Vorübergehend geschlossen

(down below in english)

Ich bin heute faul. Es ist nicht so, dass es nichts zu erzählen gibt, im Gegenteil, aber ich bin Grad im Urlaubsmodus.

Die Sonne scheint. Der Himmel ist strahlend blau, die Temperaturen könnten ein wenig höher sein und ich bin, … Einfach müde.

Da ich die halbe Nacht nicht geschlafen habe und die andere gearbeitet habe, fehlt mir einfach der Antrieb. Die letzten Wochen haben einfach so viel Energie gekostet, dass ich einfach nur Lust auf Nichtstun habe. So wie jetzt im Bett liegen, den Tag genießen und zwischendurch die Augen schließen.

Und da wir grad an einem wunderschönen Ort weilen, wo es Strom für drei Euro und gutes Wetter zumindest heute gratis gibt, lass ich mich auch nicht von meinem schlechten Gewissen beirren. Denn das hat heute Hausverbot in meinem Kopf. Vorübergehend geschlossen quasi.

Irgendwie fühlt es sich heute erstmalig an wie Urlaub, auch wenn in diesem Moment ein lauter Trecker vorbei fährt. Egal, wir machen einfach da weiter, wo wir gestern aufgehört haben, beim Knutschen. Danach vielleicht wieder ein bisschen Spazieren gehen. Wellen zählen und es genießen, dass der Kopf einfach nicht  darf.

Morgen, ja morgen, da wollen wir schaffen, sieben Tage lang ja für ein Leben oder zwei. Aber heute heute nicht. Heute lassen wir andere Arbeiten. Den Bauern mit seinem Trecker, den Mann mit dem Handy und die Besitzerin des kleinen Restaurants in dem wir gestern zwei Stunden auf Burger und Pommes gewartet haben. Für sie und alle anderen darf heut Montag sein. Aber wir haben Ruhetag.

Ich finde das einen guten Plan und werde deshalb dieses kleine Poem beenden und mich noch einmal umdrehen.

Bis morgen,

Euer Ulf

I’m lazy today.

It’s not that there’s nothing to tell, on the contrary, but I’m in vacation mode.

The sun is shining. The sky is bright blue, the temperatures could be a little higher and I’m… Just tired.

Since I didn’t sleep half the night and worked the other half, I just don’t have the drive. The last few weeks have simply taken so much energy that I just feel like doing nothing. Like lying in bed now, enjoying the day and closing my eyes from time to time.

And as we’re in a beautiful place where electricity is three euros and the weather is free, at least today, I’m not letting my guilty conscience get in the way. Because it’s banned from my head today. Temporarily closed, so to speak.

Somehow it feels like a vacation for the first time today, even though a loud tractor is driving past at the moment. Anyway, we’ll just pick up where we left off yesterday, making out. Then maybe go for a little walk again. Counting waves and enjoying the fact that our heads just can’t.

Tomorrow, yes tomorrow, we want to make it, seven days for a lifetime or two. But not today. Today we let others do the work. The farmer with his tractor, the man with his cell phone and the owner of the little restaurant where we waited two hours for burgers and fries yesterday. For them and everyone else, today can be Monday. But we have a day off.

I think that’s a good plan, so I’ll finish this little poem and turn around again.

See you tomorrow,

Your Ulf

Prometheus

(down below in english) Bedecke deinen Himmel Zeus,
mit Wolkendunst.
Und übe, dem Knaben gleich, der Disteln köpft.

So beginnt der junge Goethe seiner Wut auf Gottheiten Luft zu machen und mir klingen seine Worte wie Donnerhall in den Ohren, wenn der Wind wie auf Helgoland wütet und dazu Blitze aus den Bergen auf uns nieder preschen.

Urgewalten bahnen sich hier ihren Weg, ohne Rücksicht auf Verluste. Wer sich nicht in Sicherheit gebracht hat, wird von orkanartigen Regenfällen wie von einem Lasso umschlungen und vom. Wind in die wilden Fluten gestoßen.

Der Schall aufeinanderprallender Luftmassen direkt über uns, läßt den Jürmann erzittern und unsere Blicke stieren ergriffen durch die Fenster in ein Spektakel, das Wagner nicht besser hätte inszenieren können.

Hier in Griechenland beginnt der Winter nicht sanft mit hinabfallenden Blättern als Herbst. Hier folgt er auf Frühling oder Sommer. Am gleichen Tag, bleibt dann manchmal nur 20 Minuten und verschwindet genauso schnell wieder.

Aber wenn er so plötzlich auftaucht, wie ein ungebetener Gast an Weihnachten, dann werden kleine Hunde an der Leine ihres Herrchens zu Drachen und vier Quadratmeter zu einem Liebesnest, dass nie wieder verlassen werden möchte. Es sei denn, es wird gleich wieder Sommer.

Bis morgen,

Euer Ulf

Cover your sky Zeus,

with cloudy haze.
And practice like the boy who beheads thistles.

This is how the young Goethe begins to vent his anger at deities and his words ring in my ears like thunder when the wind rages as if on Heligoland and lightning flashes down on us from the mountains.

Elemental forces make their way here, regardless of the consequences. Those who have not taken shelter are lassoed by hurricane-like downpours and thrown into the wild waters by the wind. wind into the wild floods.

The sound of colliding air masses directly above us makes the Jürmann tremble and our gazes stare through the windows into a spectacle that Wagner could not have staged better.

Here in Greece, winter does not begin gently as autumn with falling leaves. Here it follows spring or summer. On the same day, it sometimes lasts only 20 minutes and disappears just as quickly.

But when it appears as suddenly as an uninvited guest at Christmas, small dogs on their master’s leash become dragons and four square meters become a love nest that never wants to be left again. Unless it’s about to be summer again.

See you tomorrow,

Your Ulf

Willkommen und Abschied

(Down below in english) Gestern war es soweit, wir sind wieder gestartet. Raus aus der Comfort Zone Igoumenitsa zurück ins Abenteuer. Ein letztes Gyros mit unseren neuen Freunden Andrea und Nikita in der Stadt und dann los Richtung Süden.

Und beide überkam ein wenig Wehmut, man könnte fast sagen Heimweh, als wir um die Ecke Richtung Parga bogen. Das kleine örtchen an der Grenze zu Albanien war uns mit seiner unscheinbaren Schönheit und ihren freundlichen Bewohnern wie Gästen ans Herz gewachsen.

Aber wir hatten den Jürmann ja als mobiles Heim gedacht und so freuten wir uns auch auf das, was uns jetzt erwarten würde.

Und wir würden wahrlich nicht enttäuscht. Traumstrände, so weit das Auge reicht und jeder einzelne war ein Erlebnis. Dennoch, wir spürten, das uns die letzten Wochen verändert haben. Ein Traumstrand ist ein Traumstrand, aber wir bekamen Lust auf Menschen. Es muss ja nicht gleich Istanbul sein.

Also verließen wir eine einsame Lagune, schön wie in „the beach“ nur, weil wir den Kaffee vergessen haben und fuhren weiter. Diesmal ohne Navi, nur die Nase im Wind und den Blick in die Ferne, bis wir Parga erreichten.

Unbeschreiblich schön, wie die niederländischen Antillen. Einsame kleine Inseln, bewohnt wie von Jim Knopf, vor einer kleinen Bucht, die von den Menschen liebevoll gestaltet wurde. Nur ein paar Hotels, dessen Auffahrten für uns jedoch wirklich unpassierbar waren. Natürlich der einzige Grund, warum wir nicht einkehren.

Wir genossen also den Sonnenuntergang, auch wenn es ein wenig wolkig war und fuhren später glückselig in einen weiteren, noch kleineren Ort, wo wir heute erwachten. Hier, wo wir endlich an unseren Kaffee dachten und genau zwischen vereinzelten Häusern und einem Strand, an dem die Wellen 50 Meter lang auslaufen, werden wir bleiben, sagten wir uns und lächelten in den Regenbogen

Nur für ein paar Tage versteht sich. Wie immer.

Bis morgen,

Euer Ulf

Welcome and farewell

Yesterday was the day, we took off again. Out of the comfort zone of Igoumenitsa and back into adventure. One last gyros with our new friends Andrea and Nikita in the city and then off south.

And both of us were a little nostalgic, you could almost say homesick, as we turned the corner towards Paga. We had grown fond of the small village on the border with Albania with its unassuming beauty and friendly inhabitants and guests.

But we had thought of the Jürmann as a mobile home and so we were looking forward to what awaited us.

And we were not disappointed. Dream beaches as far as the eye could see and every single one was an experience. Nevertheless, we felt that the last few weeks had changed us. A dream beach is a dream beach, but we were in the mood for people. It doesn’t have to be Istanbul.

So we left a lonely lagoon, beautiful as in „the beach“ only because we forgot the coffee and drove on. This time without a satnav, just our noses in the wind and a view into the distance until we reached Paga.

Indescribably beautiful, like the Dutch Antilles. Lonely little islands, inhabited as if by Jim Knopf, in front of a small bay that has been lovingly landscaped by the people. There were only a few hotels, but their driveways were really impassable for us. The only reason why we didn’t stop off, of course.

So we enjoyed the sunset, even if it was a little cloudy, and later drove blissfully to another, even smaller town, where we woke up today. Here, where we finally thought of our coffee and right between scattered houses and a beach where the waves run out for 50 meters, we will stay, we said to ourselves and smiled into the rainbow

Just for a few days, of course. As always.

See you tomorrow,

Your Ulf

In einem Bild von Monet

(down below in english) Gibt es was Schöneres, als morgens AUSGESCHLAFEN die Sonne aufgehen zu sehen? Den Wellen wie in einem Testbild zu lauschen und zu schweigen?

Einfach Dasein. Jeder Tag an dem etwas nicht funktionierte und jeder Ärger, sind in diesem Moment vergessen.

Das Rauschen wirkt wie ein Besen im Geist, der allen Unmut und jede Windung an friktionale Aktivität einfach hinaus geleitet.

Dass das Mikrophon gestern bei der Nachhilfe nicht funktionierte, vergessen. Das ich so gerädert von einer Millionen Aufgaben die Augen schon um zwei Uhr Nachmittags kaum noch aufhalten konnte, ad Acta gelegt, das ich keinen Tabak mehr habe? Egal.

Schlaf, das Ibuprophen des Gestressten, hat seine Erwartungen mehr als erfüllt. Ich fühle mich wie am jüngsten Tag, nichts erwartend, außer dem, dass es bitte so friedlich bleibe. Bewegtes Standbild ohne Sorgen und Nöte. Was auch immer der Tag bringen mag, hier werde ich es einfach aussitzen.

Geblendet von der Morgensonne die Augen schließen und den salzigen Geschmack des Meeres inhalieren.

Im Jetzt wie hier, erfüllen sich alle Hoffnungen und Wünsche, die unseren Entschluss zu gehen motivierten.

Angekommen in einem Postkartenidyll, in einem Traum, den so viele Maler und Poeten zu manifestieren suchten.

Ich sitze in einem Bild von Monet oder Casper David Friedrich. Mein Umfeld sind die Bilder zu den unzähligen Worten von Thomas Mann. Und meine Seele genießt die Pinselstriche eines Schöpfers, an den ich im Alltag nicht glauben will.

Wenn ich irgendwann sterbe, wird dieser Moment mein letzter Gedanke sein. An diesem Strand wird mich der Fährmann des Jenseits abholen und auf die die andere Seite bringen.

Hier und jetzt, kann ich fühlen und sehen, wie die transzendente Vorstellung von innerem Frieden,Gestalt annimmt.

Bis morgen,

Euer Ulf

In a painting by Monet

Is there anything more beautiful than watching the sun rise in the morning at sunrise, SLEEPING OUT? Listening to the waves as if in a test painting and remaining silent?

Simply being. Every day that didn’t work out and every annoyance are forgotten in this moment.

The noise acts like a broom in the mind that simply channels out all resentment and every twist and turn of frictional activity.

I forget that the microphone didn’t work yesterday during tutoring. That I was so exhausted from a million tasks that I could barely keep my eyes open at two o’clock in the afternoon, put aside the fact that I no longer have any tobacco? Never mind.

Sleep, the ibuprophene of the stressed-out, has more than fulfilled its expectations. I feel like it’s Judgment Day, expecting nothing but that it would please stay this peaceful. A moving still image without worries or hardship. Whatever the day may bring, I’ll just sit it out here.

Blinded by the morning sun, I close my eyes and inhale the salty taste of the sea.

In the now, as here, all the hopes and wishes that motivated our decision to leave are fulfilled

Arrived in a postcard idyll, in a dream that so many painters and poets have tried to manifest.

I am sitting in a painting by Monet or Casper David Friedrich. My surroundings are the paintings to the countless words of Thomas Mann. And my soul enjoys the brushstrokes of a creator I don’t want to believe in in everyday life.

When I die one day, this moment will be my last thought. On this beach, the ferryman of the afterlife will pick me up and take me to the other side.

Here and now, I can feel and see the transcendent idea of inner peace taking shape.

See you tomorrow,

Your Ulf

Ein Sonntag wie im Bilderbuch

(down below in english) Wenn man das Gesicht wie ein Hund gierig auf einen langen Hals aus einer gemütlichen Betthöhle in die Wärme streckt und die einzelnen Strahlen die Lippen zu trocknen beginnen, denkt man normalerweise nicht an November, sondern an Frühling.

Und wenn die ersten Töne, die das Ohr an den Geist senden muss nicht Nachrichten oder ein Wecker sind, sondern Spatzengezwitscher, dass von Nahrung erzählt, die sich am Rande der rauschenden Wellen befinden soll, dann darf sogar die erste Zigarette ein wenig zu stramm gedreht sein. Denn der frisch aufgebrühte Kaffee übernimmt gerne die meditative Aufgabe des Objekts der Begierde, als Ursprung kleiner Wölkchen den Blick zu fesseln um zu träumen.

Eigentlich haben wir das fast täglich, aber das menschliche Naturell ist oft viel zu träge, ähnliche Naturereignisse jedes Mal aufs Neue wie ein einmaliges Wunder zu genießen. Es sucht nach Gemeinsamkeiten mit bereits Erlebten und will alles zu einer konstruktiven Routine pragmatisieren.

Wenn die Sonne so scheint, kann man ideal die Batterien laden oder braun werden, noch Kleinigkeiten am Jürmann optimieren oder wenigstens spazieren gehen, alles nur nicht inne halten. Kein Gedanke wird an Genuss „verschwendet“, denn: Zeit ist Geld.

Das die Seele ohne diese stillen Momente zugrunde geht, weil sie alles noch so kleine Erlebte immer wieder verarbeiten muss, wird dabei oft vergessen.

Wenn bei einer Erkältung der Körper nach Ruhe schreit, weil einem beispielsweise die Glieder schmerzen, ist es selbstverständlich richtig, (nicht zwingend gut), sich auszuruhen.

Aber die Seele beschwert sich nicht laut und schreit „Stopp, Hilfe! Ich brauche Ruhe zum Verarbeiten der Gedanken als Emotionen“.

Denn die Seele ist wie die Ohren. Sie kann sich auch nicht einfach verschließen und sich wie Augen für kleine Momente verschnaufen. Sie arbeitet wie eine scheinbar unkaputbare Maschine unaufhörlich weiter.

Bis sie streikt und plötzlich alles nur noch dunkel sieht und keinen Ausweg aus dem schönsten Paradies als wahr genommene Hölle offeriert.
Dann ist es meist zu spät für einfach nur Ruhe. Denn man hat ganz „en passent“ das Genießen verlernt, weil man sich in dieser Wahrnehmung zu wenig geschult hat.

Dann wird die unerträgliche Stille eines friedlichen Jetzt zur unerträglichen Belastung, weil sie nicht zu Geld gemacht werden kann sondern nur eine Möglichkeit bietet: Sie zu genießen.

Wir haben uns vorgenommen dieses „Genießen“, wie eine hohe Kunst die man als Kind einfach geschenkt bekam, wieder zu erlernen.
Jeden Tag beginnen wir, wie beim Fahrrad fahren oder laufen lernen, der Seele Ruhe zu gönnen, allein von der Aussicht angetrieben, es irgendwann wieder zu können, genießen. Nur dass wir am Ende nicht von A noch B gelangen, sondern in einem zufriedenen Ich ankommen.

Das nennt man dann oft inneren Frieden. Ich nenne eudemonaia, von einem guten Dämon beseelt sein, wie der Grieche sagt oder kurz: Glückseligkeit.

jetzt muss ich aber Schluss machen, denn mein Jetzt sagt, es ist just eine ideale Gelegenheit zu üben.

Bis morgen,

Euer Ulf

A Sunday like in a picture book

When you stretch your face like a dog greedily onto a long neck from a cozy bed cave into the warmth and the individual rays begin to dry your lips, you don’t normally think of November, but of spring.

And if the first sounds that the ear has to send to the mind are not news or an alarm clock, but the chirping of sparrows telling of food that is supposed to be on the edge of the rushing waves, then even the first cigarette may be rolled a little too tightly. Because the freshly brewed coffee is happy to take on the meditative task of the object of desire, as the source of little clouds to captivate the gaze in order to dream.

We actually do this almost every day, but the human nature is often far too lazy to enjoy similar natural phenomena anew every time, like a unique miracle. It looks for similarities with what it has already experienced and wants to pragmatize everything into a constructive routine.

When the sun is shining like this, you can ideally recharge your batteries or get a tan, optimize little things on the Jürmann or at least go for a walk, just don’t stop for anything. No thought is „wasted“ on enjoyment, because: Time is money.

The fact that the soul perishes without these quiet moments because it has to process everything it experiences, no matter how small, is often forgotten.

If you have a cold and your body is crying out for rest because your limbs are aching, for example, it is of course right (but not necessarily good) to rest.

But the soul doesn’t complain loudly and shout „Stop, help! I need rest to process my thoughts as emotions“.

Because the soul is like the ears. It cannot simply close itself off and take a breather for a few moments like eyes. It continues to work like a seemingly unbreakable machine.

Until it goes on strike and suddenly sees everything as dark and offers no way out of the most beautiful paradise as a perceived hell.
Then it is usually too late to simply rest. Because you have forgotten how to enjoy things „en passent“ because you have not trained yourself enough in this perception.

Then the unbearable silence of a peaceful now becomes an unbearable burden because it cannot be turned into money but only offers one possibility: To enjoy it.

We have resolved to relearn this „enjoyment“, like a fine art that was simply given to us as a child.
Every day, like learning to ride a bike or walk, we begin to give our souls a rest, driven solely by the prospect of being able to enjoy it again at some point. Only that in the end we don’t get from A to B, but arrive in a satisfied self.

This is often called inner peace. I call it eudemonaia, being animated by a good demon, as the Greeks say, or in short: bliss.

But now I have to stop, because my now says it’s just the perfect opportunity to practise.

See you tomorrow,

Your Ulf

Endlich Weihnachten!

(down below in english) Zimtsterne, Mandelschnecken, Mandarinenduft und Schnee, dass sind für die meisten Weihnachtsmerkmale. Aber für Kinder sind es in erster Linie Geschenke, Geschenke, Geschenke!

Ich bin grad ein Kind und weil es gestern so viele Geschenke gab, wie es sie nur an Weihnachten gibt, fühl ich mich heute wie Weihnachten, obwohl die Rentiere Wildschweine sind und mein Christstollen ein Butterbrot.

Wollen wir zusammen auspacken?

Erst das Größte! Die Verpackung sieht irgendwie langweilig aus. Was da wohl drin ist?

Eine Standheizung! Wie geil ist das denn?! Die hab ich mir ja schon so lange gewünscht. Und sie funktioniert, oh danke lieber Weihnachtsmann, danke!

Oh, da steht da ja Silvana drauf, ups! Darf ich sie trotzdem mal anmachen? Aber erst weiter auspacken.

Was ist das? Ein Umschlag? Bestimmt eine Postkarte von der Rüschentante mit viel Blabla und wenig Geld, egal. Mal gucken.

Nee, ich glaub es nicht! Ein Job als Lehrer! Ich krieg den Mund nicht mehr zu! Das heißt, wir dürfen bleiben? Ehrlich? Oh man, ich bin so aufgeregt.

Und da ist ja noch ein Umschlag! Von Nikki. Wer war das noch gleich? Ah ja, dass ist die Medientante aus der Nähe von Mainz, oder? Die schreibt mir? Was die wohl will?

Nee, ne? Guck Mal Silvana,noch ein Job! Als Chatmoderator! Jetzt kann ich auch mit meiner Lust zu schreiben Geld verdienen! Ich glaub das sind die schönsten Weihnachten, die ich je erlebt habe, findest du nicht auch mein Schatz?

Ja, kleiner Ulf das ist wirklich toll und guck Mal, was ich bekommen habe:

Einen Shunt, damit wir den Batteriestand prüfen können und ein Litiumbatterie Ladegerät! Jetzt sind wir völlig unabhängig!

Und hier! Guck doch mal! Eine Warmwasserpumpe und eine Dusche! Jetzt kann ich endlich jeden Tag die Haare waschen.

Aber was ist das? Wer klopft denn da? Ich geh Mal gucken.

Ah, die Sonne, sie fragt, ob wir mit zum Strand gehen! 

Ich bin gleich wieder da!

Euer Ulf

Christmas at last!


Cinnamon stars, almond buns, the scent of mandarin and snow – for most people these are the hallmarks of Christmas. But for children, it’s first and foremost presents, presents, presents!

I’m a child right now and because there were so many presents yesterday, as there are only at Christmas, I feel like Christmas today, even though the reindeer are wild boars and my Christmas stollen is a sandwich.

Shall we unwrap together?

First the biggest one! The packaging looks kind of boring. I wonder what’s inside.

A parking heater! How cool is that? I’ve wanted one for so long. And it works, oh thank you dear Santa, thank you!

Oh, it says Silvana on it, oops! Can I turn it on anyway? But let’s unpack it first.

What’s that? An envelope? Probably a postcard from the frilly aunt with lots of blah blah blah and not much money, never mind. Let’s see.

No, I don’t believe it! A job as a teacher! I can’t keep my mouth shut! Does that mean we can stay? Really? Oh man, I’m so excited.

And there’s another envelope! From Nikki. Who was that again? Ah yes, that’s the media lady from near Mainz, isn’t it? She’s writing to me? I wonder what she wants?

No, no? Look Silvana, another job! As a chat moderator! Now I can earn money with my desire to write! I think this is the best Christmas I’ve ever had, don’t you agree, my darling?

Yes, little Ulf, that’s really great and look what I got:

A shunt so we can check the battery level and a lithium battery charger! Now we are completely independent!

And here! Look at this! A hot water pump and a shower! Now I can finally wash my hair every day.

But what’s that? Who’s that knocking? I’ll go and have a look.

Ah, the sun, it’s asking if we’re going to the beach! 

I’ll be right back!

Your Ulf

Wollen wir zusammen auspacken?

Erst das Größte! Die Verpackung sieht irgendwie langweilig aus. Was da wohl drin ist?

Eine Standheizung! Wie geil ist das denn?! Die hab ich mir ja schon so lange gewünscht. Und sie funktioniert, oh danke lieber Weihnachtsmann, danke!

Oh, da steht da ja Silvana drauf, ups! Darf ich sie trotzdem mal anmachen? Aber erst weiter auspacken.

Was ist das? Ein Umschlag? Bestimmt eine Postkarte von der Rüschentante mit viel Blabla und wenig Geld, egal. Mal gucken.

Nee, ich glaub es nicht! Ein Job als Lehrer! Ich krieg den Mund nicht mehr zu! Das heißt, wir dürfen bleiben? Ehrlich? Oh man, ich bin so aufgeregt.

Und da ist ja noch ein Umschlag! Von Nikki. Wer war das noch gleich? Ah ja, dass ist die Medientante aus der Nähe von Mainz, oder? Die schreibt mir? Was die wohl will?

Nee, ne? Guck Mal Silvana,noch ein Job! Als Chatmoderator! Jetzt kann ich auch mit meiner Lust zu schreiben Geld verdienen! Ich glaub das sind die schönsten Weihnachten, die ich je erlebt habe, findest du nicht auch mein Schatz?

Ja, kleiner Ulf das ist wirklich toll und guck Mal, was ich bekommen habe:

Einen Shunt, damit wir den Batteriestand prüfen können und ein Litiumbatterie Ladegerät! Jetzt sind wir völlig unabhängig!

Und hier! Guck doch mal! Eine Warmwasserpumpe und eine Dusche! Jetzt kann ich endlich jeden Tag die Haare waschen.

Aber was ist das? Wer klopft denn da? Ich geh Mal gucken.

Ah, die Sonne, sie fragt, ob wir mit zum Strand gehen! 

Ich bin gleich wieder da!

Euer Ulf

Christmas at last!
Cinnamon stars, almond buns, the scent of mandarin and snow – for most people these are the hallmarks of Christmas. But for children, it’s first and foremost presents, presents, presents!

I’m a child right now and because there were so many presents yesterday, as there are only at Christmas, I feel like Christmas today, even though the reindeer are wild boars and my Christmas stollen is a sandwich.

Shall we unwrap together?

First the biggest one! The packaging looks kind of boring. I wonder what’s inside.

A parking heater! How cool is that? I’ve wanted one for so long. And it works, oh thank you dear Santa, thank you!

Oh, it says Silvana on it, oops! Can I turn it on anyway? But let’s unpack it first.

What’s that? An envelope? Probably a postcard from the frilly aunt with lots of blah blah blah and not much money, never mind. Let’s see.

No, I don’t believe it! A job as a teacher! I can’t keep my mouth shut! Does that mean we can stay? Really? Oh man, I’m so excited.

And there’s another envelope! From Nikki. Who was that again? Ah yes, that’s the media lady from near Mainz, isn’t it? She’s writing to me? I wonder what she wants?

No, no? Look Silvana, another job! As a chat moderator! Now I can earn money with my desire to write! I think this is the best Christmas I’ve ever had, don’t you agree, my darling?

Yes, little Ulf, that’s really great and look what I got:

A shunt so we can check the battery level and a lithium battery charger! Now we are completely independent!

And here! Look at this! A hot water pump and a shower! Now I can finally wash my hair every day.

But what’s that? Who’s that knocking? I’ll go and have a look.

Ah, the sun, it’s asking if we’re going to the beach! 

I’ll be right back!

IiYour Ulf



Wollen wir zusammen auspacken?

Erst das Größte! Die Verpackung sieht irgendwie langweilig aus. Was da wohl drin ist?

Eine Standheizung! Wie geil ist das denn?! Die hab ich mir ja schon so lange gewünscht. Und sie funktioniert, oh danke lieber Weihnachtsmann, danke!

Oh, da steht da ja Silvana drauf, ups! Darf ich sie trotzdem mal anmachen? Aber erst weiter auspacken.

Was ist das? Ein Umschlag? Bestimmt eine Postkarte von der Rüschentante mit viel Blabla und wenig Geld, egal. Mal gucken.

Nee, ich glaub es nicht! Ein Job als Lehrer! Ich krieg den Mund nicht mehr zu! Das heißt, wir dürfen bleiben? Ehrlich? Oh man, ich bin so aufgeregt.

Und da ist ja noch ein Umschlag! Von Nikki. Wer war das noch gleich? Ah ja, dass ist die Medientante aus der Nähe von Mainz, oder? Die schreibt mir? Was die wohl will?

Nee, ne? Guck Mal Silvana,noch ein Job! Als Chatmoderator! Jetzt kann ich auch mit meiner Lust zu schreiben Geld verdienen! Ich glaub das sind die schönsten Weihnachten, die ich je erlebt habe, findest du nicht auch mein Schatz?

Ja, kleiner Ulf das ist wirklich toll und guck Mal, was ich bekommen habe:

Einen Shunt, damit wir den Batteriestand prüfen können und ein Litiumbatterie Ladegerät! Jetzt sind wir völlig unabhängig!

Und hier! Guck doch mal! Eine Warmwasserpumpe und eine Dusche! Jetzt kann ich endlich jeden Tag die Haare waschen.

Aber was ist das? Wer klopft denn da? Ich geh Mal gucken.

Ah, die Sonne, sie fragt, ob wir mit zum Strand gehen!

Ich bin gleich wieder da!

Euer Ulf

Christmas at last!
Cinnamon stars, almond buns, the scent of mandarin and snow – for most people these are the hallmarks of Christmas. But for children, it’s first and foremost presents, presents, presents!

I’m a child right now and because there were so many presents yesterday, as there are only at Christmas, I feel like Christmas today, even though the reindeer are wild boars and my Christmas stollen is a sandwich.

Shall we unwrap together?

First the biggest one! The packaging looks kind of boring. I wonder what’s inside.

A parking heater! How cool is that? I’ve wanted one for so long. And it works, oh thank you dear Santa, thank you!

Oh, it says Silvana on it, oops! Can I turn it on anyway? But let’s unpack it first.

What’s that? An envelope? Probably a postcard from the frilly aunt with lots of blah blah blah and not much money, never mind. Let’s see.

No, I don’t believe it! A job as a teacher! I can’t keep my mouth shut! Does that mean we can stay? Really? Oh man, I’m so excited.

And there’s another envelope! From Nikki. Who was that again? Ah yes, that’s the media lady from near Mainz, isn’t it? She’s writing to me? I wonder what she wants?

No, no? Look Silvana, another job! As a chat moderator! Now I can earn money with my desire to write! I think this is the best Christmas I’ve ever had, don’t you agree, my darling?

Yes, little Ulf, that’s really great and look what I got:

A shunt so we can check the battery level and a lithium battery charger! Now we are completely independent!

And here! Look at this! A hot water pump and a shower! Now I can finally wash my hair every day.

But what’s that? Who’s that knocking? I’ll go and have a look.

Ah, the sun, it’s asking if we’re going to the beach!

I’ll be right back!

Your Ulf

Der Unterschied zwischen Furcht und Angst

Das Beste kommt noch

(down below in english) Ich habe auf dieser Reise bemerken müssen, dass mir meine Unbeschwertheit abhanden gekommen ist.  Früher konnte mich nichts erschrecken und jede Hürde hat mich stärker motiviert, über mich hinaus zu wachsen. Das kann ich heute nicht mehr von mir behaupten und  nicht mehr als Stärke ins Feld führen, wenn Mut gefragt ist.

Es war nicht so, als gab es früher keinen Grund zur Sorge, ganz im Gegenteil. Omnipräsente schlechte Noten, Stress mit meinen Eltern sowie unzählige Probleme die ich mir selbst zuzuschreiben hatten, pflasterten meinen Weg. Das hat mich auch immer schon sehr belastet und hing wie eine Hantel an meiner Seele, aber seit einigen Jahren wurde daraus eine tiefsitzende Angst, die mich massiv einschränkt.

Während ich noch vor gar nicht so langer Zeit nach jeder gemeisterten Herausforderung sorgloser die nächste kaum erwarten könnte, denke ich heute: Besser nicht noch einmal.

Ich hasse das! Ich will so nicht sein! Ich will nicht, dass die Angst mein Leben beherrscht, aber ich merke, dass sie es macht und ich bin ratlos, wie ich diese Ohnmacht in den Griff bekommen soll.

An welchem Punkt wurde aus konkreter Furcht omnipräsente Angst und wie kann ich sie besiegen?

Oft denke ich, das liegt am Alter und dass es die Masse Furcht einflössender Momente ist, die aus einer zarten Pflanze einen stattlichen Baum Angst mit langen Schatten in meinem Inneren gemacht hat.

Und noch öfter denke ich an bestimmte Personen, die mich mit omnipräsenten Drohungen zu nackter, immer währender Konfrontation mit der Nichtigkeit meiner Selbst in einer Welt drängt, dessen Werte ich nicht, oder zumindest nicht mehr teile.

Ich komme aus privilegiertem Elternhaus, aber Geld war für mich immer nur Mittel zum Zweck. Ich hatte nie den Wunsch, viel zu haben, sondern immer nur das Verlangen nach genug und ich war nie zu faul zum Arbeiten, aber auch nie bereit, für den Reichtum anderer mein Leben zu opfern.

Es sollte reichen um das Leben mit beiden Händen zu packen und genießen zu können. Es ging mir nie, um mehr als andere, denn teilen war nie ein Problem für mich. Wenn ich hatte gab ich und wenn es half, machte das nicht nur mein Gegenüber, sondern auch mich glücklich.

Aber irgendwie darf man so nicht leben. Die oberste Priorität muss sein zu haben, weshalb man besser nie aufhören sollte anzuhäufen. Man weiss ja nie, wann man es gebrauchen könnte.

Kein Vertrauen in Solidarität oder Gemeinsamkeit a la, die eine Hand wäscht die andere. Wenn es gut werden muss, mach es allein. Verlass Dich auf keinen sondern nur auf Geld, denn nur Geld kann alles. Fürs Jugendamt ist es sogar wichtiger als Liebe: „Man hat sie nicht gebeten ihre Tochter zu besuchen. Sie müssen zuvorderst zahlen“.

Seit ich Vater des schönsten, klügsten und besten Menschen der Welt bin, wird mir von derlei Stellen das Leben omnipräsent schlecht geredet und systematisch zur Hölle gemacht. Ich hatte nur die Wahl zwischen unterzuordnen und mich aufzugeben, oder zu kämpfen. Ein Kampf den ich nie gewinnen konnte. Ein Kampf der mich mürbe gemacht hat.

Ein die letzten Kräfte raubender Wettkampf zwischen Gut und Böse, wobei jede Seite sich des Etiketts „gut“ sicher wähnte.

Ich will nicht bestreiten, dass ich auch finanziell besser hätte für mein Kind sorgen müssen, aber meine Bemühungen reichten nicht. Und man darf mir glauben, dass ich am meisten darunter litt.

Ich wollte ein guter Vater sein und habe alles gemacht, was ich in diesem Zusammenhang für notwendig hielt, aber es war und ist seit 18 Jahren zu wenig und man bindet mir das seit 18 Jahren täglich unter die Nase.

Ich habe mir einen guten Job in der Werbung gesucht und bin alle zwei Wochen von München, Hamburg, Berlin und anderen Städten für den letzten Cent nach Münster gefahren, um meinem Kind ein guter und sichtbarer Papa zu sein und alles was dabei rauskam war ein Häufchen Elend, das derzeit in Griechenland weilt und seine Angst nicht mehr in den Griff bekommt.

Aus meiner Tochter wurde in der Zwischenzeit eine stolze und selbstbewusste Frau.  Alles,was ich ihr immer gewünscht habe. Und aus ihrem Vater ein Gejagter, der wie Francois Villion auf der Flucht ist, obwohl er keiner Fliege was zu Leide tat.

Das Beste an dieser Tour, dem Ritt auf der Waiküre, der Kunst zu überleben ist, dass ich vor dieser tief sitzenden, destruktiven Angst, nicht mehr weglaufen kann. Denn sie sitzt tief in mir und will jeden Tag aufs neue bezwungen werden. An Anfahrten und bei Umbauten. Im Zusammen mit Silvana und bei der Suche nach Jobs.

Vielleicht bin zumindest ich nur deshalb unterwegs, um endlich diesen Gegner zu bezwingen. Denn mit diesem Gefährten im Nacken kann ich nicht weiterleben und auch Silvana kein guter Partner und Zoé kein guter Vater sein.

Diesen Kampf muss ich noch führen und ich muss ihn gewinnen. Für Zoé und Silvana, aber am meisten für mich.

Denn Angst ist nie ein guter Berater und wenn sie aufgrund der Masse ihrer Erscheinungen ihre Größe erlangte, kann nur eines sie besiegen: mehr Positives.

In diesem Sinne erklimmen wir gleich mit dem Jürmann den Berg und morgen wieder, bis aus Angst wieder Furcht und aus Furcht wieder Herausforderung wird. Denn damit kann ich gut leben, das weiss ich ja aus Erfahrung.

Bis morgen,

Euer Ulf

The difference between fear and anxiety

On this journey, I have realized that I have lost my light-heartedness.  In the past, nothing could scare me and every hurdle motivated me more to surpass myself. Today, I can no longer say that about myself and can no longer cite it as a strength when courage is required.

It wasn’t as if there was nothing to worry about in the past, quite the opposite. Omnipresent bad grades, stress with my parents and countless problems that I had to blame on myself paved my path. This has always weighed heavily on me and hung like a barbell on my soul, but in recent years it has become a deep-seated fear that restricts me massively.

Whereas not so long ago, I could hardly wait for the next challenge without a care in the world, I now think: better not again.

I hate this! I don’t want to be like this! I don’t want fear to rule my life, but I realize that it does and I’m at a loss as to how to get a grip on this powerlessness.

At what point did concrete fear become omnipresent fear and how can I conquer it?

I often think it’s down to age and that it’s the mass of fear-inducing moments that have turned a tender plant into a stately tree of fear with long shadows inside me.

And even more often I think of certain people who urge me with omnipresent threats to naked, perpetual confrontation with the nothingness of myself in a world whose values I do not share, or at least no longer share.

I come from a privileged background, but money was always just a means to an end for me. I never had the desire to have a lot, only the desire for enough.and I was never too lazy to work, but also never willing to sacrifice my life for the wealth of others.

It should be enough to be able to grab life with both hands and enjoy it. I was never interested in having more than others, because sharing was never a problem for me. If I had, I gave and if it helped, it not only made the other person happy, but also me.

But somehow you can’t live like that. The top priority must be to have, which is why you should never stop accumulating. You never know when you might need it.

No trust in solidarity or togetherness a la, one hand washes the other. If it has to be good, do it alone. Don’t rely on anyone but money, because only money can do everything. For the youth welfare office, it’s even more important than love: „You weren’t asked to visit your daughter. You have to pay first“.

Ever since I became the father of the most beautiful, smartest and best person in the world, I’ve had my life systematically made a living hell by such authorities. I only had the choice between submitting and giving up, or fighting. A fight that I could never win. A fight that wore me down.

A contest between good and evil that sapped the last of my strength, with each side believing itself safe from the label „good“.

I won’t deny that I should have done better financially for my child, but my efforts weren’t enough. And you can believe me that I suffered the most.

I wanted to be a good father and did everything I thought was necessary in this context, but it was and has been too little for 18 years and I have been told this every day for 18 years.

I looked for a good job in advertising and drove every two weeks from Munich, Hamburg, Berlin and other cities to Münster for the last penny to be a good and visible dad to my child and all that came out of it was a pile of misery that is currently in Greece and can no longer get a grip on its anxiety.

In the meantime, my daughter has become a proud and self-confident woman.  Everything I always wanted her to be. And her father has become a hunted man who, like Francois Villion, is on the run, even though he wouldn’t hurt a fly.

The best thing about this tour, the ride on the Waiküre, the art of survival, is that I can no longer run away from this deep-seated, destructive fear. Because it sits deep inside me and wants to be conquered anew every day. On journeys and during renovations. Together with Silvana and when looking for jobs.

Perhaps I, at least, am only on my way to finally defeat this opponent. Because I can’t go on living with this companion breathing down my neck, nor can I be a good partner to Silvana or a good father to Zoé.

I still have to fight this battle and I have to win it. For Zoé and Silvana, but most of all for me.

Because fear is never a good advisor and when it has reached its greatness due to the mass of its manifestations, only one thing can defeat it. more positivity.

With this in mind, let’s climb the mountain with Jürmann right now and again tomorrow, until fear becomes fear again and fear becomes a challenge again. Because I can live with that, I know that from experience.

See you tomorrow,

Your Ulf


Die vielen Gesichter des Glücks

(down below in english JJetzt hier am Pier eines kleinen Feriendorfes zu sitzen und von einem griechischen Motorradfahrer mit „Morgen“, lächelnd begrüßt zu werden, ist Glück, obwohl im Hintergrund gehämmert wird.

Keiner, der mich zurechtweist, dass ich nur eine Badehose trage,oder dass wir an prominentester Stelle geparkt haben, sondern einfach nur ein freundliches Miteinander als Nebeneinander, bei Sonnenaufgang wie jetzt oder Untergang wie gestern.

So kann man den Tag planen, auch wenn viele Aufgaben warten, denn die Umstände ermöglichen eine Druckbefreite Vorbereitung und Durchführung.

Glück ist, keine Angst zu haben zu versagen, weil auch das nicht Erreichen eines Ziels kein Weltuntergang ist, sondern nur eine Herausforderung, die noch gemeistert werden möchte.

Glück ist, wenn man die Sonne genießt und dabei vielleicht zufällig den Besitzer des Hafens kennenlernt und mit diesem Fasili Kapitalismus kritische Gespräche führt, auch wenn er am Ende Nikos heißt.

Wenn ein Lächeln im Gesicht durch nichts getrübt werden kann, weil das nächste Jetzt immer das Beste ist.

Wenn es kein Morgen, keine Zweifel und keinen Neid gibt, bekommt das Glück immer wieder einen neuen Namen. Das hab ich grad aus dem Gespräch mit Fasili gelernt, der sehr wohl wußte, dass er sich am Ende Nikos nannte.

Mein Glück heißt Zoé, Silvana und Jürmann. Und ihr Glück vielleicht hin und wieder auch Ulf.

Bis morgen,

Euer Adi

The many faces of happiness

Sitting here on the pier of a small vacation village and being greeted by a Greek motorcyclist with a smiling „Morning“ is happiness, even though there is hammering in the background.

No one reprimanding me for only wearing swimming trunks or for parking in the most prominent spot, but simply a friendly togetherness as a side-by-side, at sunrise like now or sunset like yesterday.

You can plan your day like this, even if there are a lot of tasks waiting, because the circumstances make it possible to prepare and carry out the day without any pressure.

Happiness is not being afraid of failing, because not achieving a goal is not the end of the world, but just a challenge that still needs to be mastered.

Happiness is enjoying the sun and perhaps meeting the owner of the harbor by chance and having critical conversations with this Fasili capitalist, even if his name ends up being Nikos.

When nothing can spoil the smile on your face, because the next now is always the best.

When there is no tomorrow, no doubt and no envy, happiness is always given a new name. I just learned that from my conversation with Fasili, who knew very well that he would end up calling himself Nikos.

My happiness is called Zoé, Silvana and Jürmann. And her happiness might be Ulf from time to time.

See you tomorrow,

Your Adi

Singing in the rain

(down below in english) Gestern fühlte ich mich wie Tom Hanks in seiner Paraderolle, als er im Vietnamkrieg durch Reisfelder marschierte und es plötzlich zu Regnen begann. Es gab dicke satte Tropfen, als würde Gott die Erde gießen. Das Wasser kam aus allen Richtungen, von oben, unten, rechts und links.

Wasser, Wasser, Wasser und ich zu Fuß auf Bergpässen vom Dorf Richtung Jürmann mit Blick Richtung Himmel und grinsendem Gesicht mittendrin.
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So schön kann Sauwetter sein, dachte ich und sang dazu lautstark Jimmy Hendricks Gitarrensolo von „Whatchtower“.

Es war nicht kalt und die Tropfen hagelten auch nicht so, wie man es aus Deutschland kennt, sondern ergossen sich wie warme Suppe bis in die letzte Faser.

Die ganze Luft war erfüllt von Feuchtigkeit wie in einer türkischen Sauna, sodass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Jeder Abfluss und jede noch so kleine Fuge im Boden bot ideale Bedingungen für reißende Flüsse.

Es war nicht „raining man“,sondern „durch den Monsun“ und der kleine Ulf ein wandelnder Tropfstein, denn mein Name ist Forrest, Forrest Gump.



„Du denkst vielleicht das stört mich“, schleuderte ich Gebete gen Himmel, „aber ich liebe es! Mehr, mehr, mehr! Ich bin nicht Tina Turner, denn I can stand the rain! Lächelte ich trotzig und schwamm Schritt für Schritt mit Schokolade in klitschnassen Taschen unbeirrt zu meinem Schatz, den ich nach etwa einer Stunde auch Wet, Wet! Wet! erreichte.

Logisch, dass der Himmel wieder aufklarte, als ich vor Silvana stand. Ich fühlte mich, als hätte ich dem Herrgott getrotzt. Ich habe Feuer gemacht feierte sich meine Seele und setzte mich halb nackt vor die Wagenheizung und genoss die Vibrationen des Motors wie knisternde Flammen.

Aber jetzt müssen wir wirklich langsam die Heizung fertig bekommen.

Bis morgen,

Euer Ulf

Singing in the rain
Yesterday, I felt like Tom Hanks in his signature role when he was marching through rice paddies in the Vietnam War and it suddenly started to rain. There were thick, rich drops, as if God were watering the earth. The water came from all directions, from above, below, right and left.

Water, water, water and me on foot on mountain passes from the village towards Jürmann with a view of the sky and a grinning face in the middle of it all.
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This is how beautiful bad weather can be, I thought and sang Jimmy Hendrick’s guitar solo from „Whatchtower“ at the top of my voice.

It wasn’t cold and the drops weren’t hailing down like they do in Germany, but instead poured down like warm soup into every last fiber.

The whole air was filled with humidity like in a Turkish sauna, so that you could hardly see your hand in front of your eyes. Every drain and every crevice in the floor, no matter how small, provided ideal conditions for torrential rivers.

It wasn’t „raining man“, but „through the monsoon“ and little Ulf was a walking stalactite, because my name is Forrest, Forrest Gump.

„You might think that bothers me,“ I hurled prayers to the heavens, „but I love it! More, more, more! I’m not Tina Turner, because I can stand the rain! I smiled defiantly and swam step by step with chocolate in soaking wet pockets to my treasure, which I also reached after about an hour Wet, Wet! Wet!

Logically, the sky cleared up again when I stood in front of Silvana. I felt like I had defied the Lord God. I made a fire, my soul celebrated and sat half naked in front of the car heater, enjoying the vibrations of the engine like crackling flames.

But now we really have to get the heating ready.

See you tomorrow,

Your Ulf

Nicht schön, aber selten und im Hintergrund ein Himmel, als wäre nichts gewesen

Es hat nicht sollen sein

(down below in english) Manchmal helfen leider weder Schraubenzieher noch Geld, um gewisse Hürden meistern und leider sahen wir uns gestern mit einer solchen konfrontiert.

Beim Tierarzt stellte sich raus, dass der kleine Jeffrey einen Herzfehler hat und unser Leben nicht meistern könnte.

Hier kann man spenden!

Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns, wenn Ihnen unser Block gefällt und Sie uns vielleicht mit einer kleinen Spende unterstützen. Vielen Dank

1,00 €

Natürlich hätten wir es mit Medikamenten und viel Hoffnung versuchen können, aber das wollten wir dem kleinen Lebowski nicht antun. Bei Andrea bekommt er alles was er braucht und muss nicht im Jürmann seine letzten Kräfte für Stress vergeuden, der sich vermeiden läßt.

Wir haben uns ja gewünscht, dass es auch für ihn ein freudiges Abenteuer und keine unnötige Belastung wird, deshalb haben wir ihn ganz schweren Menschenherzens in seiner alten Heimat gelassen. Hier wird es ihm am ehesten lange gut gehen, auch wenn Silvana und mir dieser Schritt sehr schwer fällt.

Man mag gar nicht dran denken, wenn plötzlich unser kleiner Freund leblos im Wagen läge. Ich wüßte nicht, wie ich Silvana dann auffangen sollte und von dem, wie Jeff gelitten haben möge, will ich gar nicht reden.

Also trennten sich gestern unsere Wege sehr tränenreich bevor wir uns gegenseitig noch lieber gewinnen und ein wenn auch ein wenig fauler Kompromiss wie jetzt nicht mehr möglich ist.

Der Himmel zeigt sich sogar solidarisch und verzieht keine Miene. Grau in Grau liegt er auf dem Tag und die Sonne hält sich dezent im Hintergrund.

Danke, liebe Freundin, dass Du uns heute nicht mit vielen fröhlichen Strahlen den gestrigen Abschied noch schwerer machst. Wir werden heute versuchen, uns mit kleinen Reparaturen abzulenken und dabei den kleinen Jeffrey, jeder für sich, ganz doll vermissen.

Bis morgen mit besseren Nachrichten,

Euer Ulf

Wir werden Dich sehr vermissen

It was not meant to be


Sometimes, unfortunately, neither screwdrivers nor money help to overcome certain hurdless and unfortunately we were confronted with one of these yesterday.

At the vet it turned out that little Jeffrey has a heart defect and would not be able to cope with our lives.

Of course we could have tried with medication and a lot of hope, but we didn’t want to do that to little Lebowski. At Andrea’s he gets everything he needs and doesn’t have to waste the last of his energy at Jürmann’s on stress that can be avoided.

We wanted it to be a happy adventure for him too and not an unnecessary burden, so we left him in his old home with a heavy human heart. He is most likely to do well here for a long time, even if Silvana and I find this step very difficult.

It’s hard to imagine our little friend suddenly lying lifeless in the car. I wouldn’t know how to pick Silvana up then and I don’t even want to talk about how Jeff might have suffered.

So we parted ways very tearfully yesterday before we could win each other over and a compromise, even if it was a bit lazy, was no longer possible.

The sky even shows solidarity and doesn’t make a face. The day is gray in gray and the sun stays discreetly in the background.

Thank you, dear friend, for not making yesterday’s farewell even harder for us today with so many cheerful rays. Today we will try to distract ourselves with small repairs and miss little Jeffrey, each one of us, very much.

See you tomorrow with better news,

Your Ulf