Tabula rasa

(down below in english) Wir mussten gestern umziehen, weg vom Strand mit dem idealen Internet zu dem, der durch seine Ruhe besticht.

Manchmal muss man zu seinem Glück gezwungen werden. Denn hier ist es traumhaft. Vereinzelte Vögel am Horizont, Wellenrauschen und eine Sonne, die es nur gut mit einem meint. Kein verlogenes „na wie geht es Dir?“ Keine Nachricht, in der steht, dass man leider umdisponieren muss, weil, keine identitäre Profilierungssucht, die, wenn man selbst ein Problem hat zum Yoga muss und echauffiert ist, wenn der Knecht grad seinen Schreibtisch ordnet.

Eine kleine Wolke aus dem Mund, weil die Nacht noch Spuren der Kälte für den Tag hinterlassen hat und Frieden in der Sprache die jeder versteht und verstehen will: Sonnenstrahlen auf Morgentau.

Hier, in diesem, unserem kleinen Paradies, gibt es keine Wochentage oder Rechnungen, nur andere Reisende, die selbst auf der Suche nach dieser Ruhe sind und in der Ferne ein Schiff, dass symbolisiert, dass irgendwo in der eigenen Seele auch mal eine Sehnsucht nach mehr steckte.

Aber diese Sehnsucht ist in mir gestillt, wie Durst nach einem Kaltgetränk. Nichts weiter als eine Erinnerung an ein Imperfekt, mit dem sich jetzt andere rumzuschlagen haben.

Nie wieder Angst, egal vor was, nie wieder Selbstzweifel, weil andere an einem zweifeln könnten. Ich bin zufrieden mit mir, mit mir im Reinen, wie ich es noch nie war und dieses Glück lasse ich mir von keinem mehr kaputt machen.

Nie wieder.

Lieber gern wenig gezahlt bekommen als ungern viel. Nie wieder Bringschuld. Ich habe immer getan was ich konnte, mehr geht nicht und ich weiss das, und hier, kann ich mich auch endlich damit versöhnen, dass ich damit zufrieden bin.

Und Silvana? Sie fragt mich nur, ob ich auch einen Kaffee will, grüsst im Vorbeigehen kurz unsere gemeinsame Freundin, kuschelt sich wieder in die Decke und haucht sanft: Ist das schön hier.

Mehr geht nicht.

Bis morgen,

Euer Ulf

Tabula rasa
We had to move yesterday, away from the beach with the ideal internet to the one that impresses with its tranquillity.

Sometimes you have to be forced to be happy. Because it’s a dream here. A few birds on the horizon, the sound of the waves and a sun that only means well with you. No mendacious „how are you?“ No messages telling you that you unfortunately have to change your plans because you have to go to yoga when you have a problem and you’re so upset when your servant is tidying his desk.

A small cloud from the mouth, because the night has left traces of the cold for the day, and peace in the language that everyone understands and wants to understand: sunbeams on morning dew.

Here, in this, our little paradise, there are no weekdays or bills, only other travellers who are themselves in search of this peace and a ship in the distance that symbolizes that somewhere in your own soul there was once a longing for more.

But this longing is quenched in me, like a thirst for a cold drink. Nothing more than a reminder of an imperfection that others now have to deal with.

No more fear, no matter what, no more self-doubt because others might doubt you. I’m happy with myself, at peace with myself like I’ve never been before and I won’t let anyone ruin this happiness.

Never again.

I’d rather be paid a little than a lot. No more debt. I’ve always done what I could, I can’t do more and I know that, and here I can finally reconcile myself to the fact that I’m happy with that.

And Silvana? She just asks me if I want a coffee too, says a quick hello to our mutual friend as we walk past, snuggles back into the blanket and breathes softly: „It’s lovely here.

That’s all I can do.

See you tomorrow,

Your Ulf

8 Kommentare

  1. Einfach zufrieden sein. DAS ist das richtige Konzept. Dazu gratuliere ich euch. 👏🏻👏🏻👏🏻

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    1. Vielen Dank, das wünsche ich auch Dir und allen anderen!

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  2. Avatar von Reiner Wende Reiner Wende sagt:

    So muss das schöne Leben sein

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  3. Avatar von Gazelle3 afrikafrau sagt:

    Welch positives Echo, Zufriedenheit mit der Umgebung, die ihr euch ausgesucht habt, Zur Ruhe kommen, das nenne ich Glück. Da kommt mir bekannt vor, hatte es in Afrika, gefunden. Begierden und Wünsche ablegen, Geduld üben. Das behalte ich bei, da ich jetzt zurück bin in Europa. Konnte sehr viele Dinge lernen, Ansprüche dadurch zurückschrauben, angepasst, Seinen eigenen Traum gelebt zu haben, ein gutes Gefühl,

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    1. Oh man, Afrika krabbelt schon in unseren Herzen, nicht nur, weil hier die Bagger kommen. Darf ich fragen, warum du zurück bist?

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      1. Avatar von Gazelle3 afrikafrau sagt:

        Ja klar, altershalber , da alles doch mühsam wird, lange Anreise meist über Paris und noch lange Taxi Fahrt bis in das Viertel , da dort mein Ferien Domizil mein
        afrikanisches traditionelles Rundhaus mit eigenem Brunnen und Garten auf mich wartete, Über viele Jahre mein Traumhaus, in einem Viertel zusammen mit den Einheimischen Bewohnern, etwa 10 Minuten zum Strand.
        Noch in Arbeit für Urlaube genutzt, dann längere Zeit, aus persönlichen Gründen
        ging dies nicht anders. Eone lange Geschichte………..

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      2. Aber unzweifelhaft eine sehr Lebenswerte und interessante. Danke, dass Du uns hast einen kleinen Einblick gewinnen dürfen

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