„Ich bin grad am Essen“ – ich werde es vermissen


ich gebe zu, es ist grad hart. Silvana und ich haben größe Probleme, die nächsten Monate getrennt zu leben und manchmal scheint es, als wollen wir uns in Diskussionen distanzieren, um den Abschiedsschmerz zu lindern.

Sechs Monate getrennt ist für uns kaum vorstellbar, nachdem wir seit Mitte 2020 beinahe und seit 2023 real täglich beinahe ineinander hingen.

Aber wir wissen aktuell mehr denn je, wie sehr wir uns lieben und brauchen und wünschen uns nichts mehr, als bald wieder gemeinsam zu reisen.

Ich weiss noch, wie ich anfangs in der Nacht nach ihrem Körper neben mir suchte, um mich mit dem Gefühl der Gemeinsamkeit weiter auf die Suche nach Schlaf zu machen und nachdem ich mich irgendwann dankbarst daran gewöhnte, dass sie bei mir blieb und bleibt heute schon darin übe, im Leeren nach ihrer Nähe zu sehnen, dabei haben wir noch zwei Tage Zeit.

Viele können nicht verstehen, wie wir auf vier Quadratmetern leben können, ich schaffe es schon jetzt nicht, allein mir vorzustellen, den ganzen Platz alleine füllen zu müssen.

Wir sind eine Einheit geworden, auch wenn wir uns streiten. Wir brauchen uns, auch wenn wir uns kaum ertragen können und zumindest ich Sehne mich schon jetzt nach dem ständigen Gewusel beim Arbeiten hinter mir, den lange vorbereiteten Lebensumständen, die mich erschöpft vom Frust der Arbeit mit freudigen Armen in Empfang nehmen.

Kein Planen, wo wir morgen stehen, kein frisch aufgebrühtet Kaffee von hinten, während der langen Sitzungen, keine reparierte Solaranlage und kein Streicheln, wenn es mir nicht gut geht, obwohl wir vielleicht vorher noch gestritten haben.

Sechs Monate noch, dann legen wir wieder los: neuer Van, dessen Namen wir schon haben, Ausbauen, nach Silvanas verrückt guten Ideen und dann wieder festen Boden unter vier Rädern auf den Böden der Welt.

Sechs Monate, bis wir endlich wieder gemeinsam endlich wieder geinsam einsam sein können.


In english


„I’m eating right now“ – I’m going to miss it
I admit, it’s hard right now. Silvana and I are having a lot of trouble living apart for the next few months and sometimes it seems like we’re trying to distance ourselves in discussions to ease the pain of saying goodbye.

Six months apart is almost unimaginable for us after we’ve almost been in each other’s lives every day since mid-2020 and in real life since 2023.

But we currently know more than ever how much we love and need each other and want nothing more than to travel together again soon.

I still remember how I used to search for her body next to me at night in order to continue my search for sleep with the feeling of togetherness and after I gratefully got used to her staying with me and am already practicing longing for her closeness in the void, even though we still have two days to go.

Many people can’t understand how we can live in four square meters, I already can’t imagine having to fill the whole space on my own.

We have become a unit, even if we argue. We need each other, even if we can hardly stand each other, and at least I already long for the constant bustle of work behind me, the long-prepared living conditions that welcome me with joyful arms, exhausted from the frustration of work.
No planning where we’ll be tomorrow, no freshly brewed coffee from the back during the long sessions, no repaired solar panels and no stroking me when I’m not feeling well, even though we may have argued beforehand.

Six months to go, then we’ll get going again: a new van, whose name we’ve already got, a conversion based on Silvana’s crazy good ideas and then solid ground under four wheels on the floors of the world again.

Six months until we can finally be alone together again.

2 Kommentare

  1. wie schwierig das ist, kann ich mir sehr gut vorstellen. Vera und ich sind seit 20 Jahren als Paar der zweiten Lebenshälfte ebenfalls sehr vertraut miteinander und sehr selten länger voneinander getrennt gewesen. Sechs Monate getrennt voneinander wären auch kaum vorstellbar.

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    1. Avatar von Ulf Ulf sagt:

      Ich danke Dir für Dein Verständnis. Wir sind in der Tat sehr geknickt, aber mit der Idee im Kopf wird es schon gehen. Wie schön, dass ihr Euch habt und euch nicht müssen könnt und wollt und danke fürs folgen, der Ritt geht weiter!

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