Prometheus

(down below in english) Bedecke deinen Himmel Zeus,
mit Wolkendunst.
Und übe, dem Knaben gleich, der Disteln köpft.

So beginnt der junge Goethe seiner Wut auf Gottheiten Luft zu machen und mir klingen seine Worte wie Donnerhall in den Ohren, wenn der Wind wie auf Helgoland wütet und dazu Blitze aus den Bergen auf uns nieder preschen.

Urgewalten bahnen sich hier ihren Weg, ohne Rücksicht auf Verluste. Wer sich nicht in Sicherheit gebracht hat, wird von orkanartigen Regenfällen wie von einem Lasso umschlungen und vom. Wind in die wilden Fluten gestoßen.

Der Schall aufeinanderprallender Luftmassen direkt über uns, läßt den Jürmann erzittern und unsere Blicke stieren ergriffen durch die Fenster in ein Spektakel, das Wagner nicht besser hätte inszenieren können.

Hier in Griechenland beginnt der Winter nicht sanft mit hinabfallenden Blättern als Herbst. Hier folgt er auf Frühling oder Sommer. Am gleichen Tag, bleibt dann manchmal nur 20 Minuten und verschwindet genauso schnell wieder.

Aber wenn er so plötzlich auftaucht, wie ein ungebetener Gast an Weihnachten, dann werden kleine Hunde an der Leine ihres Herrchens zu Drachen und vier Quadratmeter zu einem Liebesnest, dass nie wieder verlassen werden möchte. Es sei denn, es wird gleich wieder Sommer.

Bis morgen,

Euer Ulf

Cover your sky Zeus,

with cloudy haze.
And practice like the boy who beheads thistles.

This is how the young Goethe begins to vent his anger at deities and his words ring in my ears like thunder when the wind rages as if on Heligoland and lightning flashes down on us from the mountains.

Elemental forces make their way here, regardless of the consequences. Those who have not taken shelter are lassoed by hurricane-like downpours and thrown into the wild waters by the wind. wind into the wild floods.

The sound of colliding air masses directly above us makes the Jürmann tremble and our gazes stare through the windows into a spectacle that Wagner could not have staged better.

Here in Greece, winter does not begin gently as autumn with falling leaves. Here it follows spring or summer. On the same day, it sometimes lasts only 20 minutes and disappears just as quickly.

But when it appears as suddenly as an uninvited guest at Christmas, small dogs on their master’s leash become dragons and four square meters become a love nest that never wants to be left again. Unless it’s about to be summer again.

See you tomorrow,

Your Ulf

Willkommen und Abschied

(Down below in english) Gestern war es soweit, wir sind wieder gestartet. Raus aus der Comfort Zone Igoumenitsa zurück ins Abenteuer. Ein letztes Gyros mit unseren neuen Freunden Andrea und Nikita in der Stadt und dann los Richtung Süden.

Und beide überkam ein wenig Wehmut, man könnte fast sagen Heimweh, als wir um die Ecke Richtung Parga bogen. Das kleine örtchen an der Grenze zu Albanien war uns mit seiner unscheinbaren Schönheit und ihren freundlichen Bewohnern wie Gästen ans Herz gewachsen.

Aber wir hatten den Jürmann ja als mobiles Heim gedacht und so freuten wir uns auch auf das, was uns jetzt erwarten würde.

Und wir würden wahrlich nicht enttäuscht. Traumstrände, so weit das Auge reicht und jeder einzelne war ein Erlebnis. Dennoch, wir spürten, das uns die letzten Wochen verändert haben. Ein Traumstrand ist ein Traumstrand, aber wir bekamen Lust auf Menschen. Es muss ja nicht gleich Istanbul sein.

Also verließen wir eine einsame Lagune, schön wie in „the beach“ nur, weil wir den Kaffee vergessen haben und fuhren weiter. Diesmal ohne Navi, nur die Nase im Wind und den Blick in die Ferne, bis wir Parga erreichten.

Unbeschreiblich schön, wie die niederländischen Antillen. Einsame kleine Inseln, bewohnt wie von Jim Knopf, vor einer kleinen Bucht, die von den Menschen liebevoll gestaltet wurde. Nur ein paar Hotels, dessen Auffahrten für uns jedoch wirklich unpassierbar waren. Natürlich der einzige Grund, warum wir nicht einkehren.

Wir genossen also den Sonnenuntergang, auch wenn es ein wenig wolkig war und fuhren später glückselig in einen weiteren, noch kleineren Ort, wo wir heute erwachten. Hier, wo wir endlich an unseren Kaffee dachten und genau zwischen vereinzelten Häusern und einem Strand, an dem die Wellen 50 Meter lang auslaufen, werden wir bleiben, sagten wir uns und lächelten in den Regenbogen

Nur für ein paar Tage versteht sich. Wie immer.

Bis morgen,

Euer Ulf

Welcome and farewell

Yesterday was the day, we took off again. Out of the comfort zone of Igoumenitsa and back into adventure. One last gyros with our new friends Andrea and Nikita in the city and then off south.

And both of us were a little nostalgic, you could almost say homesick, as we turned the corner towards Paga. We had grown fond of the small village on the border with Albania with its unassuming beauty and friendly inhabitants and guests.

But we had thought of the Jürmann as a mobile home and so we were looking forward to what awaited us.

And we were not disappointed. Dream beaches as far as the eye could see and every single one was an experience. Nevertheless, we felt that the last few weeks had changed us. A dream beach is a dream beach, but we were in the mood for people. It doesn’t have to be Istanbul.

So we left a lonely lagoon, beautiful as in „the beach“ only because we forgot the coffee and drove on. This time without a satnav, just our noses in the wind and a view into the distance until we reached Paga.

Indescribably beautiful, like the Dutch Antilles. Lonely little islands, inhabited as if by Jim Knopf, in front of a small bay that has been lovingly landscaped by the people. There were only a few hotels, but their driveways were really impassable for us. The only reason why we didn’t stop off, of course.

So we enjoyed the sunset, even if it was a little cloudy, and later drove blissfully to another, even smaller town, where we woke up today. Here, where we finally thought of our coffee and right between scattered houses and a beach where the waves run out for 50 meters, we will stay, we said to ourselves and smiled into the rainbow

Just for a few days, of course. As always.

See you tomorrow,

Your Ulf

Lieber Papa,

(Down beloe in english) heute vor 81 Jahren, wurdest Du geboren und dennoch gibt es Dich schon seit sechs Jahren nicht mehr.

Ich weiss noch genau, wie ich damals, Mitten im Abiturstress zu Dir in die Klinik gefahren bin und Dich besuchte. Gesprochen haben wir beiden aber nicht mehr miteinander.

Du lagst im Bett, nach der OP, vollgepumpt mit Propophol und aufgedunsen von all den anderen Medikamenten die man Dir verabreichte auf dem Bauch, mit dem Gesicht nach unten und ich stand hilflos an Deiner Seite.

Ich hab mir so gewünscht, mich noch mit Dir zu versöhnen, aber die Gelegenheit gab es leider nicht mehr, Du musstest gehen. Und ich es akzeptieren.

Zoé war damals 12 und fragte mich, ob Du wieder gesund würdest und ich konnte nicht lügen und meinte “ ich fürchte nicht. Und ich glaube auch, dass es wohl besser ist, denn man müsste Dir sonst die Beine abnehmen und das würde Opa geistig wohl nicht verkraften“.

Dann kamen mir wie jetzt die Tränen und sie, das kleine Mädchen, nahm mich in den Arm und sagte “ ich bin ja bei Dir Papa“.

In diesem Moment habe ich zum ersten Mal wirklich gespürt, was Zeit ist, dass sie unaufhörlich voranschreitet und alle mitnimmt. Auch mich. Dass ich jetzt der Generation angehöre, die als nächstes zu gehen hat. Nicht zwingend morgen oder übermorgen, aber eben als nächstes.

Für die Ewigkeit bin ich jetzt dran und dann wird vielleicht Zoé als Mama weinend von ihren Sohn in den Arm genommen und getröstet.

Mittlerweile ist das alles schon wieder sehr lange her. Zoé studiert in Wiesbaden und ich sitze in Griechenland am Strand mit einer Frau, meiner Frau, die du leider nicht mehr kennen lernen konntest.

Und Du? Du bist wahrscheinlich Teil des Himmels über mir. Unendlich viele Teilchen, die zurück in den ewigen Kreislauf gekehrt sind.

Für viele mag das unbefriedigend sein, denn sie wünschen sich Flügel zu bekommen und in einem Jenseits auf ihre Lieben geduldig zu warten. Ich finde die Teilchen Idee nicht nur realistischer, sondern auch versöhnlicher.

Es ist beruhigend zu wissen, dass Du nicht über mir, sondern bei mir bist, im Sand, in den Palmen, den Wellen und der Luft um mich herum.

Aufpassen konnte man eh nie auf mich, dafür war ich schon von Kindesbeinen an zu eigensinnig, aber es ist ein schönes Gefühl, nicht allein zu sein. Du liegst nicht in einem 3500 Kilometer entfernten Grab und erwartest meinen Besuch, sondern bist omnipräsent, für Mama in Heek, Marén in Herrsching und mich hier im Süden.

Du bist das, was Du eigentlich fast immer für mich warst, ein Ideal im Kopf, das mich begleitet wo immer ich bin. Zu weit weg, um mich mit Dir zu streiten, aber nah genug, um Adressat all meiner Sorgen und Sehnsüchte zu sein. Ansprechpartner in Selbstgesprächen, die mich in dunklen Stunden wieder aufrichten und in hellen zum lächeln bringen.

Und so, auch ganz ohne Physik, immer ein Teil von mir.

Dein Ulf

Dear Dad,

81 years ago today, you were born and yet you have not been around for six years.

I still remember exactly how I drove to the clinic to visit you in the middle of the stress of my A-levels. But we never spoke to each other again.

You were lying in bed after the operation, pumped full of Propophol and bloated from all the other medication you had been given, on your stomach, face down, and I stood helplessly by your side.

I wanted so much to make up with you, but unfortunately I didn’t get the chance, you had to go. And I had to accept it.

Zoé was 12 at the time and asked me if you would get better and I couldn’t lie and said „I’m afraid not. And I also think it’s probably better, because otherwise your legs would have to be taken off and Grandpa wouldn’t be able to cope with that mentally“.

Then I started to cry, just like now, and she, the little girl, took me in her arms and said „I’m with you, Dad“.

At that moment, I really felt for the first time what time is, that it is constantly progressing and taking everyone with it. Including me. That I now belong to the generation that has to go next. Not necessarily tomorrow or the day after tomorrow, but next.

For eternity, it’s my turn now and then maybe Zoé, as mom, will be taken in her son’s arms and comforted while he cries.

In the meantime, it’s all been a very long time. Zoé is studying in Wiesbaden and I’m sitting on the beach in Greece with a woman, my wife, who you unfortunately never got to meet.

And you? You are probably part of the sky above me. An infinite number of particles that have returned to the eternal cycle.

For many, this may be unsatisfactory, as they wish to take wings and wait patiently for their loved ones in an afterlife. I find the particle idea not only more realistic, but also more conciliatory.

It is comforting to know that you are not above me, but with me, in the sand, in the palm trees, the waves and the air around me.

You could never take care of me anyway, I was too headstrong for that from an early age, but it’s a nice feeling not to be alone. You’re not lying in a grave 3500 kilometers away awaiting my visit, you’re omnipresent, for mom in Heek, Marén in Herrsching and me here in the south.

You are what you have almost always been for me, an ideal in my head that accompanies me wherever I go. Too far away to argue with you, but close enough to be the addressee of all my worries and longings. Someone to talk to when I’m talking to myself, someone who lifts me up in dark hours and makes me smile in bright ones.

And so, even without physics, always a part of me.

Your Ulf









In einem Bild von Monet

(down below in english) Gibt es was Schöneres, als morgens AUSGESCHLAFEN die Sonne aufgehen zu sehen? Den Wellen wie in einem Testbild zu lauschen und zu schweigen?

Einfach Dasein. Jeder Tag an dem etwas nicht funktionierte und jeder Ärger, sind in diesem Moment vergessen.

Das Rauschen wirkt wie ein Besen im Geist, der allen Unmut und jede Windung an friktionale Aktivität einfach hinaus geleitet.

Dass das Mikrophon gestern bei der Nachhilfe nicht funktionierte, vergessen. Das ich so gerädert von einer Millionen Aufgaben die Augen schon um zwei Uhr Nachmittags kaum noch aufhalten konnte, ad Acta gelegt, das ich keinen Tabak mehr habe? Egal.

Schlaf, das Ibuprophen des Gestressten, hat seine Erwartungen mehr als erfüllt. Ich fühle mich wie am jüngsten Tag, nichts erwartend, außer dem, dass es bitte so friedlich bleibe. Bewegtes Standbild ohne Sorgen und Nöte. Was auch immer der Tag bringen mag, hier werde ich es einfach aussitzen.

Geblendet von der Morgensonne die Augen schließen und den salzigen Geschmack des Meeres inhalieren.

Im Jetzt wie hier, erfüllen sich alle Hoffnungen und Wünsche, die unseren Entschluss zu gehen motivierten.

Angekommen in einem Postkartenidyll, in einem Traum, den so viele Maler und Poeten zu manifestieren suchten.

Ich sitze in einem Bild von Monet oder Casper David Friedrich. Mein Umfeld sind die Bilder zu den unzähligen Worten von Thomas Mann. Und meine Seele genießt die Pinselstriche eines Schöpfers, an den ich im Alltag nicht glauben will.

Wenn ich irgendwann sterbe, wird dieser Moment mein letzter Gedanke sein. An diesem Strand wird mich der Fährmann des Jenseits abholen und auf die die andere Seite bringen.

Hier und jetzt, kann ich fühlen und sehen, wie die transzendente Vorstellung von innerem Frieden,Gestalt annimmt.

Bis morgen,

Euer Ulf

In a painting by Monet

Is there anything more beautiful than watching the sun rise in the morning at sunrise, SLEEPING OUT? Listening to the waves as if in a test painting and remaining silent?

Simply being. Every day that didn’t work out and every annoyance are forgotten in this moment.

The noise acts like a broom in the mind that simply channels out all resentment and every twist and turn of frictional activity.

I forget that the microphone didn’t work yesterday during tutoring. That I was so exhausted from a million tasks that I could barely keep my eyes open at two o’clock in the afternoon, put aside the fact that I no longer have any tobacco? Never mind.

Sleep, the ibuprophene of the stressed-out, has more than fulfilled its expectations. I feel like it’s Judgment Day, expecting nothing but that it would please stay this peaceful. A moving still image without worries or hardship. Whatever the day may bring, I’ll just sit it out here.

Blinded by the morning sun, I close my eyes and inhale the salty taste of the sea.

In the now, as here, all the hopes and wishes that motivated our decision to leave are fulfilled

Arrived in a postcard idyll, in a dream that so many painters and poets have tried to manifest.

I am sitting in a painting by Monet or Casper David Friedrich. My surroundings are the paintings to the countless words of Thomas Mann. And my soul enjoys the brushstrokes of a creator I don’t want to believe in in everyday life.

When I die one day, this moment will be my last thought. On this beach, the ferryman of the afterlife will pick me up and take me to the other side.

Here and now, I can feel and see the transcendent idea of inner peace taking shape.

See you tomorrow,

Your Ulf

Der Winter ist da

(Down below in english) „die Luft schmeckt irgendwie anders, es riecht nach Winter“ sagte Silvana neulich und streckte dabei ihre Nase in den Wind.

Sie sollte Recht behalten, denn auch hier wird es langsam kalt. Nicht immer, aber immer öfter, regnet es in Strömen und auch der Jürmann wird dadurch nicht selten zu einer einzigen Schlammgrube.

Wenn Silvana nicht wäre, würden wir wirklich darin versinken. Gut, dass Sie auf all diese Details achtet, sonst könnte ich mich nicht nur aufs Geld verdienen konzentrieren.

Ja, man merkt wohl, derzeit ist unser Ritt mehr Bürde als Segen, aber dennoch wollen wir weiter, denn. Unzählige, unvergessliche Sonnenuntergänge,Strände, Leute und andere nie gekannte Eindrücke, kompensieren so viele Herausforderungen, die sich täglich neu gestalten.

Mal spinnt das Netz, oder unsere Technik, was das Verdienen bedroht, dann das Wetter oder die bei beiden belasteten Nerven machen einen Strich durch die oft so leicht gemachte Rechnung, aber nie, wirklich nie haben wir ernsthaft an eine Rückkehr ins alte Leben gedacht.

Das heißt nicht, dass die Heimat nicht manchmal verführerisch mit einfacheren Umständen lockt, das schon, aber wir mögen, ja lieben, das Leben am Meer, die Weiten und die Ruhe, auch wenn es manchmal stressigiger ist, als uns lieb ist.

Denn hier entspannen wir bei Wellenrauschen und nicht bei RTL2 und Co.

Hier fallen wir müde ins Bett und wissen nicht, welche Herausforderung uns erwarten wird. Ob man es glaubt oder nicht, das macht unmenschlichen machbarer als die Aussicht auf 9 to 5 in bürgerlicher Tristesse, irgendwo im Festland der deutschen Republik, denn da wird selbst in schönen Momenten gemotzt, was hier nie vorkommt.

Es sei denn,wir können mit unserem Glück nicht umgehen, wenn wir beispielsweise mal wieder in alte Rituale zurückfallen und uns über Kleinigkeiten streiten.

Aber über fehlenden Schnee, haben wir hier noch nie geklagt.

Bis morgen,

Euer Ulf

Winter is here

„the air tastes different somehow, it smells like winter“ said Silvana the other day, sticking her nose out into the wind.

She was right, because it’s getting cold here too. Not always, but more and more often, it rains cats and dogs and the Jürmann often turns into a muddy pit.

If it weren’t for Silvana, we would really sink into it. It’s a good thing she pays attention to all these details, otherwise I wouldn’t be able to concentrate solely on earning money.

Yes, you can probably tell that our ride is more of a burden than a blessing at the moment, but we still want to keep going because. Countless, unforgettable sunsets, beaches, people and other never-before-seen impressions compensate for so many challenges that change every day.

Sometimes the network or our technology goes haywire, which threatens our earnings, then the weather or our nerves, both of which are fraught, throw a spanner in the works, but never, really never, have we seriously thought about returning to our old life.

That’s not to say that home doesn’t sometimes tempt us with simpler circumstances, it does, but we like, indeed love, life by the sea, the vastness and the peace and quiet, even if it is sometimes more stressful than we would like.

Because here we relax to the sound of the waves and not to RTL2 and the like.

Here we fall into bed tired and don’t know what challenges await us. Believe it or not, that makes the inhuman more feasible than the prospect of 9 to 5 in bourgeois dreariness somewhere on the mainland of the German Republic, because people grumble there even in good moments, which never happens here.

Unless, for example, we can’t deal with our happiness when we fall back into old rituals and argue about little things.

But we’ve never complained about the lack of snow here.

See you tomorrow,

Your Ulf

Guten Morgen, Freunde der Sonne!

(down below in english) Vermisst ihr sie auch grad so wie ich? Da denkt man sich, jetzt schön mit einem Becher Kaffee an den Strand, Sonnenaufgang und so, und was ist?

Man fühlt sich wie in Hamburg, nur das Hammerbrook als Korfu vor einem liegt und Aaldieter noch schläft.

Aber die Möwen kreischen und die kleinen Wellen plätschern, leicht gelangweilt vor sich hin. Echtes Schietwetter quasi. Beinah wie früher, als ich ausnüchternd von einer Nacht am Kiez an der Strandperle ausnüchterte.

Da plötzlich kommt sogar ein „Moin, Moin“ von den Nachbarn aus Stade. Da kriegt  man glatt Lust auf ein Fischbrötchen.

Glücklicherweise ist Silvana dabei und erinnert mich mit braungebrannte Gesicht daran, dass diesmal meine vier Quadratmeter Kajüte mobil ist und nicht in der Seilerstraße steht.

Aber auch diesmal muss ich gleich arbeiten, nur nicht als Telefonverkäufer sondern als Onlineleherer.

Dann heißt es wieder: „Seid ihr down?“
„Türlich, türlich, sicher Digger!“

Man merkt schon, ich bin nordisch by Nature, auch wenn meine Wurzeln eigentlich in Gronau liegen. Aber ich bin in der Auslegung so frei wie mein Freund Udo der, trotz gleicher Wurzeln,  sogar behauptet,  dass er “ hoch im Norden, hinter den Deichen“ geboän ist.

Aber er wohnt ja auch im Atlantik und nicht im Jürmann.

Nun denn, nicht lang snacken, Kopp in’n Nacken. Tasse Kaff an‘ Start und ab dafüä!

Ich wünsch Euch nen crämigen Start in den Tag und immer ne Handbreit Wasser unterm Kiel nej?!

Bis morgä(h)n,

Euer Ulf

Good morning, friends of the sun
Do you miss it like I do? You think to yourself, now off to the beach with a cup of coffee, sunrise and all, and what?

You feel like you’re in Hamburg, only Hammerbrook is in front of you as Corfu and Aaldieter is still asleep.

But the seagulls are screeching and the small waves are lapping, slightly bored. Real shitty weather, so to speak. Almost like when I was sobering up from a night on the beach at the Strandperle.

Suddenly there’s even a „Moin, Moin“ from the neighbors in Stade. It really makes you want a fish sandwich.

Luckily, Silvana is there and reminds me with a tanned face that this time my four square meter cabin is mobile and not in Seilerstraße.

But this time I also have to work straight away, just not as a telemarketer but as an online teacher.

Then it’s „Are you down?“ again.
„Sure, sure, sure Digger!“

You can tell I’m Nordic by nature, even though my roots are actually in Gronau. But I’m as free in my interpretation as my friend Udo who, despite having the same roots, even claims that he was born „high in the north, behind the dykes“.

But he also lives in the Atlantic and not in Jürmann.

Well then, don’t „snack“ for long, head down. Cup of coffee at the start and off you go!

I wish you a good start to the day and always a hand’s breadth of water under your keel!

See you tomorrow,

Your Ulf




Und täglich grüßt das Murmeltier

(down below in english) Vielleicht war es mal wieder Zeit, dass der eitle Sonnenschein ein bisschen getrübt werden musste, denn, es kann ja nicht jeden Tag Sonntag sein.

Nicht das ein Montag all die Potentiale hat wie ein Sonntag, aber komischerweise tragen Tage wie dieser meist den Namen Montag.

Ich bin gerädert vom Arbeiten und zudem war es wirklich kalt heute Nacht. Gut, dass die Heizung endlich läuft, beinahe so, als wäre es von höherer Stelle geplant gewesen. Aber vielleicht ist es auch die luxuriöse Situation, dass sie und vieles andere funktioniert, die dazu verleitet, auch ziemlich gut Funktionierendes wie unsere Beziehung optimieren zu wollen.

Jedenfalls gab es Stress, obwohl unser Gespräch eigentlich das Gegenteil zum Ziel hatte, wir wollten optimieren; die Raumverhältnisse und Arbeitsbedingungen, kurz: die kleinen Baustellen, die jetzt zu Tage treten.

Was dazu benötigt wird sind eine neue Internetkarte, eine neue Maus für den Computer und Strom, damit man auch alles benutzen kann, denn die Sonne scheint zwar, aber es reicht nicht, um alle modernen Bedürfnisse damit zu befriedigen. Wir sind halt lange noch nicht so reduziert, wie wir es gern wären.

Aber die nächste Stadt in der das alles möglich wäre ist leider noch Igouminiza, unser heimliches griechisches Münster. Wir können es eigentlich wirklich nicht mehr sehen, (auch wenn das wirklich ungerecht gegenüber diesem liebevollen Städtchen ist) aber es ist zu praktisch, um alle Bedürnisse miteinander zu verbinden.

Wir kommen günstig an Strom und haben eine Gelegenheit Wäsche zu waschen. Zudem wissen wir, wo wir bis Freitag stehen können,sodass ich vernünftig arbeiten kann, denn die Aufgabe des Lehrers kann ich, zumindest jetzt noch nicht, unbeschwingt nebenbei erledigen.

Ich muss mich vorbereiten und brauche Ruhe, damit ich die Schüler nicht zu kleinen Ulfs, sondern besseren Deutschsprachigen werden können und Silvana ein bisschen Inspiration, damit es auch für sie schön bleiben kann.

Also, aufstehen Freunde, heut ist Murmeltiertag!
„I’ve got you Babe, tata, umtata umtata um I’ve got you Babe“.

Bis morgen,

Euer Ulf
And the groundhog greets us daily

Perhaps it was time for the vain sunshine to be dimmed a little, because it can’t be Sunday every day.

Not that a Monday has all the potential of a Sunday, but strangely enough, days like this are usually called Monday.

I’m exhausted from working and it was really cold tonight. It’s good that the heating is finally on, almost as if it had been planned from higher up. But maybe it’s also the luxurious situation of having it and many other things working that makes me want to optimize things that work pretty well, like our relationship.

In any case, there was stress, although our conversation actually had the opposite aim, we wanted to optimize; the room conditions and working conditions, in short: the small construction sites that are now coming to light.

What is needed is a new Internet card, a new mouse for the computer and electricity so that everything can be used, because although the sun is shining, it is not enough to satisfy all modern needs. We are still a long way from being as reduced as we would like to be.

But unfortunately, the nearest town where all this would be possible is Igouminiza, our secret Greek cathedral. We really can’t see it anymore (even if that’s really unfair to this lovely little town) but it’s too practical to combine all our needs.

We can get electricity cheaply and have an opportunity to do laundry. We also know where we can stay until Friday so that I can work properly, because I can’t do the teacher’s job on the side, at least not yet.

I have to prepare myself and need peace and quiet so that I can turn the pupils into better German speakers rather than little Ulfs, and Silvana needs a bit of inspiration so that she can stay happy.

So, get up friends, today is Groundhog Day!
„I’ve got you babe, tata, umtata umtata um I’ve got you babe“.

See you tomorrow,

Your Ulf

Ein Sonntag wie im Bilderbuch

(down below in english) Wenn man das Gesicht wie ein Hund gierig auf einen langen Hals aus einer gemütlichen Betthöhle in die Wärme streckt und die einzelnen Strahlen die Lippen zu trocknen beginnen, denkt man normalerweise nicht an November, sondern an Frühling.

Und wenn die ersten Töne, die das Ohr an den Geist senden muss nicht Nachrichten oder ein Wecker sind, sondern Spatzengezwitscher, dass von Nahrung erzählt, die sich am Rande der rauschenden Wellen befinden soll, dann darf sogar die erste Zigarette ein wenig zu stramm gedreht sein. Denn der frisch aufgebrühte Kaffee übernimmt gerne die meditative Aufgabe des Objekts der Begierde, als Ursprung kleiner Wölkchen den Blick zu fesseln um zu träumen.

Eigentlich haben wir das fast täglich, aber das menschliche Naturell ist oft viel zu träge, ähnliche Naturereignisse jedes Mal aufs Neue wie ein einmaliges Wunder zu genießen. Es sucht nach Gemeinsamkeiten mit bereits Erlebten und will alles zu einer konstruktiven Routine pragmatisieren.

Wenn die Sonne so scheint, kann man ideal die Batterien laden oder braun werden, noch Kleinigkeiten am Jürmann optimieren oder wenigstens spazieren gehen, alles nur nicht inne halten. Kein Gedanke wird an Genuss „verschwendet“, denn: Zeit ist Geld.

Das die Seele ohne diese stillen Momente zugrunde geht, weil sie alles noch so kleine Erlebte immer wieder verarbeiten muss, wird dabei oft vergessen.

Wenn bei einer Erkältung der Körper nach Ruhe schreit, weil einem beispielsweise die Glieder schmerzen, ist es selbstverständlich richtig, (nicht zwingend gut), sich auszuruhen.

Aber die Seele beschwert sich nicht laut und schreit „Stopp, Hilfe! Ich brauche Ruhe zum Verarbeiten der Gedanken als Emotionen“.

Denn die Seele ist wie die Ohren. Sie kann sich auch nicht einfach verschließen und sich wie Augen für kleine Momente verschnaufen. Sie arbeitet wie eine scheinbar unkaputbare Maschine unaufhörlich weiter.

Bis sie streikt und plötzlich alles nur noch dunkel sieht und keinen Ausweg aus dem schönsten Paradies als wahr genommene Hölle offeriert.
Dann ist es meist zu spät für einfach nur Ruhe. Denn man hat ganz „en passent“ das Genießen verlernt, weil man sich in dieser Wahrnehmung zu wenig geschult hat.

Dann wird die unerträgliche Stille eines friedlichen Jetzt zur unerträglichen Belastung, weil sie nicht zu Geld gemacht werden kann sondern nur eine Möglichkeit bietet: Sie zu genießen.

Wir haben uns vorgenommen dieses „Genießen“, wie eine hohe Kunst die man als Kind einfach geschenkt bekam, wieder zu erlernen.
Jeden Tag beginnen wir, wie beim Fahrrad fahren oder laufen lernen, der Seele Ruhe zu gönnen, allein von der Aussicht angetrieben, es irgendwann wieder zu können, genießen. Nur dass wir am Ende nicht von A noch B gelangen, sondern in einem zufriedenen Ich ankommen.

Das nennt man dann oft inneren Frieden. Ich nenne eudemonaia, von einem guten Dämon beseelt sein, wie der Grieche sagt oder kurz: Glückseligkeit.

jetzt muss ich aber Schluss machen, denn mein Jetzt sagt, es ist just eine ideale Gelegenheit zu üben.

Bis morgen,

Euer Ulf

A Sunday like in a picture book

When you stretch your face like a dog greedily onto a long neck from a cozy bed cave into the warmth and the individual rays begin to dry your lips, you don’t normally think of November, but of spring.

And if the first sounds that the ear has to send to the mind are not news or an alarm clock, but the chirping of sparrows telling of food that is supposed to be on the edge of the rushing waves, then even the first cigarette may be rolled a little too tightly. Because the freshly brewed coffee is happy to take on the meditative task of the object of desire, as the source of little clouds to captivate the gaze in order to dream.

We actually do this almost every day, but the human nature is often far too lazy to enjoy similar natural phenomena anew every time, like a unique miracle. It looks for similarities with what it has already experienced and wants to pragmatize everything into a constructive routine.

When the sun is shining like this, you can ideally recharge your batteries or get a tan, optimize little things on the Jürmann or at least go for a walk, just don’t stop for anything. No thought is „wasted“ on enjoyment, because: Time is money.

The fact that the soul perishes without these quiet moments because it has to process everything it experiences, no matter how small, is often forgotten.

If you have a cold and your body is crying out for rest because your limbs are aching, for example, it is of course right (but not necessarily good) to rest.

But the soul doesn’t complain loudly and shout „Stop, help! I need rest to process my thoughts as emotions“.

Because the soul is like the ears. It cannot simply close itself off and take a breather for a few moments like eyes. It continues to work like a seemingly unbreakable machine.

Until it goes on strike and suddenly sees everything as dark and offers no way out of the most beautiful paradise as a perceived hell.
Then it is usually too late to simply rest. Because you have forgotten how to enjoy things „en passent“ because you have not trained yourself enough in this perception.

Then the unbearable silence of a peaceful now becomes an unbearable burden because it cannot be turned into money but only offers one possibility: To enjoy it.

We have resolved to relearn this „enjoyment“, like a fine art that was simply given to us as a child.
Every day, like learning to ride a bike or walk, we begin to give our souls a rest, driven solely by the prospect of being able to enjoy it again at some point. Only that in the end we don’t get from A to B, but arrive in a satisfied self.

This is often called inner peace. I call it eudemonaia, being animated by a good demon, as the Greeks say, or in short: bliss.

But now I have to stop, because my now says it’s just the perfect opportunity to practise.

See you tomorrow,

Your Ulf

Endlich Weihnachten!

(down below in english) Zimtsterne, Mandelschnecken, Mandarinenduft und Schnee, dass sind für die meisten Weihnachtsmerkmale. Aber für Kinder sind es in erster Linie Geschenke, Geschenke, Geschenke!

Ich bin grad ein Kind und weil es gestern so viele Geschenke gab, wie es sie nur an Weihnachten gibt, fühl ich mich heute wie Weihnachten, obwohl die Rentiere Wildschweine sind und mein Christstollen ein Butterbrot.

Wollen wir zusammen auspacken?

Erst das Größte! Die Verpackung sieht irgendwie langweilig aus. Was da wohl drin ist?

Eine Standheizung! Wie geil ist das denn?! Die hab ich mir ja schon so lange gewünscht. Und sie funktioniert, oh danke lieber Weihnachtsmann, danke!

Oh, da steht da ja Silvana drauf, ups! Darf ich sie trotzdem mal anmachen? Aber erst weiter auspacken.

Was ist das? Ein Umschlag? Bestimmt eine Postkarte von der Rüschentante mit viel Blabla und wenig Geld, egal. Mal gucken.

Nee, ich glaub es nicht! Ein Job als Lehrer! Ich krieg den Mund nicht mehr zu! Das heißt, wir dürfen bleiben? Ehrlich? Oh man, ich bin so aufgeregt.

Und da ist ja noch ein Umschlag! Von Nikki. Wer war das noch gleich? Ah ja, dass ist die Medientante aus der Nähe von Mainz, oder? Die schreibt mir? Was die wohl will?

Nee, ne? Guck Mal Silvana,noch ein Job! Als Chatmoderator! Jetzt kann ich auch mit meiner Lust zu schreiben Geld verdienen! Ich glaub das sind die schönsten Weihnachten, die ich je erlebt habe, findest du nicht auch mein Schatz?

Ja, kleiner Ulf das ist wirklich toll und guck Mal, was ich bekommen habe:

Einen Shunt, damit wir den Batteriestand prüfen können und ein Litiumbatterie Ladegerät! Jetzt sind wir völlig unabhängig!

Und hier! Guck doch mal! Eine Warmwasserpumpe und eine Dusche! Jetzt kann ich endlich jeden Tag die Haare waschen.

Aber was ist das? Wer klopft denn da? Ich geh Mal gucken.

Ah, die Sonne, sie fragt, ob wir mit zum Strand gehen! 

Ich bin gleich wieder da!

Euer Ulf

Christmas at last!


Cinnamon stars, almond buns, the scent of mandarin and snow – for most people these are the hallmarks of Christmas. But for children, it’s first and foremost presents, presents, presents!

I’m a child right now and because there were so many presents yesterday, as there are only at Christmas, I feel like Christmas today, even though the reindeer are wild boars and my Christmas stollen is a sandwich.

Shall we unwrap together?

First the biggest one! The packaging looks kind of boring. I wonder what’s inside.

A parking heater! How cool is that? I’ve wanted one for so long. And it works, oh thank you dear Santa, thank you!

Oh, it says Silvana on it, oops! Can I turn it on anyway? But let’s unpack it first.

What’s that? An envelope? Probably a postcard from the frilly aunt with lots of blah blah blah and not much money, never mind. Let’s see.

No, I don’t believe it! A job as a teacher! I can’t keep my mouth shut! Does that mean we can stay? Really? Oh man, I’m so excited.

And there’s another envelope! From Nikki. Who was that again? Ah yes, that’s the media lady from near Mainz, isn’t it? She’s writing to me? I wonder what she wants?

No, no? Look Silvana, another job! As a chat moderator! Now I can earn money with my desire to write! I think this is the best Christmas I’ve ever had, don’t you agree, my darling?

Yes, little Ulf, that’s really great and look what I got:

A shunt so we can check the battery level and a lithium battery charger! Now we are completely independent!

And here! Look at this! A hot water pump and a shower! Now I can finally wash my hair every day.

But what’s that? Who’s that knocking? I’ll go and have a look.

Ah, the sun, it’s asking if we’re going to the beach! 

I’ll be right back!

Your Ulf

Wollen wir zusammen auspacken?

Erst das Größte! Die Verpackung sieht irgendwie langweilig aus. Was da wohl drin ist?

Eine Standheizung! Wie geil ist das denn?! Die hab ich mir ja schon so lange gewünscht. Und sie funktioniert, oh danke lieber Weihnachtsmann, danke!

Oh, da steht da ja Silvana drauf, ups! Darf ich sie trotzdem mal anmachen? Aber erst weiter auspacken.

Was ist das? Ein Umschlag? Bestimmt eine Postkarte von der Rüschentante mit viel Blabla und wenig Geld, egal. Mal gucken.

Nee, ich glaub es nicht! Ein Job als Lehrer! Ich krieg den Mund nicht mehr zu! Das heißt, wir dürfen bleiben? Ehrlich? Oh man, ich bin so aufgeregt.

Und da ist ja noch ein Umschlag! Von Nikki. Wer war das noch gleich? Ah ja, dass ist die Medientante aus der Nähe von Mainz, oder? Die schreibt mir? Was die wohl will?

Nee, ne? Guck Mal Silvana,noch ein Job! Als Chatmoderator! Jetzt kann ich auch mit meiner Lust zu schreiben Geld verdienen! Ich glaub das sind die schönsten Weihnachten, die ich je erlebt habe, findest du nicht auch mein Schatz?

Ja, kleiner Ulf das ist wirklich toll und guck Mal, was ich bekommen habe:

Einen Shunt, damit wir den Batteriestand prüfen können und ein Litiumbatterie Ladegerät! Jetzt sind wir völlig unabhängig!

Und hier! Guck doch mal! Eine Warmwasserpumpe und eine Dusche! Jetzt kann ich endlich jeden Tag die Haare waschen.

Aber was ist das? Wer klopft denn da? Ich geh Mal gucken.

Ah, die Sonne, sie fragt, ob wir mit zum Strand gehen! 

Ich bin gleich wieder da!

Euer Ulf

Christmas at last!
Cinnamon stars, almond buns, the scent of mandarin and snow – for most people these are the hallmarks of Christmas. But for children, it’s first and foremost presents, presents, presents!

I’m a child right now and because there were so many presents yesterday, as there are only at Christmas, I feel like Christmas today, even though the reindeer are wild boars and my Christmas stollen is a sandwich.

Shall we unwrap together?

First the biggest one! The packaging looks kind of boring. I wonder what’s inside.

A parking heater! How cool is that? I’ve wanted one for so long. And it works, oh thank you dear Santa, thank you!

Oh, it says Silvana on it, oops! Can I turn it on anyway? But let’s unpack it first.

What’s that? An envelope? Probably a postcard from the frilly aunt with lots of blah blah blah and not much money, never mind. Let’s see.

No, I don’t believe it! A job as a teacher! I can’t keep my mouth shut! Does that mean we can stay? Really? Oh man, I’m so excited.

And there’s another envelope! From Nikki. Who was that again? Ah yes, that’s the media lady from near Mainz, isn’t it? She’s writing to me? I wonder what she wants?

No, no? Look Silvana, another job! As a chat moderator! Now I can earn money with my desire to write! I think this is the best Christmas I’ve ever had, don’t you agree, my darling?

Yes, little Ulf, that’s really great and look what I got:

A shunt so we can check the battery level and a lithium battery charger! Now we are completely independent!

And here! Look at this! A hot water pump and a shower! Now I can finally wash my hair every day.

But what’s that? Who’s that knocking? I’ll go and have a look.

Ah, the sun, it’s asking if we’re going to the beach! 

I’ll be right back!

IiYour Ulf



Wollen wir zusammen auspacken?

Erst das Größte! Die Verpackung sieht irgendwie langweilig aus. Was da wohl drin ist?

Eine Standheizung! Wie geil ist das denn?! Die hab ich mir ja schon so lange gewünscht. Und sie funktioniert, oh danke lieber Weihnachtsmann, danke!

Oh, da steht da ja Silvana drauf, ups! Darf ich sie trotzdem mal anmachen? Aber erst weiter auspacken.

Was ist das? Ein Umschlag? Bestimmt eine Postkarte von der Rüschentante mit viel Blabla und wenig Geld, egal. Mal gucken.

Nee, ich glaub es nicht! Ein Job als Lehrer! Ich krieg den Mund nicht mehr zu! Das heißt, wir dürfen bleiben? Ehrlich? Oh man, ich bin so aufgeregt.

Und da ist ja noch ein Umschlag! Von Nikki. Wer war das noch gleich? Ah ja, dass ist die Medientante aus der Nähe von Mainz, oder? Die schreibt mir? Was die wohl will?

Nee, ne? Guck Mal Silvana,noch ein Job! Als Chatmoderator! Jetzt kann ich auch mit meiner Lust zu schreiben Geld verdienen! Ich glaub das sind die schönsten Weihnachten, die ich je erlebt habe, findest du nicht auch mein Schatz?

Ja, kleiner Ulf das ist wirklich toll und guck Mal, was ich bekommen habe:

Einen Shunt, damit wir den Batteriestand prüfen können und ein Litiumbatterie Ladegerät! Jetzt sind wir völlig unabhängig!

Und hier! Guck doch mal! Eine Warmwasserpumpe und eine Dusche! Jetzt kann ich endlich jeden Tag die Haare waschen.

Aber was ist das? Wer klopft denn da? Ich geh Mal gucken.

Ah, die Sonne, sie fragt, ob wir mit zum Strand gehen!

Ich bin gleich wieder da!

Euer Ulf

Christmas at last!
Cinnamon stars, almond buns, the scent of mandarin and snow – for most people these are the hallmarks of Christmas. But for children, it’s first and foremost presents, presents, presents!

I’m a child right now and because there were so many presents yesterday, as there are only at Christmas, I feel like Christmas today, even though the reindeer are wild boars and my Christmas stollen is a sandwich.

Shall we unwrap together?

First the biggest one! The packaging looks kind of boring. I wonder what’s inside.

A parking heater! How cool is that? I’ve wanted one for so long. And it works, oh thank you dear Santa, thank you!

Oh, it says Silvana on it, oops! Can I turn it on anyway? But let’s unpack it first.

What’s that? An envelope? Probably a postcard from the frilly aunt with lots of blah blah blah and not much money, never mind. Let’s see.

No, I don’t believe it! A job as a teacher! I can’t keep my mouth shut! Does that mean we can stay? Really? Oh man, I’m so excited.

And there’s another envelope! From Nikki. Who was that again? Ah yes, that’s the media lady from near Mainz, isn’t it? She’s writing to me? I wonder what she wants?

No, no? Look Silvana, another job! As a chat moderator! Now I can earn money with my desire to write! I think this is the best Christmas I’ve ever had, don’t you agree, my darling?

Yes, little Ulf, that’s really great and look what I got:

A shunt so we can check the battery level and a lithium battery charger! Now we are completely independent!

And here! Look at this! A hot water pump and a shower! Now I can finally wash my hair every day.

But what’s that? Who’s that knocking? I’ll go and have a look.

Ah, the sun, it’s asking if we’re going to the beach!

I’ll be right back!

Your Ulf

Der Unterschied zwischen Furcht und Angst

Das Beste kommt noch

(down below in english) Ich habe auf dieser Reise bemerken müssen, dass mir meine Unbeschwertheit abhanden gekommen ist.  Früher konnte mich nichts erschrecken und jede Hürde hat mich stärker motiviert, über mich hinaus zu wachsen. Das kann ich heute nicht mehr von mir behaupten und  nicht mehr als Stärke ins Feld führen, wenn Mut gefragt ist.

Es war nicht so, als gab es früher keinen Grund zur Sorge, ganz im Gegenteil. Omnipräsente schlechte Noten, Stress mit meinen Eltern sowie unzählige Probleme die ich mir selbst zuzuschreiben hatten, pflasterten meinen Weg. Das hat mich auch immer schon sehr belastet und hing wie eine Hantel an meiner Seele, aber seit einigen Jahren wurde daraus eine tiefsitzende Angst, die mich massiv einschränkt.

Während ich noch vor gar nicht so langer Zeit nach jeder gemeisterten Herausforderung sorgloser die nächste kaum erwarten könnte, denke ich heute: Besser nicht noch einmal.

Ich hasse das! Ich will so nicht sein! Ich will nicht, dass die Angst mein Leben beherrscht, aber ich merke, dass sie es macht und ich bin ratlos, wie ich diese Ohnmacht in den Griff bekommen soll.

An welchem Punkt wurde aus konkreter Furcht omnipräsente Angst und wie kann ich sie besiegen?

Oft denke ich, das liegt am Alter und dass es die Masse Furcht einflössender Momente ist, die aus einer zarten Pflanze einen stattlichen Baum Angst mit langen Schatten in meinem Inneren gemacht hat.

Und noch öfter denke ich an bestimmte Personen, die mich mit omnipräsenten Drohungen zu nackter, immer währender Konfrontation mit der Nichtigkeit meiner Selbst in einer Welt drängt, dessen Werte ich nicht, oder zumindest nicht mehr teile.

Ich komme aus privilegiertem Elternhaus, aber Geld war für mich immer nur Mittel zum Zweck. Ich hatte nie den Wunsch, viel zu haben, sondern immer nur das Verlangen nach genug und ich war nie zu faul zum Arbeiten, aber auch nie bereit, für den Reichtum anderer mein Leben zu opfern.

Es sollte reichen um das Leben mit beiden Händen zu packen und genießen zu können. Es ging mir nie, um mehr als andere, denn teilen war nie ein Problem für mich. Wenn ich hatte gab ich und wenn es half, machte das nicht nur mein Gegenüber, sondern auch mich glücklich.

Aber irgendwie darf man so nicht leben. Die oberste Priorität muss sein zu haben, weshalb man besser nie aufhören sollte anzuhäufen. Man weiss ja nie, wann man es gebrauchen könnte.

Kein Vertrauen in Solidarität oder Gemeinsamkeit a la, die eine Hand wäscht die andere. Wenn es gut werden muss, mach es allein. Verlass Dich auf keinen sondern nur auf Geld, denn nur Geld kann alles. Fürs Jugendamt ist es sogar wichtiger als Liebe: „Man hat sie nicht gebeten ihre Tochter zu besuchen. Sie müssen zuvorderst zahlen“.

Seit ich Vater des schönsten, klügsten und besten Menschen der Welt bin, wird mir von derlei Stellen das Leben omnipräsent schlecht geredet und systematisch zur Hölle gemacht. Ich hatte nur die Wahl zwischen unterzuordnen und mich aufzugeben, oder zu kämpfen. Ein Kampf den ich nie gewinnen konnte. Ein Kampf der mich mürbe gemacht hat.

Ein die letzten Kräfte raubender Wettkampf zwischen Gut und Böse, wobei jede Seite sich des Etiketts „gut“ sicher wähnte.

Ich will nicht bestreiten, dass ich auch finanziell besser hätte für mein Kind sorgen müssen, aber meine Bemühungen reichten nicht. Und man darf mir glauben, dass ich am meisten darunter litt.

Ich wollte ein guter Vater sein und habe alles gemacht, was ich in diesem Zusammenhang für notwendig hielt, aber es war und ist seit 18 Jahren zu wenig und man bindet mir das seit 18 Jahren täglich unter die Nase.

Ich habe mir einen guten Job in der Werbung gesucht und bin alle zwei Wochen von München, Hamburg, Berlin und anderen Städten für den letzten Cent nach Münster gefahren, um meinem Kind ein guter und sichtbarer Papa zu sein und alles was dabei rauskam war ein Häufchen Elend, das derzeit in Griechenland weilt und seine Angst nicht mehr in den Griff bekommt.

Aus meiner Tochter wurde in der Zwischenzeit eine stolze und selbstbewusste Frau.  Alles,was ich ihr immer gewünscht habe. Und aus ihrem Vater ein Gejagter, der wie Francois Villion auf der Flucht ist, obwohl er keiner Fliege was zu Leide tat.

Das Beste an dieser Tour, dem Ritt auf der Waiküre, der Kunst zu überleben ist, dass ich vor dieser tief sitzenden, destruktiven Angst, nicht mehr weglaufen kann. Denn sie sitzt tief in mir und will jeden Tag aufs neue bezwungen werden. An Anfahrten und bei Umbauten. Im Zusammen mit Silvana und bei der Suche nach Jobs.

Vielleicht bin zumindest ich nur deshalb unterwegs, um endlich diesen Gegner zu bezwingen. Denn mit diesem Gefährten im Nacken kann ich nicht weiterleben und auch Silvana kein guter Partner und Zoé kein guter Vater sein.

Diesen Kampf muss ich noch führen und ich muss ihn gewinnen. Für Zoé und Silvana, aber am meisten für mich.

Denn Angst ist nie ein guter Berater und wenn sie aufgrund der Masse ihrer Erscheinungen ihre Größe erlangte, kann nur eines sie besiegen: mehr Positives.

In diesem Sinne erklimmen wir gleich mit dem Jürmann den Berg und morgen wieder, bis aus Angst wieder Furcht und aus Furcht wieder Herausforderung wird. Denn damit kann ich gut leben, das weiss ich ja aus Erfahrung.

Bis morgen,

Euer Ulf

The difference between fear and anxiety

On this journey, I have realized that I have lost my light-heartedness.  In the past, nothing could scare me and every hurdle motivated me more to surpass myself. Today, I can no longer say that about myself and can no longer cite it as a strength when courage is required.

It wasn’t as if there was nothing to worry about in the past, quite the opposite. Omnipresent bad grades, stress with my parents and countless problems that I had to blame on myself paved my path. This has always weighed heavily on me and hung like a barbell on my soul, but in recent years it has become a deep-seated fear that restricts me massively.

Whereas not so long ago, I could hardly wait for the next challenge without a care in the world, I now think: better not again.

I hate this! I don’t want to be like this! I don’t want fear to rule my life, but I realize that it does and I’m at a loss as to how to get a grip on this powerlessness.

At what point did concrete fear become omnipresent fear and how can I conquer it?

I often think it’s down to age and that it’s the mass of fear-inducing moments that have turned a tender plant into a stately tree of fear with long shadows inside me.

And even more often I think of certain people who urge me with omnipresent threats to naked, perpetual confrontation with the nothingness of myself in a world whose values I do not share, or at least no longer share.

I come from a privileged background, but money was always just a means to an end for me. I never had the desire to have a lot, only the desire for enough.and I was never too lazy to work, but also never willing to sacrifice my life for the wealth of others.

It should be enough to be able to grab life with both hands and enjoy it. I was never interested in having more than others, because sharing was never a problem for me. If I had, I gave and if it helped, it not only made the other person happy, but also me.

But somehow you can’t live like that. The top priority must be to have, which is why you should never stop accumulating. You never know when you might need it.

No trust in solidarity or togetherness a la, one hand washes the other. If it has to be good, do it alone. Don’t rely on anyone but money, because only money can do everything. For the youth welfare office, it’s even more important than love: „You weren’t asked to visit your daughter. You have to pay first“.

Ever since I became the father of the most beautiful, smartest and best person in the world, I’ve had my life systematically made a living hell by such authorities. I only had the choice between submitting and giving up, or fighting. A fight that I could never win. A fight that wore me down.

A contest between good and evil that sapped the last of my strength, with each side believing itself safe from the label „good“.

I won’t deny that I should have done better financially for my child, but my efforts weren’t enough. And you can believe me that I suffered the most.

I wanted to be a good father and did everything I thought was necessary in this context, but it was and has been too little for 18 years and I have been told this every day for 18 years.

I looked for a good job in advertising and drove every two weeks from Munich, Hamburg, Berlin and other cities to Münster for the last penny to be a good and visible dad to my child and all that came out of it was a pile of misery that is currently in Greece and can no longer get a grip on its anxiety.

In the meantime, my daughter has become a proud and self-confident woman.  Everything I always wanted her to be. And her father has become a hunted man who, like Francois Villion, is on the run, even though he wouldn’t hurt a fly.

The best thing about this tour, the ride on the Waiküre, the art of survival, is that I can no longer run away from this deep-seated, destructive fear. Because it sits deep inside me and wants to be conquered anew every day. On journeys and during renovations. Together with Silvana and when looking for jobs.

Perhaps I, at least, am only on my way to finally defeat this opponent. Because I can’t go on living with this companion breathing down my neck, nor can I be a good partner to Silvana or a good father to Zoé.

I still have to fight this battle and I have to win it. For Zoé and Silvana, but most of all for me.

Because fear is never a good advisor and when it has reached its greatness due to the mass of its manifestations, only one thing can defeat it. more positivity.

With this in mind, let’s climb the mountain with Jürmann right now and again tomorrow, until fear becomes fear again and fear becomes a challenge again. Because I can live with that, I know that from experience.

See you tomorrow,

Your Ulf