(down below in english) Tage wie heute kennt jeder. Tage wie heute sind somit nichts besonders und genau darin steckt ihr destruktiv es Potential, das Schöne einfach nicht sehen zu können.
An solchen Tagen, ist die Sonne, die grad auf das Schönste die Seele beglückt, beinahe störend, denn man ist von Kopf bis Fuss auf Melancholie eingestellt.
Mann und Frau nutzen die Gelegenheit des Wolken verhangenen Himmels für tiefsinnige Gespräche, die nicht geplant sind, sondern entstehen, wie Unkraut in einem Blumenbeet.
Sie gehören dazu, denn die Sonne scheint nicht nur für Rosen, weil die Welt und das Sein eine Ganzheit ist, die miteinander sein muss, auch wenn der eine den anderen nicht mag, oder ohne ihn scheinbar mehr zur Geltung kommt.
Wie bei den Menschen, sind es die scheinbar unspektakulären Daseins wie Gräser und Disteln, die durch Photosynthese aus der Sonne die meiste Kraft schöpfen. Die meiste Glukose bilden (Zucker) und dadurch am stärksten wachsen.
Also kann man sagen, nur wo auch Disteln wachsen (können), sind Rosen möglich und nur wo graue Tristesse das Schöne in seiner Strahlkraft hindert, kann es an gleicher Stelle zu anderer Zeit wieder paradiesisch schön sein.
Die Aufgabe heute besteht also darin, das Distel sein zu kultivieren und im Grau das Potential der Rose zu erkennen, die ich zwar jetzt nicht sehe oder bin aber ebenso möglich ist.
Vielleicht trägt deshalb die ursprüngliche Rose Stacheln, weil sie näher mit der Distel verwandt ist, als sie zugeben mag.
Bis morgen,
Euer Ulf
Why roses got thorns
Everyone knows days like today. Days like today are therefore nothing special and that is precisely where their destructive potential lies, in simply not being able to see the beauty.
On days like this, the sun, which is currently delighting the soul in the most beautiful way, is almost disturbing, because we are set on melancholy from head to toe.
Men and women take the opportunity of the cloudy sky for profound conversations that are not planned, but spring up like weeds in a flower bed.
They are part of it, because the sun does not only shine for roses, because the world and being is a wholeness that must be together, even if one does not like the other or seems to be more effective without it.
As with humans, it is the seemingly unspectacular things like grasses and thistles that draw the most strength from the sun through photosynthesis. They produce the most glucose (sugar) and therefore grow the most.
So we can say that roses are only possible where thistles (can) grow, and only where gray dreariness hinders the radiance of beauty can it be paradisiacally beautiful again in the same place at another time.
So the task today is to cultivate the thistle and to recognize the potential of the rose in the grey, which I do not see or am now, but which is just as possible.
Perhaps this is why the original rose has thorns, because it is more closely related to the thistle than it would like to admit.
(down below in english) Mir ist entfallen, wie oft ich schon einen Blogbeitrag mit dem Wort „eigentlich“ begonnen habe, aber heute wäre wieder eine gute Gelegenheit gewesen, die ich nur aus literarischer Disziplin vermeide. Denn „eigentlich“ klingt so „irgendwie“. Und nicht so „wow“ wie es der vergangene Tag und das Naturphänomen verdient haben.
Denn gestern verbrachten Silvana, Irina und ich einen wunderbaren Tag miteinander. Er war nicht spektakulär schön, in dem Sinne, dass wir gemeinsam Achterbahn fuhren oder im teuersten Restaurant der Stadt das beste Steak aßen, sondern so, dass wir die Zeit miteinander genossen, während wir bei schönstem Sonnenschein zum Waschsalon spazierten und uns freuten, alte Bekannte wieder zu treffen. Denn im Oktober lernten wir uns am Strand von Sagiada, an der Grenze zu Albanien kennen.
Später, als die Klamotten trocken und die China Mall sowie Lidl geschlossen waren, wollten wir den Tag dann als gemütlichen Abend an unserem Lieblingsstrand beenden und fuhren also zum „Long beach“.
Dort angekommen fühlte es sich wie an der Nordsee an. Die Wellen wurden vom Wind so hoch gepeitscht, dass Silvana statt nur mit den Füßen gleich ganz von den Fluten gepackt wurde und vor Freude jauchzend in meine Arme fiel, während Irina und ihr Hund Lullu in ihrem Nugget Mücke dafür sorgten dass die Hundeleine nicht zur Drachenschnur wurde.
In der Bibel würde man wohl sagen „und Gott sah, dass es gut war. Nächster Tag“.
Aber wir sind ja in Griechenland und nicht in einem schriftlichen Kompromiss von Kaiser Konstantin, deshalb ist die Geschichte an dieser Stelle noch nicht zu Ende, sondern springt direkt weiter zur Sinnflut, denn im Internet erfuhren wir, dass es nicht bei Böhen bleiben sollte, sondern Stark“Winde“ mit bis zu 97 km/h erwartet wurden.
Wir täten also gut daran, die flatternde Wäsche und den Hund von den wehenden Leinen zu nehmen und uns in Sicherheit zu begeben, denn laut Universalgenie Dr. Google könnte das Lüftchen beim Tanzen in der Nacht durchaus Lust auf Bäume ausreißen bekommen.
So landeten wir schließlich an einem alten Sportplatz mit Blick auf die Brandung und genossen bei Bohnen mit Tomatensauce und glutenfreien Keksen Rotwein und Gespräche wie lange nicht mehr und vergaßen beinahe, dass es der Wind war, der alles zum Wackeln brachte und nicht nur der Rotwein.
Aber bevor wir den Abend beendeten, riskieren wir noch einen Blick auf die Naturgewalten, die sich in fünf bis sechs Meter hohen Wellen die am Pier wie in einem Bild von William Turner selbst zelebrierten. Spektakulär.
Bis morgen,
Euer Ulf
Weather to tear out trees I can’t remember how many times I’ve started a blog post with the word „actually“, but today would have been another good opportunity, which I only avoid out of literary discipline. Because „actually“ sounds so „kind of“. And not as „wow“ as the past day and the natural phenomenon deserved.
Because yesterday Silvana, Irina and I spent a wonderful day together. It wasn’t spectacularly beautiful in the sense that we rode a rollercoaster together or ate the best steak in the most expensive restaurant in town, but rather that we enjoyed our time together while we walked to the laundrette in the most beautiful sunshine and were happy to meet up with old friends again. Because in October we met on the beach in Sagiada, on the border with Albania.
Later, when our clothes were dry and the China Mall and Lidl were closed, we wanted to end the day with a relaxing evening on our favorite beach, so we drove to „Long beach“.
Once there, it felt like being on the North Sea. The waves were whipped so high by the wind that Silvana was grabbed by the waves instead of just her feet and fell into my arms, whooping with joy, while Irina and her dog Lullu in their nugget mosquito made sure that the dog leash didn’t turn into a kite string.
In the Bible we would probably say „and God saw that it was good. Next day“.
But we are in Greece and not in a written compromise by Emperor Constantine, so the story doesn’t end here, but jumps straight on to the Sinnflut, because we found out on the internet that it wasn’t going to stay with gusts, but that strong „winds“ of up to 97 km/h were expected.
We would therefore be well advised to take the flapping laundry and the dog off the blowing leashes and head for safety, because according to universal genius Dr. Google, the breeze might well feel like ripping out trees while dancing in the night.
So we ended up at an old sports field overlooking the surf, enjoying red wine and conversation over beans with tomato sauce and gluten-free cookies like we hadn’t in a long time, almost forgetting that it was the wind that was making everything shake and not just the red wine.
But before we ended the evening, we risked a look at the forces of nature, which celebrated themselves in five to six meter high waves on the pier like in a painting by William Turner. Spectacular.
(Down below in english) Uns ist und war bekannt, dass wir Fehler machen und diese mit barer Münze zu zahlen haben. Aber uns war auch noch nie so bewusst wie heute, wie teuer vermeintliche, um nicht zu sagen überflüssige Sicherheit als Vorsicht(smaßnahme) ist.
Wie oft haben wir gehört, dass es zu wenig Sonne gibt und wir mehr Ladegeräte und andere Solarzellen brauchen. „Das reicht nicht, niemals“.
Wir dachten „OK, wir wissen es nicht besser, also hören wir lieber auf den Rat“, Wir sind also für besseres Internet und regelmäßigen Strom mehrmals die Woche prophylaktisch zum Campingplatz gefahren, um in jedem Fall für meine Zoomsitzungen vorbereitet zu sein. Das hat damn viel Geld gekostet. Bis gestern, als der tolle Shunt nur noch 10 Prozent anzeigte und wir für Dienstag nachladen wollten. Aber das Gerät zum Aufladen zeigte voll an.
Die Akkus, und wir reden von 300 Ampere, waren voll, nur von der Sonne und all unsere Aufenthalte an Campingplätzen waren unnütz.
Wir dachten immer, das Laden ging superschnell, dabei waren unsere Akkus immer nahezu voll, von der Sonne allein.Ein Tag eine Batterie, also 1/3. Sieben Tage ergeben also selbst bei vier Tagen Dauerregen, volle Ladung.
Von wegen, das reicht nie. Das reicht beinahe zum Verkaufen. Und wir brauchen dafür weder mobilere Solarzellen, bessere Ladegeräte also mehr Strom aus der Steckdose noch sonst einen anderen Quatsch von Amazon.
Was wir brauchen ist einzig ein neuer Sicherungskasten, denn gestern Abend war trotz voller Akkus plötzlich alles dunkel, weil es wohl von zu viel Strom heiß wurde. Nur den gibt es nicht auf dem Campingplatz und dazu riet uns keiner.
Wir wurden in allem bestätigt wovor wir geflüchtet sind (Perfekt, vollendete Gegenwart). Kontrolle ist gut, aber zu viel Prophylaxe ist Bullshit.
Ja, es kann sein, dass es mal nur regnet und ja, auch wir haben Fehler gemacht, indem wir Strom berechnen und Geräte einstellen und Parallelschaltung lernen mussten, aber für das Geld, was wir in gutem Glauben auf kluge Vorsorge investiert haben, hätten wir auch locker eine Woche in einem guten Hotel absteigen können.
Aber, besser spät als nie oder wie unser lieber Freund Viko von Bülow gesagt hätte:“Aber jetzt machen wir es uns gemütlich“
Bis morgen,
Euer Ulf
„But now let’s make ourselves comfortable“
We are and have always been aware that we make mistakes and have to pay for them in cash. But we have also never been as aware as we are today of how expensive supposed, not to say superfluous, safety is as a precautionary (measure).
How often have we heard that there is not enough sun and that we need more chargers and other solar cells? „That’s not enough, never“.
We thought „OK, we don’t know any better, so we’d better listen to the advice“, so we made prophylactic trips to the campsite several times a week for better internet and regular electricity to be prepared for my zoom sessions in any case. That cost a lot of money. Until yesterday, when the great shunt only showed 10 percent and we wanted to recharge for Tuesday. But the charging device showed full. The batteries, and we’re talking 300 amps, were full, just from the sun and all our stays at campsites were useless.
We always thought that charging was super-fast, but our batteries were always almost full, from the sun alone.one day one battery, so 1/3. So seven days, even with four days of continuous rain, results in a full charge.
That’s never enough. It’s almost enough to sell. And we don’t need more mobile solar cells, better chargers, more power from the socket or any other nonsense from Amazon.
What we do need is a new fuse box, because last night everything suddenly went dark despite the batteries being full because it was probably getting hot from too much power. But there isn’t one at the campsite and nobody advised us to do so.
We would be confirmed in everything we fled from (perfect, perfect presence). Control is good, but too much prophylaxis is bullshit.
Yes, it may just rain and yes, we also made mistakes by calculating electricity and having to set up appliances and parallel connections, but for the money we invested in good faith in wise precautions, we could easily have stayed in a good hotel for a week.
But, better late than never, or as our dear friend Viko von Bülow would have said: „But now let’s make ourselves comfortable“
(Down below in english) Obwohl wir von vorne herein davon ausgingen, dass wir in den Süden fahren, um im Warmen zu überwintern, haben wir uns wohl mit keiner Sache mehr beschäftigt als mit der Heizung.
Im Mai, als sich alle auf und über den Frühling mit seiner Wärme freuten, hockten wir bereits vorm Rechner und planten den Winter.
Schnell wurde klar, dass wir uns eine Webasto oder ein anderes Markenheizgerät nicht leisten können, denn 1200 Euro war ein wenig zu viel für unser Budget, weshalb wir uns in der digitalen China Mall umschauten und uns für ein 400 Euro Gerät entschieden, dass es auch für einhundert gab. Aber wir legten Wert auf das europäische Prüfsiegel, denn wir rechneten noch mit einer Wohnmobilabnahme beim TüV (technischer Überwachungsverein).
Im Juli war dann auch unsere viel zu starke Heizung schon da. Wir hatten also genug Zeit, uns mit dem Tankausbau zu beschäftigen, denn im Renault Master muss dieser im Gegensatz zum Ducato von Fiat komplett ausgebaut werden, um ein Loch für den Tanknehmer himeinzubohren.
Man kann sagen, dass uns durchaus Furcht umfing, denn wir hatten keinerlei Ahnung von Autos. Aber wir schaffen es, trotz aller Hindernisse über die Benzinpumpe im Motorraum dank YouTube 40 Liter Sprit abzupumpen, holten den richtigen Bohrer aus Bremen, bestellten Auffahrrampen erst in rot und dann in blau und machten uns an das Dieselreservoir.
Abpumpen, Schrauben lösen, Elektrik abstecken, Loch bohren, Tanknehmer einsetzen, alles wieder befestigen und Kabel sowie Schläuche verlegen. Dann nur noch ein Loch in den Unterboden sägen, Heizung mit dazugekauften Flunch befestigen, Knopf drücken und „start heating“ wie unsere jetzige Standheizung sagen würde.
Geiel, wir hatten erst Mitte August und die Heizung lief. Wir hatten also noch genug Zeit, um die andere Hälfte des Ausbaus nicht fertig zu bekommen und vom Tüv zu hören “ das Abgasrohr muss an eine andere Stelle und Ach ja, neue Bremsen brauchen Sie auch“.
Gut, dass wir die „billige“ Heizung nahmen, denn das „Ach ja“ belief sich auf knapp 2000 Euro.
Aber wir wollten los, koste es was es wolle im wahrsten Sinne des Wortes und schafften es auch, am1. September unsere erste Nacht samt Heizung im Jürmann zu verbringen. Eine Hochzeitsnacht wie im Bilderbuch von „Guck mal wer da hämmert“.
Alles lief super, bis auf unzählige Kleinigkeiten wie Batterie Parallelschaltung und so versteht sich; bis Venedig, da erklang leider nicht mal mehr ein „Stop heating“, von einem „I whish you a safe Journey“ ganz zu schweigen.
Aber es war ja noch warm, wahrscheinlich müsste nur eine Kleinigkeit ausgetauscht werden und schon würde alles wieder funktionieren. Also weiter, nach Dubrovnik, Kupplung wechseln, Albanien, Turbo reparieren und nach Igoumenitsa Peter (english) aus Stockholm begegnen, der uns bei all den technischen Problemen helfen sollte, bzw. Wollte.
Ja, er zeigte Silvana, was wir alles noch zu machen und zu kaufen hatten. Seine Lieblingsworte waren „ihr braucht noch: neue Kabelverbindungen für den Dizzydizzy Booster (B2B Ladebooster), einen Shunt und neue Klemmen, ein Ladegerät für die Lithiumakkus, eines für den Rechner und, Ach ja, eine neue Heizung, die Pumpe ist kaputt. Für 250 könnt ihr meine Reserveheizung haben, aber die Pumpe müsst ihr bestellen“.
Vier Wochen später war alles fertig, bis auf die Heizung. Aber es war ja erst Mitte November. „ „Wir haben ja noch Zeit.“
Kurze Zeit später könnten aber weder Silvana noch ich, geschweige denn unser Geldbeutel Peter länger ertragen, denn wenn es dunkel wurde und vor lauter Aktionismus nichts mehr lief, musste Peter ins Bett und wünschte uns bei Kerzenschein einen romantischen Abend.
Also katapultierten wir uns mitten in der Nacht mit Hilfe eines österreichischen Rentners aus einer Kiesgrube an einem dieser Traumstrände, kletterten locker 30 Prozent Steigung hoch und rasten auf einem Campingplatz in der Nähe, wo es so geschäftig war, dass Silvana unmöglich arbeiten konnte.
Auf in die Einöde, Heizung und Shunt einbauen und fertig, endlich Weihnachten. Es sollte auch erst in der kommenden Nacht richtig kalt werden.
Und jetzt sitzen wir im Paradies, Anfang Januar, die Heizung von IKEA spricht Russisch, finnisch, Englisch und Chinesisch, aber zum Anspringen braucht sie oft mehr als einen Anlauf. Für Sibirien werden wir uns wohl doch ein Markengerät anschaffen. Aber solange genießen wir hier die schönsten Sonnenaufgang und Untergänge, die wir je erlebt haben.
Oder wie unsere Heizung sagen würde “ I Wish you a safe Journey“.
Bis morgen,
Euer Ulf
„I Wish you a safe journey“
Although we assumed from the outset that we would be heading south to spend the winter in the warmth, there was probably nothing we were more concerned with than the heating.
In May, when everyone was looking forward to spring and its warmth, we were already sitting in front of the computer planning the winter.
It quickly became clear that we couldn’t afford a Webasto or other brand heater, because 1200 euros was a little too much for our budget, which is why we looked around the digital China Mall and decided on a 400 euro device that was also available for a hundred. But we attached great importance to the European seal of approval, as we were still expecting a motorhome inspection by the TüV (technical inspection association).
Our far too powerful heating system arrived in July. So we had enough time to deal with the tank removal, because in the Renault Master, unlike the Fiat Ducato, it has to be completely removed in order to drill a hole for the tank holder.
It’s fair to say that we were quite frightened, as we knew nothing about cars. But despite all the obstacles, we managed to pump out 40 liters of fuel via the fuel pump in the engine compartment thanks to YouTube, got the right drill from Bremen, ordered drive-on ramps first in red and then in blue and got to work on the diesel reservoir.
Pumping out, loosening the screws, disconnecting the electrics, drilling the hole, inserting the tank holder, reattaching everything and laying the cables and hoses. Then just saw a hole in the underbody, attach the heater with the flunch we had bought, press the button and „start heating“ as our current parking heater would say.
Great, it was only mid-August and the heating was running. So we still had enough time not to finish the other half of the conversion and to hear from the TÜV „the exhaust pipe has to be moved to another place and oh yes, you need new brakes too“.
It’s a good thing we took the „cheap“ heater, because the „oh yes“ amounted to just under 2000 euros.
But we wanted to get going, no matter what the cost, in the truest sense of the word, and managed to spend our first night in the Jürmann, complete with heating, on September 1st. A wedding night like in the picture book of Tim Allan.
Everything went great, except for countless little things like the battery parallel connection and so on; until Venice, when unfortunately not even a „stop heating“ was heard, not to mention a „I wish you a safe journey“.
But it was still warm, probably just a little something would have to be replaced and everything would work again. So on to Dubrovnik, change the clutch, Albania, repair the turbo and after Igoumenitsa we met Peter (English) from Stockholm, who was supposed to help us with all the technical problems, or wanted to.
Yes, he showed Silvana what we still had to do and buy. His favorite words were „you still need: new cable connections for the Dizzydizzy Booster (B2B charging booster), a shunt and new terminals, a charger for the lithium batteries, one for the computer and, oh yes, a new heater, the pump is broken. You can have my one in reserve for 250, but you have to order the pump“.
Four weeks later, everything was ready except for the heater. But it was only mid-November. „ „We still have time.“
A short time later, however, neither Silvana nor I, let alone our wallets, could put up with Peter any longer, because when it got dark and nothing was working because of all the action, Peter had to go to bed and wished us a romantic evening by candlelight.
So in the middle of the night, with the help of an Austrian pensioner, we catapulted ourselves out of a gravel pit on one of those dream beaches, climbed up a 30 percent incline with ease and raced to a campsite nearby, where it was so busy that Silvana couldn’t possibly work.
Off to the wasteland, install the heating and shunt and that’s it, Christmas at last. It wasn’t supposed to get really cold until the following night.
And now we’re sitting in paradise, at the beginning of January, the IKEA heater speaks Russian, Finnish, Chinese and English, but it often takes more than one attempt to start up. We’ll probably buy a branded appliance for Siberia after all. But in the meantime, we enjoy the most beautiful sunrises and sunsets we’ve ever seen.
Or as our heater would say, „I Wish you a save Journey“.
(Down below in english) Gestern haben Silvana und ich seit Langem mal wieder genauer über unsere Reisepläne und Ziele gesprochen und vor allem darüber, was realisierbar wäre, denn die politische Lage in der Welt scheint fragiler wie lange nicht mehr und unsere finanziellen Mittel sind ja auch begrenzt.
Aber Zeit haben wir genug. Wohin also, wenn man 1000 Kilometer pro Monat zu Verfügung hat, die Welt brennt und man neben neuen Zielen auch neue Freunde, alte Bekannte und vor allem seine Tochter endlich mal wieder sehen möchte?
Unsere Challenge besteht also darin, zwischen jetzt und Dezember nach Marokko zu kommen und dabei wenigstens noch zwei kurze Stops in Deutschland zu machen, denn Peter dürfen wir auch auf keinen Fall vergessen.
Aber während wir überlegten, ob wir von Griechenland im Frühjahr, nach einem Abstecher in Istanbul und vielleicht Izmir mit der Fähre nach Italien und von dort hoch nach Deutschland fahren, tauchte eine andere Friktion auf. Denn gewiss, sind wir jetzt Recht einsam unterwegs, aber im Sommer wird das anders sein, egal ob Italien, Schweiz, Spanien oder Portugal, uns erwarten Blechlawinen und Menschenmassen, eine Tatsache, die wir unbedingt vermeiden wollen.
Also fahren wir gegen den Strom, über Länder, die auch spannend aber zumindest anfangs weniger Meer bereit halten. Aber wie sagte eine Kommentatorin vor Kurzem so schön: Wenn ich den See seh, brauch ich kein Meer mehr.
Unser Plan ist also derzeit, man weiss ja nie genau was passiert, erst zu Irina und Mareike zu fahren, Vorhänge nähen und wenigstens kurz in einer richtigen Ferienwohnung zu duschen. Dann weiter nach Athen und im Anschluss zurück nach Mythika, Jannis, den Waschsalon-Besitzer besuchen, mit dem wir seit Monaten in engem Kontakt stehen und den wir, wenn wir erst Mal in Marokko sind, auch so schnell nicht wieder sehen.
Von ihm dann weiter nach Thessaloniki, um im Anschluss den Bosporus zumindest zu berühren, indem wir Istanbul ansteuern. Wenn Zeit, Geld und Erdogan es erlauben, wäre dann Izmir das nächste Ziel, um dann, wir denken, es ist dann Mai, über Bulgarien und Rumänien Ungarn erreichen, wo Oliver uns am Balaton erwartet. Dann nach Österreich, denn Wien muss man gesehen haben und weiter über Prag ins Münsterland. Endlich Zoé wieder sehen und unsere Mamas in den Arm nehmen.
Jetzt ein kleiner Schlenker nach Schleswig-Holtstein wo Peter und Birte wohnen. Hier wollen wir auch kurz wieder Seeluft schnuppern, damit wir den Weg über Paris und Südfrankreich nach Barcelona ohne Wasser ertragen.
Wahrscheinlich ist es dann schon wieder September oder Oktober und wir erreichen Valencia, wo wir Tipps von meiner Tochter prüfen, die schon einmal da war.
Das Ende von 2024 wird dann von der Meerenge in Gibraltar geprägt und von Marokko. Casablanca, Marakesh und überhaupt: Afrika.
Mal schauen, ob das alles so klappt.
Und, was denkt Ihr?
Bis morgen,
Euer Ulf
P.s. Natürlich werden wir meinen Freund Max in Köln auf keinen Fall vergessen.
12000 kilometers to Morocco
Yesterday, Silvana and I talked about our travel plans and destinations in more detail for the first time in a long time and, above all, about what would be feasible, as the political situation in the world seems more fragile than it has been for a long time and our financial resources are also limited.
But we have enough time. So where to go when you have 1000 kilometers per month at your disposal, the world is burning and you want to see new friends, old acquaintances and, above all, your daughter again?
So our challenge is to get to Morocco between now and December and make at least two short stops in Germany, because we can’t forget Peter either.
But while we were thinking about whether to take the ferry from Greece to Italy in the spring, after a detour to Istanbul and perhaps Izmir, and from there up to Germany, another friction arose. For sure, we are quite lonely on the road now, but in summer it will be different, whether it’s Italy, Switzerland, Spain or Portugal, we can expect avalanches of cars and crowds of people, a fact that we want to avoid at all costs.
So we go against the flow, via countries that are also exciting but have less sea, at least initially. But as one comment recently said so beautifully: „If I love the lake, I don’t need the sea anymore.
So our plan at the moment – you never know what will happen – is to first go to Irina and Mareike, sew curtains and at least have a quick shower in a real vacation apartment. Then on to Athens and then back to Mythika to visit Jannis, the launderette owner, with whom we’ve been in close contact for months and who we won’t be seeing again any time soon once we’re in Morocco.
From there we will continue on to Thessaloniki and then at least touch the Bosporus by heading for Istanbul. If time, money and Erdogan allow it, Izmir would be the next destination and then, we think it will be May, via Bulgaria and Romania to Hungary, where Oliver is waiting for us at Lake Balaton. Then to Austria, because Vienna is a must-see, and on via Prague to Münsterland. Finally seeing Zoé again and hugging our moms.
Now a little detour to Schleswig-Holstein where Peter and Birte live. We want to get a quick breath of sea air here so that we can endure the journey via Paris and southern France to Barcelona without water.
It will probably be September or October again and we will reach Valencia, where we will check tips from my daughter, who has been there before.
The end of 2024 will then be dominated by the Strait of Gibraltar and Morocco. Casablanca, Marakesh and Africa in general.
Let’s see if it all works out.
So, what do you think?
See you tomorrow,
Your Ulf
P.s. Of course we won’t forget my friend Max in Cologne under any circumstances
(down below in english) Viele denken, dass unsere Tour eine echte Herausforderung ist, aber für mich ist in der düsteren Frühe aufstehen die wahre Challenge.
Wenn der Jürmann sich über Nacht auf Außentemperaturen von zwei bis drei Grad abgekühlt hat und es mit offenen Augen so dunkel ist, als hätte man sie noch geschlossen, klingt die Harfe und ruft sanft aber bestimmt zum Dienst.
Ich quäle mich dann aus warmer Decke gepellt erst zur Heizung und dann zum Gaskocher, um Wasser für Kaffee aufzusetzen.
Bevor ich mich setzte ziehe ich mir dann sofort meine Sachen an damit mich ja nicht die Gemütlichkeit im Nacken zurück ins Bett zieht. In diesem Momenten vermisse ich eine Wohnung, wo ich jetzt unter eine heiße Dusche gehen könnte, aber freue mich gleichzeitig, dass ich nicht nass werden muss, denn in den Tiefen meiner Seele bin ich Wasserscheu. Angucken und drüber schreiben ja, berühren muss aber nicht sein.
Nach solchen Momenten ist dann meist das Wasser heiß und ich brühe meinen halben Liter „Hallo wach“auf und Stelle mich mit Zigarette der Welt.
Tür auf, kalte Seeluft ins Gesicht und schnell ans Wasser, natürlich nur zum angucken, und dann tiiiief einatmen, einen großen Schluck aus der Campingtasse und plätscher, plätscher für die Seele. Dies versteht sich natürlich wie eine musikalische Fuge, also gleichzeitig vorwärts und rückwärts.plätscher, Gluck, hmmmmm…. . Und wieder ausatmen.
Man könnte sagen, ich sitze wie ein Passagier an einer Haltestelle der auf den Bus wartet, nur dass es bei mir die Sonne ist, die wenig später hinter einem Gipfel erscheint.
Und sobald wir uns sehen, ist, im Gegensatz zum Fahrgast im Bus, meine Welt wieder in Ordnung. Ich lächle zufrieden, drück die Kippe aus, hol mir noch einen Kaffee und freu mich auf ein Küsschen von Silvana.
Bis morgen,
Euer Ulf Der sich jetzt wieder seiner Fuge widmet. Plätscher, plätscher, gluck, Gluck hmmmmm…
Like a musical fugue Many people think that our tour is a real challenge, but for me, getting up in the dark early morning is the real challenge.
When the Jürmann has cooled down overnight to outside temperatures of two to three degrees and it is as dark with your eyes open as if you still had them closed, the harp sounds and gently but firmly calls me to duty.
I then drag myself out of the warm blanket to the heater and then to the gas stove to put on some water for coffee.
Before I sit down, I immediately put on my clothes so that the comfort in my neck doesn’t pull me back into bed. At this moment, I miss having an apartment where I could take a hot shower, but at the same time I’m glad that I don’t have to get wet, because in the depths of my soul I’m afraid of water. I can look at it and write about it, but I don’t have to touch it.
After such moments, the water is usually hot and I brew my half liter of „Hello awake“ and face the world with a cigarette.
Door open, cold sea air in my face and quickly to the water, just to look at it of course, and then take a deep breath, a big sip from the camping cup and splash, splash for the soul. This is of course like a musical fugue, i.e. forwards and backwards at the same time.splash, glug, hmmmmm…. . And exhale again.
You could say I’m sitting like a passenger at a bus stop waiting for the bus, only in my case it’s the sun that appears behind a peak a little later.
And as soon as we see each other, unlike the passenger on the bus, my world is in order again. I smile contentedly, put the cigarette out, get another coffee and look forward to a kiss from Silvana.
See you tomorrow,
Your Ulf Who is now back to his fugue. Splash, splash, gurgle, gurgle hmmmmm…
(down below in english) Auch hier in Griechenland ist es morgens um sieben noch dunkel und es fällt mir schwer, mit den Augen dem Wecker zu gehorchen.
Aber heute war es anders als sonst. Denn kaum war der müde Körper in der Vertikalen, spürte ich ein Kribbeln am ganzen Leib. Ich war nicht nervös wegen des Unterrichts gleich, sondern fühlte und fühle mich aus anderen Gründen wie ein Jockey auf seinem Pferd im Stall.
Ich will wieder los. Dem Jürmann die Sporen geben und weiter auf unseren einhundert Pferdestärken Richtung Sonnenaufgang reiten.
Leider ist aber das Geld noch nicht da, weshalb ich noch einige Tage mit den Hufen scharren muss, bis sich plötzlich die Tore öffnen und Silvana und ich wieder im Galopp und mit offenem Blick der Sehnsucht folgen können.
Neues erleben. Grenzen ausreizen und über uns hinauswachsen, so wie am 1. September, als wir um diese Zeit in unsere Hochzeitsjacken schlüpften, um nach „Ja“-Wort und Suppe, das Cockpit des Renault Masters zu besetzen um dem Fernweh nachzugeben.
Jetzt ist es wieder soweit, die Comfort-Zone zu verlassen. Die Abläufe sind routiniert, die Einnahmequellen gesucht und das Schürfen der Goldnuggets kein Experiment mit ungewissem Ausgang, sondern eingeübtes Handwerk, das nicht mehr die volle Aufmerksamkeit des Tages fordert.
Wie Windhunde strecken wir die Nasen in den Wind und riechen den falschen Hasen. Wir ahnen, dass es nicht unbedingt besser werden muss, aber spannender, lebendiger werden darf.
Irina wartet mit ihrer Tochter auf Silvanas Vorhänge und Athen, Tessaloniki und Istanbul erwarten uns.
Ja, ähnlich wie im September umschleicht und auch ein wenig die Furcht vor dem Ungewissen, aber die Sehnsucht ist größer.
Ich weiss nicht, wie ich es aushalten soll zu warten, bis es endlich wieder los geht, aber bin mir sicher, dass ich diesmal ein angenehmer Passagier im Wartesaal des Lebens bin, denn jetzt hab ich ja meinen inneren Frieden gefunden, oder zumindest eine Ahnung davon bekommen, dass auch ich diese Kraftquelle in mir trage.
Aber vorher ein bisschen Grammatik, denn das Gold zum Reisen muss immer noch selbst geborgen werden.
Bis morgen,
Euer Ulf
Good morning wanderlust Even here in Greece, it’s still dark at seven in the morning and I find it hard to keep my eyes open to the alarm clock.
But today was different than usual. As soon as my tired body was in a vertical position, I felt a tingling sensation all over my body. I wasn’t nervous about the lesson, but felt and still feel like a jockey on his horse in the stable for other reasons.
I want to get going again. Give Jürmann the spurs and ride on towards the sunrise on our one hundred horsepower.
Unfortunately, the money isn’t there yet, which is why I have to drag my feet for a few more days until the gates suddenly open and Silvana and I can gallop off again and follow our longing with open eyes.
Experience new things. Pushing our limits and surpassing ourselves, just like on September 1st, when we slipped into our wedding jackets at this time of year and, after saying „I do“ and having soup, occupied the cockpit of the Renault Master to give in to our wanderlust.
Now it’s time to leave the comfort zone again. The procedures are routine, the sources of income are sought and the digging for gold nuggets is no longer an experiment with an uncertain outcome, but a practiced craft that no longer demands the full attention of the day.
Like greyhounds, we stick our noses into the wind and smell the wrong hare. We sense that it doesn’t necessarily have to get better, but it must become more exciting, more lively.
Irina is waiting with her daughter for Silvana’s curtains and Athens, Tessaloniki and Istanbul await us.
Yes, just like in September, a little fear of the unknown creeps around us, but the longing is greater.
I don’t know how I’m going to cope with waiting until we finally set off again, but I’m sure that this time I’ll be a pleasant passenger in the waiting room of life, because now I’ve found my inner peace, or at least got an inkling that I too have this source of strength within me.
But first a bit of grammar, because the gold for traveling still has to be found by yourself.
(down below in english) Die Glut unseres Feuers der letzten Nacht glimmt noch, als die Füsse des kleinen Münstermanns heute verschlafen den ersten Schritt nach draussen wagen.
Endlich hat die Sonne es wieder geschafft, sich gegen ihre schlecht gelaunten grauen Brüder durchzusetzen.
Mir wird warm ums Herz und mein ganzes Gesicht strahlt vor Freude über ihren Besuch mit ihr um die Wette. Wir scheinen beide ausgeschlafen zu sein und besonders ihr Gesicht ist dabei so ansteckend fröhlich, dass die Hunde am Strand vor Glück einen Schaukampf zelebrieren.
Frohes Neues Jahr Wellen, Berge, Griechenland und du, meine Welt und unsere Heimat. Ich hoffe, dass diese unfassbare Schönheit und besinnliche Eintracht von krähendem Hahn und vereinzelt noch lachenden Coyoten uns Lust auf Frieden macht.
Ich wünsche mir, dass jeder wütende Gedanke und jede Sorge sich im sandigen Boden vor mir verkriecht und sich ein Stück vom Glück dieser selbstzufrieden Region abschneidet.
Denn hier ist es nicht nur tagsüber und am Strand schön. Kalamata scheint der zufriedenstellendste Ort der Welt zu sein.
Als wir gestern Abend die Silvesterstimmung und Neujahrseuphorie inhalieren wollten, durften wir uns erneut davon überzeugen. Die Stadt war beleuchtet wie in einem Disneyfilm und die Menschen lächelten, als ob sie noch nie traurig waren. Alle, wirklich alle strahlten.
Ballonverkäufer tanzten zur Musik aus den Clubs wie die Fahrerinnen und Fahrer im Stau, sodass sie jede Eile vergaßen und aus hunderten von Blechkarossen kein einziges Hupen zu hören war.
Wir sahen Omas mit Rehntierhörnern auf dem Kopf neben Fussballspielenden Jungs und rappenden Künstlern, aber keinen einzigen Menschen der mit Bierdose in der Hand sein Elend in die Welt gröhlte.
Als die Nudelverkäuferin den Laden schloss und verspäteten Gästen sagen musste, dass sie jetzt schließen, wünschte man ihr dennoch ein frohes neues Jahr, statt die Pest an den Hals. Und über allem lag ein wahrhaftiger Geist der Weihnacht, wie ich wir ihn noch nie erlebten.
Was man hier anders macht? Wir glauben, dass man sich hier einfach mehr sein lässt was man ist und nicht ständig darauf bedacht ist, nach dem panoptischen Prinzip von Focault die Ordnung zu erhalten.
Hier stöhnte man nicht über spielende Kinder auf den Gehwegen oder Mopedfahrer ohne Helm, hier lebt man Carpe Diem und entschuldigt sich, wenn man dabei versehentlich in den Weg eines Unbekannten gerät.
Hier will man einfach, dass alles bleibt wie es ist, ohne omnipräsente Polizei, verletzte Egos und zelebrierter Standesunterschiede.
In und um Kalamata setzt man sich auf eine Bank oder an den Strand und lässt sich von guter Laune anstecken statt provozieren.
Und hier zieht es grad wieder zu, sodass ich jetzt schließe und mir einen warmen Pullover hole. So einfach kann man in Kalamata glücklich sein.
Bis morgen,
Euer Ulf
A little Kalamata for you all The embers of our fire from last night are still smouldering as little Münstermann’s feet sleepily take their first step outside today.
At last, the sun has managed to prevail against its bad-tempered gray brothers.
It warms my heart and my whole face beams with joy at her visit. We both seem to have had a good night’s sleep and her face in particular is so infectiously cheerful that the dogs on the beach are celebrating an exhibition match of happiness.
Happy New Year waves, mountains, Greece and you, my world and our home. I hope that this incomprehensible beauty and contemplative harmony of crowing roosters and the occasional laughing hyena will make us long for peace.
I hope that every angry thought and every worry buries itself in the sandy soil in front of me and cuts off a piece of the happiness of this self-satisfied region.
Because it’s not just beautiful here during the day and on the beach. Kalamata seems to be the most satisfying place in the world.
Last night, when we wanted to soak up the New Year’s Eve atmosphere and New Year’s euphoria, we were able to experience it for ourselves once again. The city was lit up like a Disney movie and people were smiling as if they had never been sad. Everyone, really everyone, was beaming.
Balloon sellers danced to the music from the clubs just like the drivers in the traffic jam, so that they forgot to hurry and not a single honk could be heard from hundreds of metal cars.
We saw grannies with horns on their heads next to boys playing football and artists rapping, but not a single person with a beer can in their hand shouting their misery to the world.
When the pasta vendor closed the store and had to tell late customers that they were closing now, they still wished her a happy new year instead of the plague. And above all, there was a true spirit of Christmas that I have never experienced before.
What do we do differently here? We believe that people here simply let themselves be what they are and are not constantly concerned with maintaining order according to Focault’s panoptic principle.
Here you don’t moan about children playing on the sidewalks or moped riders without helmets, here you live Carpe Diem and apologize if you accidentally run into the path of a stranger.
Here, people simply want everything to stay as it is, without the omnipresent police, bruised egos and celebrated differences in status.
In and around Kalamata, people sit down on a bench or on the beach and let their good mood infect them instead of provoking them.
And it’s just getting cloudy here again, so I close up and grab a warm sweater. It’s that easy to be happy in Kalamata.
(down below in english)Es ist vollbracht, 2023 ist zu Ende. 365 mal 24 Stunden die für uns wirklich alles hatten, was man in ein Jahr packen kann.
Aufbruchstimmung zu Beginn, als weder Silvana noch ich eine Ahnung davon hatten, was uns erwarten würde. Der Jürmann stand noch in der Nähe von Düsseldorf, das Geld war noch auf unserem Konto und all die Bilder, die wir jetzt im Kopf haben, waren noch unkonkretes Wirrwarr.
Silvester 2022 war Silvester 23 noch nicht einmal theoretisch vorhanden. Florenz, Padua, Slowenien, Montenegro, Kroatien, Bosnien, Albanien und Griechenland waren verschiedenfarbige Flecken im Atlas oder Videotitel bei YouTube und kein Kupplungsschaden in Dubrovnik oder Turboproblem 200 Kilometer vor Thirana.
Vor einem Jahr waren Silvana und Ulf noch die, die mit der verrückten Idee, „die niemals funktionieren würde“, weil „wir ja gar keine Ahnung haben und eh viel zu wenig Geld hatten“ und Kalamata war eine Stadt, die für uns noch nicht einmal des Suchens auf einem Globus würdig war.
Bei shunt dachten wir, das jemand vom Klo spricht (in Anlehnung an das westfälisch umgangssprachlichen Synonym Schont). Und 4000 Kilometer nach Griechenland waren noch circa 2500 Meilen geradeaus. Eigentlich ganz einfach.
Aber wir kultivierten unsere Naivität, mieden Infos über Katastrophen und Probleme, denn wir waren auch damals schon über 40 und somit im gefährlichen Angsthasenzyklus a la “ wenn das passiert, drehen wir aber sofort wieder um“. Vor einem Jahr war das Ehepaar, das wir heute sind, noch Männlein und Frau mit Strom aus der Steckdose und 104 Quadratmetern, um sich bei Stress aus dem Weg zu gehen.
Zitronen gab es in grünen Säckchen und nicht Honigmelonengroß an Bäumen, die sogar in Hinterhöfen wuchsen, Weihnachtsmärkte brauchten lange Unterhosen und keine Sonnenbrillen, Calimero war ein Vogel mit Eierschale auf dem Kopf und kein griechisches „guten Tag, dass sich am Ende mit „a“ schreibt und Epicur ein weiser Mann dessen Name dicke Bücher titulierte und kein Tempelbesitzer, dessen Pfade wir mit 2,5 Tonnen Zuhause zu erklimmen versuchten.
Am 31. Dezember letzten Jahres konnten wir uns nicht vorstellen, wie Wellen unserem Van wahrhaftig den Boden unter den Füssen wegreissen können und das Deutschland wirklich das analogste Land der Welt zu sein scheint. Als 2022 endete, dachte ich noch, ich sei angstfrei und Silvana, dass Sie mit 100 PS und Handschaltung überfordert wäre.
Heute parkt sie in drei Zügen mit dem Jürmann rückwärts ein und ich heule in der Ecke, weil ich mir eine Steigung von 25 Prozent nicht zutraue. Heute sagt sie „Stell Dich nicht an“ und ich interveniere ein „Aber“.
Heute stehen wir an einem der schönsten Strände der Welt und liegen nicht auf einer Couch in Horstmar. Jetzt ist ein Jahr vorbei und hat zwei alte Ichs mitgenommen, mit denen wir nur noch äusserlich Ähnlichkeit haben. Aus dem Philosophiestudenten wurde ein Lehrer und aus der Bäckereierkäuferin eine selbstbewusste Frau, die unseren Jürmann komplett selbst ausbaute. Heute sagt sie zu alten weissen Männern nicht aus Prinzip oder Angst, „Du hast Recht“, sondern, „Sei nicht böse, aber. Ich mach das anders“.
Am 31. Dezember2023 ist aus Silvana eine Globetrotterin geworden und aus mir ihr Mann. Im vergangenen Jahr wurde aus uns eine Einheit, die nichts mehr trennen kann.
Und dabei sind wir genau genommen bei unserer ganzen Tour doch eigentlich erst am Anfang.
Und von diesem Anfang im Mittendrin eines Ritts auf der Waiküre, wünschen wir allen Leserinnen und Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Euer Ulf
P.S. Jetzt ist es doch ein Rückblick geworden. Aber morgen ist der 1. Januar und da wird ja bekanntlich wirklich alles ganz anders.
Metamorphosis
It’s done, 2023 is over. 365 times 24 hours that really had everything you can pack into a year.
A spirit of optimism at the beginning, when neither Silvana nor I had any idea what to expect. The Jürmann was still near Düsseldorf, the money was still in our account and all the images we now have in our heads were still a vague jumble.
New Year’s Eve 2022 was not even a theoretical New Year’s Eve 23. Florence, Padua, Slovenia, Montenegro, Croatia, Bosnia, Albania and Greece were different colored spots in the atlas or video titles on YouTube and no clutch damage in Dubrovnik or turbo problem 200 kilometers before Thirana.
A year ago, Silvana and Ulf were the ones with the crazy idea that would never work because we had no idea and far too little money anyway, and Kalamata was a city that wasn’t even worth looking for on a globe.
When we heard the word shunt, we thought someone was talking about the toilet (based on the Westphalian colloquial synonym Schont). And 4000 kilometers to Greece was still about 2500 miles straight ahead. Actually quite easy.
But we cultivated our naivety, avoided information about disasters and problems, because we were already over 40 at the time and therefore in the dangerous „if that happens, we’ll turn around immediately“ cycle. A year ago, the couple we are today were still man and wife with electricity from the socket and 104 square meters to avoid each other in times of stress.
Lemons came in green bags and not the size of honeydew melons on trees that even grew in backyards, Christmas markets needed long johns and not sunglasses, Calimero was a bird with an eggshell on its head and not a Greek „good day“ that ends in „a“ and Epicur was a wise man whose name was the title of thick books and not a temple owner whose paths we tried to climb at home with 2.5 tons.
On December 31st last year, we couldn’t imagine how waves could really tear the ground out from under our van and that Germany really seemed to be the most analog country in the world. When 2022 ended, I still thought I was fearless and Silvana thought she would be overwhelmed with 100 hp and a manual gearbox.
Today, she parks backwards in three moves with the Jürmann and I’m crying in the corner because I don’t trust myself with a 25 percent incline. Today she says „Don’t start“ and I inject a „But“.
Today we are standing on one of the most beautiful beaches in the world and not lying on a couch in Horstmar. A year has now passed and has taken with it two old selves with whom we only bear an outward resemblance. The philosophy student has become a teacher and the baker’s egg buyer has become a self-confident woman, who has completely built our Jürmann herself. Today, she doesn’t say „You’re right“ to old white men out of principle or fear, but „Don’t be angry, but. I’ll do it differently“.
On December 31, 2023, Silvana became a globetrotter and I became her husband. Last year, we became a unit that nothing can separate.
And yet we are actually only at the beginning of our entire tour.
And from this beginning in the middle of a ride on the Waiküre, we wish all our readers a happy new year.
Your Ulf
P.S. Now it has become a review after all. But tomorrow is January 1st and, as we all know, everything really does change.
(Down below in Englisch) Heute könnte der Strand nicht einsamer sein. Eine graue Suppe hat sich über uns ergossen, so dick und zähflüssig, dass die Sonne wie mit grobschlächtigen Händen mühsam ein kleines Loch hinein reissen musste, sodass man wenigstens die Hand vor Augen sieht.
Und das Meer vor mir plätschert so leise, als habe es Angst vor diesem faden Nichts. Und beim Stapfen durch den weichen und feuchten Sand rieseln einem kleinen Kiesel in die Socken, als dürfte kein fröhlicher Gedanke aufkommen.
Ich fühle mich wie ein ungebetener Zuschauer, der verbotenerweise durch den Türschlitz des Kinderzimmers den Eltern beim Weihnachtsgeschenke aufbauen zuschaut. Als würde ich etwas sehen, das nicht für meine Augen bestimmt ist. Es ist, als würde auch ich ganz plötzlich erwachsen werden,indem ich eine Wahrheit sehe, die ich lieber nicht gewusst hätte
Auch ich weiss, dass gleich alles wieder gut und freundlich ist. Die Sonne scheint und alles wieder genauso erstrahlt wie im Bilderbuch. Aber ab jetzt weiss ich eben mehr. Ich weiss quasi seit jetzt und für immer, dass es kein Christkind gibt. Und wie der kleine Junge in meiner Metapher, fühle auch ich mich irgendwie betrogen.
Ich sehe nicht den guten Willen, mir ein Freude zu machen. Den Wunsch hinter der Mühe, mich glücklich zu machen, sondern erfahre einzig die bittere Tatsache, dass ich klein und unwissend bin. Noch unendlich viel lernen muss und dass es keine Wunder gibt.
Geschenke, egal ob unterm Weihnachtsbaum oder als paradiesisch gestalteter Strand, sind auch nur ein Produkt aus Ursache und Wirkung. Kein Sonnenstrahl ist sichtbar, wenn nicht Milliarden und mehr Wassertropfen als Wolken sie zum Strahlen bringen.
Ich vermisse meine Unwissenheit schon jetzt und hätte mir gewünscht, heute etwas länger geschlafen zu haben, denn für diese Wahrheit bin ich einfach noch nicht erwachsen genug.
Bis morgen,
Euer Ulf
Growing up The beach couldn’t be lonelier today. A gray soup has poured over us, so thick and viscous that the sun had to laboriously tear a small hole in it, as if with rough hands, so that you can at least see your hand in front of your eyes.
And the sea in front of me ripples so quietly, as if it were afraid of this bland nothingness, and as I trudge through the soft, damp sand, small pebbles trickle into my socks as if no cheerful thoughts were allowed to arise.
I feel like an uninvited spectator, watching my parents assembling Christmas presents through the door slit of the children’s room. As if I am seeing something that is not meant for my eyes. It’s as if I too am suddenly growing up, seeing a truth that I would rather not have known
I also know that everything will soon be good and friendly again. The sun is shining and everything is as bright as in a picture book. But from now on I know more. I know now and forever that there is no Christ Child. And like the little boy in my metaphor, I also feel somehow cheated.
I don’t see the good will to make me happy. The desire behind the effort to make me happy, but only the bitter fact that I am small and ignorant. I still have so much to learn and that there are no miracles.
Presents, whether under the Christmas tree or as a paradise-like beach, are also just a product of cause and effect. No ray of sunshine is visible unless billions more drops of water than clouds make it shine.
I already miss my ignorance and wish I had slept a little longer today, because I’m just not grown up enough for this truth.