Wo ist die Stressbacke?

(down below in english) Obwohl ich nicht selten die Augen kaum aufbekomme, wenn morgens um sieben die Panflöte zum Appell ruft, bin ich fast immer entspannt. Nicht, dass ich es mag, aufstehen zu müssen, im Gegenteil, aber ich bin nicht mehr wütend wie früher zu Hause.

Ich liege dann neben Silvana, spüre die Kälte und höre die Wellen. Oft kann man sich im Jürmann kaum drehen, da wir keine Lust mehr hatten, aufzuräumen, aber dennoch motzt keiner von uns. Meist setzt einer das Kaffeewasser auf, macht die Heizung an und beginnt den Tag, während der andere dabei zusieht.

Wir erzählen uns dann von unseren Träumen oder schweigen in den Tag, während die Sonne ihr Bestes gibt, um den ihn beginnen zu lassen.
Was anfangs sehr viel Überwindung kostete, ist heute ritualisiert. Zu Beginn riss ich mich zusammen, wenn ich nicht gut geschlafen habe, meinen Unmut nicht umgehend in die kleine Jürmannwelt zu posaunen, heute erinnere ich mich in solchen Momenten nur daran, dass ich Silvana und mir damit nur den Tag versaue.

Ich schwieg also nur, weil ich mir erhoffte, dass das gut sei, während ich es mittlerweile weiss. Je weniger Unmut ich formuliere, desto besser geht es mir. Und wenn in mir der deutsche Angermann unbedingt schreien will, zieh ich mich an und geh ans Meer. Hier kann ich die Augen wieder Angstfrei schließen, denn es ist zu kalt zum einschlafen.

Hier höre ich nur die Wellen und nehme mir die Zeit zum Erwachen, auch wenn ich keine Kippen mehr habe. Hier glaube ich plötzlich an meine Selbstheilungskräfte und besonders an Autosuggestion. Es spielt sich doch alles nur in meinem Kopf ab und bei dem kann ich doch das Programm bestimmen. Ich könnte mich in ungute Gedanken begeben und darin Suhlen, aber warum, wenn man doch auch einfach nur träumen kann?


Beispielsweise vom Ferienhaus in den Bergen, wohin wir morgen fahren und wo Mareike schon Ofenholz für uns platziert hat, oder von den vielen schönen Sonnenaufgängen in Kalamata, die Morgen schon Geschichte sind.

Ich hoffe, dass dieses Wissen nie mehr verschwindet und ich die Kraft behalte, die kleine Stressbacke von früher auch zukünftig, tief in mir drin, nur mit Klugheit und nicht mit Anstrengung im Zaum halten . Oder sollte ich sagen, einfach nicht mehr suche?

Bis morgen,

Euer Ulf

Where is the stress cheek?

Although I often struggle to open my eyes when the panpipes call me to roll call at seven in the morning, I’m almost always relaxed. Not that I like having to get up, on the contrary, but I’m no longer angry like I used to be at home.

I lie next to Silvana, feel the cold and hear the waves. Often you can hardly turn around in the Jürmann because we didn’t feel like tidying up, but none of us grumble. Usually one of us puts the coffee on, turns on the heating and starts the day while the other watches.

We then tell each other about our dreams or just sit in silence while the sun does its best to start the day.
What initially took a lot of effort is now ritualized. In the beginning, if I didn’t sleep well, I pulled myself together and didn’t immediately trumpet my displeasure to the little Jürmann world, but now I just remind myself at such moments that I’m only ruining the day for Silvana and myself.

So I only kept quiet because I hoped it would be good, whereas I now know it is. The less resentment I express, the better I feel. And when the German Angermann in me really wants to scream, I get dressed and go to the sea. Here I can close my eyes again without fear, because it’s too cold to fall asleep.

Here I can only hear the waves and take the time to wake up, even if I have no more cigarettes. Here I suddenly believe in my self-healing powers and especially in autosuggestion. It’s all in my head and I can determine the program. I could get into bad thoughts and sit in them, but why, when you can just dream?
For example, of the vacation home in the mountains where we’re going tomorrow and where Mareike has already placed firewood for us, or of the many beautiful sunrises in Kalamata that will be history tomorrow.

I hope that this knowledge never disappears and that I retain the strength to keep the little stress cheek from before in check in the future, deep inside me, only with wisdom and not with effort.or should I say, just not looking anymore?

See you tomorrow,

Your Ulf

9 Kommentare

  1. Offensichtlich bist Du dabei, Deine „Frequenzen“ zu ändern. Kennst Du die Bücher vom Café am Rande der Welt? Beim Wiedersehen… geht es um dieses Thema. Seit dem ich meinen kleinen Coach habe, fällt es mir leichter, meinen Kompass anders auszurichten. Dieses Wissen wirst Du behalten, alles andere ist Übung und Gewohnheit. Ein lieber Gruß aus dem eiskalten Deutschland – wieviel Grad bietest Du?

    Gefällt 1 Person

    1. Ich biete leider nur plus 3, und Du? Danke für den Kommentar, freue mich sehr über das regelmäßige Interesse!

      Like

      1. Ich freue mich heute über plus 1 in der Mittagszeit. Gefühlt sind es eher minus 1.

        Gefällt 1 Person

    2. Ach ja, eines der Bücher habe ich schon öfter gesehen. Die sind gelb, oder? Lese aktuell „das egoistische Gen“ auch sehr gut, aber natürlich was ganz anderes

      Gefällt 1 Person

      1. Gelb, da fragst Du mich was. Wobei ich sonst in die Richtung ticke, daß ich eher weiß, was auf dem Cover ist als daß ich den Titel oder Autor benennen könnte. Aber es gibt mehrere Bände, und ob besagtes gelb ist, puh. Ich müßte es in meinem kleinen Bücherregal suchen gehen… „Das egoistische Gen“ kenne ich wiederum nicht.

        Gefällt 1 Person

      2. Stress Dich nicht mit dem Suchen, dachte, dann wüsste ich direkt welches Du meinst. Das egoistische Gen handelt vom (vermeintlich) notwendigen Egoismus in Menschen und Tieren. Will heißen, warum handeln wir, wie wir es tun, usw. Ich liebe es, Autor: Richard Dawkins

        Like

      3. Hurra, mit der richtigen Intention gesucht und gefunden. Die Grundfarbe des Cover ist tatsächlich hellgelb. Da die Geschichte in Hawai spielt, sieht man auch blau – Meer – und grün – die Vegetation.

        Gefällt 1 Person

      4. Ich hab kurz über den Inhalt drüber gelesen… Ich liebe Intelligente Zellen von Bruce Lipton. Wärmste Empfehlung des Mannes, der die Zellbiologie revolutionierte.

        Gefällt 1 Person

Hinterlasse eine Antwort zu Tierheilpraxis Silvia Oberle Katze & co Freiburg & Delicious Cat Hobbyzucht Sibirische Katzen - Antwort abbrechen