Happy Birthday lieber Jürmann

(down below in english) Du Ulf auf Rädern, der in kürzester Zeit vom Transporter zum Zuhause wurde. Du, wiedergeboren in Horstmar und in Dubrovnik von den Toten auferstanden bist, hast uns nicht nur in Dir, manche unruhige Nacht gekostet. Wir haben uns wie zu junge Eltern auf Dich gefreut, Dich mit jeder Kinderkrankheit lieber gewonnen und gegen alle Widerstände auf die Straßen gebracht, die unsere Welt bedeuten sollten.

In sechs Monaten wurde aus Dir, einem alten Transporter, nahe Düsseldorf ein meist beweglicher Lebensmittelpunkt für verlorene Seelen, die noch nicht wussten, was Du für eine Aufgabe sein wirst.

Unser letztes Geld haben wir auf über 4000 Kilometern in Dich gesteckt, und dabei nicht nur viel über uns, sondern auch über Dich gelernt. Wie groß du kleiner Transporter sein kannst und wie sensibel Deine Bremsen, Dein Getriebe, Turbo und Keilriemen ist.

An und in Dir würde Silvana zur Mechatronikerin und ich zum Lehrer.

Auf mikrigster Bodenfläche hast Du uns gelehrt, wie man sich bei schlechter Laune aus dem Weg gehen kann, ohne Dich zu verlassen und wie man mit einem langsamen Rechner Geld verdient.

Durch Östereich, Italien, Slowenien, Bosnien, Kroatien, Montenegro und Albanien hast du uns nach Griechenland gebracht und streckst die Schnauze schon wieder Richtung Türkei.

Oh Jürmann, Du französisches Problemkind gepaart mit Deutscher Improvisationskunst. Wie sehr lieben wir Dich, dank der von Silvana eingebauten Heizung, auch wenn Du uns in Kloster Andechs den Küchenschrank zu Füßen legtest und mit munterem Lichtspiel immer wieder gezeigt hast, wie sehr Du Dir unsere Aufmerksamkeit wünscht.

Nein, der TüV mag Dich nicht, aber mach Dir nichts daraus immer sagen Deine Leute Du siehst doch viel jünger aus. Mit Deinen schmuddeligen Knien, wenn Deine Holme Wasser ziehen, nehmen ich mir eine Zigarette wenn Abschleppseil legt Dich an Kette, ja Deine Beulen hier und da, waren vor einem Jahr noch gar nicht da.

Aber auch nicht das Wasser, warm, und im Becken Dein Spülhahn, die Batterien Lithium, brachten mein Schatzi beinahe um. Solaranlage viele Kabel alles liegt auf Deiner Gabel, die trotz wengen Pferdestärken uns Deine Willenskraft ließ merken.

An Hängen und im tiefstem Kiesbett träge, standest Du manchmal recht schräge. Wer will schon einen Hymer haben, wenn er sich kann an Jürmann laben?

So hoffen wir, trotz der Blessuren, das Du mit uns noch manche Spuren, in diese Welt gedenkst zu machen und immer wieder bringst zum lachen. Denn was wären, Sie und ich, ohne Rappelkiste Dich.

Dein Ulf

Happy Birthday dear Jürmann
You Ulf on wheels, who went from van to home in no time at all. You, reborn in Horstmar and resurrected from the dead in Dubrovnik, cost us many a restless night, and not only in you. We looked forward to you as if you were too young, we loved you more with every childhood illness and, against all odds, took you onto the streets that were to be our world.

In six months, you, an old van near Düsseldorf, became a mostly mobile center of life for lost souls who did not yet know what you would be.

We invested the last of our money in you, driving over 4000 kilometers, and learned a lot not only about ourselves, but also about you. How big you little transporter can be and how sensitive your brakes, gearbox, turbo and V-belt are.

On and in you, Silvana would become a mechatronics engineer and I would become a teacher.

You taught us how to get out of the way in a bad mood without leaving you and how to earn money with a slow computer.

Through Austria, Italy, Slovenia, Bosnia, Croatia, Montenegro and Albania, you brought us to Greece and are already stretching your snout towards Turkey again.

Oh Jürmann, you French problem child paired with German improvisational skills. How much we love you, thanks to the heating installed by Silvana, even though you laid the kitchen cupboard at our feet in Kloster Andechs and showed us again and again how much you wanted our attention with a lively play of light.

No, the TÜV doesn’t like you, but don’t worry, your people always say you look much younger. With your grubby knees, when your spars draw water, I take a cigarette when the tow rope puts you on a chain, yes, your dents here and there weren’t even there a year ago.

But neither was the water, warm, and your tap in the sink, the lithium batteries almost killed my sweetheart. Solar system, many cables, everything is on your fork, which, despite little horsepower, made us realize your willpower.

Sluggish on slopes and in the deepest gravel bed, you sometimes stood at quite an angle. Who wants a Hymer when they can enjoy Jürmann?

So we hope, despite your wounds, that you will continue to make your mark on this world with us and make us laugh again and again. Because what would you and I be without Rappelkiste?

Your Ulf

Frühlingserwachen

(down below in english) An unserer Wagenburg am Strand entsteht jeden Morgen die Welt. Man hört nur das Rauschen der Wellen, hin und wieder einen Jogger hecheln und die kleinen Vögel, die bald nach Deutschland fliegen.
Und alles vor einem Himmel, der auf einer kleinen Nebeldecke ruht, aus denen Berge erwachsen und die einen sanften übergang zu Wolken bilden, hinter denen gegen halb acht die Sonne erscheint.
Jeder hier, der Computerspezialist aus England, die Portugiesin, für die unsere Fluchtnacht nur ein Schauer war, sowie die ehemalige Bankkauffrau, die nicht aus ihrem Mercedes an in das neue Wohnmobil ihrer Freundes ziehen mag, ist still.
Man und Frau sitzen oder liegen im jeweiligen Bett und genießt das allmorgendlich Ritual der Weltentstehung.
Worte, so scheint es, sind zu gewöhnlich für so ungewöhnlich schöne Momente. Vielleicht werden sie auch wie von mir in einen Blog getippt, aber nicht gesprochen. Die Ruhe ist laut genug für den ersten Kaffee.
Hier haben die Augen noch Zeit, das sehen zu lernen, verfolgen die Möwen über dem Meer oder hängen an Morgentau von Pflanzen, die auf grünen Hälsen das Sonnenlicht inhalieren.
Griechenland hat Zeit, spürt man hier, wo man sich überflüssiger Zivilisation entzieht. Hier macht keiner das Radio an, um die Nachrichten zu hören, oder schimpft, dass man gleich arbeiten muss. Hier nickt man sich zu und nimmt sich die Zeit für unbeschreibliches Frühlingserwachen.
Hier ist kein Platz für Ablenkung, den hier will man das erleben was ist und alles, was nicht urwüchsig ist stört.
Hier bringt man sich Nussecken, flickt Kleider oder schreibt, nur damit alles so bleiben kann wie es ist.
2023, 24 und 25. Hier gibt es keine Zahlen, sondern nur ein Jetzt. Immer wieder und immer wieder einmalig und selbst das ist schon zu viel Schönheit für zwei Augen und eine Seele.

Man kann eben nicht alles haben. Aber mehr geht nicht.

Bis morgen,

Euer Ulf

Early morning awakening
Every morning, the world begins at our wagon castle on the beach. All you can hear is the sound of the waves, the occasional jogger panting and the little birds that will soon be flying off to Germany.
And all against a sky that rests on a small blanket of mist, from which mountains emerge and form a gentle transition to clouds, behind which the sun appears around half past seven.
Everyone here, the computer specialist from England, the Portuguese woman for whom our night of escape was just a shower, and the former bank clerk who doesn’t want to move out of her Mercedes and into her friend’s new camper van, is quiet.
Man and woman sit or lie in their respective beds and enjoy the morning ritual of the world coming to life.
Words, it seems, are too common for such unusually beautiful moments. Perhaps they are typed into a blog, as I did, but not spoken. The silence is loud enough for the first coffee.
Here, the eyes still have time to learn to see, following the seagulls over the sea or hanging on to morning dew from plants that inhale the sunlight on green necks.
You can sense that Greece has time here, where you can escape superfluous civilization. Here, nobody turns on the radio to listen to the news or complains that they have to go to work straight away. Here, people nod to each other and take the time for an indescribable spring awakening.
There is no room for distraction here, because here you want to experience what is, and everything that is not natural disturbs you.
Here you bring yourself nut corners, mend clothes or write, just so that everything can stay as it is.
2023, 24 and 25 – there are no numbers here, just a now. Again and again and again unique and even that is too much beauty for two eyes and one soul.

You can’t have everything. But more is not possible.

See you tomorrow,

Your Ulf

Der Küchenchef enpfielt


(Down below in english) Jeden Tag werden etwa 10 Millionen Essensbilder gepostet. Egal ob kulinarische Leckerbissen oder verbrannter Toast, die digitale Festplatte ist voll von Bildern, die kein Mensch braucht. Der Vorteil dabei scheint, dass das digitale Gehirn nicht aktiv in dem Sinne leben muss, dass es all diese Menüs und andere mehr oder weniger erinnerungswürdige Momente zur Bestreitung anstehender 24 Stunden braucht.

Beim menschlichen Gehirn ist das anders. Jeden Tag kommen auch hier neue Bilder, Töne und Gefühle zum bisher wahrgenommen hinzu und, ob man es will oder nicht, alles Vergangene gestaltet die Perspektive, mit der man das Zukünftige betrachtet.

Wenn ich also jetzt meinen Kaffee genieße, bestimmt sogar meine ehemalige Englischlehrerin Frau Brumberg, Nomen est Omen, wie er mir schmeckt.

Man kann also fast sagen, dass es einem Wunder gleichkommt, dass ich überhaupt noch genießen kann. Glücklicherweise ist dem ganz und gar nicht so, denn es gibt unendlich viel, was ich wie ein Neugeborenes genießen kann. Aber die Nacht gehörl leider nicht dazu.

Wenn es draussen dunkel wird, scheint sich auch mein Geist zu verdunkeln. Beinahe jede Nacht fühlt es sich so an, als blättere ich sämtliche Erinnerungsalben meines Lebens durch, wobei ich mit Themen wie „schlimmste Erinnerungen aller Zeiten zu beginnen scheine und erst gegen sechs bei Zoé, Silvana oder Kalamatas ankomme.

Es ist nicht so, vielleicht leider, dass ich mich daran erinnere, aber ich wache jede Nacht unzählige Male auf und bin gerädert vom Kopfkino, bis der Wecker um sieben Klingelt und der Autor dieses Blogs aufstehen muss.

Ich habe so viel auf dieser Reise zum guten wenden können, aber wenn es um durschlafen geht fühle ich mich wie ein Fisch der fliegen soll, ich kann es einfach nicht. Die unzähligen verkochten Mahlzeiten aus in der Schule sitzen bleiben oder anderer versalzener Erinnerungen auf der Festplatte meines Superrechners, wollen jede Nacht betrachtet werden, als ob mein RAM dächte, dass ohne diese kein Leben möglich wäre.

Ich weiss, dass das Quatsch ist und da ich alles von Freud gelesen habe, habe ich sogar eine Ahnung davon, was mein persönlicher Yogibär mir damit sagen will, aber den Schritt, diese schwatzen Gedanken wie unweigerlich verstreichende Sekunden und Stunden einfach ziehen zu lassen, gelingt mir einfach noch nicht.

Aber vielleicht ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, sich genau dieser Baustelle zu widmen, denn alles andere in meinem Leben hat sein Ziel erreicht. Jetzt gilt es also, einfach nur das Gute zu genießen.Wer hätte gedacht, das eine scheinbar so herrliche und dankbare Aufgabe, die schwerste Hürde in einem Leben sein kann?

Aber ehrlich, es gibt doch keinen einzigen Grund, davor Angst zu haben, denn man muss ja nicht Verbrannte Toasts verdauen lernen sondern ausschließlich, Gambas, Hähnchen, Filetsteaks und Schokopudding.

Vielleicht fehlte bisher einfach der Hunger, aber jetzt ist er da!

Bis morgen,

Euer Ulf

The chef recommends
Around 10 million food pictures are posted every day. Whether culinary delicacies or burnt toast, the digital hard disk is full of pictures that nobody needs. The advantage of this seems to be that the digital brain does not have to live actively in the sense that it needs all these menus and other more or less memorable moments in order to cope with the upcoming 24 hours.

The human brain is different. Every day, new images, sounds and feelings are added to what we have already perceived and, whether we like it or not, everything in the past shapes the perspective with which we view the future.

So when I enjoy my coffee now, even my former English teacher Mrs. Brumberg, nomen est omen, determines how it tastes to me.

So you could almost say it’s a miracle that I can still enjoy it at all. Fortunately, that’s not the case at all, because there are so many things I can enjoy like a newborn. But unfortunately, the night is not one of them.

When it gets dark outside, my mind seems to darken too. Almost every night it feels like I’m leafing through all the memory albums of my life, where I seem to start with topics like „worst memories ever“ and only get to Zoé, Silvana or Kalamatas around six.

It’s not, perhaps sadly, that I remember, but I wake up countless times every night and I’m choked up from the head cinema until the alarm clock rings at seven and the author of this blog has to get up.

I’ve managed to turn so much of this trip around, but when it comes to sleeping through the night I feel like a fish that’s supposed to fly, I just can’t do it. The countless overcooked meals from sitting at school or other salty memories on my supercomputer’s hard drive want to be looked at every night, as if my RAM thinks that life is impossible without them.

I know this is nonsense and having read all of Freud, I even have an idea of what my personal yogi bear is trying to tell me, but I just can’t yet take the step of letting these chattering thoughts pass like inevitable seconds and hours.

But perhaps now is exactly the right time to dedicate myself to this construction site, because everything else in my life has reached its destination. So now it’s time to simply enjoy the good: who would have thought that such a seemingly wonderful and rewarding task could be the hardest hurdle in life?

But honestly, there’s not a single reason to be afraid of it, because you don’t have to learn to digest burnt toast, only prawns, chicken, fillet steaks and chocolate pudding.

Maybe I just wasn’t hungry before, but now I am!

See you tomorrow,

Your Ulf

I had a dream

(down below in english) Puuuh, hab ich einen Scheiss geträumt. Wir waren in New York und wie früher lief erst alles gut bis es plötzlich ins Gegenteil umschlug. Ich kämpfte nach Leibeskräften um gesellschaftliche Akzeptanz, die mir einfach nicht zu Teil werden wollte,weil ich die Dinge zu individuell betrachtete und dementsprechend auch anging.

Und wie kurz vor Beginn unserer Reise, bekam ich es mit der Angst zu tun, dass ich den Ausweg nicht fänd. Ich wusste, dass wir zum Flughafen mussten, aber fürchtete mich, dass ich den Weg nicht finden würde. Ich haderte an meinen Sprachkenntnissen und strampelte in meiner Traumwelt wie eine Fliege in Milch ums überleben.

Dann wurde ich wach und war noch ganz benommen von diesem comicartig pituresken Eindrücken in meinem Kopf und verstand gar nicht, was ich wohl damit verarbeitet habe, denn die Reise auf der ich mich mit Silvana befinde, läuft ausgesprochen gut. Wir finden, was wir suchen und haben keinerlei Sozialisationsprobleme. Im Gegenteil, nie hat man uns mit offenen Armen empfangen als auf unserem Ritt auf der Waiküre und nie war ich mir sicherer, auf dem richtigen Weg zu sein.

Vielleicht muss ich einfach mein Gestern mit dem heute versöhnen und begreifen, in was für einem Leben ich mich befand. Ein hilflos Suchender, der alles für einen Hinweis auf den richtigen Weg gegeben hätte, aber nie bekam.

Mein Fehler war wahrscheinlich, dass ich tief in mir drin, meiner Intention nicht traute, obwohl ich dieser Alternativlösung ausgeliefert war und bin. Mein Weg ist nicht der von vielen anderen, ja ich lebe nicht einmal in der gleichen Welt wie die meisten, nicht zwingend wegen der scheinbar objektiv gleichen Welt, die uns allen gegeben ist, sondern allein schon, wie ich sie sehe.

Andere mögen im Chaos einen Flughafen brauchen, weshalb auch ich mich nach diesem auf den Weg machte, aber mein Platz ist nicht in einer Boing von Lufthansa und Co mit Nahmen Landsberg oder Heidelberg, meine Arche Noah ist ein alter Transporter aus Frankreich mit dem Namen Jürmann.

Und diesen Renault Master fliegt kein Kapitän und ich bin kein Passagier, sondern ich sitze im Cockpit und Silvana ist mein Copilot. Und wir verschwinden nicht mit 1000 Kilometer pro Stunde auf Flügeln über den Wolken, sondern wir fahren mit 80 km/h mitten durchs Leben.

Und während andere in einem New York ankommen und dort zwei oder drei Wochen verweilen, quälen wir uns durch Bosnien, Slowenien und Griechenland, um an Orten wie diesen den ganzen Winter zu verweilen.

Wir reisen nicht um vieles zu sehen, sondern uns zu finden. Und unser Ziel ist die Weite und das Meer, statt verstopfte Straßen. Wo es in New York Gucci gibt haben wir Palmen und wo in der Zivilisation das Leben unruhig pulsiert, plätschern hier sanft die Wellen.

Und während alle fürchten, dass der Urlaub bald vorbei ist, warten wir nur auf den richtigen Moment an dem die Sonne und weiter führt, wohin auch immer.

Bis morgen,

Euer Ulf

I had a dream

Phew, I had a dream. We were in New York and, just like before, everything was going well until it suddenly turned into the opposite. I fought as hard as I could for social acceptance, which I simply didn’t want because I looked at things too individually and approached them accordingly.

And just like just before we started our trip, I was afraid that I wouldn’t find a way out. I knew that we had to get to the airport, but I was afraid that I wouldn’t be able to find the way. I struggled with my language skills and struggled to survive in my dream world like a fly in milk.

Then I woke up and was still in a daze from these comic-like pituresque impressions in my head and didn’t even understand what I was dealing with, because the journey I’m on with Silvana is going really well. We find what we are looking for and have no socialization problems whatsoever. On the contrary, people have never welcomed us with more open arms than on our ride on the Waiküre and I’ve never been more sure that I’m on the right track.

Maybe I just need to reconcile my yesterday with today and realize what kind of life I found myself in. A helpless seeker who would have given anything for a clue to the right path, but never got it.

My mistake was probably that deep down I didn’t trust my intention, even though I was and still am at the mercy of this alternative solution. My path is not that of many others, indeed I don’t even live in the same world as most, not necessarily because of the seemingly objectively identical world that we are all given, but simply because of how I see it.

Others may need an airport in the chaos, which is why I also set off for one, but my place is not in a Boeing from Lufthansa and Co called Landsberg or Heidelberg, my Noah’s Ark is an old van from France called Jürmann.

And this Renault Master is not driven by a captain and I am not a passenger, I sit in the cockpit and Silvana is my co-pilot. And we don’t disappear at 1000 kilometers per hour with wings above the clouds, but we drive right through life at 80 kilometers per hour.

And while others arrive in a New York and stay there for two or three weeks, we torture ourselves through Bosnia, Slovenia and Greece to spend the whole winter in places like these.

We don’t travel to see many things, but to find ourselves. And our destination is the vastness and the sea, rather than congested streets. Where there is Gucci in New York, we have palm trees and where life pulsates restlessly in civilization, the waves lapping gently here.

And while everyone fears that the vacation will soon be over, we’re just waiting for the right moment for the sun to take us onwards, wherever that may be.


See you tomorrow,

Your Ulf

Warten auf Sokratis

(down below in english) Die Nacht war bescheiden. Ironischerweise wahrscheinlich deshalb, weil ich gestern zur Entspannung mal wieder gelesen habe „das egoistische Gen“ von Richard Dawkins.

Ein sehr interessantes Buch und in Bezug auf die philosophische Interpretation biologischer Selektion eines der wichtigsten und besten die je geschrieben wurden. Aber eben auch eines über Selektion und nicht Inklusion.

In den beeindruckenden Bildern und Beschreibungen erzählt und erklärt der Autor, warum die Welt ist, wie sie ist, ohne den Egoismus zu bewerten, aber er spricht ihm eine genetische Relevanz zu.

Ich hatte nie Zeit für dieses Werk und habe mich gestern so darauf gefreut, im Sonnenschein den lang gehegten Wunsch endlich wahr werden zu lassen, diesen Wälzer verschlingen zu können.

Aber ich merkte schnell, dass es mich nicht beflügelt, sondern belastet, zu verstehen. Denn ich bin wohl das, was er selbst eine genetische Fehlmutation genannt hätte, denn im klassischen Sinne habe ich wohl nichts vom darwinistischen „survival of the fittest“, denn ich funktioniere nicht wie die anderen. Ich bin sensibel, wo man hart sein soll, selbstlos, wo Egoismus gefragt ist und mit Geld (Ressourcen), kann ich auch nicht umgehen.

Ich teile mir Bedürftigen und nicht nur mit jenen, von dessen Wohlwollen ich profitieren kann. Meine Schulstunden sind oft länger als sie bezahlt werden, weil es mir wichtig ist, das jeder versteht und Silvana und ich helfen mit Busti kets, wo Menschen allein hilflos wären.

Wir werden Oli wahrscheinlich nicht wieder sehen und wenn, dann nicht um Geld einzutreiben, sondern, um einen lieb gewonnenen Menschen wieder zu sehen.

Und ich bin so naiv, dass ich glaube, dass die meisten Menschen so sind. Ich glaube an das Prinzip von Karma, wenn jeder hilft wo er kann, ist jedem geholfen und wenn alle mehr an den nächsten denken, gibt es weniger Leid.

Interessant ist, dass es auf dieser Reise plötzlich zu funktionieren scheint. Hier wird mir und uns von Fremden geholfen, die sich zumindest keinen Nutzen davon versprechen können oder könnten, uns zu unterstützen und dennoch waren und sind Jannis, Jens Peter und Antonius in Albanien für uns da. Immer? Nicht immer, aber immer, wenn sie können und deshalb möchte ich auch, dass der Name Antonius ein gutes Omen war, denn meine Mama steckte mich mit der Hoffnung an den heiligen Antonius, den Schutzheiligen an und auch deshalb will ich auch, dass es kein Zufall ist, dass der Mechaniker der uns gleich abholt, Sokratis heißt.

Gewiss, das muss nicht so sein, aber wie sagte der verstorbene Papst Benedikt zu Henrik MBroder in Bezug auf Gott und Glauben so schön: Tun sie doch einfach so.

Bis morgen,
Euer und Ihr Ulf

Waiting for Sokratis
It was a modest night. Ironically, probably because yesterday I read „The Selfish Gene“ by Richard Dawkins again to relax.

A very interesting book and, in terms of the philosophical interpretation of biological selection, one of the most important and best ever written. But also one about selection and not inclusion.

In the impressive pictures and descriptions, the author tells and explains why the world is the way it is, without judging selfishness, but giving it a genetic relevance.

I never had time for this work and yesterday I was so looking forward to finally fulfilling my long-cherished wish to devour this tome in the sunshine.

But I quickly realized that it doesn’t inspire me, but burdens me to understand. Because I am probably what he himself would have called a genetic mutation, because in the classic sense I probably have nothing of the Darwinian „survival of the fittest“, because I don’t function like the others. I’m sensitive where you have to be tough, selfless where selfishness is required and I can’t handle money (resources) either.

I share with those in need and not just with those whose goodwill I can benefit from. My school hours are often longer than they are paid for because it is important to me that everyone understands and Silvana and I help with Busti kets where people would be helpless on their own.

We probably won’t see Oli again and if we do, it won’t be to collect money, but to see a loved one again.

And I am so naive that I believe that most people are like that. I believe in the principle of karma, if everyone helps where they can, everyone is helped and if everyone thinks more about the next person, there is less suffering.

It is interesting that it suddenly seems to work on this trip. Here I and we are being helped by strangers who at least cannot or could not expect any benefit from supporting us and yet Jannis, Jens Peter and Antonius were and are there for us in Albania. Always? Not always, but always when they can and that’s why I want the name Antonius to be a good omen, because my mom infected me with the hope of St. Antonius, the patron saint, and that’s also why I want it to be no coincidence that the mechanic who is about to pick us up is called Sokratis.

Of course, it doesn’t have to be that way, but as the late Pope Benedict said to Henrik MBroder in relation to God and faith: just pretend.

See you tomorrow,
Yours and yours Ulf

„Der Motor des Wagens“ ist Genitiv

(Down below in english) Was für ein Tag. Eigentlich auch nur gefühlte 48 Stunden und dennoch könnte man aus dem Stoff von gestern wieder ganze Brockhaushände füllen.


Ich habe ja bereits vom Motor berichtet, der in den Bergen nicht ausging. Gestern gingen dafür aber alle Lampen im Cockpit erst blinkend an, um sich kurz darauf samt Servolenkung zu verabschieden. Ich kann Euch sagen, das fühlt sich mitten auf der Straße und  vor den Schulsitzungen nicht sooo gut an.

Aber wie sagt der Westfale so schön, „wat mut dat mut“ und so fuhren Silvana und ich unseren weissen Panzer die verbliebenen Kilometer mit Angstschweiß auf der Stirn durch Kalamata, um irgendwann dann doch den ungeliebten Steinstrand zu erreichen, bei dem das Netz so gut war, sodass mit Chaos im Kopf Grammatik unterrichtet werden konnte.

Ja, es war nicht so einfach, auf die Fragen „wie geht es Ihnen?“ Und „alles gut?“ mit einem Lächeln „ganz ok“ zu säuseln, aber wir sind ja stresserprobt und somit routiniert im selbst belügen. „Ganz hervorragend, meine Lieben, wir haben nur Probleme mit dem Auto“  erwiderte ich deshalb mit beinahe zynischen Lächeln etwa 40 mal und konzentrierte mich bei Sätzen wie “ der Motor des Wagens ist Genitiv“ auf meine Aufgabe, denn drei Stunden später sollte ja auch schon das schlimmste vorbei sein.

Im Anschluss durfte ich mich dann endlich der wahren Herausforderung hilflos stellen,indem ich alle auffindbaren Kontakte des Jürmanns kontrollierte und säuberte, aber ich wurde nicht fündig. Gut, dass wir im Auftrag des Herrn unterwegs sind und ich mit Silvana hier in Griechenland weile, denn während ich verzweifelte, schaute sie ins digitale Handbuch und danach in den Motorraum.

Und, was soll ich sagen, ein Blick ein Gedanke vier Worte: „Wo ist unser Keilriemen?“ „Stimmt, jetzt wo du es sagst, wo ist er?“ Und das Problem konnte nach wilden WhatsApps in die Welt mit einer auf griechisch übersetzten Mail an einen Renaulhändler um die Ecke konstruktiv angegangen werden.

Dieser meldete sich nämlich kurz darauf telefonisch bei uns, woraufhin ich  ihm Bilder vom Motorraum und den Papieren schickte. „Wir holen Sie Freitag um 9 ab und haben das Problem in wenigen Stunden gelöst“, war seine  Antwort.

Man kann sich unsere Erleichterung vorstellen, die selbst dann nicht abebbte als wir erfuhren, dass der Spaß uns 250 Taler kosten wird und wir feststellen, dass jetzt auch die Zentralverriegelung streikt, aber hey, warum haben wir ausgerechnet diesen Monat 300 Euro mehr in der Kasse als sonst? Irgenwofür mussten ja all die Überstunden und so gut sein.

Danach waren die restlichen 300 kleinen Aufgaben beinahe ein Kinderspiel und ich durfte mich von Silvana schon um 22 Uhr ins Bett schicken lassen.

In diesem Sinne, auf in den Mittwoch,

Bis morgen,

Euer Ulf

The engine of the car is genitive
What a day. Actually, it only felt like 48 hours and yet you could fill an entire Brockhaus hand with yesterday’s material.
I’ve already told you about the engine that wouldn’t turn off in the mountains. Yesterday, however, all the lights in the cockpit first came on flashing and then went out shortly afterwards, along with the power steering. I can tell you, that doesn’t feel so good in the middle of the road and in front of the school meeting.

But as the Westphalians say so beautifully, „Wat Mut dat mut“ and so Silvana and I drove our white tank the remaining kilometers through Kalamata with fear sweat on our foreheads, only to reach the unloved stone beach at some point, where the net was so good that we could teach grammar with chaos in our heads.
Yes, it wasn’t that easy to answer the questions „how are you?“ And „are you OK?“ with a smile „quite OK, but we are stress-tested and therefore experienced at lying to ourselves „quite excellent, my dears, we just have problems with the car“, so I replied with an almost cynical smile 40 times and concentrated on my task with sentences like „the car’s engine is genitive“, because three hours later the worst was supposed to be over.

Afterwards, I was finally allowed to helplessly face the real challenge and checked and cleaned all of Jürmann’s contacts that could be found, but I didn’t find anything. It’s a good thing we’re on the Lord’s errand and I’m here in Greece with Silvana, because while I despaired, she looked in the digital manual and then looked in the engine compartment.

And, what can I say, one look, one thought, four words: Where’s the fan belt? Right, now that you mention it, where is it? And after wild WhatsApps to the world, the problem could be tackled constructively with an email translated into Greek to a Renault dealer around the corner.

He contacted us by phone shortly afterwards, I sent him pictures of the engine compartment and the papers and he replied „we’ll pick you up Friday at 9 and have the problem solved in a few hours.“

You can imagine our relief, which didn’t subside even when we found out that the fun was going to cost us 250 thalers and we realized that the central locking system was now also on strike, but hey, why do we have 300 euros more in the till than usual this month of all months? All the overtime and stuff had to be good for something.

After that, the remaining 300 small tasks were almost child’s play and Silvana sent me to bed at 10 pm.

On that note, let’s get on with wednesday,

See you tomorrow,

Your Ulf

Ein guter Plan

(down below in english) Der Schlaf war unruhig und geweckt wurden wir, wie fast immer, von Militärflugzeugen, die über der Bucht ihre Übungen machten. Das alles ist schon so normal, dass es mich nicht einmal mehr aufregt.

Denn sobald die Seitentür des Jürmanns geöffnet wird, springt und die Sonne wie ein Liebes hungriges Hundewelpen an. Ihre warmen Strahlen lecken voller Zuneigung übers Gesicht und, obwohl alles ein bisschen viel ist, kann zumindest ich nicht umhin zu lächeln.

Und wenn mir dann von Silvana noch ein Kaffee gereicht wird, kann man wahrhaftig von Eudemonaia sprechen „Glückseligkeit“. Dann will ich nicht mehr fahren, entdecken, Jürmann umbauen oder Geld verdienen, sondern einfach nur mit Jacke, Mütze und Sonnenbrille atmen. Einfach sein.

Das ist es, wonach wir auf der Suche waren, diese Momente. Wenn Silvana auf dem Klo sitzt und sagt “ wer hat schon von der Toilette einen solchen Ausblick“ weiss ich, wofür wir losgefahren sind und was unser Ziel ist: dieses Gefühl.

Mehr brauchen wir beide nicht. Der Jürmann ist groß genug für alle zivilen Bedürfnisse. Er hat ein gemütliches Bett, eine kleine Küche, einen Hocker für den ersten Kaffee am Strand und es gibt genügend Sonne um zu schreiben.

Und wenn ich schreibe, rauche ich nicht und mich umfängt kein Frust, der mit einem Bier kompensiert werden muss. Wenn die Tage so sind wie heute, dann sind wir angekommen in unserem Paradies.

Hier stört mich nur eines, auch wenn es mich nicht mehr aus der Fassung bringt, das Militär. Ich will mich nicht verteidigen, denn wir haben beinahe nichts, was man uns nehmen kann. Und selbst wenn das genommen würde besteht mein „Problem“ nur darin, im Sand sitzen zu müssen und statt zu tippen mit einem Stock in den Strand schreiben zu müssen.

Wenn der Verteidigungsminister also sagt, dass wir fünf Jahre zur Vorbereitung auf den Krieg haben, haben wir noch fünf Jahre Zeit zu sparen, um auf die kleine Insel zu kommen, bei der heute immer ist.

Wir schafften in einem Jahr Jürmann, wo liegt also das Problem?

Bis morgen,

Euer Ulf

A good plan
Our sleep was restless and, as almost always, we were woken up by military planes doing their exercises over the bay. It’s all so normal that it doesn’t even upset me anymore.

Because as soon as the side door of the Jürmann is opened, the sun jumps out at us like a hungry puppy. Its warm rays lick affectionately across my face and, although it’s all a bit much, at least I can’t help but smile.

And when Silvana then serves me a coffee, you can truly speak of Eudemonaia „bliss“. Then I no longer want to drive, discover, convert Jürmann or earn money, I just want to breathe with my jacket, cap and sunglasses on. Just be.

That’s what we were looking for, these moments. When Silvana sits on the toilet and says „who has a view like this from the toilet“, I know what we set off for and what our goal is: this feeling.

That’s all we both need. The Jürmann is big enough for all civilian needs. It has a comfortable bed, a small kitchen, a stool for the first coffee on the beach and there is enough sun to write in.

And when I’m writing, I don’t smoke and I’m not surrounded by frustration that needs to be compensated for with a beer. If the days are like today, then we have arrived in our paradise.

There is only one thing that bothers me here, even if it no longer upsets me: the military. I don’t want to defend myself, because we have almost nothing that can be taken away from us. And even if that were taken, my „problem“ is just having to sit in the sand and write on the beach with a stick instead of typing.

So if the Secretary of Defense says we have five years to prepare for war, we still have five years to save up to get to the little island where today is always.

We managed Jürmann in a year, so what’s the problem?

See you tomorrow,

Your Ulf

„Aber jetzt machen wir es uns gemütlich“

(Down below in english) Uns ist und war bekannt, dass wir Fehler machen und diese mit barer Münze zu zahlen haben. Aber uns war auch noch nie so bewusst wie heute, wie teuer vermeintliche, um nicht zu sagen überflüssige Sicherheit als Vorsicht(smaßnahme) ist.

Wie oft haben wir gehört, dass es zu wenig Sonne gibt und wir mehr Ladegeräte und andere Solarzellen brauchen. „Das reicht nicht, niemals“.

Wir dachten „OK, wir wissen es nicht besser, also hören wir lieber auf den Rat“, Wir sind also für besseres Internet und regelmäßigen Strom mehrmals die Woche prophylaktisch zum Campingplatz gefahren, um in jedem Fall für meine Zoomsitzungen vorbereitet zu sein. Das hat damn viel Geld gekostet. Bis gestern, als der tolle Shunt nur noch 10 Prozent anzeigte und wir für Dienstag nachladen wollten. Aber das Gerät zum Aufladen zeigte voll an.

Die Akkus, und wir reden von 300 Ampere, waren voll, nur von der Sonne und all unsere Aufenthalte an Campingplätzen waren unnütz.

Wir dachten immer, das Laden ging superschnell, dabei waren unsere Akkus immer nahezu voll, von der Sonne allein.Ein Tag eine Batterie, also 1/3. Sieben Tage ergeben also selbst bei vier Tagen Dauerregen, volle Ladung.

Von wegen, das reicht nie. Das reicht beinahe zum Verkaufen. Und wir brauchen dafür weder mobilere Solarzellen, bessere Ladegeräte also mehr Strom aus der Steckdose noch sonst einen anderen Quatsch von Amazon.

Was wir brauchen ist einzig ein neuer Sicherungskasten, denn gestern Abend war trotz voller Akkus plötzlich alles dunkel, weil es wohl von zu viel Strom heiß wurde. Nur den gibt es nicht auf dem Campingplatz und dazu riet uns keiner.

Wir wurden in allem bestätigt wovor wir geflüchtet sind (Perfekt, vollendete Gegenwart). Kontrolle ist gut, aber zu viel Prophylaxe ist Bullshit.

Ja, es kann sein, dass es mal nur regnet und ja, auch wir haben Fehler gemacht, indem wir Strom berechnen und Geräte einstellen und Parallelschaltung lernen mussten, aber für das Geld, was wir in gutem Glauben auf kluge Vorsorge investiert haben, hätten wir auch locker eine Woche in einem guten Hotel absteigen können.


Aber, besser spät als nie oder wie unser lieber Freund Viko von Bülow gesagt hätte:“Aber jetzt machen wir es uns gemütlich“

Bis morgen,

Euer Ulf

„But now let’s make ourselves comfortable“


We are and have always been aware that we make mistakes and have to pay for them in cash. But we have also never been as aware as we are today of how expensive supposed, not to say superfluous, safety is as a precautionary (measure).

How often have we heard that there is not enough sun and that we need more chargers and other solar cells? „That’s not enough, never“.

We thought „OK, we don’t know any better, so we’d better listen to the advice“, so we made prophylactic trips to the campsite several times a week for better internet and regular electricity to be prepared for my zoom sessions in any case. That cost a lot of money. Until yesterday, when the great shunt only showed 10 percent and we wanted to recharge for Tuesday. But the charging device showed full. The batteries, and we’re talking 300 amps, were full, just from the sun and all our stays at campsites were useless.

We always thought that charging was super-fast, but our batteries were always almost full, from the sun alone.one day one battery, so 1/3. So seven days, even with four days of continuous rain, results in a full charge.

That’s never enough. It’s almost enough to sell. And we don’t need more mobile solar cells, better chargers, more power from the socket or any other nonsense from Amazon.

What we do need is a new fuse box, because last night everything suddenly went dark despite the batteries being full because it was probably getting hot from too much power. But there isn’t one at the campsite and nobody advised us to do so.

We would be confirmed in everything we fled from (perfect, perfect presence). Control is good, but too much prophylaxis is bullshit.

Yes, it may just rain and yes, we also made mistakes by calculating electricity and having to set up appliances and parallel connections, but for the money we invested in good faith in wise precautions, we could easily have stayed in a good hotel for a week.


But, better late than never, or as our dear friend Viko von Bülow would have said: „But now let’s make ourselves comfortable“

See you tomorrow,

Your Ulf

„I wish you a safe Journey“

(Down below in english) Obwohl wir von vorne herein davon ausgingen, dass wir in den Süden fahren, um im Warmen zu überwintern, haben wir uns wohl mit keiner Sache mehr beschäftigt als mit der Heizung.

Im Mai, als sich alle auf und über den Frühling mit seiner Wärme freuten, hockten wir bereits vorm Rechner und planten den Winter.

Schnell wurde klar, dass wir uns eine Webasto oder ein anderes Markenheizgerät nicht leisten können, denn 1200 Euro war ein wenig zu viel für unser Budget, weshalb wir uns in der digitalen China Mall umschauten und uns für ein 400 Euro Gerät entschieden, dass es auch für einhundert gab. Aber wir legten Wert auf das europäische Prüfsiegel, denn wir rechneten noch mit einer Wohnmobilabnahme beim TüV (technischer Überwachungsverein).

Im Juli war dann auch unsere viel zu starke Heizung schon da. Wir hatten also genug Zeit, uns mit dem Tankausbau zu beschäftigen, denn im Renault Master muss dieser im Gegensatz zum Ducato von Fiat komplett ausgebaut werden, um ein Loch für den Tanknehmer himeinzubohren.

Man kann sagen, dass uns durchaus Furcht umfing, denn wir hatten keinerlei Ahnung von Autos. Aber wir schaffen es, trotz aller Hindernisse über die Benzinpumpe im Motorraum dank YouTube 40 Liter Sprit abzupumpen, holten den richtigen Bohrer aus Bremen, bestellten Auffahrrampen erst in rot und dann in blau und machten uns an das Dieselreservoir.

Abpumpen, Schrauben lösen, Elektrik abstecken, Loch bohren, Tanknehmer einsetzen, alles wieder befestigen und Kabel sowie Schläuche verlegen. Dann nur noch ein Loch in den Unterboden sägen, Heizung mit dazugekauften Flunch befestigen, Knopf drücken und „start heating“ wie unsere jetzige Standheizung sagen würde.

Geiel, wir hatten erst Mitte August und die Heizung lief. Wir hatten also noch genug Zeit, um die andere Hälfte des Ausbaus nicht fertig zu bekommen und vom Tüv zu hören “ das Abgasrohr muss an eine andere Stelle und Ach ja, neue Bremsen brauchen Sie auch“.

Gut, dass wir die „billige“ Heizung nahmen, denn das „Ach ja“ belief sich auf knapp 2000 Euro.

Aber wir wollten los, koste es was es wolle im wahrsten Sinne des Wortes und schafften es auch, am1. September unsere erste Nacht samt Heizung im Jürmann zu verbringen. Eine Hochzeitsnacht wie im Bilderbuch von „Guck mal wer da hämmert“.

Alles lief super, bis auf unzählige Kleinigkeiten wie Batterie Parallelschaltung und so versteht sich; bis Venedig, da erklang leider nicht mal mehr ein „Stop heating“, von einem „I whish you a safe Journey“ ganz zu schweigen.

Aber es war ja noch warm, wahrscheinlich müsste nur eine Kleinigkeit ausgetauscht werden und schon würde alles wieder funktionieren. Also weiter, nach Dubrovnik, Kupplung wechseln, Albanien, Turbo reparieren und nach Igoumenitsa Peter (english) aus Stockholm begegnen, der uns bei all den technischen Problemen helfen sollte, bzw. Wollte.

Ja, er zeigte Silvana, was wir alles noch zu machen und zu kaufen hatten. Seine Lieblingsworte waren „ihr braucht noch: neue Kabelverbindungen für den Dizzydizzy Booster (B2B Ladebooster), einen Shunt und neue Klemmen, ein Ladegerät für die Lithiumakkus, eines für den Rechner und, Ach ja, eine neue Heizung, die Pumpe ist kaputt. Für 250 könnt ihr meine Reserveheizung haben, aber die Pumpe müsst ihr bestellen“.

Vier Wochen später war alles fertig, bis auf die Heizung. Aber es war ja erst Mitte November. „
„Wir haben ja noch Zeit.“

Kurze Zeit später könnten aber weder Silvana noch ich, geschweige denn unser Geldbeutel Peter länger ertragen, denn wenn es dunkel wurde und vor lauter Aktionismus nichts mehr lief, musste Peter ins Bett und wünschte uns bei Kerzenschein einen romantischen Abend.

Also katapultierten wir uns mitten in der Nacht mit Hilfe eines österreichischen Rentners aus einer Kiesgrube an einem dieser Traumstrände, kletterten locker 30 Prozent Steigung hoch und rasten auf einem Campingplatz in der Nähe, wo es so geschäftig war, dass Silvana unmöglich arbeiten konnte.

Auf in die Einöde, Heizung und Shunt einbauen und fertig, endlich Weihnachten. Es sollte auch erst in der kommenden Nacht richtig kalt werden.

Und jetzt sitzen wir im Paradies, Anfang Januar, die Heizung von IKEA spricht Russisch, finnisch, Englisch und Chinesisch, aber zum Anspringen braucht sie oft mehr als einen Anlauf. Für Sibirien werden wir uns wohl doch ein Markengerät anschaffen. Aber solange genießen wir hier die schönsten Sonnenaufgang und Untergänge, die wir je erlebt haben.

Oder wie unsere Heizung sagen würde “ I Wish you a safe Journey“.

Bis morgen,

Euer Ulf

„I Wish you a safe journey“

Although we assumed from the outset that we would be heading south to spend the winter in the warmth, there was probably nothing we were more concerned with than the heating.

In May, when everyone was looking forward to spring and its warmth, we were already sitting in front of the computer planning the winter.

It quickly became clear that we couldn’t afford a Webasto or other brand heater, because 1200 euros was a little too much for our budget, which is why we looked around the digital China Mall and decided on a 400 euro device that was also available for a hundred. But we attached great importance to the European seal of approval, as we were still expecting a motorhome inspection by the TüV (technical inspection association).

Our far too powerful heating system arrived in July. So we had enough time to deal with the tank removal, because in the Renault Master, unlike the Fiat Ducato, it has to be completely removed in order to drill a hole for the tank holder.

It’s fair to say that we were quite frightened, as we knew nothing about cars. But despite all the obstacles, we managed to pump out 40 liters of fuel via the fuel pump in the engine compartment thanks to YouTube, got the right drill from Bremen, ordered drive-on ramps first in red and then in blue and got to work on the diesel reservoir.

Pumping out, loosening the screws, disconnecting the electrics, drilling the hole, inserting the tank holder, reattaching everything and laying the cables and hoses. Then just saw a hole in the underbody, attach the heater with the flunch we had bought, press the button and „start heating“ as our current parking heater would say.

Great, it was only mid-August and the heating was running. So we still had enough time not to finish the other half of the conversion and to hear from the TÜV „the exhaust pipe has to be moved to another place and oh yes, you need new brakes too“.

It’s a good thing we took the „cheap“ heater, because the „oh yes“ amounted to just under 2000 euros.

But we wanted to get going, no matter what the cost, in the truest sense of the word, and managed to spend our first night in the Jürmann, complete with heating, on September 1st. A wedding night like in the picture book of Tim Allan.

Everything went great, except for countless little things like the battery parallel connection and so on; until Venice, when unfortunately not even a „stop heating“ was heard, not to mention a „I wish you a safe journey“.

But it was still warm, probably just a little something would have to be replaced and everything would work again. So on to Dubrovnik, change the clutch, Albania, repair the turbo and after Igoumenitsa we met Peter (English) from Stockholm, who was supposed to help us with all the technical problems, or wanted to.

Yes, he showed Silvana what we still had to do and buy. His favorite words were „you still need: new cable connections for the Dizzydizzy Booster (B2B charging booster), a shunt and new terminals, a charger for the lithium batteries, one for the computer and, oh yes, a new heater, the pump is broken. You can have my one in reserve for 250, but you have to order the pump“.

Four weeks later, everything was ready except for the heater. But it was only mid-November. „
„We still have time.“

A short time later, however, neither Silvana nor I, let alone our wallets, could put up with Peter any longer, because when it got dark and nothing was working because of all the action, Peter had to go to bed and wished us a romantic evening by candlelight.

So in the middle of the night, with the help of an Austrian pensioner, we catapulted ourselves out of a gravel pit on one of those dream beaches, climbed up a 30 percent incline with ease and raced to a campsite nearby, where it was so busy that Silvana couldn’t possibly work.

Off to the wasteland, install the heating and shunt and that’s it, Christmas at last. It wasn’t supposed to get really cold until the following night.

And now we’re sitting in paradise, at the beginning of January, the IKEA heater speaks Russian, Finnish, Chinese and English, but it often takes more than one attempt to start up. We’ll probably buy a branded appliance for Siberia after all. But in the meantime, we enjoy the most beautiful sunrises and sunsets we’ve ever seen.

Or as our heater would say, „I Wish you a save Journey“.

See you tomorrow,

Your Ulf

Erwachsen werden

(Down below in Englisch) Heute könnte der Strand nicht einsamer sein. Eine graue Suppe hat sich über uns ergossen, so dick und zähflüssig, dass die Sonne wie mit grobschlächtigen Händen mühsam ein kleines Loch hinein reissen musste, sodass man wenigstens die Hand vor Augen sieht.

Und das Meer vor mir plätschert so leise, als habe es Angst vor diesem faden Nichts. Und beim Stapfen durch den weichen und feuchten Sand rieseln einem kleinen Kiesel in die Socken, als dürfte kein fröhlicher Gedanke aufkommen.

Ich fühle mich wie ein ungebetener Zuschauer, der verbotenerweise durch den Türschlitz des Kinderzimmers den Eltern beim Weihnachtsgeschenke aufbauen zuschaut. Als würde ich etwas sehen, das nicht für meine Augen bestimmt ist. Es ist, als würde auch ich ganz plötzlich erwachsen werden,indem ich eine Wahrheit sehe, die ich lieber nicht gewusst hätte

Auch ich weiss, dass gleich alles wieder gut und freundlich ist. Die Sonne scheint und alles wieder genauso erstrahlt wie im Bilderbuch. Aber ab jetzt weiss ich eben mehr. Ich weiss quasi seit jetzt und für immer, dass es kein Christkind gibt. Und wie der kleine Junge in meiner Metapher, fühle auch ich mich irgendwie betrogen.

Ich sehe nicht den guten Willen, mir ein Freude zu machen. Den Wunsch hinter der Mühe, mich glücklich zu machen, sondern erfahre einzig die bittere Tatsache, dass ich klein und unwissend bin. Noch unendlich viel lernen muss und dass es keine Wunder gibt.

Geschenke, egal ob unterm Weihnachtsbaum oder als paradiesisch gestalteter Strand, sind auch nur ein Produkt aus Ursache und Wirkung.
Kein Sonnenstrahl ist sichtbar, wenn nicht Milliarden und mehr Wassertropfen als Wolken sie zum Strahlen bringen.

Ich vermisse meine Unwissenheit schon jetzt und hätte mir gewünscht, heute etwas länger geschlafen zu haben, denn für diese Wahrheit bin ich einfach noch nicht erwachsen genug.

Bis morgen,

Euer Ulf

Growing up
The beach couldn’t be lonelier today. A gray soup has poured over us, so thick and viscous that the sun had to laboriously tear a small hole in it, as if with rough hands, so that you can at least see your hand in front of your eyes.

And the sea in front of me ripples so quietly, as if it were afraid of this bland nothingness, and as I trudge through the soft, damp sand, small pebbles trickle into my socks as if no cheerful thoughts were allowed to arise.

I feel like an uninvited spectator, watching my parents assembling Christmas presents through the door slit of the children’s room. As if I am seeing something that is not meant for my eyes. It’s as if I too am suddenly growing up, seeing a truth that I would rather not have known

I also know that everything will soon be good and friendly again. The sun is shining and everything is as bright as in a picture book. But from now on I know more. I know now and forever that there is no Christ Child. And like the little boy in my metaphor, I also feel somehow cheated.

I don’t see the good will to make me happy. The desire behind the effort to make me happy, but only the bitter fact that I am small and ignorant. I still have so much to learn and that there are no miracles.

Presents, whether under the Christmas tree or as a paradise-like beach, are also just a product of cause and effect.
No ray of sunshine is visible unless billions more drops of water than clouds make it shine.

I already miss my ignorance and wish I had slept a little longer today, because I’m just not grown up enough for this truth.

See you tomorrow,

Your Ulf