As time goes by

(down below in english) Während am Anfang die Zeit, Korn für Korn beinahe in Zeitlupe durch die Sanduhr lief, scheinen derzeit Baggerschaufeln voll Gestein mit jedem bewußten Augenblick unbewusst vergangen zu sein.

Ein schlechtes Zeichen, denn es bedeutet, dass sich Routine eingestellt hat und das Besondere an unserem Trip ein wenig verloren gegangen scheint. In einem Van zu leben und zu arbeiten ist also Alltag geworden, den man, mal mehr, mal weniger glücklich bewältigt.

Zugegeben, ich bin glücklicher denn je, rege mich kaum noch auf und genieße jeden Abend die schönsten Sternenhimmel und morgens Sonnenschein über Mittelmeer, aber Griechenland ist für uns wie eine Art Zuhause geworden, wo man Öffnungszeiten und Wege kennt und bereits in Landessprache die ersten Floskeln parlieren kann.

Aber als Rolling Stone fühle ich mich ein wenig wie in eine Kuhle gekullert, die zwar sehr gemütlich ist, aber auch wenig Neues bereit hält.

Wie gut, dass ich Silvana dabei habe, die mich seit Längerem schon mit Ausflügen motivieren will, die Komfort Zone zu verlassen und wie morgen auf den Karneval nötigt.

Bisher fühltte ich mich dazu oft nicht bereit, weil die Aufgaben nicht vernachlässigt werden durften und ich dachte, sie fordern alle Aufmerksamkeit, doch jetzt merke ich, dass alles im Fluss ist.


Die Schule ist freudige Aufgabe, keine Bürde mehr, denn es ist unheimlich erfüllend, anderen zu helfen und dabei neue Kulturen kennen zu lernen und mit dem neuen Rechner ist weder Unterricht noch Chatten aktig. Rechner auf und los.


Natürlich muss ich mich konzentrieren und weiter machen (wie bisher), aber ich brauche nicht mehr zu befürchten, dass ich der Aufgabe, dieses Leben zu finanzieren, nicht gewachsen bin.

Jetzt kann ich mich endlich erneut und jetzt noch beschwingter, der wahren Qualität dieser Reise widmen: erleben. Mit Silvana den naheliegenden Wald erkunden,  mit ihr und unserem Freund Jiannis Karneval feiern sowie bald Geburtstag, aber dann auch wieder reisen.

Weiter Richtung Orient in die Türkei, wo wir dank des Sohnes dieses kautzig freundlichen Mannes bereits eine Anlaufstelle in Bodrum haben und dieses unbekannte Land inhalieren dürfen, um im Anschluss den Kontinent Richtung Westen zu durchqueren, damit der nächste Winter hinter Casablanca unserem Leben neue Impulse schenken kann.

Ich freue mich,

Bis morgen,

Euer Ulf


As time goes by


While in the beginning time ran through the hourglass, grain by grain, almost in slow motion, at present excavator shovels full of rock seem to have passed unconsciously with every conscious moment.

A bad sign, because it means that routine has set in and the special thing about our. Trip seems to have been lost a little. So living and working in a van has become part of everyday life, which we cope with, sometimes more, sometimes less happily.

Admittedly, I’m happier than ever, I hardly get upset anymore and enjoy the most beautiful starry skies every evening and sunshine over the Mediterranean in the morning, but Greece has become a kind of home for us, where we know opening times and routes and can already parrot the first phrases in the local language.

But as a Rolling Stone, I feel a bit like I’ve rolled into a hollow, which is very cozy, but also has little new to offer.

How good it is that I have Silvana with me, who has been trying to motivate me to leave the comfort zone with excursions for a while now and will force me to go to the carnival tomorrow.

Until now, I often didn’t feel ready to do this because the tasks could not be neglected and I thought they demanded all my attention, but now I realize that everything is in a state of flux.


School is a joyful task, no longer a burden, because it is incredibly fulfilling to help others and get to know new cultures, and with the new computer, neither lessons nor chatting are active. Computer on and go.


Of course I have to concentrate and keep going (as before), but I no longer have to worry that I’m not up to the task of financing this life.

Now I can finally devote myself to the true quality of this journey again, and now even more exhilarated: experiencing. Exploring the nearby forest with Silvana, celebrating carnival with her and our friend Jiannis and soon a birthday, but then traveling again.

Onwards towards the Orient to Turkey, where we already have a place to stay in Bodrum thanks to the son of this cheeky, friendly man, and where we can inhale the unknown Country before crossing the continent to the west so that the next winter behind Casablanca can give our lives new impetus.

I’m looking forward to it,

See you tomorrow,

Your Ulf

Magie der Musik

(down below in english) Als der erste Mensch am Wasser stand und Musik statt Rauschen erklang, passierte ein Wunder. Jede Welle wurde zum rhythmischen Taktgeber und ihre weichen, sich überschlagenden Schaumkronen, zum Vehikel einer Emotion der Sehnsucht.

Vielleicht war es aber auch kein Wasser, sondern ein Bambusrohr, das vertrocknet und verlassen darauf wartete, geblasen zu werden. Plötzlich musste ein sensibles Ohr von Angriffswarnung auf Melancholie umgesprungen sein, und eine Lucy lauschte dem heiseren Ton nach, der sich aus dem Hohlrohr befreite und alles Sein in Erinnerungen tauchte.


Jeder sich bewegende Kiesel lachte ein sanftes Kinderlächeln und ein kleines Gebüsch mit dichtem Laub kündete von einer vergangenen romantischen Nacht. Alle bildlichen Eindrücke erwachen im Kopf als vergangenes Leben und erzählen der Phantasie eine Geschichte, die so berührt, dass einem die Tränen in die Augen schießen, ohne dass sich auch nur eine Wolke zu bewegen scheint

Die Sonne strahlt nicht mehr, sondern streichelt wie eine fürsorgliche Mutter über den Kopf und der Wind haucht einem das Lied der Freiheit ins Ohr.

Mein Gehirn entführte mich heute in einen dieser Momente und summte eine Melodie, deren vertraute Töne von der Bildgewalt einer Szene künden, an dessen Ende ein Mann und seine Frau glücklich in die dunkle Zukunft reiten.

Die Kerzenständer auf dem Tisch sind gefallen und ihre Dochte sind erloschen. Das Böse hat für einen Moment ausgedient und macht der Hoffnung Platz, die bei mir hier in einem Blick aus dem Jürmann in die Ferne ihren Zenit erreicht.


Bitte lass mich noch ein wenig verweilen, Muse der Sensiblen, denn ich bin noch nicht wieder bereit für Blätterrauschen und Wellenbrechen, mein Überich will noch ein wenig in Vergangenheiten weilen und sich auf die Zukunft freuen.

Bis morgen,

Euer Ulf

The magic of music


When the first person stood at the water’s edge and heard music instead of noise, a miracle happened. Each wave became a rhythmic beat and its soft, swirling whitecaps a vehicle for an emotion of longing.

Or maybe it wasn’t water, but a bamboo reed, dried up and abandoned, waiting to be blown. Suddenly, a sensitive ear must have switched from attack warning to melancholy, and a Lucy listened for the hoarse sound that broke free from the hollow tube, bathing all being in memories.

Every moving pebble laughed a gentle child’s smile and a small bush with dense foliage told of a romantic night gone by. All the visual impressions come to life in the mind as a past life and tell the imagination a story that is so moving that tears spring to the eyes without even a cloud seeming to move

The sun no longer shines, but caresses your head like a caring mother and the wind breathes the song of freedom into your ear.

My brain whisked me away to one of these moments today, humming a melody whose familiar tones tell of the imagery of a scene at the end of which a man and his wife ride happily into the dark future.

The candlesticks on the table have fallen and their wicks have gone out. Evil has had its day for a moment and makes way for hope, which reaches its zenith for me here in a look out of the Jürmann into the distance.

Please let me linger a little longer, muse of the sensitive, because I am not yet ready for the rustling of leaves and the breaking of waves, my superego wants to dwell a little longer on the past and look forward to the future.

See you tomorrow,

Your Ulf

Palace Hotel Ballroom im Norden

Frühstück von Jiannis Guitare Murphy

(down below in english) Es war ein besonderer Tag, der erste März 2024. Denn wir waren endlich wieder im Waschsalon. Es fühlte sich an, als wären wir nach Hause gefahren.
Der bekannte kleine Ort durch den sich zu „boom, boom, boom boom, in Kopf und Herzen,  der Jûrmann vorbei am Opel Astra gleichen Baujahres schob und dann, wie bei Muttern, dieses bekannte Dröhnen der Waschmaschinen, hinter dem unser Matt Guitare Murphy sein Tagwerk erledigte.

Am liebsten hätte ich gerufen „ma’am, ich hätte gerne zwei trockene Scheiben Toast, zwei gebratene Brathähne und eine Cola“ und wie im Film hat sich Jiannis umgedreht und uns mit einem breiten Lächeln und offenen Armen empfangen „Scheiße, die Blues Brothers!“

Wir haben uns vorher erst einmal gesehen, vor etwa vier Monaten und uns danach, wie vor hundert Jahren näher kennen gelernt, mit erst kleinen und dann längeren Nachrichten, die wir, motiviert von meinem Blog, sukzessive täglich austauschten.

Ich hab seine Aretha Franklin Aristhea nie gesehen, aber kannte sie gefühlt schon so genau, als hätte Jiannis sie auf einer Tour durch die Nacht mit uns kennengelernt.

Aber sie befürchtet zu Recht nicht, das wir ihren Mann entführen wollten, auch wenn bei der Umarmung von uns Vieren James Brown gerufen hätte „Siehst Du dieses Licht“ und alle im Chor geantwortet hätten „Die Bänd, wir bringen die Bänd wieder zusammen“.

Es gibt nicht viele Leute, deren Anwesenheit ich jemals so genossen habe wie die von Jiannis, seiner Frau, seiner Mutter und dem kauzig lächelnden Vater. Alle schienen zu wissen, das wir im Auftrag des Herrn unterwegs sind und das es gut ist, die good old Blues Brothers Boys band wieder spielen zu sehen, denn everybody, needs Somebody to Love und alle so „i need you you you“.

Bis morgen,

Euer


Ulf

Palace Hotel Ballroom up north


It was a special day, the first of March 2024, because we were finally back at the laundrette. It felt like we had gone home.
The familiar little town through which the Jûrmann pushed past the Opel Astra of the same model year to the sound of „boom, boom, boom boom“ in my head and heart and then, just like at my mother’s, the familiar roar of the washing machines behind which our Matt Guitare Murphy was doing his daily work.

I would have loved to shout „ma’am, I’d like two slices of dry toast, two fried roosters and a Coke“ and just like in a movie, Jiannis turned around and welcomed us with a broad smile and open arms „Shit, the Blues Brothers!“

We’d only seen each other once before, about four months ago, and then got to know each other better, like a hundred years ago, with first short and then longer messages that we gradually exchanged every day, motivated by my blog.

I never saw his Aretha Franklin Aristhea, but I felt I already knew her as well as if Jiannis had met her on a tour through the night with us.

But she rightly didn’t fear that we were going to kidnap her husband, even if, as the four of us embraced, James Brown had shouted „See that light“ and everyone had replied in chorus „The band, we’re getting the band back together“.

There are not many people whose presence I have ever enjoyed as much as that of Jiannis, his wife, his mother and the oddly smiling father. Everyone seemed to know that we are on a mission from the Lord and that it’s good to see the good old Blues Brothers Boys band playing again, because everybody, needs Somebody to Love and everybody is like „i need you you you“.

See you tomorrow,

Your
Ulf

Lecka!

Ein guter Tag für Richard III

(down below in english) Jeder auch noch so große König hat mal einen schlechten Tag und heute ist meiner.
Das ewige vorm Rechner sitzen fordert seinen Tribut in Rückenschmerzen, das Wetter ist mal wieder grau, mir ist kalt und ich muss Pippi.
Geben wir dem Kind den Namen Montag.

Aber ich kann gleich von Zuhause arbeiten, meine Schülerinnen und Schüler sind wirklich nett und bin nicht in Deutschland, auch wenn alles danach schreit, denn Regnen soll es nachher auch noch.

Früher konnte ich wenigstens gepflegt irgendeinen Unschuldigen der mir über den Weg läuft dafür verantwortlich machen und pöbeln, aber erstens ist grad keiner da und zweitens sind die Griechen meist so nett, dass selbst mir zu besten Adi Zeiten ein gepflegtes „Halt die Backen“ wie ein Klos im Hals stecken geblieben wäre.

Aber als Lehrer hab ich noch einen kleinen Trumpf im Ärmel: Diktat üben. Mal gucken wie lange ich durchhalte, Richard der III zu bleiben.

Bis morgen,

Euer Ulf

Good day for Richard III


Every king, no matter how great, has a bad day and today is mine.
Sitting in front of the computer all day is taking its toll in the form of back pain, the weather is gray again, I’m cold and I have to pee.
Let’s give the child the name Monday.

But I can work from home, my students are really nice and I’m not in Germany, even if everything is screaming for it, because it’s supposed to rain later.

In the past, I could at least blame some innocent person I came across and rant about it, but firstly, there’s no one around at the moment and secondly, the Greeks are usually so nice that even in my best Adi days a neat „Shut your cheeks“ would have stuck in my throat like a loo.

But as a teacher, I still have a little trump card up my sleeve: Practicing dictation. Let’s see how long I can keep Richard the III going.

See you tomorrow,

Your Ulf

Frieden braucht Nähe

(down below in english) Morgen sind wir nun schon ein halbes Jahr unterwegs und wir haben gestern Abend festgestellt, wie sehr wir uns verändert haben.

Wir sind zu einer unbeschreiblichen Einheit verschmolzen, die wie ein Uhrwerk funktionieren kann, denn auch wenn natürlich hin und wieder Ärger in der Luft liegt, streiten wir uns kaum. Wir spüren, dass das unmöglich ist, da wir beiden so aufeinander angewiesen sind. Der Eine braucht alle Qualitäten des anderen und umgekehrt. Was wäre ich nur ohne Silvanas Struktur und Ruhe und sie ohne meinen Humor?

Wenn was nicht läuft, dann lachen wir und manchmal gehen wir uns auch aus dem Weg, indem wir schweigen, uns böswillige Kommentare schenken und so die Eskalation im Keim ersticken. Dann sitz ich vorne und schreibe, während Silvana hinter mir schmollt oder am Strand spazieren geht und eine Stunde oder so später kommt meist Silvana zurück und überwindet sich zu einem Lächeln in meine Richtung, wofür ich mich nicht selten mit „danke, das hätte ich grad noch nicht geschafft“, bedanke.

Ich bin mir sicher, dass ich noch nie in meinem Leben so wenig gefrustet und wütend war. Meine Mama würde sich wundern, wie gut ich Still sein gelernt habe.

Silvana und ich kennen uns so genau, wissen in kleinsten Regungen, was die Stunde beim anderen geschlagen hat und reagieren, indem wir akzeptieren, manchmal tolerieren und selten schlucken, aber immer bemüht sind uns daran zu erinnern, das der jeweils andere nicht aus seiner Haut kann, weil seine Welt grad ist wie sie ist und der andere nicht schuld, sondern manchmal einfach nur auch da ist.

Zum Glück, denn ohne einander können wir uns das Leben nicht mehr vorstellen.

Wir sind zu Jürmann geworden, ohne unsere Individualität aufzugeben. Gibt es was Schöneres?

Bis morgen,

Euer

Ulf

Peace needs closeness

Tomorrow we will have been on the road for six months and last night we realized how much we have changed.

We have merged into an indescribable unit that can function like clockwork, because even though there is of course anger in the air from time to time, we hardly ever argue. We feel that this is impossible because we are so dependent on each other. One needs all the qualities of the other and vice versa. Where would I be without Silvana’s structure and calm and she without my humor?

When things go wrong, we laugh and sometimes we avoid each other by keeping quiet, making malicious comments and nipping escalation in the bud. Then I sit at the front and write while Silvana sulks behind me or goes for a walk on the beach and an hour or so later Silvana usually comes back and manages to smile in my direction, for which I often say „thank you, I couldn’t have done that just yet“.

I’m sure I’ve never been so frustrated and angry in my life. My mom would be amazed at how well I’ve learned to be quiet.

Silvana and I know each other so well, we know in the smallest of ways what the other’s mood is and react by accepting, sometimes tolerating and rarely swallowing, but always trying to remember that the other can’t get out of their own skin because their world is just the way it is and the other is not to blame, but sometimes just there too.

Fortunately, because we can no longer imagine life without each other.

We have become Jürmann without giving up our individuality. Is there anything more beautiful?

See you tomorrow,

Your

Ulf

So isses

(down below in english) In der Stufe des Wagens sitzen und den Morgen nicht zu begrüßen, sondern zu beobachten, ihn einfach auf mich wirken zu lassen, ist ein wahres Geschenk des Himmels.

Hier drängt sich nichts auf, ohne mein Ich. Dann lausche ich meinem Tinnitus, fühle das Alter in den Knochen und sinnieren über Lebensbaustellen.

Aber nicht wie einst mit Gedanken wie „mehr Sport oder weniger Arbeiten“, sondern mit „das bin ich“. Hier, wo just die Wolken vor der Sonne stehen, gibt es nichts, was mich optimieren will oder dazu ermutigt. Ich fühle einfach in mich rein und lerne Genügsamkeit, Verständnis und die Lektion, wie vergänglich alles ist, nur ohne Druck.

Ich spüre, wie ich meinen Kategorienkatalog verändere, meine Wut loslassen kann und die Sehnsucht kultiviere, zufrieden zu sein. Man kann nichts wieder gut machen, nichts besser oder richtig, ja nicht mal anders.

Leben als ich, mit bald 48 Jahren Geschichte, die den kleinen Mann auf diese Stufe setzten, mit einer nießenden Silvana im Hintergrund und  einer kleinen Träne im Auge.

48 Jahre intensives Sein mit unfassbar schönen Momenten und unbeschreiblichen Niederlagen die ich alle so verdient habe, wie sie mir widerfahren sind.

Eigentlich hab ich mich ganz gut geschlagen, so mein Resüme, denn ich bin stolzer Vater, glücklicher Ehemann und Reisender in Griechenland, der es sogar geschafft hat, sich mit seiner Mutter wieder zu versöhnen. Und ab heute ohne die Bürde des Gedankens, einer Reflexion, denn vorbei ist nicht mehr als ein Bild im Kopf, das meinen Blick auf das Jetzt prägt. Und, es gut ist.

Bis morgen,

Euer Ulf

That’s how it is


Sitting on the step of the car and not greeting the morning, but observing it, simply letting it work its magic on me, is a true gift from heaven.

Nothing imposes itself here, without my ego. Then I listen to my tinnitus, feel the age in my bones and ponder life’s building blocks.

But not with thoughts like „more sport or less work“ as I once did, but with „this is me“. Here, where the clouds stand in front of the sun, there is nothing that wants to optimize me or encourages me to do so. I simply feel inside myself and learn frugality, understanding and the lesson of how fleeting everything is, only without pressure.

I can feel myself changing my catalog of categories, letting go of my anger and cultivating the longing to be content. You can’t make anything right again, nothing better or right, not even different.

Living as me, with almost 48 years of history that put the little man on this level, with a riveting Silvana in the background and a little tear in my eye.

48 years of intense existence with unbelievably beautiful moments and indescribable defeats, all of which I deserved as they happened to me.

Actually, I’ve done quite well, I think, because I’m a proud father, a happy husband and a traveler in Greece who has even managed to reconcile with his mother. And as of today, without the burden of thought, of reflection, because the past is nothing more than an image in my head that shapes my view of the present. And, it is good.

See you tomorrow,

Your Ulf

Bauer sucht Frau

(down below in english) und jetzt das Wetter. Es ist bewölkt und diesig bei fiesen Nieselregen und gefühlten 12 Grad. Man könnte auch sagen “ Hallo Niedersachsen“. Deshalb geben wir jetzt auch direkt ab zu Inka Bause. „Hall Inka“ -„Hallo Gerd. Ich bin hier heute in Griechenland in der Nähe von Kalamata, wo man wie immer schon seit sieben auf den Beinen ist, denn so ein Vanleben auf dem Acker nimmt keine Rücksicht auf „Schietwetter“ sagt man hier, nicht wahr?“ – „Jo“. Das neben mir ist übrigens der ungemütliche Ulf, der Tag ein Tag aus mit 100 Pferdestärken dafür sorgt, dass man in der gesamten Republik mit Texten versorgt wird.
Hallo Gerd“ -„Calimera Inka“.
„Calimera, das ist hier die Landessprache und heißt sowas wie Moin, Moin. Ich sag dann auch mal Calimera uriger Ulf. Du suchst also eine Frau, die mit dir an diesem tollen Strand mit echt nordischen Temperaturen morgens Müsli und Kaffee teilt um im Anschluss die Camper zu verscheuchen, stimmt das?“
(Nicken)
„Wie sollte diese Traumfrau denn sein?“
„No jo, sie muss morgens vor mir aufsteh’n, Kaffee machen, mein Büro aufbau’n un nicht so viel snacken, nicht?!“
„Das klingt nach einem echten Aschenputtel das der ungeduldige Ulf sucht. Aber wir wollen an dieser Stelle auch nicht zu viel verraten. Nur soviel, das die sympathische Silvana, eine frohgemute Bäckereiverkäuferin aus Horstmar sich mit dem Jürmann auf den Weg zu unserem Ulf gemacht hat und die beiden gleich hier.auf vier Quadratmetern so manchen Frust ohne Schnaps runter schlucken muss. Bleiben Sie also dran. Ich geb zurück ins Studio.

Bis morgen

Eure Labertasche des Vertrauens

Farmer seeks wife


„And now the weather. It’s cloudy and hazy with a nasty drizzle and what feels like 12 degrees. You could also say „Hello Lower Saxony“. That’s why we’re going straight to Inka Bause. „Hello Inka“ – „Hello Gerd. I’m here today in Greece near Kalamata, where, as always, people have been on their feet since seven, because such a van life in the field doesn’t take „bad weather“ into account, don’t they say here?“ – „Yes.“ By the way, the guy next to me is the uncomfortable Ulf, who works day in, day out with 100 horsepower to ensure that you are supplied with texts all over Germany.
Hello Gerd“ – „Calimera Inka“.
„Calimera, that’s the local language here and means something like Moin, Moin. I’ll say Calimera quaint Ulf. So you’re looking for a woman to share muesli and coffee with you on this great beach with really Nordic temperatures in the morning and then scare the campers away, is that right?“
(Nodding)
„What would this dream woman be like?“
„No yo, she has to get up before me in the morning, make coffee, set up my office and not snack so much, right?“
„That sounds like a real Cinderella that impatient Ulf is looking for. But we don’t want to give too much away at this point. Just so much that the likeable Silvana, a cheerful bakery saleswoman from Horstmar, has made her way to our Ulf with Jürmann and the two of them have to swallow a lot of frustration right here on four square meters without a schnapps. So stay tuned. I’ll return to the studio.

See you tomorrow

Your trusted chatterbox

Geld kann ja jeder

(down below in english) Sie schläft noch, während ich einen kleinen Plausch mit der Sonne halte und daran denke, dass ich schon so lange nicht mehr über die Frau geschrieben habe, die das alles hier möglich macht. Mich trägt und erträgt, mir wie kein Mensch zuvor vertraut und darüber die Kraft gibt, an mich und uns zu glauben.

Meine Frau, Silvana, die den ganzen Laden zusammenhält. Kocht, putzt, den Jürmann inspiziert und repariert und mit ihrer liebenswürdigen Art Nachbarn animiert uns Plätzchen und Kuchen zu bringen sowie ganz nebenbei deren und meine Hosen näht und Kleider stopft.

Meine mutige, toughe, liebenswerte und tapfere Ehefrau, mehr als Fels in der Brandung, Lieblingsmensch oder angetraute. Denn ohne sie wären wir nicht hier und ich nicht so glücklich und motiviert wie noch nie in meinem Leben.

Ich mache Fehler, sie macht weiter. Ich bin krank und sie mir eine Wärmflasche. Ich verdiene ein paar Kröten, aber sie kauft für uns davon alles und mehr, was wir für ein schönes Leben brauchen.

Jeden Tag gehen wir bei Chez Silvana Essen und im Hotel SiLVANa schlafen. Sie bringt mich sogar dazu freiwillig zu Duschen, weil wir eine richtig geil komfortable Nasszelle mit heißem Wasser haben und wenn ich zu hibbelig bin für den technischen Aufbau meiner digitalen Lehrstunden, macht sie aus unserem Schlafzimmer mein Büro und geht anschließend am Strand Englisch lernen.

Was für ein Glück, was für ein Mensch, was für eine Frau? Das einzige was meiner Silvana noch fehlt ist, dass sie selbst begreift wie unbeschreiblich sie ist.

Ich liebe Dich und jeden Tag mehr, mit jeder Faser und allem was du hast und bist. Dein Gang, Dein Lächeln und meist sogar Deine schlechte Laune, wenn Du denn mal welche hast. Du würdest nie aufzählen, um mir Deine Liebe zeigen zu wollen.

Du kommst plötzlich irgendwann einfach lachend in meine Arme und küsst mich wie nur Du es kannst und wisperst, beinahe nebenbei ich liebe Dich.

Wenn ich es nicht schon getan hätte ich würde Dich jeden Tag wieder heiraten; aber Du schläfst ja noch,


Dein Ulf

Anyone can have money
She’s still asleep while I have a little chat with the sun and think about how it’s been so long since I’ve written about the woman who makes all of this possible. She carries me and puts up with me, trusts me like no other person before and gives me the strength to believe in myself and us.

My wife, Silvana, who holds the whole place together. She cooks, cleans, inspects and repairs the Jürmann and, with her kind nature, encourages neighbors to bring us cookies and cakes as well as sewing their and my pants and darning clothes.

My courageous, tough, lovable and brave wife, more than a rock in the surf, a favorite person or a loved one. Because without her, we wouldn’t be here and I wouldn’t be as happy and motivated as I’ve never been in my life.

I make mistakes, she carries on. I’m ill and she gives me a hot water bottle. I earn a few bucks, but she buys everything and more for us that we need for a good life.

Every day we eat at Chez Silvana and sleep at the Hotel SilSILVANa. She even makes me take a shower voluntarily because we have a really cool, comfortable wet room with hot water and when I’m too fidgety for the technical set-up of my digital lessons, she turns our bedroom into my office and then goes to learn English on the beach.

What luck, what a person, what a woman? The only thing missing from my Silvana is that she herself realizes how indescribable she is.

I love you more and more every day, with every fiber and everything you have and are. Your walk, your smile and usually even your bad mood, if you ever have one. You would never list to show me your love.

At some point, you suddenly just come into my arms laughing and kiss me as only you can and whisper, almost incidentally, that I love you.

If I hadn’t already done so, I would marry you again any day; but you’re still asleep,


Your Ulf

Happy Birthday lieber Jürmann

(down below in english) Du Ulf auf Rädern, der in kürzester Zeit vom Transporter zum Zuhause wurde. Du, wiedergeboren in Horstmar und in Dubrovnik von den Toten auferstanden bist, hast uns nicht nur in Dir, manche unruhige Nacht gekostet. Wir haben uns wie zu junge Eltern auf Dich gefreut, Dich mit jeder Kinderkrankheit lieber gewonnen und gegen alle Widerstände auf die Straßen gebracht, die unsere Welt bedeuten sollten.

In sechs Monaten wurde aus Dir, einem alten Transporter, nahe Düsseldorf ein meist beweglicher Lebensmittelpunkt für verlorene Seelen, die noch nicht wussten, was Du für eine Aufgabe sein wirst.

Unser letztes Geld haben wir auf über 4000 Kilometern in Dich gesteckt, und dabei nicht nur viel über uns, sondern auch über Dich gelernt. Wie groß du kleiner Transporter sein kannst und wie sensibel Deine Bremsen, Dein Getriebe, Turbo und Keilriemen ist.

An und in Dir würde Silvana zur Mechatronikerin und ich zum Lehrer.

Auf mikrigster Bodenfläche hast Du uns gelehrt, wie man sich bei schlechter Laune aus dem Weg gehen kann, ohne Dich zu verlassen und wie man mit einem langsamen Rechner Geld verdient.

Durch Östereich, Italien, Slowenien, Bosnien, Kroatien, Montenegro und Albanien hast du uns nach Griechenland gebracht und streckst die Schnauze schon wieder Richtung Türkei.

Oh Jürmann, Du französisches Problemkind gepaart mit Deutscher Improvisationskunst. Wie sehr lieben wir Dich, dank der von Silvana eingebauten Heizung, auch wenn Du uns in Kloster Andechs den Küchenschrank zu Füßen legtest und mit munterem Lichtspiel immer wieder gezeigt hast, wie sehr Du Dir unsere Aufmerksamkeit wünscht.

Nein, der TüV mag Dich nicht, aber mach Dir nichts daraus immer sagen Deine Leute Du siehst doch viel jünger aus. Mit Deinen schmuddeligen Knien, wenn Deine Holme Wasser ziehen, nehmen ich mir eine Zigarette wenn Abschleppseil legt Dich an Kette, ja Deine Beulen hier und da, waren vor einem Jahr noch gar nicht da.

Aber auch nicht das Wasser, warm, und im Becken Dein Spülhahn, die Batterien Lithium, brachten mein Schatzi beinahe um. Solaranlage viele Kabel alles liegt auf Deiner Gabel, die trotz wengen Pferdestärken uns Deine Willenskraft ließ merken.

An Hängen und im tiefstem Kiesbett träge, standest Du manchmal recht schräge. Wer will schon einen Hymer haben, wenn er sich kann an Jürmann laben?

So hoffen wir, trotz der Blessuren, das Du mit uns noch manche Spuren, in diese Welt gedenkst zu machen und immer wieder bringst zum lachen. Denn was wären, Sie und ich, ohne Rappelkiste Dich.

Dein Ulf

Happy Birthday dear Jürmann
You Ulf on wheels, who went from van to home in no time at all. You, reborn in Horstmar and resurrected from the dead in Dubrovnik, cost us many a restless night, and not only in you. We looked forward to you as if you were too young, we loved you more with every childhood illness and, against all odds, took you onto the streets that were to be our world.

In six months, you, an old van near Düsseldorf, became a mostly mobile center of life for lost souls who did not yet know what you would be.

We invested the last of our money in you, driving over 4000 kilometers, and learned a lot not only about ourselves, but also about you. How big you little transporter can be and how sensitive your brakes, gearbox, turbo and V-belt are.

On and in you, Silvana would become a mechatronics engineer and I would become a teacher.

You taught us how to get out of the way in a bad mood without leaving you and how to earn money with a slow computer.

Through Austria, Italy, Slovenia, Bosnia, Croatia, Montenegro and Albania, you brought us to Greece and are already stretching your snout towards Turkey again.

Oh Jürmann, you French problem child paired with German improvisational skills. How much we love you, thanks to the heating installed by Silvana, even though you laid the kitchen cupboard at our feet in Kloster Andechs and showed us again and again how much you wanted our attention with a lively play of light.

No, the TÜV doesn’t like you, but don’t worry, your people always say you look much younger. With your grubby knees, when your spars draw water, I take a cigarette when the tow rope puts you on a chain, yes, your dents here and there weren’t even there a year ago.

But neither was the water, warm, and your tap in the sink, the lithium batteries almost killed my sweetheart. Solar system, many cables, everything is on your fork, which, despite little horsepower, made us realize your willpower.

Sluggish on slopes and in the deepest gravel bed, you sometimes stood at quite an angle. Who wants a Hymer when they can enjoy Jürmann?

So we hope, despite your wounds, that you will continue to make your mark on this world with us and make us laugh again and again. Because what would you and I be without Rappelkiste?

Your Ulf

Frühlingserwachen

(down below in english) An unserer Wagenburg am Strand entsteht jeden Morgen die Welt. Man hört nur das Rauschen der Wellen, hin und wieder einen Jogger hecheln und die kleinen Vögel, die bald nach Deutschland fliegen.
Und alles vor einem Himmel, der auf einer kleinen Nebeldecke ruht, aus denen Berge erwachsen und die einen sanften übergang zu Wolken bilden, hinter denen gegen halb acht die Sonne erscheint.
Jeder hier, der Computerspezialist aus England, die Portugiesin, für die unsere Fluchtnacht nur ein Schauer war, sowie die ehemalige Bankkauffrau, die nicht aus ihrem Mercedes an in das neue Wohnmobil ihrer Freundes ziehen mag, ist still.
Man und Frau sitzen oder liegen im jeweiligen Bett und genießt das allmorgendlich Ritual der Weltentstehung.
Worte, so scheint es, sind zu gewöhnlich für so ungewöhnlich schöne Momente. Vielleicht werden sie auch wie von mir in einen Blog getippt, aber nicht gesprochen. Die Ruhe ist laut genug für den ersten Kaffee.
Hier haben die Augen noch Zeit, das sehen zu lernen, verfolgen die Möwen über dem Meer oder hängen an Morgentau von Pflanzen, die auf grünen Hälsen das Sonnenlicht inhalieren.
Griechenland hat Zeit, spürt man hier, wo man sich überflüssiger Zivilisation entzieht. Hier macht keiner das Radio an, um die Nachrichten zu hören, oder schimpft, dass man gleich arbeiten muss. Hier nickt man sich zu und nimmt sich die Zeit für unbeschreibliches Frühlingserwachen.
Hier ist kein Platz für Ablenkung, den hier will man das erleben was ist und alles, was nicht urwüchsig ist stört.
Hier bringt man sich Nussecken, flickt Kleider oder schreibt, nur damit alles so bleiben kann wie es ist.
2023, 24 und 25. Hier gibt es keine Zahlen, sondern nur ein Jetzt. Immer wieder und immer wieder einmalig und selbst das ist schon zu viel Schönheit für zwei Augen und eine Seele.

Man kann eben nicht alles haben. Aber mehr geht nicht.

Bis morgen,

Euer Ulf

Early morning awakening
Every morning, the world begins at our wagon castle on the beach. All you can hear is the sound of the waves, the occasional jogger panting and the little birds that will soon be flying off to Germany.
And all against a sky that rests on a small blanket of mist, from which mountains emerge and form a gentle transition to clouds, behind which the sun appears around half past seven.
Everyone here, the computer specialist from England, the Portuguese woman for whom our night of escape was just a shower, and the former bank clerk who doesn’t want to move out of her Mercedes and into her friend’s new camper van, is quiet.
Man and woman sit or lie in their respective beds and enjoy the morning ritual of the world coming to life.
Words, it seems, are too common for such unusually beautiful moments. Perhaps they are typed into a blog, as I did, but not spoken. The silence is loud enough for the first coffee.
Here, the eyes still have time to learn to see, following the seagulls over the sea or hanging on to morning dew from plants that inhale the sunlight on green necks.
You can sense that Greece has time here, where you can escape superfluous civilization. Here, nobody turns on the radio to listen to the news or complains that they have to go to work straight away. Here, people nod to each other and take the time for an indescribable spring awakening.
There is no room for distraction here, because here you want to experience what is, and everything that is not natural disturbs you.
Here you bring yourself nut corners, mend clothes or write, just so that everything can stay as it is.
2023, 24 and 25 – there are no numbers here, just a now. Again and again and again unique and even that is too much beauty for two eyes and one soul.

You can’t have everything. But more is not possible.

See you tomorrow,

Your Ulf