rumorte die Seele, die sich einst aufmachte, Deine Gedanken zu studieren. Aber sie verzweifelte nicht, dass Deine Tempeltore mir verschlossen blieben,sondern freute sich wie ein kleines Kind, Dir so nahe gewesen zu sein.

Wenn ich Aristotele wäre, dann würde ich jetzt trauern. In unendlich vielen Kategorien nach dem Sinn meiner Reise suchen und mir vielleicht vornehmen, es erneut zu versuchen. Aber ich bin Epikuräer, Pragmatiker unter den Philosophen, Anhänger des Machbaren, Gläubiger eines beschränkten Geistes und jemand, der die Verzweiflung und den Tod nicht leugnet, sondern akzeptieren kann.

So wie den der Schildkröte vor mir. Sie ist nicht mehr. Sie war. 250 Jahre hat sie die Meere durchschwommen, die nun sanft vor mir plätschern. Leibniz, Napoleon und Hitler. Sie hat alle überlebt, aber ist beinahe vor meinen Füßen verstorben. Sie hat keine Schmerzen, sie leidet nicht, sondern ist einfach nur nicht mehr. Wie Du. Und ich in einem Wimpernschlag der Zeit.

Wir werden uns nie näher kommen als ich heute morgen Dir und am Abend ihr, aber dennoch habt ihr beiden mein Leben maßgeblich beeinflußt. Dafür will ich dankbar sein. Bis ich nicht mehr bin.

Aber bis dahin werde ich für alle Leserinnen und Leser noch schreiben und für alle mich Liebenden noch sein. Was ihr wollt und nicht was ich sein will. Denn jeder ist seines Glückes Schmied, indem er oder sie ist, wenn man oder frau ist, nicht Lehrer sondern hin und wieder Angelhaken für Gedanken.

Bis morgen,

Euer Ulf

Dear Epicur,
Today we made our way to your temple. We overcame countless meters of altitude and gradients that we couldn’t believe until we were just outside your gates. But then we had to turn back because we couldn’t manage 30 percent in altitude after all.

But I felt your closeness up there, between sheep on a mountain top, where we had to turn around with our Jürmann on a 4×3 meter incline. There, where you probably sat 2000 years ago and thought up your philosophy.

I felt the calm and peace that you need to think clever thoughts without having any idea of real profundity. I can only quote, interpret and cultivate what the same sun on the same mountain must have once whispered to you.

Deep inside me, the soul that once set out to study your thoughts was rumbling. But it did not despair that your temple gates remained closed to me, but was as happy as a little child to have been so close to you.

If I were Aristotele, I would be mourning now. Search for the meaning of my journey in an infinite number of categories and perhaps resolve to try again. But I am an Epicurean, a pragmatist among philosophers, a believer in what is possible, a believer in a limited mind and someone who does not deny despair and death, but can accept it.

Like the turtle in front of me. It is no longer. She was. For 250 years it has swum the seas that now gently ripple in front of me. Leibniz, Napoleon and Hitler. She survived them all, but almost died at my feet. She is not in pain, she is not suffering, she is simply no more. Like you. And me in the blink of an eye.

We will never be closer than I was to you this morning and to her this evening, but you have both had a significant influence on my life. I want to be grateful for that. Until I am no more.

But until then I will still write for all readers and still be for all those who love me. What you want and not what I want to be. Because everyone is the architect of his or her own happiness by being, if you are, not a teacher but a hook for thoughts from time to time.

See you tomorrow,

Your Ulf

„Die Perspektive ist fertig“

(down below in english) Hier, in einer unspektakulären Einöde, hinter Olivenhainen und Orangenbäumen, scheinen wir endlich angekommen.

Es ist nicht so, dass wir ewig bleiben, aber dieser Platz bleibt, so wie er jetzt ist, für immer in unseren Herzen. Keine Palmen, keine Müllcontainer und keine Touristen. Nur ein kleiner Schrain für Gläubige erinnert daran, dass es hier auch andere Menschen gibt oder gab.

Die Wucht der Wellen ist so gleichmäßig gewaltig, dass man die Schönheit kaum ertragen kann und ihr Rauschen scheint fast lauter als die Tiefflieger, die auch hier in Griechenland jetzt wieder so oft zu vernehmen sind wie zu Zeiten, als ich noch ein kleiner Junge war.

Hier gibt die Natur den Ton an, weißt den Menschen ihren Platz zu und zelebriert die Gezeiten so, wie sie einst begonnen haben.

Auf dem Weg zu dieser verlassenen Einöde streiften wir Kilometer von Gewächshäusern mit all jenem Gemüse und Obst, dass bei uns, auch jetzt tief im Winter, bei Schnee und Eis so selbstverständlich in den Regalen liegt, als würde da, wo jetzt unser Jürmann steht, ein Lidl beheimatet sein.

Aber hier sind Lidl und Co ganz weit weg. Statt dessen findet man in der benachbarten Gemeinde einen kleinen Supermarkt, der sie alle in Preis und Freundlichkeit in den Schatten stellt.

Hier wohnen ehrliche Leute mit ehrlichen Bedürfnissen. Kein Reisebüro oder kläffende Köter vor prunkvollen Villen. Nur ein kleiner Münsterländer mit Kuhglocke um den Hals begrüßte uns, um direkt danach wieder zwischen wildem Geäst zu verschwinden.

Dieses liebe Tier gierte nicht nach Lebensmitteln und Streicheleinheiten wie so viele andere freilaufende Haustiere hier, dieser Hund ist ein geliebtes und versorgtes Tier und sieht darüber hinaus noch aus wie der Liebling meiner Kindheit Aggy.

Hier kann ich endlich zu schreiben beginnen und die Arbeit genießen. Hier möchte Silvana nähen und Yoga machen. Hier möchte man ausruhen, denn das nächste Abenteuer kommt bestimmt; nur hoffentlich nicht gleich morgen.

Ob dem so ist, erfahrt ihr und erfahren Sie in 24 Stunden,

Euer Ulf

„The perspective is ready!“
Here, in an unspectacular wasteland, behind olive groves and orange trees, we finally seem to have arrived.

It’s not as if we’ll stay forever, but this place, as it is now, will remain in our hearts forever. No palm trees, no garbage containers and no tourists. Only a small shrine for believers reminds us that there are or were other people here too.

The force of the waves is so uniformly powerful that you can hardly bear the beauty and their roar seems almost louder than the low-flying planes that can be heard here in Greece as often now as when I was a little boy.

Here, nature sets the tone, assigns people their place and celebrates the tides as they once began.

On the way to this deserted wasteland, we passed miles of greenhouses with all the fruit and vegetables that are so commonplace on our shelves, even now in the depths of winter, in the snow and ice, as if a Lidl was located where our Jürmann is now.

But here, Lidl and Co are a long way away. Instead, there is a small supermarket in the neighboring community that puts them all in the shade in terms of price and friendliness.

Honest people with honest needs live here. No travel agencies or yapping dogs in front of magnificent villas. Only a small Münsterländer with a cowbell around his neck greeted us, only to disappear again immediately afterwards among the wild branches.

This dear animal was not craving food and cuddles like so many other free-roaming pets here, this dog is a loved and cared for animal and also looks like my childhood favorite Aggy.

Here I can finally start writing and enjoy the work. This is where Silvana wants to sew and do yoga. This is where you want to rest, because the next adventure is sure to come, but hopefully not tomorrow.

You will find out in 24 hours,

Your Ulf

Wie ein Korn Zucker in schwarzem Kaffee

Wie ein Korn Zucker in schwarzem Kaffee

Das Leben im Van ist aufregend. Man sieht ständig Neues und begegnet überall Menschen, die so verschieden sind und dennoch eines gemeinsam haben: Sehnsucht.

Ob Schweizer, Italiener, Russen, Grienchen Deutsche oder andere, es wechseln Alter, Haut und Sprache, aber die meisten sind auf der Suche nach dem Ich, das so begierig nach Ruhe und dennoch meist mit Abenteuern beschäftigt ist.

Egal ob im Wagen etwas nicht funktioniert, ein Supermarkt gesucht oder Enge kultiviert werden muss, das einsame Ich eines jeden, macht aus der Suche nach dem Glück eine individuelle Erfahrung.

Denn es ist das gleiche Ich, das zu Hause die Fernbedienung und unterwegs den Löffel nicht finden kann. Es flucht und freut sich in der gleichen Sprache, in der es immer Emotionen ausgedrückt hat. Es bleibt sich immer treu, auch wenn sich noch so vieles ändert.

Wie könnte es auch anders sein, denn es ist ja dieses Ich das flüchtet und diese Seele die begehrt. Man hofft täglich darauf, dass man es bändigt, es sich neu determiniert und alte Gewohnheiten ablegt, aber die Seele ist träge.

Jedes neue Ereignis wird mit der Erfahrung eines ganzen Lebens reflektiert. Und jeden Tag kommen bei mir beispielsweise nur 24 Stunden Neues zu 411720 Stunden Altlast hinzu. Das ist wie ein Korn Zucker in schwarzem Kaffee oder ein Sandkorn Westfalen an unendlich langen Strand.

Bis ich also statt beispielsweise „danke“, „echaristio“ denke und nicht nur sage, ist mein ganzer Körper wahrscheinlich schon selbst wieder zu Staub geworden.

So, wie mir von meiner Mutter die Freundlichkeit beigebracht wurde, so werde ich sie an jeden Platz der Welt zurückgeben. Jeden Tag wird in jedem Wort und Gedanken meine Wut auf das Leben seinen Tribut fordern.

Das einzige was sich ändern kann, nicht muss, ist meine Perspektive darauf. Ich kann nur mich lieben lernen wie den Sonnenaufgang hier am Pelepones. Mein Ich zur friedlichen Woge vor mir machen, die manchmal plätschert und manchmal Kapriolen schlägt, aber am Ende das gleiche Wasser bleibt, das es seid Anbeginn der Zeit ist.

Es zählt nicht seine Wellen, um sich zu beruhigen wie ich meine Atemzüge.

Das Meer ist nur nicht sauer auf sich, weil die Welt grad nicht zu seiner Emotion passt. Es nimmt sich den Raum den es braucht und steht sich nicht selber im Weg. Es genügt sich, weil es sich nicht verändern will, sondern einfach ist. Jeden Tag wieder, jeden Tag anders und dennoch jeden Tag das selbe Wasser wie zuvor.

Aber das Meer ist auch nicht ohne mich so wie es ist. Denn gibt es diese Schönheit, wenn sie nicht erkannt wird?

So thank you for reading und danke, dass ich für Sie schreiben darf.

Bis morgen,

Euer Ulf

Like a grain of sugar in black coffee

Life in a van is exciting. You constantly see new things and meet people everywhere who are so different and yet have one thing in common: Longing

Whether Swiss, Italian, Russian, Grien, German or other, age, skin and language change, but most of them are in search of the self that is so eager for peace and yet mostly preoccupied with adventure.

Whether it’s something not working in the car, looking for a supermarket or cultivating confinement, everyone’s lonely self makes the search for happiness an individual experience.

Because it’s the same me that can’t find the remote control at home or the spoon on the road. It curses and rejoices in the same language in which it has always expressed emotions. It always remains true to itself, no matter how much changes.

How could it be otherwise, because it is this ego that flees and this soul that desires. You hope every day that you can tame it, that it will re-determine itself and discard old habits, but the soul is inert.

Every new event is reflected with the experience of a lifetime. And every day, for example, I only add 24 hours of new to 411720 hours of old. That’s like a grain of sugar in black coffee or a grain of Westphalian sand on an endlessly long beach.

So by the time I think „echaristio“ instead of just saying „thank you“, for example, my whole body has probably turned to dust again.

Just as I was taught kindness by my mother, I will return it in every place in the world. Every day, in every word and thought, my anger at life will take its toll.

The only thing that can change, not has to, is my perspective on it. I can only learn to love myself like the sunrise here on the Pelepones. To turn my self into a peaceful wave in front of me that sometimes ripples and sometimes capers, but in the end remains the same water it has been since the beginning of time.

It doesn’t count its waves to calm itself down like I count my breaths.

The mee is just not angry with itself because the world doesn’t match its emotions at the moment. It takes the space it needs and doesn’t stand in its own way. It suffices itself because it doesn’t want to change, it simply is. Every day again, every day different and yet every day the same water as before.

But the sea is not as it is without me. Because does this beauty exist if it is not recognized?

So thank you for reading and thank you for letting me write for you.

See you tomorrow,

Your Ulf


Oh black Lady

(Down below in english) Aufwachen an diesem Strand ist wie sich jeden Tag an einem anderen Platz zu befinden. Denn hier ist die Wassermasse des Mittelmeers immer wieder eine andere.

Als wir ankamen, war sie türkisblau und der Strand karibisch schön. Hell weiche Sandmassen so weit das Auge reichte und Wellen so freundlich schön, dass kein Foto die Einmaligkeit festhalten konnte.

Kurze Zeit später zeigte Poseidon, wie viel Kraft in ihm stecken kann. Gestein, in Massen, als hätten unzählige Radlader ihre Schaufeln nachts ununterbrochen mit Kieseln gefüllt, säumten den Strand und verliehen der Atmosphäre den Klang von Eiswürfeln in einem Whiskyglas. Gluckgluckgluckgluckgluck.Gluckgluckgluckgluckgluck.

Dann wurde es ruhig, die Wellen, wie glatt gebügelt, bildeten einen dunkelblauen Teppich aus Wasser, der nur die Sonne spiegeln sollte. Und der Strand bildete den Rahmen dieses Kunstwerks aus Milliarden kleiner Körnchen, die alle einst Kiesel oder gar Felsbrocken waren. Kein Plätschern, keine Schaumkrone, einfach nur Spiegel einer unendlichen Schönheit.

Und heute erstrahlt das Meer wie eine Königin der Nacht. Als habe sie die Schwärze der Dunkelheit in sich aufgenommen, um sich von ihr als Seetank zu befreien. Die black Lady spuckt Algen, als müsse sie sich davon wie bei Raucherkatharr befreien.

Jede Woge abertausende Kilo pechschwarzes Etwas, dass den Strand in beängstigender Schönheit erstrahlen lässt. Und die Wolken am Himmel verdunkeln die Sonne, damit sie nicht den düsteren Eindruck mit freundlichem Licht verwässern solle.

Ich weiss nicht, ob das alles eine Reminiszenz an den Klimawandel oder schlicht ein Abbild wechselnder Gezeiten ist, aber in mir ruft das Rauschen heute Warnrufe der Zeit ins Ohr: Pass auf mich auf.

Ich habe Dich gehört und gesehen habe ich die die düsteren Zeichen einer warnenden Natur.
Wir müssen aber gemeinsam Acht geben, dass die Schönheit der Welt nicht dauerhaft vom Ausfluss des Argwohns wütender Meere getrübt wird.

Bis morgen von anderer Stelle,

Euer Ulf

Oh black lady
Waking up on this beach is like standing in a different place every day. Because the waters of the Mediterranean here are always different.

When we arrived, it was turquoise blue and the beach was Caribbean in beauty. Bright, soft masses of sand as far as the eye could see and waves so friendly and beautiful that no photo could capture their uniqueness.

A short time later, Poseidon showed just how much power he can have. Rocks in masses, as if countless wheel loaders had continuously filled their shovels with pebbles at night, lined the beach and lent the atmosphere the sound of ice cubes in a whisky glass. Chortle chuddle chuddle chuddle chuddle chuddle chuddle.

Then it became calm, the waves, as if ironed smooth, formed a dark blue carpet of water that only reflected the sun. And the beach formed the frame of this work of art made of billions of small grains, all of which were once pebbles or even boulders. No ripples, no whitecaps, just a mirror of infinite beauty.

And today the sea shines like a queen of the night. As if she had absorbed the blackness of darkness in order to free herself from it as a sea tank. The black lady spews algae as if she has to rid herself of it like a smoker’s catarrh.

Every wave is thousands of kilos of pitch-black something that makes the beach glow with frightening beauty. And the clouds in the sky darken the sun so that it doesn’t dilute the gloomy impression with friendly light.

I don’t know whether this is all a reminiscence of climate change or simply a reflection of the changing tides, but today the noise calls out to me as a warning of the times: Take care of me.

I have heard you and I have seen the gloomy signs of a warning nature.
But together we must take care that the beauty of the world is not permanently tarnished by the outpouring of the suspicion of angry seas.

See you tomorrow from another place,

Your Ulf

Licht und Schatten

(down below in english) Auch wenn mir einige in der alten Heimat es kaum glauben können, ich bin Pflicht bewusst. Das heißt, dass ich die mir anvertrauten Aufgaben sehr ernst nehme und alles in meiner Macht stehende bereit bin dafür zu geben, dass ich mein Geld wert bin

Auf dieser Reise muss ich jedoch erstmalig feststellen, dass ich nicht alles machen kann, was ich denke tun zu müssen, denn dann könnte ich nicht überleben. Ich gebe Deutschunterricht für Aupairs, eine wundervolle Aufgabe, aber auch eine sehr arbeitsintensive. Ich freue mich jeden Tag den Frauen und Männern meine Heimatsprache näher bringen zu können, also das, was ich so liebe beizubringen. Aber ich bin zu ambitioniert. Beantworte alle Fragen und will, dass jeder mitkommt, das ist jedoch leider unmöglich, denn der Tag hat nur 24 Stunden und Chatmoderator bin ich ja auch noch.

Wie soll man also den eigenen Anspruch mit der Realität versöhnen, die gnadenlos fordert, dass man isst, trinkt, sich ausruht und die Wohnmöglichkeit in Schuss hält?

Indem man Abstriche macht. Den Lebensstandard hinabsetzt, gegen die eigene Intention, manche im Kurs zurücklässt und Nachts nicht bis 4, sondern nur bis 2 chattet, sonst fehlt die notwendige Zeit dafür, warum man unterwegs ist, Regeneration.

Ich wollte doch bei mir ankommen und nicht wieder in einem Hamsterrad aus Aufgaben und schlechtem Gewissen landen. Ich wollte doch endlich leben und mit Silvana die Welt entdecken. Aber dafür muss ich seelisch härter werden. Abschalten lernen und die Pflicht wieder auf den Platz verweisen, an den sie gehört, auf die nicht so prominenten Plätze.

Ich darf mir Unmöglichkeiten wie perfekte Vorbereitung als Erstellung von Arbeitsmaterialien sowie 10 Stunden nachts vorm Computer einsamen Seelen beistehen, nicht mehr selbst zum Vorwurf machen. Ich kann das nicht alles miteinander versöhnen, weil auch das, was ich als meine eigentliche Aufgabe sah, zu schreiben, nicht mehr realisiere. Und das ist doch meine eigentliche Leidenschaft.

Das bedeutet aber, weniger fahren, weniger Optimieren und weniger sparen, um genau zu sein nichts, denn so gut zahlt die Welt nicht, die doch mit dem Versprechen lockt, dass mit Fleiss alles möglich ist.

Vielleicht helfen Sie uns, mit kleinen Spenden an PayPal (@Silvana379), vielleicht mit Aufträgen, die ich als Autor für Sie übernehmen kann, aber vielleicht hilft auch einfach der heilige Antonius, indem er mir die Kraft gibt, unter Verzicht nicht mehr zu leiden und damit zu leben, was ich habe und kann, viel Idealismus und noch mehr Liebe zum Leben.

Bis morgen, wieder etwas weniger rational,

Euer Ulf

Light and shadow
Even if some people in the old country can hardly believe it, I am aware of my duty. This means that I take the tasks entrusted to me very seriously and am prepared to do everything in my power to ensure that I am worth my salt

On this trip, however, I have to realize for the first time that I can’t do everything I think I have to do, because then I wouldn’t be able to survive. I teach German to au pairs, which is a wonderful job, but also very labor-intensive. I’m happy every day to be able to teach the women and men my native language, the thing I love so much. But I am too ambitious. I answer all the questions and want everyone to follow along, but unfortunately that’s impossible because there are only 24 hours in a day and I’m also a chat moderator.

So how can you reconcile your own ambitions with reality, which mercilessly demands that you eat, drink, rest and keep your accommodation in good condition?

By making sacrifices. By lowering your standard of living, against your own intentions, leaving some people behind and chatting until 2 a.m. instead of 4 a.m., otherwise you won’t have the time you need to find out why you’re on the road, to regenerate.

I wanted to find myself and not end up back in a hamster wheel of tasks and a guilty conscience. I wanted to finally live and discover the world with Silvana. But to do that, I had to toughen up mentally. Learn to switch off and put my duties back where they belong, in the less prominent places.

I can no longer blame myself for impossibilities such as perfect preparation as the creation of work materials and 10 hours at night in front of the computer to help lonely souls. I can’t reconcile it all, because I no longer realize what I saw as my actual task of writing. And that is my real passion.

But that means driving less, optimizing less and saving less, or to be precise, nothing, because the world doesn’t pay that well, even though it lures you in with the promise that anything is possible with hard work.

Maybe you can help us, with small donations to PayPal (@Silvana379), maybe with commissions that I can take on for you as an author, but maybe St. Anthony will simply help by giving me the strength to stop suffering from renunciation and to live with what I have and can, a lot of idealism and even more love for life.and even more love for life

See you tomorrow, a little less rational again,

Your Ulf