Der Mond ist aufgegangen

(down below in english) Wenn Hunde zirpen und Grillen bellen, dann kann ich nicht schlafen, weil meine Gedanken einfach nicht zur Ruhe kommen wollen.

Dann ist einfach zu viel passiert, um zu schlummern und ich ziehe leise Schuhe und Hose über, um spazieren zu gehen. Mir hilft es, dass der Mond scheint und nicht die Sonne, denn das dunkle Himmelszelt erleichtert es ungemein, alle nicht schweigen wollenden Gedanken wie Wäsche an funkelnde Sterne zu hängen, ohne dabei von beeindruckender Natur abgelenkt zu werden.

In solchen Momenten frag ich mich, warum gegenüber, in weiter Ferne, am anderen Ende des Meeres noch Licht brennt. Sitz da vielleicht auch grad ein Er oder eine Sie, mit einem vergangenem Tag im Kopf, der zu viele Stunden hatte, um das Erlebte in einem Traum zu verarbeiten?

Einst war ich jemand, der dann den Fernseher einschaltete. Heute weiß ich, das nichts besser ist, als Ferne sehen. Eine endlose Weite, ohne Werbung und Alternativprogramm. Nur ich, mein Kopf und ganz viel Ruhe.

Manchmal kann es Stunden dauern, bis endlich wieder Hunde bellen und Grillen zirpen. Manchmal so lange, bis sich bereits wieder die Sonne zeigt. Heute nicht.

Denn im Hintergrund höre ich Silvana im Schlaf lachen und freue mich, noch einige nachtblaue Stunden dicht an sie gekuschelt einfach nur zu schlafen und von den Wellen zu träumen, die jetzt so still wie ein Teppich vor mir liegen und gleich schon wieder als Wasserstraße das arbeitende Leben willkommen heißt.

Gute Nacht und bis Morgen,

Euer Ulf

The moon has risen

When dogs chirp and crickets bark, I can’t sleep because my thoughts just won’t settle down.

Then just too much has happened to slumber and I quietly put on shoes and pants to go for a walk. It helps me that the moon is shining and not the sun, because the dark canopy of the sky makes it immensely easier to hang all thoughts that do not want to be silent like laundry on twinkling stars without being distracted by impressive nature.

At such moments, I ask myself why there is still a light on the other side, far away, at the other end of the sea. Is there perhaps a he or a she sitting there, with a past day in the head, which had too many hours to process the experience in a dream?

Once I was someone who then turned on the television. Today I know that nothing is better than watching far away. An endless expanse, without advertising and alternative programs. Just me, my head and a lot of peace.

Sometimes it can take hours until finally dogs bark and crickets chirp again. Sometimes so long, until the sun already shows itself again. Not today.

Because in the background I can hear Silvana laughing in her sleep and I’m happy to just sleep for a few more night-blue hours snuggled up close to her and dream of the waves that now lie as still as a carpet in front of me and will soon welcome the working life as a waterway again.

Good night and see you tomorrow,

Your Ulf

Mit Kanonen auf Spatzen

(down below in english) Warum es in Griechenland Gesetze gibt, weiss hier wohl keiner so ganz genau, denn eigentlich hält sich hier jeder nur an seine eigenen Prinzipien.

Wenn beispielsweise plötzlich in den Bergen Maschinengewehre einen das Fürchten lehren, erfährt man kurz drauf, dass das Wohl nur Jäger sind, die trotz Schonzeit Jagt auf Wildschweine machen.

Und wenn des Nachts Kanonensalven den Schlaf der Gerechten unterbrechen, ist das nur zum Schutz des Fischfangs vor Vögeln. Jetzt weiss ich also, woher das Sprichwort „mit Kanonen auf Spatzen schießen“ kommt.

Aber dennoch sind ihnen Gesetzte nicht unbekannt, denn der „gemeine“ Grieche weiss genau, wann er sie in seinem Sinne brechen kann. So gab es wohl eine kleine Insel, in der 40 Jahre Renten für längst Verstorbene gezahlt wurden. Nicht als Einzelfall, sondern auf einer ganzen Insel. Ich muss zugeben, das hätte auch meine Idee sein können.

Was mir allerdings weniger gefällt sind die sehr individuellen Ladenöffnungszeiten. Denn da hat jedes Geschäft seine persönlichen Vorlieben. Wenn beim Waschsalon also von 9 – 14 Uhr steht, muss das nicht auch für den Vodaphone-Shop daneben gelten.

Denn dieser hat, wie sich am nächsten Tag herausstellte, nur von 10 – 13 Uhr geöffnet. Wir verließen uns dann besser auf eine Schnittmengenzeit und erhofften uns um 11 Einlass. Ja er hatte geöffnet, aber wenn wir am Tag drauf dagewesen wären, hätten wir Pech gehabt. Da. Gab es digitale Freiheit nämlich erst ab 16h.

Aber das alles ist für uns „Selbstgewolltes Schicksal“ und somit „Part of the deal“, immerhin nahmen auch wir uns untypische Freiheiten, die man skeptisch sehen kann. Was uns allerdings wirklich unangenehm auffällt, ist eine weit verbreitete Unfreundlichkeit, Ausnahmen bestätigen hier allerdings die Regel.

Wir sind hier Deutsche und denen gilt es das Geld aus den Taschen zu ziehen. Denn das „Calimera“ zur Begrüßung wird meist verschluckt, während man den Preis, den es zu zahlen gibt auch gern multilingual erfahren kann.

Nur beim Wild-Campen ist man versöhnlich und lässt uns trotz eigentlichem Verbotes dennoch überall gewähren und auch die unvergesslichen Sonnenuntergänge sind gratis, denn dieses Privileg ist eh unbezahlbar.

Bis morgen,

Euer Ulf

With cannons on sparrows
Why there are laws in Greece, no one here knows exactly, because actually everyone here only adheres to their own principles.

If, for example, machine guns suddenly teach you to be afraid in the mountains, you learn shortly afterwards that they are probably just hunters who are hunting wild boar despite the closed season.

And when cannon salvos interrupt the sleep of the righteous at night, it is only to protect fishing from birds. So now I know where the saying „shoot with cannons at sparrows“ comes from.

But nevertheless laws are not unknown to them, because the „common“ Greek knows exactly, when he can break them in his sense. For example, there was probably a small island where pensions were paid for 40 years to people who had long since died. Not as an individual case, but on a whole island. I must admit, that could have been my idea too.

What I like less, however, are the very individual store opening hours. Because every store has its own personal preferences. So if the laundromat says 9 a.m. to 2 p.m., that doesn’t necessarily apply to the Vodaphone store next to it.

Because, as it turned out the next day, it was only open from 10 a.m. to 1 p.m. We then relied better on an intersection time and hoped for admission at 11. Yes he had opened, but if we had been there the day after, we would have had bad luck. There. Gave it digital freedom namely only from 16h.

But all this is for us „Self-willed fate“ and thus „Part of the deal“, after all, we also took untypical freedoms, which can be seen skeptically. What really strikes us unpleasantly, however, is a widespread unfriendliness, exceptions confirm the rule here, though.

We are Germans here, and it’s a matter of pulling money out of their pockets. Because the „Calimera“ as a greeting is usually swallowed, while the price to be paid can also be learned in multilingual.

Only with the wild camping one is conciliatory and lets us despite actual prohibition nevertheless everywhere grant and also the unforgettable sunsets are free, because this privilege is anyway priceless.

See you tomorrow,

Your Ulf

In guten wie in schlechten Zeiten

(down below in english) Gestern war nicht Alltag. Sondern Tag der Abrechnung. Wir haben das Angebot unseres neuen Freundes Peter aus Schweden angenommen und sind das Heizungsproblem angegangen.

Leider und Gott sei Dank, war Peter nicht zimperlich mit konstruktiver Kritik, weshalb wir gegen fünf erschlagen waren von all dem, was an Aufgaben auf uns wartet.

Aber, trotz unseres Umzugs,der nur etwa einen Kilometer Distanz bedeutete, sind wir gefühlt Universen weiter gekommen. 

Denn die gute Nachricht ist, dass wir eine neue Heizung bereits eingebaut haben. Die schlechte ist, das wir auch noch eine neue Pumpe benötigen,die wir aber heute bestellen und dann schnell gewechselt werden kann.

Aber Peter hat auch bei den Batterien guten Rat zur Hand und konstruktive Ideen in Bezug auf unseren Ministromkreis.

Machen wir es kurz: Wir sind nach lange nicht fertig, aber dank unseres unfassbaren Glücks Peter getroffen zu haben, sind zumindest die Arbeitsstunden mit Abendessen und einer Ersatzpumpe für ihn (20 Euro) sehr überschaubar und trotz nicht geringem Materialaufwand, der noch auf uns zukommt, wohl mit einem weiteren blauen Auge davon gekommen.

Dennoch, diesmal kamen mir die Tränen, während Silvana mit Peter am Löten war. „Hört das denn nie auf?“
“ I know how you feel“, hörte ich die mittlerweile schon vertraute schwedische Stimme. Und bei Pute vom Grill und zwei Flaschen Weißwein, erzählte uns Peter von seinen Erfahrungen der letzten Jahre, die den unseren weder in Kosten noch mentalen Belastungen unähnlich waren.

Wir haben es so gewollt und bereuen unseren Entschluss beide nicht eine Sekunde, auch oder vielleicht genau weil zwei Monate Sommer, Palmen, Sonnenschein  definitiv anders aussehen.

Denn wohl nichts auf der Welt hätte sonst die Kraft besessen, die uns so zusammengeschweißt  hat. Ich liebe Silvana heute anders als am 1. September, denn jetzt wissen wir wie bedingungslos wir zueinander stehen.

Uns kann nichts mehr schocken, auch wenn mir hin und wieder der Durchblick fehlt, weil ich beispielsweise Mal wieder einen Bügel von der Brille verloren habe. Aber selbst dafür hat Peter das richtige Schräubchen.

Bis morgen,
Euer Ulf

For better or for worse


Yesterday was not everyday life. It was a day of reckoning. We accepted the offer of our new friend Peter from Sweden and tackled the heating problem.

Unfortunately and thank God, Peter was not squeamish with constructive criticism, which is why we were exhausted by all the tasks waiting for us around five.

But, despite our move, which meant only about a kilometer distance, we have come felt universes further. 

The good news is that we have already installed a new heating system. The bad news is that we also need a new pump, which we order today and then can be changed quickly.

But Peter also has good advice on the batteries at hand and constructive ideas in relation to our mini circuit.

Let’s make it short: We are not finished after a long time, but thanks to our incredible luck to have met Peter, at least the working hours with dinner and a replacement pump for him (20 euros) are very manageable and despite not small material costs, which still comes to us, probably got away with another black eye.

Still, this time I was in tears while Silvana was soldering with Peter. „Does it never end?“


“ I know how you feel,“ I heard the now familiar Swedish voice. And over turkey from the grill and two bottles of white wine, Peter told us about his experiences of the last few years, which were not dissimilar to ours either in cost or mental strain.

We have so wanted and regret our decision both not a second, also or perhaps exactly because two months of summer, palm trees, sunshine definitely look different.

Because probably nothing else in the world would have possessed the power that welded us together like this. I love Silvana differently today than I did on September 1, because now we know how unconditionally we are to each other.

Nothing can shock us any more, even if I lack perspective now and then, for example because I have lost a pair of glasses again. But even for that Peter has the right screw.

See you tomorrow,
Your Ulf

Friedhof der Kuscheltiere auf Rädern


(Down below in english) Gen Abend, wenn sich die Sonne auch hier langsam mit dicken Kumuluswolken zudeckt, verkriechen auch wir uns manchmal schon recht früh in unseren Jürmann, um eine Runde Backgammon zu spielen.

Moment, noch eben die Mücke da oben zur Strecke bringen. und die dahinter. Warte mal, da ist noch eine. Ich mach wohl besser mal das Räucherstäbchen an.

Baust Du schon auf? Silvana? Ich bin hier draussen beim Fliegennetz und suche noch einen Magneten.

Jetzt aber. Bist Du weiss oder schwarz? Ich bin… Klatsch. Schatz, bitte nicht mit meinem Tagebuch. Tut mir leid, ich hatte Grad nichts anderes zur Hand.

So, oder so ähnlich kann ein gemütlicher Abend bei noch knapp 20 Grad in Griechenland aussehen. Da, wo Platon vom Höhlengleichnis berichtete und Hypokrates seinen alltruistischen Eid für Mediziner formulierte.

Ob er dabei an Mückenstiche gedacht hat, ist nicht überliefert. Für uns besteht jedoch nicht selten die Hilfe am Nächsten im Reichen von Autan und Fenistil Gel.

Und in Notfällen aus Spucke. Aah, das tut gut.

Sollen wir jetzt endlich spielen? Ach ich bin müde, ich muss morgan früh raus die Decke streichen. Allein da überm Kühlschrank kleben schon mindestens 25 Kleintierkadaver.

Dann bis morgen. Autsch.

Euer Ulf

Graveyard of cuddly animals on wheels
In the evenings, when the sun slowly covers itself with thick cumulus clouds, we sometimes crawl into our Jürmann quite early to play a game of backgammon.

Just a moment, let’s hunt down that mosquito up there and the one behind it. Wait a minute, there’s another one. I’d better light the incense.

Are you setting up already? Silvana? I’m out here with the fly net, looking for another magnet. It’ll take a minute.

But now. Are you white or black? I am… Gossip. Honey, please don’t use my diary. Sorry, I didn’t have anything else to hand.

This, or something similar, is what a cosy evening in Greece can look like when it’s still almost 20 degrees. There, where Plato reported on the allegory of the cave and Hypocrates formulated his all-truistic oath for physicians.

Whether he was thinking of mosquito bites is not known. For us, however, it is not uncommon for help to come in the form of Autan and Fenistil gel.

And in emergencies, spit. Hoh, that feels good.

Shall we play now? I’m tired, I have to paint the ceiling tomorrow morning. There are already at least 25 small animal carcasses on the ceiling above the fridge.

See you tomorrow. Ouch.

Your Ulf


Endlich Alltag

(down below in english) Vielleicht hat es der oder die Eine schon gemerkt, dass Silvana und ich es just etwas langsamer angehen lassen. Wir sind ein wenig müde vom Fahren und allem was uns dabei in den letzten Wochen so passiert ist.

Es ist nicht so, dass wir aufhören möchten, sondern nur, dass wir einfach ein wenig das Katastrophenpotential minimieren und durchatmen müssen.

Denn, wer nicht fährt, dem kann auch nicht das Getriebe verrecken und wer steht, fährt in Bodvar keine Parkpfeiler um oder muss tanken gehen. Portemonnaie und Seele sagen danke und Hallo zu einem Alltag unter Palmen.

Maloche 2.0

Aufstehen, duschen Kaffee, machen, wobei ich auf das Duschen auch schon mal gut und gerne verzichten kann. Ich bewege mich ja kaum, also kann ich auch nicht dreckig werden, Männerlogik für Fortgeschrittene eben.

Und was machen wir statt dessen? Wir gammeln uns in einen gemütlichen Alltag, bei dem der Jürmann renoviert und die Reisekasse gefüllt werden kann, zumindest theoretisch, da Griechenland alles andere als günstig ist.

Aber egal, lieber bis 2 Nachts für wenig Geld tippen als an Hängen bangen, dass der Jürmann kapitulieren könnte.

Lieber Andere Camper ertragen als Zollbeamten das Schlafzimmer zeigen, lieber „Polizei Horstmar“ zum Frühstück als Raststättenfraß zu Abend.

Wir sind tief in uns drin halt doch mehr Deutsche als wir dachten und so hat sich Silvana sogar schon einen Wecker eingerichtet und ich eine Affinität für Grundhygiene kultiviert, wer hätte das gedacht?

Ausruhen vom Mücken töten

Aber sobald die Flamingos sich pink gefärbt haben und die Flügel plustern, so zumindest der Plan, werden auch wir den Luftdruck überprüfen, den natürlichen Impuls aufnehmen und uns mit Ihnen auf den Weg Richtung Süden machen. Es muss ja nicht gleich morgen sein.

In diesem Sinne, bleiben Sie faul und freuen Sie sich in etwa 24 Stunden erneut auf Zeilen vom zerstreuten Professor und seiner Frau

Ihr
Ulf Münstermann

Wir freuen uns über jede auch noch so kleine Spende, unter:

https://paypal.me/@Silvana379

Finally everyday life!
Maybe some of you have already noticed that Silvana and I are taking it a bit slower. We are a little tired from driving and everything that has happened to us in the last weeks.

It’s not that we want to stop, it’s just that we want and need to minimize the potential for disaster and take a breath.

After all, if you don’t drive, your transmission can’t die, and if you stand still, you won’t knock over any parking pillars in Bodvar or have to fill up with gas. Wallet and soul say thank you and hello to an everyday life under palm trees.

Get up, take a shower, make coffee, although I can easily do without a shower. I hardly ever move, so I can’t get dirty either, advanced male logic.

And what do we do instead? We bum around in a comfortable everyday life, where the Jürmann can be renovated and the travel fund can be filled, at least theoretically, since Greece is anything but cheap.

But never mind, rather type until 2 in the night for little money than banging on slopes that the Jürmann could capitulate.

Rather camper endure than customs officials show the bedroom, rather „police Horstmar“ for breakfast than roadhouse food in the evening.

Deep down we are just more German than we thought and so Silvana has even set up an alarm clock and I have cultivated an affinity for basic hygiene, who would have thought?

But as soon as the flamingos have turned pink and their wings are fluttering, at least that’s the plan, we too will check the air pressure, pick up the natural impulse and head south with them. It doesn’t have to be tomorrow.

In this sense, stay lazy and look forward in about 24 hours again to lines from the absent-minded professor and his wife

Yours
Ulf Münstermann

Im Kabinett des Dr. Ulfinus

(down below in english) Als ich noch klein war, bekamen wir in der Grundschule regelmäßig Besuch von Zirkus oder Kirmeskindern, die mit ihren Eltern in Heek Station machten.

Für mich war es das Größte, Sascha und Co beim Erzählen ihrer Geschichten aus fremden Ortschaften zu lauschen. Damals wußte ich ja noch nicht, dass Schöppingen oder Dortmund nicht unbedingt das Ende der Welt bedeuteten, von fremden Kulturen ganz zu schweigen.

Aber mich faszinierte dieses Vagabundenleben. Das auf und abbauen des gesamten Hab und Guts, um an ander Stelle erneut auf die Suche nach ein paar Talern zu gehen, die den Lebensunterhalt zu finanzieren haben.

Es schien eine Welt die aus all jenen besteht, was in meiner Welt,wenn, dann nur am Rande Platz hätte. Wenn Sascha aufwachte, dann müsste er Kamele füttern,wo bei uns eine bissigen Wurst named Jenny die Zähne fletschte.

Den ersten Menschen den ich morgens sah,war meine Schwester,mit der mich eine kultivierte Hassliebe verband,während einem im Zirkus echte Akrobaten begegneten.

Was müsste das für ein aufregendes Leben sein,während ich in diesem Kaff festsaß.

Vielleicht liegt hier der Ursprung meines Fernweh begründet. Jedenfalls scheint es mir, als besteht mein ganzes Leben aus Neugierde für Neues und Unbekanntes.

Bereits mit vier, so die Erzählungen meiner Mutter, hab ich mich mutig auf Luftmatratzen in die Nordsee geworfen, bis ich mit Seenotrettungsaktionen aus Fahrrinnen für Containerschiffe gezogen wurde.

Oder ich stapfte auf Mallorca mutig auf irgendein Glas-bottom-boat-boat, dass mich unverhofft auf Rundreisen zu benachbarten Inseln chauffieren, während Mama fassungslos am Strand stand und nur noch mein Winken sehen konnte.

Mit 10 würde mir dann erstmals bewusst,wie schön es ist, ein Zuhause zu haben, denn das Internat auf das ich selbst gehen wollte, wurde ausschließlich ein Ort der Tränen, an dem ich meine Mama vermisste.
Aber da war es wohl schon zu spät für meinen unruhigen Geist, an geregeltem Alltag mit Frühstück, Mittagessen und Abendbrot seine Freude zu finden.

Ich wollte raus in die Welt und wie Silas aus der Fernsehserie in unbekannte Länder reisen. Alles in mir gierte nach mehr, weiter und unbekannter.

Mit 17 fuhr ich dann samt damals bestem Freund erstmals wirklich in unbekannte Kulturen und entdeckte per Bus die türkische Metropole Istanbul. Dieser Schmelztigel aus Minaretten und Millionen von Menschen, von denen mir nicht nur die Sprache unbekannt war, hat mich tief beeindruckt.

Ich konnte nicht Heek oder Münster,wie sich nachträglich herrausstellte. Ja selbst Hamburg, Berlin und München waren zu Deutsch, um für mich langfristig als Heimat in Frage zu kommen.

Wie sehr ich es auch versuchte, ich fühlte mich überall so fremd, wie das das Überall mich als merkwürdige Gestalt nur widerwillig und meist kurzweilig akzeptierte.

Erst im Flieger Richtung Chicago, kalifornischen Clubs mexikanischen Spelunken oder afrikanischen Wüsten, wenn ich für Reiseunternehmen auf Ferieninseln den Unterhaltungscamper spielte, begann meine Seele eine Idee von Frieden zu entdecken.

Aber erst jetzt, da ich mit meiner unfassbar mutigen und großartigen Ehefrau Silvana in unserem kleinen Zirkuswagen Jürmann, in nur acht Wochen bereits zehn Länder bereist habe, verstehe ich, dass dieser unruhige Charakter in meinem Herzen nur die Ferne mit all ihren faszinierenden Eigenschaften wirklich genießen kann, weil ich Zuhause,in Heek,von meiner Mama die Liebe gelernt habe, die ich in und an Unbekanntem so unbeschreiblich schön finde.

Und natürlich, so viel Zeit muss sein, die ich als Vater hoffentlich auch meiner Tochter jeden Tag entgegenbringen. Egal wo sie oder ich uns gerade befinden.

Bis morgen,

Euer Ulf



In the cabinet of Dr. Ulfinus

When I was little, we were regularly visited by circus or fairground children in elementary school, who stopped off in Heek with their parents.

For me it was the greatest thing to listen to Sascha and Co telling their stories from foreign places. At that time, I didn’t know that Schöppingen or Dortmund didn’t necessarily mean the end of the world, not to mention foreign cultures.

But I was fascinated by this vagabond life. The up and dismantling of all the belongings to go elsewhere again in search of a few talers, which have to finance the living.

It seemed a world that consists of all those, what in my world, if, then only at the edge place would have. If Sascha woke up, then he would have to feed camels, where with us a biting sausage named Jenny bared her teeth.

The first person I saw in the morning was my sister, with whom I had a cultivated love-hate relationship, while in the circus real acrobats met.

What an exciting life that must have been while I was stuck in this dump.

Maybe this is the origin of my wanderlust. In any case, it seems to me that my whole life consists of curiosity for new and unknown things.

Already with four, so the narrations of my mother, I threw myself courageously on air mattresses into the North Sea, until I was pulled with sea rescue actions from fairways for container ships.

Or I bravely trudged onto some glass-bottom boat in Mallorca that unexpectedly chauffeured me on round trips to neighboring islands, while Mom stood stunned on the beach and could only see me waving.

At the age of 10 I realized for the first time how nice it is to have a home, because the boarding school I wanted to go to myself became exclusively a place of tears, where I missed my mom.
But by then it was probably too late for my restless spirit to find joy in a regular daily routine with breakfast, lunch and dinner.

I wanted to go out into the world and travel to unknown countries like Silas from the TV series. Everything in me longed for more, further and unknown.

At 17, together with my best friend at the time, I traveled to unknown cultures for the first time and discovered the Turkish metropolis of Istanbul by bus. This melting pot of minarets and millions of people, of whom not only the language was unknown to me, made a deep impression on me.

I could not visit Heek or Münster, as it turned out later. Even Hamburg, Berlin and Munich were too German for me to consider as a long-term home.

No matter how hard I tried, I felt as alien everywhere as the everywhere accepted me as a strange figure only reluctantly and mostly briefly.

Only on the plane to Chicago, Californian clubs, Mexican dives or African deserts, when I played the entertainment camper for travel companies on vacation islands, my soul began to discover an idea of peace.

But only now that I have already traveled to ten countries in just eight weeks with my incredibly brave and great wife Silvana in our little circus wagon Jürmann, I understand that this restless character in my heart can only really enjoy the distance with all its fascinating features, because at home,in Heek,I learned from my mom the love that I find so indescribably beautiful in and around the unknown.

And of course,so much time must be,which I as a father hope to give to my daughter every day. No matter where she or I are at the moment.

See you tomorrow,

Your Ulf

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As time goes by

Ring, Ring, Polizei Horstmar am Apparat

(Down below in english) Wenn ich ehrlich bin, hatte ich heute die Befürchtung, einen nicht ganz so aufregenden Post schreiben zu müssen, aber das Leben hat vorgesorgt.

Gegen zehn Uhr klingelte uns das Telefon nach einer unruhigen Nacht aus den Federn.

„Guten Morgen, mein Name ist Müller (Name geändert) von der Polizei Horstmar. Ich halte eine Ladung des Amtsgerichts Rheine in Händen wegen einer Zeugenaussage, die Ihnen nicht zugestellt werden kann. Es geht um eine Diebstahlsangelegenheit.“

Jetzt klingelte es auch langsam in meinem Kopf, denn während unserer Zeit in der alten Heimat, haben wir unsere Garage an jemanden vermietet, um die Reisekasse aufzubessern. Soweit so schlecht.

Bis eines Tages, damals gegen 6, die Kriminalpolizei vor der Tür stand und uns informierte, dass man im Begriff sei die Garage mit Spurensicherung zu untersuchen, da sich dort mutmaßlich Diebesgut befinden solle.

Da waren wir ähnlich wach wie heute und sahen beim Blick aus dem Fenster Zivilfahrzeuge mit Blaulicht, einen dunklen Transporter wie unseren Jürmann, nur etwas neuer und viele Personen, wovon einige sogar im Schutzanzug die vorher aufgebrochen Garage untersuchten.

Man fühlte sich wie im Tatort, nur Jan Josef Liefers fehlte.

Unser Untermieter hat in einem naheliegenden Depot Gasflaschen gestohlen und diese samt GPS Peilsendern in unserer Garage deponiert. Überraschung!

Nachdem das Diebesgut in einer naheliegenden Aservatenkammer untergestellt und wir den Kaffee sprichwörtlich aufhatten, folgten unzählige Telefonate und Vorladungen, in denen man uns kaum glauben wollte, dass wir, ganz sicher zu naiv, aber noch sicherer völlig ahnungslos in Bezug auf den Sachverhalt waren.

Silvana hat gar versehentlich statt ihrer Nummer die ihres damals neuen Arbeitgebers angegeben. Eine schon bald ganz eigene Geschichte.

All das ist jetzt schon wieder so lange her, dass wir selbst uns kaum noch erinnern können. Ganz im Gegensatz zum Amtsgericht Rheine und Herrn Müller von der Polizei Horstmar.

„Wohnen Sie denn nicht mehr in Horstmar?“ Seine verwunderte Frage, die ich nur mit „nein“ beantworten konnte. „Wir sind wohnungslos gemeldet und befinden uns in Griechenland“. „Aha“,seine etwas verwunderte Reaktion mit dem Nachtrag, dass in dringenden Fällen auch Zeugen aus Griechenland eingeflogen würden. Er kläre das jetzt schnell und meldet sich zeitnah wieder, denn der Verhandlungstermin sei am 28.

Fortsetzung folgt,

Euer Ulf

Ring Ring the Horstmar police on the line

If I’m honest, I was afraid I’d have to write a not-so-exciting post today, but life took care of that.

Around ten o’clock the phone rang us from the springs after a restless night.

„Good morning, my name is Müller (name changed) from the Horstmar police. I have in my hands a summons from Rheine District Court concerning a witness statement that cannot be served on you. It’s about a theft matter.“

Now it was starting to ring in my head, because during our time in the old country, we rented out our garage to someone to supplement the travel funds. So far so bad.

Until one day, at about 6 o’clock, the criminal police came to our door and informed us that they were about to examine the garage with forensic evidence, because there were supposed to be stolen goods there.

There we were similarly awake as today and saw with the view from the window civilian vehicles with blue light, a dark transporter like our Jürmann, only somewhat newer and many persons, some of which even in the protection suit the garage broken open before examined.

It felt like being at a crime scene, only Jan Josef Liefers was missing.

Our subtenant stole gas cylinders from a nearby depot and deposited them together with GPS trackers in our garage. Surprise!

After the stolen goods were placed in a nearby aservatenkammer and we proverbially stop the coffee, countless phone calls and subpoenas followed, in which one hardly wanted to believe us that we were, certainly too naive, but even safer completely clueless about the facts.

Silvana even accidentally gave the number of her then new employer instead of her own. Soon a story all of its own.

All this is now so long ago that we ourselves can hardly remember it. Quite in contrast to the Rheine District Court and Mr. Müller from the Horstmar police.

„Don’t you live in Horstmar anymore?“ His astonished question, which I could only answer with „no“. „We are registered homeless and are in Greece“. „Aha“,his somewhat astonished reaction with the addendum that in urgent cases witnesses would also be flown in from Greece. He would now clarify the matter quickly and get back to us as soon as possible, because the trial date was on the 28th.

To be continued,

Your Ulf

Uns wundert gar nichts mehr. Wir bleiben cool

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Nichts ist schöner als Nichts

(Down below in english) Heute ist der erste Tag, an dem das schönste Nichts der Welt genossen werden kann. Keine Kilometer, keine Pannen- einfach da.

Ich sitze unter alten Bäumen am Strand, genieße bei frisch aufgebrühtem Kaffee das Rauschen der Wellen und schaue zufrieden in die leicht diesige Weite.

Die vereinzelten Regentropfen sind nur auf dem Baumstamm zu erkennen, der sich stoisch der Kraft des Meeres widersetzt und die angenehm sanfte Briese krabbelt durch die Strickjacke, um eine zarte Gänsehaut zu provozieren.

Im Hintergrund suchen Flamingos ihr Frühstück und junge Forellen üben sich im Wellenspringen.

Die Sonne ist nicht zu sehen, ihr Licht reicht Grad,um Korfu am Horizont anzudeuten.


So schön unspektakulär kann innerer Frieden aussehen.  Man vermisst nichts. Und das gleiche Nichts sorgt für die schönste Ruhe der Welt.

Die Spanier sagen Tranquile, also nicht Laute vermeiden wie bei Silance, sondern sie meinen die Kraft der Nicht-Existenz von störendem Geräusch.

Wir sind heute so mit uns im Reinen, das nicht einmal die vereinzelten Camper rechts und Links der Küste unangenehm ins Auge fallen.

Heute sind hier alle willkommen und Zuhause, wenn sie wie wir einfach nur das Sein an sich genießen können.

Denn Heute hat den Geschmack von der Ewigkeit. Ein bisschen salzig, aber unwiderstehlich. Wenn ich nicht wüsste, das das Schönste am Glück seine garantierte Endlichkeit ist, würde ich sagen: So darf es für immer bleiben.

Bis morgen,

Euer Ulf

Nothing is more beautiful than nothing
Today is the first day to enjoy the most beautiful nothing in the world. No kilometers, no breakdowns- just there.

I sit under old trees on the beach, enjoy the sound of the waves with freshly brewed coffee and look contentedly into the slightly hazy expanse.

The scattered raindrops are only visible on the tree trunk, which stoically resists the force of the sea, and the pleasantly gentle breeze crawls through the cardigan to provoke a tender goose bumps.

In the background flamingos are looking for their breakfast and young trout are practicing wave jumping.

The sun is not visible, its light is enough to suggest Corfu on the horizon.
Inner peace can look so beautifully unspectacular.  One misses nothing. And the same nothing provides the most beautiful peace in the world.

The Spaniards say tranquile, that is, not to avoid noise, as in Silance, but they mean the power of the non-existence of disturbing noise.

Today we are so at peace with ourselves that not even the isolated campers on the right and left of the coast are unpleasant to the eye.

Today, everyone is welcome and at home here, if they, like us, can simply enjoy being in itself.

Because today has the taste of eternity. A little salty, but irresistible. If I didn’t know that the most beautiful thing about happiness is its guaranteed finiteness, I would say: It can stay like this forever.

Until tomorrow,

Your Ulf

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Und alles bei 35 Grad im Schatten

(down below in english) Helas“! Wir haben es geschafft und unser erstes Fernziel erreicht: Griechenland!

Aber bevor ich Euch vom Peloponnes berichte, darf ich es nicht versäumen, Euch kurz auf die Fahrt durch Albanien mitzunehmen, einem der spannendsten Länder, die ich bisher besuchen durfte.

Für mich ist dieser so unterschätzte Flecken Erde eigentlich zu facettenreich, um in einem kleinen Blog alles zu beschreiben, was dieses Land so einzigartig macht.

Hier treffen wilde Natur, dekadenten Reichtum, größte Armut und ursprünglichste Freundlichkeit so eng aufeinander, wie in Deutschland Sauerkraut und Schweinebraten.

Hier ist nichts, wie es scheint. All die Menschen,  die Albanien den halbseidenen Ruf verpassten, sind so unsichtbar, wie auf Sardinien die Mafia.

Wenn man wie wir die Straßen durchquert, hat man das Gefühl, wie auf Blutbahnen eines Rauchers, Teil eines Systems zu sein, dass keinen Regeln gehorchen dürfte und dennoch funktioniert.

Fussgänger, Maulesel und Radfahrer kreuzen unbekümmert die Autobahnen und Werbung von Heineken und Pepsi auf Bergspitzen irritieren den Blick in wilde und unberührte Berglandschaften wie Palmen in Horstmar.

Man braucht nur eine Ausfahrt zu verpassen und befindet sich plötzlich in Regionen, wo Mütter ihren Kindern auf Straßenrosten eine Mittagsmahlzeit bereiten, wo hundert Meter zuvor noch Luxushotels die Straßenränder säumten.

Wo links der Alltag so hart ist, dass keine Zeit für neidische Blicke  bleibt, weil Überleben alle Kraft fordert, wird auf der anderen Seite ein neues Spielkasino eröffnet.

Orte wie die Hauptstadt Tirana sind umzingelt von dampfenden Feldern, die durch Brandrodung fruchtbar gemacht werden sollen, während an den Kreuzungen Autofahrer aller Couleur ohne sich sprachlich verstehen zu können, untereinander den Verkehr regeln und dabei von Straßenhändlern freundlich auf Schuhware und andere Devotionalien zum Kauf hingewiesen werden.

Die wilden Berghügel die einem dabei unmissverständlich zeigen,wie vergänglich man ist, scheinen dabei stoisch die Bauarbeiten für neue Autobahnen über sich ergehen zu lassen, als wollten sie sagen: Wir haben Zeit.

Albanien ist naher Osten, mitten in Europa, Mituchondrie eines dekadenten Kontinents der glaubt mit Geld alles Leid der Welt kompensieren zu können. Kraftwerk eines Fortschritts das zu beschäftigt mit Wandel ist, der niemals zu enden scheint.

LKWs aus allen Herren Ländern durchpflügen die Wege vergangener Kulturen, als dürfe es morgen keine Spur von gestern mehr geben und dennoch kann man sich nicht sattsehen an Eindrücken, die einem Fernsehen und Internet in Deutschland erfolgreich vorenthalten.

Hier gibt es Gambas für 8 Euro und Hoteldoppelzimmer für 20, obwohl sie ein Vielfaches wert wären und ihre Gastgeber es verdienten.

Und dennoch: Wo in Mitteleuropa Zivilisationsprobleme wie Staus jedes Lächeln im Keim ersticken, wird man hier mit einer Freundlichkeit empfangen, die ihres Gleichen sucht. Zuhause fluchte ich über Tedi, wo man hier über die Normalität von ständigen Stromausfällen nur müde lächeln kann, in einem Mercedes aus Stuttgart auf Straßen im Nirgendwo.

Bis morgen und danke für Euer Interesse und ggf. Eure Unterstützung,

Silvana und Ulf

And all at 35 degrees in the shade

„Helas!“ We have made it and reached our first distant destination: Greece!

But before I tell you about the Peloponnese, I can not miss to take you briefly on the trip through Albania, one of the most exciting countries that I was allowed to visit so far.

For me, this so underestimated corner of the world is actually too multifaceted to describe in a small blog everything that makes this country so unique.

Here, wild nature, decadent wealth, the greatest poverty and the most original friendliness meet as closely as sauerkraut and roast pork in Germany.

Here, nothing is as it seems. All the people who gave Albania its semi-seedy reputation are as invisible as the Mafia is in Sardinia.

When you walk the streets like we did, you have the feeling, as if on bloodlines of a smoker, of being part of a system that should not obey any rules and yet works.

Pedestrians, mules and cyclists cross the highways without a care in the world and advertisements of Heineken and Pepsi on mountain tops irritate the view into wild and untouched mountain landscapes like palm trees in Horstmar.

One need only miss an exit and suddenly find oneself in regions where mothers prepare a midday meal for their children on street grates, where a hundred meters earlier luxury hotels lined the roadsides.

Where on the left everyday life is so hard that there is no time for envious glances because survival demands all one’s strength, a new casino is opened on the other side.

Places like the capital Tirana are surrounded by steaming fields that are to be made fertile by slash-and-burn cultivation, while at the intersections drivers of all stripes, without being able to understand each other linguistically, regulate the traffic among themselves, while street vendors kindly point out shoe merchandise and other devotional objects for sale.

The wild mountain hills that show you unmistakably how transient you are, seem to stoically let the construction work for new highways pass over them, as if they wanted to say: We have time.

Albania is the Middle East, in the middle of Europe, the mituchondria of a decadent continent that believes it can compensate for all the suffering in the world with money. Powerhouse of a progress that is too busy with change that never seems to end.

Trucks from all over the world plow through the paths of past cultures, as if there should be no trace of yesterday tomorrow, and yet you can’t get enough of impressions that television and the Internet in Germany successfully deny you.

Here, you can buy gambas for 8 euros and hotel double rooms for 20, although they would be worth many times that and their hosts would deserve it.

And yet, where in Central Europe civilization problems like traffic jams nip every smile in the bud, here you are received with a friendliness that is second to none. At home, I cursed Tedi, where here one can only smile wearily at the normality of constant power outages, in a Mercedes from Stuttgart on roads in nowhere.

Until tomorrow and thank you for your interest and possibly your support,

Silvana and Ulf

Wir freuen uns über jede noch so kleine Spende,unter:

https://paypal.me/@Silvana379

https://paypal.me/@Silvana379

Gute Nachrichten!

(down below in english)
Unser Oldsmobil ist wieder da! Zwar funktioniert auch im Jürmann der Zigarettenautomat nicht, aber der Turbo ist gereinigt, der Tank ist noch mehr als zur Hälfte gefüllt und bis Griechenland sind es nur noch etwa 300 Kilometer.

Aber die beste Nachricht ist, das Anton, unser liebgewonnenen albanischer Mechaniker das ganze für nur 160 Euro realisiert. Für diesen Betrag hätte man den Wagen in Deutschland wahrscheinlich nicht einmal auf die Hebebühne gefahren und hier holt man uns sogar dafür auch noch vom Hotel ab.

Silvana, Anton and me (the smiling Guy)

Ich weiß, Eure und unsere Nerven wurden in den letzten Wochen auf eine harte Probe gestellt, denn keiner erträgt es, täglich mit neuen Hiobsbotschaften geweckt zu werden, egal wie schön das Wetter dazu ist.

Manchmal wirkte es, als lacht uns die Sonne mehr aus als an, doch uns scheint es (welch unverhofft passendes Wortspiel, oder?!), als waren und sind all die kleinen und großen Niederschläge eine Prüfung unserer Ernsthaftigkeit, mit der man eine solche Reise auch annehmen muss.

From Silvana and me, with love

Wir wollten die Welt und ihre Bewohner kennen lernen und das kann man eben nicht im Robinsonclub. Dafür braucht es Alltagsbegegnungen, denn da zeigen sich die wahren Gesichter aller Menschen. Wie begegnet man dem Gegenüber, dass man weder kennt noch gesucht hat? Bleibt man freundlich,auch wenn der innere Schweinehund ganz anders zumute ist?

Was all das angeht, sind wir bei fast allem ausschließlich positiv überrascht worden. Nicht nur von den Bewohnern verschiedenster Staaten zwischen Deutschland und Griechenland,  sondern auch von uns. Mit welcher Gefasstheit wir so manches Mal der Fratze des Schicksals gegenüber standen und uns trotz schlimmster Nachrichten nicht aus der Fassung bringen ließen, zeigt mir, wie stark man sein kann, wenn es der Moment einfach alternativlos zu verlangen scheint.

Auch als Paar hat dieser Ritt bisher wahre Wunder bewirkt. Ich fühle mich so vieler tief in mir verwurzelte Aggressionen entledigt, dass ich mich selbst kaum wieder erkenne und Silvana ist so lebensfroh und glücklich, dass ich mich jeden Tag neu und mehr in sie verliebe.

German translation

Es ist kaum in Worte zu fassen, wie vertrauensvoll sie an meiner Seite steht und mitträgt, von dem wir beide noch nicht wissen, wo und wie es enden wird. Im Detail eines Jetzt und Heute, wie im Ganzen.

Ohne den Jürmann mit all seinen Kapriolen wären wir wohl immer noch nur Touristen, die mit Deutscher Überheblichkeit erwarten, dass man alles planen kann und dabei ganz vergessen, das die wahre Schönheit des Lebens genau daneben liegt. Man muss sie nur erkennen und annehmen wollen.

Wir wünschen allen einen schönen Tag und freuen uns- wie immer über jedes Like und jeden Kommentar,

Eure Silvana und Ulf

Good news
Our Oldsmobile is back! Although the cigarette machine is not working in the Jürmann either, but the turbo is cleaned, the tank is still more than half full and there are only about 300 kilometers to Greece.

But the best news is, that Anton, our beloved Albanian mechanic realizes the whole thing for only 160 Euro. For this amount, the car in Germany probably would not have even driven on the lifting platform and here they even pick us up for it from the hotel.

I know, your and our nerves have been put to the test in the last few weeks, because no one can bear to be awakened daily with new bad news, no matter how nice the weather is.

Sometimes it seemed as if the sun laughs at us more so, but to us it seems, as if all the small and large precipitations were and are a test of our seriousness, with which one must also accept such a journey.

We wanted to get to know the world and its inhabitants, and you can’t do that at the Robinson Club. For that you need everyday encounters, because that’s where the true faces of all people show up. How do you meet a person you neither know nor have been looking for? Do you remain friendly, even if your inner bastard has a completely different opinion?

As far as all this is concerned, we have been pleasantly surprised at age. Not only by the inhabitants of various countries between Germany and Greece, but also by us. The composure with which we faced the grimace of fate on many occasions and did not allow ourselves to be upset despite the worst news shows me how strong one can be when the moment simply seems to demand no alternative.

As a couple, this ride has also worked wonders so far. I feel so rid of so many aggressions deeply rooted in my soul that I hardly recognize myself and Silvana is so full of life and happy that I fall in love with her more and more every day.

It is hard to put into words how trustingly she stands by my side and carries along what we both do not yet know where and how it will end. In the detail of a now and today, as in the whole.

Without the Jürmann with all his capers, we would probably still be just tourists, who expect with German arrogance that one can plan everything and completely forget that the true beauty of life lies right next to it. You just have to recognize it and want to accept it.

We wish everyone a nice day and are happy – as always about every like and every comment,

Your Silvana and Ulf