
(down below in english) Es war einmal, vor vielen, vielen Jahren, da wurden ein Junge und ein Mädchen geboren, die aus der Zeit gefallen schienen.
Sie war schüchtern und liebte es, allein mit ihren Puppen zwischen Heizung und Couch fantasievolle Geschichten von Prinzessinnen und Prinzen aus Märchen und Sagen zu inszenieren, während er, trotz goldenen Löffels, sich auch lieber allein als mit anderen Kindern zu beschäftigen.
Er stöberte in den unzähligen Räumen seines Elternhauses nach verborgenen Schätzen und liebte die Herausforderung, verschlossene Türen zu öffnen. Die Neugierde war einfach zu groß für den kleinen Mann.
Jede Kiste und Lade gestaltete sich als eine Schatztruhe aus Bildern der Vergangenheit und unzähligen spannenden Dingen, die er nicht kannte. Die Welt war voller Geheimnissen, die er lüften wollte.
Und weil beide das Alte und Vergangene so liebten, trafen sie sich auch viele Jahre später nicht im Internet, sondern über eine Zeitungsanzeige, die er von seinen letzten Talern in der Stadtzeitung aufgab.
Ungewöhnlich neu und geheimnisvoll, wie die Laden und Kisten, war das Mädchen, das mittlerweile zur Frau geworden war für den auch gereiften Jungen und er präsentierte sich als strahlender Prinz, dessen Schein gülden, aber Wahrheit pechschwarz war.
Sie beschnupperten sich wie interessierte Hunde, lauschten den Geschichten des anderen und gewannen sich darüber so lieb, das nichts sie mehr trennen konnte; auch wenn das nicht von Jetzt auf Gleich passierte.
Eines Tages dann beschlossen die gemeinsam einsamen Herzen, dass es für sie zwar keine eigene Welt geben könne, aber sie zusammen alles anders erleben könnten, wenn sie nicht weiter in Wohnungen wie viele andere, sondern in einem Van leben würden.
Und so verkauften sie ihr Hab und Gut und bauten sich ein kleines rollendes Heim und fuhren, wie Hans im Glück der Aschenputtel getroffen hat, in die Welt hinaus, wo sie gemeinsam erlebten, wie faszinierend das sein kann, was für viele nur Alltag war.
Straßen aus 10001 Nacht und Sonnenaufgänge wie im Bilderbuch. Wildfremde Menschen die Ihnen mal ungewöhnlich schroff aber auch sehr oft unfassbar wohlgesonnen begegneten.
Einer der Letzteren war eine Frau, dessen Tochter weit ab von Spielkonsole und Einkaufszentrum in den Bergen Griechenlands ein kleines Häuschen besass, dem noch Vorhänge fehlten. Und weil unsere Heldin nähen konnte und ihr Mann nur zu schreiben brauchte, um Leben zu können, besuchten sie mit ihrem fahrenden Wohnzimmer das kleine Heim am Ende der Welt und sollten dort, zwischen Oliven und Abhängen nach langer Zeit wieder ein Bett wie aus Zuckerwatte vorfinden, in dem sie wie in Abrahams Schoss schlafen sollten, auch wenn es bitter kalt war.
Aber beide nahmen sich in den Arm und dachten: Wenn Du bei mir bist, kann es draussen noch so kalt sein. In meinem Herzen wird steht’s ein kleines Feuer wie hier im Ofen lodern, das mich wärmt und behütet, wie es keine Heizung je könnte.
Und wenn Sie nicht gestorben sind, dann schreibt der Junge auch morgen,
Euer Ulf
Crunchy, crunchy Kneuschen…
Once upon a time, many, many years ago, a boy and a girl were born who seemed to have fallen out of time.
She was shy and loved to stage imaginative stories of princesses and princes from fairy tales and legends alone with her dolls between the radiator and the couch, while he, despite his golden spoon, preferred to spend time alone rather than with other children.
He rummaged through the countless rooms of his parents‘ house for hidden treasures and loved the challenge of opening locked doors. The curiosity was simply too much for the little man.
Every box and drawer turned out to be a treasure chest of images from the past and countless exciting things he didn’t know. The world was full of secrets that he wanted to uncover.
And because they both loved the old and the past so much, they met many years later, not on the Internet, but via a newspaper ad that he placed in the city paper from his last few dollars.
The girl, who had since become a woman, was unusually new and mysterious, like the stores and boxes, for the boy, who had also matured, and he presented himself as a radiant prince, whose appearance was golden but whose truth was pitch black.
They sniffed at each other like interested dogs, listened to each other’s stories and became so fond of each other that nothing could separate them, even if that didn’t happen from one moment to the next.
Then one day, the two lonely hearts decided that although they couldn’t have a world of their own, they could experience everything differently together if they stopped living in apartments like so many others and lived in a van.
And so they sold their belongings and built themselves a small home on wheels and, like Hans in Luck who met Cinderella, drove out into the world, where they experienced together how fascinating what for many was just everyday life can be.
Streets from 10001 nights and sunrises like in a picture book. Strangers who were sometimes unusually brusque but often also incredibly well-disposed.
One of the latter was a woman whose daughter owned a small house in the mountains of Greece, far away from game consoles and shopping centers, which still lacked curtains. And because our heroine could sew and her husband only needed to write to be able to live, they visited the little home at the end of the world with their traveling living room and were to find a bed like cotton candy there again after a long time, between olives and slopes, in which they were to sleep as if in Abraham’s lap. Even if it was bitterly cold.
But they both hugged each other and thought: If you are with me, it may be cold outside. There will be a little fire in my heart, just like here in the oven, which will warm and protect me like no heating system ever could.
And if you haven’t died, then the boy will write tomorrow too,
Your Ulf









