
Noch werden die Menschen hier oben des Morgens von den Sonnenstrahlen zwischen den Bäumen geweckt. Kleine Lichtspiele, die warm auf den Lidern spielen, wenn man vor Müdigkeit die Augen kaum auf bekommt.
Aber schon Abends wenn die Dunkelheit ihren Mantel ausbreitet, wird es so kühl, dass ich die Heizung betätigen muss. Das ist behaglich, nachdem ich mit Marco ein bisschen Schach gespielt habe, aber auch einsam, denn ein wichtiger Teil fehlt, um aus irgendeinem Van unser Zuhause Jürmann zu machen.
Ich hätte nie gedacht, wie sehr mir Silvana fehlen würde, aber sie fehlt mir in und bei allem. Die Hand greift ins Leere, wenn ich Nachts wachwerde und morgens wieder.
Und all die kleinen und Großen Dinge, positiv wie manchmal gefühlt negativ,, in denen sie mir zeigt, dass ich von ihr geliebt werde, müssen heute Indizien für Selbstliebe sein, von der ich doch so wenig besitze.
Fünf sechs Monate muss ich noch ausharren, auch wenn ich keinen Grund zur Klage habe, denn Marco hat und gibt alles, dass es mir gut geht. Allein die Sehnsucht nach körperlicher Nähe und aktiver Weite im Erleben belastet meine Seele.
In Padua besuchten wir den Schutzheiligen der Suchenden, den heiligen Antonius und ich flehte mit Tränen in den Augen um eine Antwort.
Jetzt habe ich sie und weiss, ich brauche meine Waldfee zum Überleben und sobald wir wieder vereint sind, werde ich sie nie wieder gehen lassen, denn allein ist das Leben doch nur Durchhalten.
In english
Autumn
Up here, people still wake up in the morning to the sun’s rays shining through the trees. Little plays of light dancing warmly on your eyelids when you can hardly open your eyes because you’re so tired.
But in the evening, when darkness spreads its veil, it gets so cool that you have to turn on the heating. It’s cozy after I’ve played a little chess with Marco, but also lonely because an important part is missing to make our home Yurmann out of a delivery van.
I never thought I would miss Silvana so much, but I miss her in every way. My hand reaches for the emptiness when I wake up at night and in the morning.
And all the little and important things, the positive and sometimes negative ones, with which she shows me that she loves me, must now be signs of love for myself, which I have so little of.
I have to hold out for another five or six months, although I have no reason to complain, because Marco does everything he can to make me feel comfortable. Only the longing for physical closeness and active experiences weighs on my soul.
In Padua, we visited the patron saint of seekers, Saint Anthony, and I prayed for an answer with tears in my eyes.
Now I have received it and know that I need my forest fairy to survive, and as soon as we are together again, I will never let her go, because alone, life is only survival.




