Lieber Max,

(down below in english)

Lieber Max,
mein lieber guter bester Freund, bevor Du morgen in Dein Schweigekloster fährst, möchte ich Dich noch kurz vollabern, denn heute ist ein so schöner Tag, dass ich nicht umhin kann, mich einmal bei Dir zu bedanken.

Seit jetzt etwa 15 Jahren bist Du nun schon an meiner Seite und selten hat “ in guten wie in schlechten Zeiten“ besser gepasst, als bei uns. Obwohl Freunde wohl nicht unterschiedlicher sein können als wir. Gibt es eigentlich überhaupt etwas, bei dem wir nicht antiproportional gestrickt sind?

Ja, eines fällt mir ein, bei der Sehnsucht.

Ich weiss noch genau, wie ich zum Vorstellungsgespräch nach München kam. Es lief alles schief, der LKW-Fahrer, der mich mitnahm, ließ mich Nachts um drei am Flughafen raus, die Bewerbungsmappe war nicht ausgedruckt und der Copyshop hatte geschlossen.

Als ich das Gebäude neben der Senffabrik erreichte, stank ich nach Frustbier und Schweiß und mein zukünftiger Vorgesetzter war ein Spießer. Gut, dass ihm meine Arbeiten, die er ausdruckte so gut gefielen, dass seine letzten Worte waren „wann kannst Du anfangen?“ Denn sonst hätte ich nie beim Golfen auf Schulfluren den Mann kennenlernen können, mit dem ich so gut geistiges Ping Pong spielen kann.

Vom ersten Tag an funktionierten wir, ohne, dass wir uns gegenseitig charakterlich erklären mussten. Klar, ich war ich seit jeher die Labertasche, aber Du hast immer wie mit einem mentalen Skalpell meine Gedanken seziert und filetiert, aus durchgeknallten Scheiß großes Kino gemacht und mich sogar bei Dir einziehen lassen. Wohl der einzige Mensch der Welt, der mich nicht omnipräsent daran erinnerte, was für ein anstrengender Sack ich bin.

Auf sonntäglichen Museumstouren lachten wir über Deine Erlebnisse in Paraguay und meine in Mexiko und festigten dabei ein Band, dass weit über Sympathie hinausging. Wenn ich in Salzburg bei einem Wurstfabrikant zeigen sollte, was ich kann, warst Du natürlich dabei und hast mit mir Parkbänke getestet und ein Hotelbett geteilt und wenn ich mich in meinem Frust verloren habe, hast Du mir meinen Kopf wieder zurechtgerückt.

Oder wenn uns Messen in Frankfurt zu langweilig waren, bist Du mit mir eine Nacht nach Marseille geflogen, einfach so. Wie geil! Mit Dir war ich erstmalig im Auftrag des Herrn unterwegs.

Du bliebst immer der stille Teilhaber all meiner Gedanken und tanzender Freund am Rhein, mit dem ich unzählige Kilometer spaziert bin und meine Hochzeit feiern durfte. Du bist wirklich der einzige, auf den ich mich in meinem Leben immer verlassen konnte, was bestimmt sehr oft nicht leicht war. Du hast mich, wie Silvana jetzt, immer so genommen wie ich war. Nicht schön aber selten.

Wenn ich nicht wusste wohin mit mir, hast Du Dir meinen Scheiss angehört und wenn meine Welt zusammenbrach, mehr als einmal, hast Du mit der Mechanik eines Psychologen aus meinen Aussagen Fragen an mich formuliert und mir geholfen, mir selbst die fehlende Antwort zu geben und ganz selten, konnte ich sogar für Dich da sein.

Und selbst jetzt, wo ich in Griechenland bin und nur selten Deine Stimme wirklich höre, denke ich oft an Dich „Jordan Peterson hat dazu mal gesagt“, klingt es dann in meinen Ohren oder „der Dude macht das schon“.

Der einzige Wehrmutstropfen ist wohl, dass der Dritte im Bunde das Ratpack verlassen hat. Aber ich bin froh, dass Du, wer sonst, noch in Kontakt mit ihm stehst, denn es gibt wohl keinen, der einen Freund wie Dich so gut gebrauchen kann wie er.

Danke, dass es Dich gibt Dude,

Dein Freund Adi, Ulf oder welche Bezeichnung dir grad in den Kopf kommt, ich weiss ja, dass ich gemeint bin, bei wem denn sonst?!

Dear Max,
My dear best friend, before you leave for your silent monastery tomorrow, I would like to give you a quick shout-out because today is such a wonderful day that I can’t help but thank you.

You’ve been by my side for about 15 years now and rarely has „for better or for worse“ been a better fit than with us. Although friends couldn’t be more different than we are. Is there actually anything that we are not antiproportionally knitted?

Yes, one thing comes to mind, when it comes to longing.

I remember exactly how I got to the job interview in Munich. Everything went wrong, the truck driver who gave me a lift dropped me off at the airport at three in the morning, the application folder hadn’t been printed out and the copy store was closed.

When I arrived at the building next to the mustard factory, I reeked of frustration beer and sweat and my future supervisor was a philistine. It’s a good thing he liked the work he was printing out so much that his last words were „when can you start?“ Because otherwise I would never have been able to meet the man with whom I can play intellectual ping pong so well while playing golf in school corridors.

From day one, we worked together without having to explain each other’s character. Sure, I’ve always been the blabbermouth, but you always dissected and filleted my thoughts like a mental scalpel, made great cinema out of crazy shit and even let me move in with you. Probably the only person in the world who didn’t constantly remind me what an exhausting sack of shit I am.

On Sunday museum tours, we laughed about your experiences in Paraguay and mine in Mexico and strengthened a bond that went far beyond sympathy. When I had to show what I could do at a sausage factory in Salzburg, you were of course there to test park benches and share a hotel bed with me, and when I lost myself in my frustration, you set me straight.

Or when trade fairs in Frankfurt were too boring for us, you flew with me to Marseille for a night, just like that. How cool! I was traveling with you for the first time on behalf of the Lord.

You were always a silent partner in all my thoughts and a dancing friend on the Rhine, with whom I walked countless kilometers and celebrated my wedding. You really are the only person I could always rely on in my life, which was certainly not always easy. Like Silvana now, you always took me as I was. Not nice but rare.

When I didn’t know what to do with myself, you listened to my bullshit and when my world collapsed, more than once, you formulated questions for me from my statements with the mechanics of a psychologist and helped me to give myself the missing answer and very rarely, I could even be there for you.

And even now, when I’m in Greece and rarely really hear your voice, I often think of you „Jordan Peterson once said this“, it sounds in my ears or „the Dude will do it“.

The only downer is probably that the third member has left the Ratpack. But I’m glad that you, who else, are still in contact with him, because there’s probably no one who can use a friend like you as much as he can.

Thank you for being there Dude,

Your friend Adi, Ulf or whatever name comes into your head, I know that you mean me, who else?
who else?!

Oder soll’s vielleicht doch ein Keks sein?


(Down below in english) Wie oft hab ich heimlich über Mathilde, Ottilie, Marie und Liliane laut gelacht, aber dann am Ende inbrünstig mitgetröhlt:

Aber bitte mit Sahne!

Schlager, das war für mich nicht die Hohe Kunst der Leichtigkeit, sondern albernes Geld Geschachere, das doch jeder, auch nach zehn Bier noch hinkritzeln kann.

Mein Ego war so groß, dass ich vor vielen Jahren bei einem Casting ein Lied vorsingen
Musste und dachte:

Dadadat:
Aber bitte mit Sahne!

Der Tag kam, der Regisseur wartete und damals noch Adi begann:

Sie treffen sich täglich um viertel nach drei
Ohoho, oh yeah

Und dann: Text vergessen. Eine unangenehme Stille trat ein. Aber die Regieassistentin hatte Erbarmen und flüsterte:
Am Stammtisch im Eck in der Konditorei

Und in mir regte sich freudig ein:
Ohoho, oh yeah
Aber dann war wieder Schluss. Kein Blasen auf das Kuchenbuffet, kein Schwarzwälder-Kirsch auf Sahne-Baisser, und erst Recht kein
Auf Früchteeis: Ananas, Kirsch und Banane –

Statt dessen ein verschämtes Lala in Anlehnung an den bekannten Ohrwurm garniert mit einem kläglichen:

aber bitte mit Sahne.

Selten bin ich in fünf Minuten so sehr über meine Selbstüberschätzung gestolpert und 1000 Tode gestorben.

Wohl nie wieder passte „Die Hinterbliebenen fanden vor Schmerz keine Worte“ wie bei diesem Casting.

Von wegen „Ohoho“ und mit Sicherheit kein „oh yeah“.
Sondern eher ein

Und der Pfarrer begrub ihn mit rührenden Worten, ….
Aber bitte mit Sahne

Und heute 20 Jahre später, laboriere ich an meinem täglichen Blog wie damals am Text von Udo Jürgens. Und Silvana so:
Dadadat:

Aber bitte mit Sahne

Bis morgen

Euer Ulf

Or maybe it should be a cookie after all?

How often have I secretly laughed out loud at Mathilde, Ottilie, Marie and Liliane, but then roared along fervently at the end:

But with cream, please!

For me, Schlager was not the high art of lightness, but silly money haggling that anyone can scribble down, even after ten beers.

My ego was so big that I had to sing a song at a casting many years ago.
had to and thought:

Dadadat:
But with cream, please!

The day came, the director was waiting and Adi started:

They meet every day at a quarter past three
Ohoho, oh yeah

And then: forgot the text. There was an awkward silence. But the assistant director had mercy and whispered:
At the regulars‘ table in the corner of the patisserie

And a joyful stirring went through me:
Ohoho, oh yeah
But then it was over again. No bubbles on the cake buffet, no Black Forest cherries on cream biscuits, and certainly no
On fruit ice cream: pineapple, cherry and banana –

Instead, a coy lala in the style of the well-known catchy tune garnished with a pitiful:

but with cream, please.

Rarely have I stumbled over my overconfidence so much in five minutes and died a thousand deaths.

Probably never again has „The bereaved found no words for their pain“ been as fitting as in this casting.

No „Ohoho“ and certainly no „oh yeah“.
But rather

And the priest buried him with touching words, ….
But with cream, please

And today, 20 years later, I’m suffering from my daily blog like I did with Udo Jürgens‘ lyrics back then. And Silvana like this:
Dadadat:

But with cream, please

See you tomorrow

Your Ulf

Jeden Tag eine neue Welt

(Down below in english)

(Weibliche Stimme mit sanftem Tembre:) „Herzlich willkommen zur ersten Folge von „entspannen mit Ulf“ – um das ganze Potential dieses extra für moderne Menschen wie Sie entwickelten Braincustomizing excellerator Kurses aktivieren zu können, empfehlen wir diese aus zarten Polyesterfäden gesponnene „keep calm pans“, die Professor Dr. Ulf Münstermann in einem Meditationskurs von seinem Zen Meister Ying Yang als bester Schüler auf einem einsamen Berg in den Anden kurz vor dessen Ableben überlassen wurde.

Dieses thermostatisch aufgeladene und mit Liebespigmenten besetzte Kleidungsstück besticht nicht nur durch sein exotisches Muster aus zarten Weinrot mit kontrastieren Nachtblau zur dunklen Stunde, sondern schmiegt sich auch wie eine zweite Skinrole an gestresste Körper, wo sie allein durch Berührung die inneren Nervenbahnen aktiviert und dabei einen verjüngenden Aloeveraeffekt auf das größte Organ ihres Trägers, die Haut, hervorprüft.

Und für nur 499 Euro inklusive Versand bekommen Sie den passenden Meditationsfaden aus reiner Baumwolle, gesponnen nach dem Vorbild einsiedelnder Bergapte aus einem Kloster am Fuße des Peleponnes gratis hinzu“.

(Sanfte Töne einer voluminösen Klangschale erklingen)

(Ein tiefer Bariton kriecht in das Trommelfell der Hörer:) „Haben Sie eine wohlig, entspannte Sitzposition eingenommen? Dann schließen Sie ihre Augen und atmen Sie tief ein. Ist es nicht herrlich, wie die frische Luft aus Nikotion und Kondensat die jungen Lungenbläschen verklebt?

Und ausatmen“.

(Es erklingt erneut die weibliche Stimme mit dem sanftem Tembre:)“Die extra für solche Momente, die nur Ihnen gehören, in liebevoller Handarbeit gedrehten Glücksstäbchen mit Vanillearoma, kann man übrigens ebenfalls über Professor Doktor Ulf Münstermanns Wohlfühloase im Internet ordern“.

Unter http://www.bis-morgen.com

Euer Glücksguru des Vertrauens

A new world every day

(Female voice with a gentle tembre:) „Welcome to the first episode of „relax with Ulf“ – to activate the full potential of this brain-customizing excellerator course developed especially for modern people like you, we recommend these „keep calm pans“ spun from delicate polyester threads, which were given to Professor Dr. Ulf Münstermann in a meditation course by his Zen master Ying Yang as his best student on a lonely mountain in the Andes shortly before he passed away.

This thermostatically charged garment, studded with love pigments, not only captivates with its exotic pattern of delicate wine red with contrasting midnight blue in the dark hours, but also clings to stressed bodies like a second skinrole, where it activates the inner nerve pathways through touch alone, producing a rejuvenating aloe vera effect on the wearer’s largest organ, the skin.

And for only 499 euros including shipping, you get the matching meditation thread made of pure cotton, spun according to the model of hermitic mountain apts from a monastery at the foot of the Peloponnese, for free“.

(Soft tones of a voluminous singing bowl sound)

(A deep baritone creeps into the eardrums of the listeners:) „Have you taken a comfortable, relaxed sitting position? Then close your eyes and take a deep breath. Isn’t it wonderful how the fresh air of nicotine and condensation clogs the young alveoli?

And breathe out“.

(The female voice with the gentle tembre is heard again:) „By the way, you can also order the vanilla-flavored bliss sticks, lovingly handmade especially for such moments that belong only to you, from Professor Doctor Ulf Münstermann’s feel-good oasis on the Internet“.

At http://www.bis-morgen.com

Your trusted happiness guru



Apsolem hat jetzt Flügel

(Down below in English) Die gute Nachricht zuerst: ich habe viel besser geschlafen. Und jetzt die schlechte: Der Blog wird ab heute später kommen. Denn erstens möchte ich mich weniger stressen und zweitens möchte ich gehaltvoll bleiben oder werden.

Der Ritt auf der Waiküre als schriftliches Fragment soll nicht zu einer Aneinanderreihung irgendwelcher Ereignisse a la “ und das ist passiert nachdem das war“ oder umgekehrt werden, so wie aus einem kleinen unschuldigen Jungen ein Mann mit dem vorbeilasteten Namen Adolf wurde, der mit dem Rufnamen Adi versuchte, diese Bürde zu verdrängen.

Wo wir für einige Leser auch schon bei der nächsten Änderung sind, mei Name ist jetzt wirklich Ulf. Silvana und ich haben gestern gemerkt, dass Adi nicht mehr passt.

Nach Monaten in denen mich Schüler, neue Freunde und Leser Ulf nannten, bin ich mit dieser Bezeichnung sukzessive zu einem neuen Ich verwachsen, das sich nicht mehr als Adolf identifiziert, sondern mit dem Zweitnamen, der laut seiner Mutter eh der erste werden sollte.

Mir gefällt das, wie das Weglassen der schlechten digitalen Nachrichten zum Frühstück und wenn ich nicht schlafen kann, oder das weniger rauchen, weil ich mich nicht mehr gehetzt fühlen mag.

Das heißt nicht, das morgen alles anders oder besser wird, aber das es ab jetzt eine andere Voraussetzung hat, mehr Freundlichkeit und mehr Lust das zu mögen was ich bin und mag und ich hoffe, dass allen Lesern das auch, zumindest meist, gefällt.

Ich freue mich jedenfalls drauf.

Bis morgen Mittag oder irgendwann um den Dreh,

Euer Ulf

Absolem now has wings

First the good news: I slept much better. And now the bad news: the blog will come later today. Because firstly, I want to stress less, and secondly, I want to stay or become content.

The walk in Waiküre as a written quote should not become a string of events a la „and this happened afterwards“ or vice versa, just as a small innocent boy became a man with the overloaded name Adolf, who tried to suppress this burden with the surname Adi.

Which brings us to the next change for some readers: My name is now actually Ulf. Silvana and I realized yesterday that Adi no longer fits.

After months of students, new friends and readers calling me Ulf, I have gradually evolved into a new me who no longer identifies as Adolf, but with the middle name, which according to his mother should have been the first name anyway.

I like that, like skipping the bad digital news for breakfast and when I can’t sleep, or smoking less because I no longer feel rushed.

It doesn’t mean that everything will be different or better tomorrow, but that from now on it will have a different premise, more kindness and more willingness to like me for who I am, and I like that, and I hope all the readers like it too, at least most of the time.

In any case, I’m looking forward to it.

See you tomorrow at noon or sometime there,

Your Ulf

Der Küchenchef enpfielt


(Down below in english) Jeden Tag werden etwa 10 Millionen Essensbilder gepostet. Egal ob kulinarische Leckerbissen oder verbrannter Toast, die digitale Festplatte ist voll von Bildern, die kein Mensch braucht. Der Vorteil dabei scheint, dass das digitale Gehirn nicht aktiv in dem Sinne leben muss, dass es all diese Menüs und andere mehr oder weniger erinnerungswürdige Momente zur Bestreitung anstehender 24 Stunden braucht.

Beim menschlichen Gehirn ist das anders. Jeden Tag kommen auch hier neue Bilder, Töne und Gefühle zum bisher wahrgenommen hinzu und, ob man es will oder nicht, alles Vergangene gestaltet die Perspektive, mit der man das Zukünftige betrachtet.

Wenn ich also jetzt meinen Kaffee genieße, bestimmt sogar meine ehemalige Englischlehrerin Frau Brumberg, Nomen est Omen, wie er mir schmeckt.

Man kann also fast sagen, dass es einem Wunder gleichkommt, dass ich überhaupt noch genießen kann. Glücklicherweise ist dem ganz und gar nicht so, denn es gibt unendlich viel, was ich wie ein Neugeborenes genießen kann. Aber die Nacht gehörl leider nicht dazu.

Wenn es draussen dunkel wird, scheint sich auch mein Geist zu verdunkeln. Beinahe jede Nacht fühlt es sich so an, als blättere ich sämtliche Erinnerungsalben meines Lebens durch, wobei ich mit Themen wie „schlimmste Erinnerungen aller Zeiten zu beginnen scheine und erst gegen sechs bei Zoé, Silvana oder Kalamatas ankomme.

Es ist nicht so, vielleicht leider, dass ich mich daran erinnere, aber ich wache jede Nacht unzählige Male auf und bin gerädert vom Kopfkino, bis der Wecker um sieben Klingelt und der Autor dieses Blogs aufstehen muss.

Ich habe so viel auf dieser Reise zum guten wenden können, aber wenn es um durschlafen geht fühle ich mich wie ein Fisch der fliegen soll, ich kann es einfach nicht. Die unzähligen verkochten Mahlzeiten aus in der Schule sitzen bleiben oder anderer versalzener Erinnerungen auf der Festplatte meines Superrechners, wollen jede Nacht betrachtet werden, als ob mein RAM dächte, dass ohne diese kein Leben möglich wäre.

Ich weiss, dass das Quatsch ist und da ich alles von Freud gelesen habe, habe ich sogar eine Ahnung davon, was mein persönlicher Yogibär mir damit sagen will, aber den Schritt, diese schwatzen Gedanken wie unweigerlich verstreichende Sekunden und Stunden einfach ziehen zu lassen, gelingt mir einfach noch nicht.

Aber vielleicht ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, sich genau dieser Baustelle zu widmen, denn alles andere in meinem Leben hat sein Ziel erreicht. Jetzt gilt es also, einfach nur das Gute zu genießen.Wer hätte gedacht, das eine scheinbar so herrliche und dankbare Aufgabe, die schwerste Hürde in einem Leben sein kann?

Aber ehrlich, es gibt doch keinen einzigen Grund, davor Angst zu haben, denn man muss ja nicht Verbrannte Toasts verdauen lernen sondern ausschließlich, Gambas, Hähnchen, Filetsteaks und Schokopudding.

Vielleicht fehlte bisher einfach der Hunger, aber jetzt ist er da!

Bis morgen,

Euer Ulf

The chef recommends
Around 10 million food pictures are posted every day. Whether culinary delicacies or burnt toast, the digital hard disk is full of pictures that nobody needs. The advantage of this seems to be that the digital brain does not have to live actively in the sense that it needs all these menus and other more or less memorable moments in order to cope with the upcoming 24 hours.

The human brain is different. Every day, new images, sounds and feelings are added to what we have already perceived and, whether we like it or not, everything in the past shapes the perspective with which we view the future.

So when I enjoy my coffee now, even my former English teacher Mrs. Brumberg, nomen est omen, determines how it tastes to me.

So you could almost say it’s a miracle that I can still enjoy it at all. Fortunately, that’s not the case at all, because there are so many things I can enjoy like a newborn. But unfortunately, the night is not one of them.

When it gets dark outside, my mind seems to darken too. Almost every night it feels like I’m leafing through all the memory albums of my life, where I seem to start with topics like „worst memories ever“ and only get to Zoé, Silvana or Kalamatas around six.

It’s not, perhaps sadly, that I remember, but I wake up countless times every night and I’m choked up from the head cinema until the alarm clock rings at seven and the author of this blog has to get up.

I’ve managed to turn so much of this trip around, but when it comes to sleeping through the night I feel like a fish that’s supposed to fly, I just can’t do it. The countless overcooked meals from sitting at school or other salty memories on my supercomputer’s hard drive want to be looked at every night, as if my RAM thinks that life is impossible without them.

I know this is nonsense and having read all of Freud, I even have an idea of what my personal yogi bear is trying to tell me, but I just can’t yet take the step of letting these chattering thoughts pass like inevitable seconds and hours.

But perhaps now is exactly the right time to dedicate myself to this construction site, because everything else in my life has reached its destination. So now it’s time to simply enjoy the good: who would have thought that such a seemingly wonderful and rewarding task could be the hardest hurdle in life?

But honestly, there’s not a single reason to be afraid of it, because you don’t have to learn to digest burnt toast, only prawns, chicken, fillet steaks and chocolate pudding.

Maybe I just wasn’t hungry before, but now I am!

See you tomorrow,

Your Ulf

Logbucheintrag vom 30. Januar 2024

(Down below in english) Die See ist stürmisch und der blanke Hans des Mittelmeers tobt nicht nur auf den Meeren sondern auch in meiner Brust, denn kleine Meutereien im virtuellen Raum haben mich zu viel Rum in den Tee schütten lassen.

Wir sind mit der MS Jürmann zwar noch auf dem richtigen Kurs Richtung Glückseligkeit, aber ein dreimal schwarzer Kater hat die Laune von Kapitän Ulfsen verfinstert.

Glücklicherweise ist die erste Steuerfrau auf Posten und hat das Ruder übernommen, sodass der alte Seebär brummig die Krabben fürs Mittagessen pulen kann.

„Warum“, so der alte Kapitän, „müssen immer irgendwo solche Döspaddel sein und warum findet sich auf jedem Deck mindestens ein Hain Blöd“, hustet Ulfsen in den Dreitagebart.
Aber da kommt auch schon Steuerfrau Jürgenson und bringt eine Aspirin mit pechschwarzen Kaffee.

„Weil“, sagt die unerbitterlich frohgemute Offizierin, „das weiss ich nicht Chef, „aber“, holt sie Luft, „deshalb braucht jedes Schiff das dampft und segelt, einen, der die Sache regelt, und das sind glücklicherweise Sie Chef“.

„Ach Kappes“, brummt Ulfsen, „erstens mag ich keine Westerwellischen Zitate und 2. Würde ohne Sie die MSS Jürmann schon viel länger nicht mehr fahren, sondern auf Grund laufen, nech?!“.


„Aber wir fahren und das sollten Sie nicht vergessen Kapitän,  sie bekamen gestern ein Angebot von einer kleinen Reederei, dass sie notfalls die Flagge wechseln können,schon vergessen?!“

„Gut, gut, me Deern“, lächelt Kapitän Ulfsen etwas gequält und steckt sich eine Zigarette in den Mund, dann geh ich jetzt noch Mal kurz an Deck und wenn ich wiederkommen wird gespult, bis die Finger bluten, ja?“

„Eye, eye, Captain, und immer dran denken, ney, nicht lang schnacken, kopp in Nacken“.

„Yo, yo yo yo yo!“

Bis morgen,

Euer alter Seebär Ulf

Logbook entry January 3, 2024
The seas are stormy and the sheer Hans of the Mediterranean is raging not only on the seas but also in my chest, because small mutinies in virtual space have caused me to pour too much rum into my tea.

We are still on the right course towards bliss with the MSS Jürmann, but a triple black hangover has darkened Captain Ulfsen’s mood.

Fortunately, the first helmswoman is on duty and has taken over the helm so that the old sea dog can grumpily pick the crabs for lunch.

Why, says the old captain, do there always have to be such döspaddles somewhere and why is there at least one Hain Blöd on every deck, Ulfsen coughs into his three-day beard.
But then helmswoman Jürgenson arrives and brings an aspirin with pitch-black coffee.

„Because,“ says the implacably cheerful officer, „I don’t know boss, but,“ she takes a breath, „that’s why every ship that steams and sails needs someone to take care of things, and fortunately that’s you boss.“

„Oh, that’s silly,“ grumbles Ulfsen, „firstly, I don’t like Westerwellian quotes and secondly, without you, the MSS Jürmann wouldn’t have been sailing for much longer, it would have run aground, wouldn’t it?“.
„But we are sailing and you shouldn’t forget that, Captain, yesterday you received an offer from a small shipping company that you can change the flag if necessary, remember?“

„Well, well, me Deern,“ smiles Captain Ulfsen a little pained and puts a cigarette in his mouth, „then I’ll go on deck for a moment and when I come back I’ll wind until my fingers bleed, yes?“

„Eye, eye, Captain, and always remember, ney, don’t take too long, head in neck“.

„Yo, yo yo yo yo!“

See you tomorrow,

Your old sea dog Ulf

War was?!

(down below in english) Laut ADAC sind wir gerade einmal 2876 Kilometer von Münster entfernt, oder wie man im Netz sagt one day four hours and 40 Minutes. Ein Katzensprung quasi. Da fragt man sich natürlich auch, wo die rund 2000 Kilometer mehr auf der Uhr des Jürmanns kommen, denn gefühlt standen wir ja hauptsächlich in Igoumenitsa und hier in Kalamata.

Ach ja, da war ja noch die Sache mit Brüssel und, ach ja, der Friedhof mit den freundlichen alten Ladies in Arlon, die Tanke mit dem Motorradfahrer dem ich beinahe die Maschine umgefahren habe in Luxemburg und Billard mit Dylan in Saarburg habe ich noch vergessen.

Und Herrsching, Salzburg, Florenz, das Tichuana von Slowenien, unser erster richtiger Strand in Krk und Dubrovnik. Oh Dubrovnik, da fällt mir ein, dass die abgeschleppten Kilometer gar nicht mitgezählt wurden.

Ups, das wunderschöne Bosnien und Herzegowina mit Anton und Slatan ist mir da wohl durchgerutscht und die unfassbar schöne Flusströmung mit dem Obdachlosen Penthouse, der uns sogar die Pornos da gelassen hat. Zum Glück ging unser kleiner Streit dort nicht ganz so weit, dass ich das Angebot annehmen musste.

Und während ich hier so liege und gedanklich durch unser Zuhause streife, denke ich natürlich an die blaue Beule am Jürmann hinten rechts, die wir uns auf dem Parkplatz in Bosna zugezogen haben. Gut, dass Montenegro auch noch Kotar und den Long Beach zu bieten hatte, sonst würde ich bei dieser Region wohl nur noch an den Golffahrer mit Flachmann auf der Schnellstraße denken, oder an die Panik die ich hatte, als ich Silvana Nachts nicht wieder fand.

Aber alles vergeben und vergessen. Auch der wahrscheinlich überflüssige Werkstattaufenthalt in Albanien bei Antonio, der so nett war und unser Pfeifproblem doch nicht lösen konnte. Aber den Turbo zu checken, war bestimmt eine gute Prophylaxe für später.

Und dann waren wir ja auch schon in Igoumenitsa, wo wir uns endlich den wahren Problemen wie beinahe Absaufen und unsere Heizung Petra kümmern konnten, ach ne, das kam ja erst später, nach Peter, Andrea und Nikita und TJ aus Hannover.

Wann war eigentlich das mit der Miliz? Ach ja, da, kurz vor dem Campingplatz von Andrea, wo wir unseren Jeffrey Lebowski zurück lassen mussten.

Unvergesslich auch das Treffen mit Peter am Meer, das jeden Tag die Farbe wechselte, und seinem Wohnmobil, dass in Italien Jürmannattitüden annahm. Gut, dass ihm nichts passiert ist.

Oder das Münster von Griechenland, Patras, von dem wir immer noch nicht wissen, ob es mit oder ohne „s“ geschrieben wird aber dessen Brückenkosten unvergesslich bleiben.

Und natürlich Jannis, unser Freund aus Inglewood, würde man in Pulp Fiction wohl sagen. Der griechische Ulf mit Dortmunder Wurzeln, dessen Waschsalon unser Ziel war, aber dessen Freundschaft wir gewinnen konnten. Zwar kurz vor Patras, aber wen stört das schon?

Irina fragt sich bestimmt grad, ob ich sie vergessen habe. Nein hab ich nicht und Mareike mit ihrem Mann Chris sowie das schnuckeligen Haus in den Bergen natürlich auch nicht.

Und dann sind auch schon fünf Monate um und ein waschechter Sokratis repariert den Wagen eines Philosophen. Was will man mehr?

Nie wieder zurück!

Bis morgen,

Euer Ulf

Something Missing?!
According to the ADAC, we are just 2876 kilometers away from Münster, or as they say on the net, one day four hours and 40 minutes. A stone’s throw, so to speak. Of course, this also makes you wonder where the extra 2000 kilometers on the Jürmann’s clock came from, because we felt like we were mainly in Igoumenitsa and here in Kalamata.

Oh yes, there was also the thing with Brussels and, oh yes, the cemetery with the friendly old ladies in Arlon, the petrol station with the motorcyclist I nearly knocked over in Luxembourg and billiards with Dylan in Saarburg.

And Herrsching, Salzburg, Florence, the Tichana in Slovenia, our first real beach in Krk and Dubrovnik. Oh Dubrovnik, I just remembered that I didn’t count the kilometers we towed.

Oops, I must have slipped through the beautiful Bosnia and Herzegovina with Anton and Slatan and the incredibly beautiful river current with the homeless penthouse, who even left us the porn. Fortunately, our little argument there didn’t go quite so far that I didn’t have to accept the offer.

And while I’m lying here, mentally wandering around our home, I’m of course thinking about the blue bruise on Jürmann’s back right that we got in the parking lot in Bosna. It’s a good thing that Montenegro also had Kotar and Long Beach to offer, otherwise I would probably only think of the golf driver with a hip flask on the highway, or the panic I had when I couldn’t find Silvana again at night.

But all is forgiven and forgotten. Even the probably superfluous workshop visit in Albania with Antonio, who was so nice and couldn’t solve our whistle problem after all. But checking the turbo was certainly a good preventative measure for later.

And then we were already in Igoumenitsa and could finally deal with the real problems like almost sinking and heating, oh no, that only came later, after Peter, Andrea and Nikita and TJ from Hanover.

When was it with the militia? Oh yes, just before Andrea’s campsite, where we had to leave our Jeffrey Lebowski behind.

The meeting with Peter by the sea, which changed color every day and whose motorhome in Italy took on Jürmannatti characteristics, was also unforgettable. It’s a good thing nothing happened to him.

Or the cathedral of Greece, Patras, which we still don’t know whether it is spelled with or without an „s“ but whose bridge costs remain unforgettable.

And of course Jannis, our friend from Inglewood, as they would say in Pulp Fiction. The Greek Ulf with roots in Dortmund, whose launderette was our destination, but whose friendship we managed to win. Just before Patras, but who cares?

Irina must be wondering if I’ve forgotten her. No, I haven’t and of course neither have Mareike and her husband Chris, nor the cosy house in the mountains.

And then it’s already five months later and a real Sokratis is repairing a philosopher’s car. What more could you want?

Never go back!

See you tomorrow,

Your Ulf

Du liest mich, also bin ich

(Down below in english) Es gibt viele, beinahe unendlich viele Menschen, die sich auf den Weg machten und machen, um die Welt zu entdecken oder sich selbst zu finden und es gibt wohl nur wenige, die das nicht in die Welt tragen.

Bilder, Videos, Kommentare und Blogs auf Instagram, Tik,Tok, Facebook und WordPress sind eindrückliche Beweise dafür.

Unzählige Synonyme wie „Vanlife happylife“ oder „unserrittaufderwaiküre“ zeugen von dieser Sehnsucht und dem Mut, der damit verbunden ist oder scheint. Aber sie sind auch Reminiszenz einer mitteilungsbedürftigen Gesellschaft, die sich zurückgelassen oder vergessen fühlt. „Hey ihr da, sehr ihr, was ich Tolles mache?“ Schreit es täglich von diversen social Media Seiten an die vermeintlich unglücklich Zuhausegeblieben.

Einzig wichtig scheint, dass die Bilder beeindrucken. Höher, schneller, weiter und immer mit einem grinsenden Gesicht als Ausdruck purer Glückseeligkeit. Denn wann sieht man schon mal einen Motorschaden, Mechaniker,leere Kassen oder Streit?

Nur dann, wenn man sich auch davon ein lukratives Geschäft verspricht. „10 Gründe, warum wir nie wieder Vanlifen“ oder „die fünf besten Tipps, damit die Reise im Wohnmobil keine Katastrophe wird“, heißt es da in Überschriften auf YouTube und immer mit dem Verweis “ was haltet ihr davon? Schreibt es in die Kommentare und vergesst auch nicht zu liken, damit ihr auch beim nächsten Mal dabei seid“, wenn es wieder heißt: ich habe ein Ego oder Geldproblem.

Ich bin da keine Ausnahme, denn auch ich habe das Netz mit meinem Bullshit in der Hoffnung geflutet, damit Geld zu verdienen. Ich mache es ja sogar in diesem Moment und es gibt nicht das kleinste Gegenargumente, dass diese negative Seite meines Blogs entkräften könnte.

Für mich zeigt das, dass ich immer noch nicht da bin, wo ich sein will. In einer Selbstzufriedenheit, die einer inszenierten Darstellung erübrigt. Solange ich schreibe, ob kritisch oder freundlich, weiss jeder, dass ich ein Problem mit mir habe.

Ja, es stimmt, es ist nicht mehr so groß wie zu Beginn der Reise, aber das es kleiner wurde liegt nicht an meinem Blog, sondern einzig an der Reise, die mich mit Momenten konfrontiert, die meine Seele zur selbstreflektierten Genesung zwingen.

Und ja, das Schreiben hilft mir, aber das Posten hat mit der Selbstheilung Nichts zu tun. Ich möchte beinahe sagen, es steht mir im Weg.
Denn solange ich öffentlich mache, was mich bewegt, will ich auch wissen, ob man das auch an anderer Stelle gut findet. Und ist es nicht eigentlich das jenes, von dem ich mich befreien wollte?

Aber ich bin ein Mensch, also zumindest heute ein lieb gemeint es:

Bis morgen,

Euer Ulf

You read me, therefore I am
There are many, almost infinitely many people who have set out to discover the world or to find themselves and there are probably only a few who do not bring this to the world.

Pictures, videos, comments and blogs on Instagram, Tik,Tok, Facebook and WordPress are impressive proof of this.

Countless synonyms such as „Vanlife happylife“ or „unserrittaufderwaiküre“ bear witness to this longing and the courage that is or seems to be associated with it. But they are also reminiscent of a society in need of communication that feels left behind or forgotten. „Hey you there, do you know what great thing I’m doing?“ It is shouted daily from various social media sites to the supposedly unhappy people who have stayed at home.

The only thing that seems to matter is that the pictures impress. Higher, faster, further and always with a grinning face as an expression of pure bliss. Because when do you ever see engine damage, mechanics, empty tills or arguments?

Only when you expect to make a lucrative business out of it. „10 reasons why we’ll never vanlift again“ or „the five best tips to ensure your motorhome trip isn’t a disaster“ are the headlines on YouTube, always with the link „What do you think? Write it in the comments and don’t forget to like it so that you’ll be there next time too“ when it says again: I have an ego or money problem.

I am no exception, because I too have flooded the net with my bullshit in the hope of earning money with it. I’m even doing it right now and there’s not the slightest counterargument that could invalidate this negative side of my blog.

For me, this shows that I’m still not where I want to be. In a self-satisfaction that makes a staged presentation unnecessary. As long as I write, whether critically or kindly, everyone knows that I have a problem with myself.

Yes, it’s true, it’s not as big as it was at the beginning of the journey, but the fact that it’s gotten smaller is not because of my blog, but solely because of the journey, which confronts me with moments that force my soul into self-reflective recovery.

And yes, writing helps me, but posting has nothing to do with self-healing. I almost want to say it gets in my way.
Because as long as I make public what moves me, I also want to know whether it will be appreciated elsewhere. And isn’t that actually what I wanted to free myself from?

But I’m a human being, so at least today I’m a well-meaning one:

See you tomorrow,

Your Ulf

I had a dream

(down below in english) Puuuh, hab ich einen Scheiss geträumt. Wir waren in New York und wie früher lief erst alles gut bis es plötzlich ins Gegenteil umschlug. Ich kämpfte nach Leibeskräften um gesellschaftliche Akzeptanz, die mir einfach nicht zu Teil werden wollte,weil ich die Dinge zu individuell betrachtete und dementsprechend auch anging.

Und wie kurz vor Beginn unserer Reise, bekam ich es mit der Angst zu tun, dass ich den Ausweg nicht fänd. Ich wusste, dass wir zum Flughafen mussten, aber fürchtete mich, dass ich den Weg nicht finden würde. Ich haderte an meinen Sprachkenntnissen und strampelte in meiner Traumwelt wie eine Fliege in Milch ums überleben.

Dann wurde ich wach und war noch ganz benommen von diesem comicartig pituresken Eindrücken in meinem Kopf und verstand gar nicht, was ich wohl damit verarbeitet habe, denn die Reise auf der ich mich mit Silvana befinde, läuft ausgesprochen gut. Wir finden, was wir suchen und haben keinerlei Sozialisationsprobleme. Im Gegenteil, nie hat man uns mit offenen Armen empfangen als auf unserem Ritt auf der Waiküre und nie war ich mir sicherer, auf dem richtigen Weg zu sein.

Vielleicht muss ich einfach mein Gestern mit dem heute versöhnen und begreifen, in was für einem Leben ich mich befand. Ein hilflos Suchender, der alles für einen Hinweis auf den richtigen Weg gegeben hätte, aber nie bekam.

Mein Fehler war wahrscheinlich, dass ich tief in mir drin, meiner Intention nicht traute, obwohl ich dieser Alternativlösung ausgeliefert war und bin. Mein Weg ist nicht der von vielen anderen, ja ich lebe nicht einmal in der gleichen Welt wie die meisten, nicht zwingend wegen der scheinbar objektiv gleichen Welt, die uns allen gegeben ist, sondern allein schon, wie ich sie sehe.

Andere mögen im Chaos einen Flughafen brauchen, weshalb auch ich mich nach diesem auf den Weg machte, aber mein Platz ist nicht in einer Boing von Lufthansa und Co mit Nahmen Landsberg oder Heidelberg, meine Arche Noah ist ein alter Transporter aus Frankreich mit dem Namen Jürmann.

Und diesen Renault Master fliegt kein Kapitän und ich bin kein Passagier, sondern ich sitze im Cockpit und Silvana ist mein Copilot. Und wir verschwinden nicht mit 1000 Kilometer pro Stunde auf Flügeln über den Wolken, sondern wir fahren mit 80 km/h mitten durchs Leben.

Und während andere in einem New York ankommen und dort zwei oder drei Wochen verweilen, quälen wir uns durch Bosnien, Slowenien und Griechenland, um an Orten wie diesen den ganzen Winter zu verweilen.

Wir reisen nicht um vieles zu sehen, sondern uns zu finden. Und unser Ziel ist die Weite und das Meer, statt verstopfte Straßen. Wo es in New York Gucci gibt haben wir Palmen und wo in der Zivilisation das Leben unruhig pulsiert, plätschern hier sanft die Wellen.

Und während alle fürchten, dass der Urlaub bald vorbei ist, warten wir nur auf den richtigen Moment an dem die Sonne und weiter führt, wohin auch immer.

Bis morgen,

Euer Ulf

I had a dream

Phew, I had a dream. We were in New York and, just like before, everything was going well until it suddenly turned into the opposite. I fought as hard as I could for social acceptance, which I simply didn’t want because I looked at things too individually and approached them accordingly.

And just like just before we started our trip, I was afraid that I wouldn’t find a way out. I knew that we had to get to the airport, but I was afraid that I wouldn’t be able to find the way. I struggled with my language skills and struggled to survive in my dream world like a fly in milk.

Then I woke up and was still in a daze from these comic-like pituresque impressions in my head and didn’t even understand what I was dealing with, because the journey I’m on with Silvana is going really well. We find what we are looking for and have no socialization problems whatsoever. On the contrary, people have never welcomed us with more open arms than on our ride on the Waiküre and I’ve never been more sure that I’m on the right track.

Maybe I just need to reconcile my yesterday with today and realize what kind of life I found myself in. A helpless seeker who would have given anything for a clue to the right path, but never got it.

My mistake was probably that deep down I didn’t trust my intention, even though I was and still am at the mercy of this alternative solution. My path is not that of many others, indeed I don’t even live in the same world as most, not necessarily because of the seemingly objectively identical world that we are all given, but simply because of how I see it.

Others may need an airport in the chaos, which is why I also set off for one, but my place is not in a Boeing from Lufthansa and Co called Landsberg or Heidelberg, my Noah’s Ark is an old van from France called Jürmann.

And this Renault Master is not driven by a captain and I am not a passenger, I sit in the cockpit and Silvana is my co-pilot. And we don’t disappear at 1000 kilometers per hour with wings above the clouds, but we drive right through life at 80 kilometers per hour.

And while others arrive in a New York and stay there for two or three weeks, we torture ourselves through Bosnia, Slovenia and Greece to spend the whole winter in places like these.

We don’t travel to see many things, but to find ourselves. And our destination is the vastness and the sea, rather than congested streets. Where there is Gucci in New York, we have palm trees and where life pulsates restlessly in civilization, the waves lapping gently here.

And while everyone fears that the vacation will soon be over, we’re just waiting for the right moment for the sun to take us onwards, wherever that may be.


See you tomorrow,

Your Ulf

Warten auf Sokratis

(down below in english) Die Nacht war bescheiden. Ironischerweise wahrscheinlich deshalb, weil ich gestern zur Entspannung mal wieder gelesen habe „das egoistische Gen“ von Richard Dawkins.

Ein sehr interessantes Buch und in Bezug auf die philosophische Interpretation biologischer Selektion eines der wichtigsten und besten die je geschrieben wurden. Aber eben auch eines über Selektion und nicht Inklusion.

In den beeindruckenden Bildern und Beschreibungen erzählt und erklärt der Autor, warum die Welt ist, wie sie ist, ohne den Egoismus zu bewerten, aber er spricht ihm eine genetische Relevanz zu.

Ich hatte nie Zeit für dieses Werk und habe mich gestern so darauf gefreut, im Sonnenschein den lang gehegten Wunsch endlich wahr werden zu lassen, diesen Wälzer verschlingen zu können.

Aber ich merkte schnell, dass es mich nicht beflügelt, sondern belastet, zu verstehen. Denn ich bin wohl das, was er selbst eine genetische Fehlmutation genannt hätte, denn im klassischen Sinne habe ich wohl nichts vom darwinistischen „survival of the fittest“, denn ich funktioniere nicht wie die anderen. Ich bin sensibel, wo man hart sein soll, selbstlos, wo Egoismus gefragt ist und mit Geld (Ressourcen), kann ich auch nicht umgehen.

Ich teile mir Bedürftigen und nicht nur mit jenen, von dessen Wohlwollen ich profitieren kann. Meine Schulstunden sind oft länger als sie bezahlt werden, weil es mir wichtig ist, das jeder versteht und Silvana und ich helfen mit Busti kets, wo Menschen allein hilflos wären.

Wir werden Oli wahrscheinlich nicht wieder sehen und wenn, dann nicht um Geld einzutreiben, sondern, um einen lieb gewonnenen Menschen wieder zu sehen.

Und ich bin so naiv, dass ich glaube, dass die meisten Menschen so sind. Ich glaube an das Prinzip von Karma, wenn jeder hilft wo er kann, ist jedem geholfen und wenn alle mehr an den nächsten denken, gibt es weniger Leid.

Interessant ist, dass es auf dieser Reise plötzlich zu funktionieren scheint. Hier wird mir und uns von Fremden geholfen, die sich zumindest keinen Nutzen davon versprechen können oder könnten, uns zu unterstützen und dennoch waren und sind Jannis, Jens Peter und Antonius in Albanien für uns da. Immer? Nicht immer, aber immer, wenn sie können und deshalb möchte ich auch, dass der Name Antonius ein gutes Omen war, denn meine Mama steckte mich mit der Hoffnung an den heiligen Antonius, den Schutzheiligen an und auch deshalb will ich auch, dass es kein Zufall ist, dass der Mechaniker der uns gleich abholt, Sokratis heißt.

Gewiss, das muss nicht so sein, aber wie sagte der verstorbene Papst Benedikt zu Henrik MBroder in Bezug auf Gott und Glauben so schön: Tun sie doch einfach so.

Bis morgen,
Euer und Ihr Ulf

Waiting for Sokratis
It was a modest night. Ironically, probably because yesterday I read „The Selfish Gene“ by Richard Dawkins again to relax.

A very interesting book and, in terms of the philosophical interpretation of biological selection, one of the most important and best ever written. But also one about selection and not inclusion.

In the impressive pictures and descriptions, the author tells and explains why the world is the way it is, without judging selfishness, but giving it a genetic relevance.

I never had time for this work and yesterday I was so looking forward to finally fulfilling my long-cherished wish to devour this tome in the sunshine.

But I quickly realized that it doesn’t inspire me, but burdens me to understand. Because I am probably what he himself would have called a genetic mutation, because in the classic sense I probably have nothing of the Darwinian „survival of the fittest“, because I don’t function like the others. I’m sensitive where you have to be tough, selfless where selfishness is required and I can’t handle money (resources) either.

I share with those in need and not just with those whose goodwill I can benefit from. My school hours are often longer than they are paid for because it is important to me that everyone understands and Silvana and I help with Busti kets where people would be helpless on their own.

We probably won’t see Oli again and if we do, it won’t be to collect money, but to see a loved one again.

And I am so naive that I believe that most people are like that. I believe in the principle of karma, if everyone helps where they can, everyone is helped and if everyone thinks more about the next person, there is less suffering.

It is interesting that it suddenly seems to work on this trip. Here I and we are being helped by strangers who at least cannot or could not expect any benefit from supporting us and yet Jannis, Jens Peter and Antonius were and are there for us in Albania. Always? Not always, but always when they can and that’s why I want the name Antonius to be a good omen, because my mom infected me with the hope of St. Antonius, the patron saint, and that’s also why I want it to be no coincidence that the mechanic who is about to pick us up is called Sokratis.

Of course, it doesn’t have to be that way, but as the late Pope Benedict said to Henrik MBroder in relation to God and faith: just pretend.

See you tomorrow,
Yours and yours Ulf