Silvana und Ulf


Es war einmal vor langer Zeit, da lebten eine Frau und ein Mann in ihrem Auto, das sie Jürmann nannten. Sie fuhren mit ihm durch große Teile Europas und erlebten in allen Herren Ländern nur Freundlichkeit.

Als aber der Tag kam, an dem der Jürmann zum Tüv musste, zeigte sich das Leben von seiner hässlichen Seite, denn die Auflagen waren hoch und die Rechnungen höher, weshalb sich Silvana und Ulf trennen mussten. Silvana arbeitete fortan auf einer kleinen Insel, währen Ulf bei einem vermeintlichen Freund irgendwo im Wald Unterschlupf fand.

Aber oh weh, der Freund entpuppte sich als Tyrann und so kam es, dass Ulf immer mehr ertragen und bezahlen musste, weshalb seine liebe Frau ihm Verbot, weiter beim Waldschrein zu wohnen. Nie wieder sollte seine Seele von diesem kauzigen Waldöhi mit Belehrungen und Schimpftiraden maltretiert werden. Nie wieder sollte dieser ungehobelte Kauz rülpsend, furzend und vulgär schimpfend den kleinen Mann foltern. Nie wieder sollte der kleine Ulf mit einem Messer im Bett schlafen müssen, weil er Angst um sein Leben hat.

Deshalb mietete er sich bald ein Auto, um zu seiner Frau zu fahren. Bis der Jürmann hier fertig war, sollte noch Zeit ins Land gehen, aber Silvana und Ulf hatten Angst um das Leben des schmuddeligen aber liebenswürdigen Mann, der doch einfach nur seine Ruhe wollte.

Wie das mit dem Abhauen klappen sollte, wusste der kleine Mann noch nicht, aber er sammelte alle Dukaten und legte los, lieber arm als tot, dachte er sich und legte mit den Vorbereitungen los.

Und wenn er nicht gestorben ist, dann geht die Geschichte bald weiter, aber eines war sicher, dieses Land der komischen Deutschen würde er nie wieder sehen, wenn er einmal weg sein würde.

English

Silvana and Ulf
Once upon a time, long ago, there lived a woman and a man in their car, which they called Jürmann. They drove it through large parts of Europe and experienced nothing but kindness in every country they visited.

But when the day came for Jürmann to undergo its MOT, life showed its ugly side, because the requirements were high and the bills were even higher, which is why Silvana and Ulf had to separate. From then on, Silvana worked on a small island, while Ulf found shelter with a supposed friend somewhere in the forest.

But alas, the friend turned out to be a tyrant, and so it came to pass that Ulf had to endure and pay more and more, which is why his dear wife forbade him from continuing to live at the forest shrine. Never again would his soul be tormented by this eccentric forest dweller with lectures and tirades. Never again would this uncouth oddball torture the little man with his burping, farting, and vulgar ranting. Never again would little Ulf have to sleep with a knife in his bed because he feared for his life.

So he soon rented a car to drive to his wife. It would be some time before Jürmann was finished here, but Silvana and Ulf feared for the life of the grubby but lovable man who just wanted to be left in peace.

The little man didn’t yet know how he would manage to escape, but he gathered all his ducats and set off, thinking better to be poor than dead, and began his preparations.

And if he didn’t die, then the story will soon continue, but one thing was certain: once he was gone, he would never see this land of strange Germans again.

Die durch die Hölle gehen

Es ist, zumindest für mich, meist so, dass egal ob gut oder schlecht, das jeweilige Ereignis im Kontext zu einer Katastrophe oder zu einem Wunder wird.

Schade ist, dass bei sich anschließendenden guten Ereignisse die Freude mit jedem neuen Ereignis abnimmt. Man sich also wie bei einer Droge an das Hochgefühl gewöhnt und sich der Ausstoß von Glückshormonen  sukzessive reduziert, während bei „schlechten“ Ereignissen mit jedem Neuen, die Frustration, Resignation und manchmal auch Depression zunimmt.

Es sind also nicht die Niederlagen selbst, sondern ihre Quantität, die zu nachhaltigen Problem führen. Zu dumm, dass mit zunehmender Negativhaltung die Erwartung, oder in diesem Falle Befürchtung zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung wird.

Man könnte sagen, wir befinden uns emotional und Mental im Bereich der mathematisch negativen Wurzel aus negativen Zahlen, will meinen: minus mal minus ergibt nicht plus, sondern ein fettes Minus.

Und wie kommt man da raus? Nur atmen, Erfahrungen Aus lenden, im Jetzt leben, Altes und Neues gleich wieder vergessen. Den geistigen Weißabgleich sozusagen.

Na dann gleiche ich mal ab. Hoffentlich sind alle Ichs mit ihm einverstanden.

In english

Those who go through hell
At least for me, it is usually the case that, regardless of whether it is good or bad, the event in question becomes a catastrophe or a miracle in context.

It’s a shame that when good events follow, the joy diminishes with each new event. It’s like getting used to the high of a drug, and the release of happiness hormones gradually decreases, while with “bad” events, with each new one, frustration, resignation, and sometimes even depression increase.

So it is not the defeats themselves, but their quantity that leads to lasting problems. It’s too bad that with an increasingly negative attitude, expectations, or in this case fears, become a self-fulfilling prophecy.

You could say that emotionally and mentally, we find ourselves in the realm of the mathematical negative root of negative numbers, meaning: minus times minus does not equal plus, but a big fat minus.

And how do you get out of that? Just breathe, learn from experience, live in the present, forget the old and the new right away. A mental white balance, so to speak.

Well, then, I’ll balance it out. Hopefully, all my selves will agree with him.

Über die Erbsünde des bösen Wolfes

Als noch nicht Barthaare sondern Talgbeulen mein Gesicht zierten, träumte ich mich oft die die kuschelige Behaglichkeit meines derzeitigen Snatch-Refugiums, in dem ich zu den lodernden Flammen im Puppenofen ein Buch lesen.

Freilich hasste ich früher das Lesen, aber ich tat dies mit solcher Inbrunst, dass sie nur in Neid ihren Ursprung finden könnte, denn insgeheim Bewunderte ich die Qualität in ein Buch wie in einem Ozean festgehaltener Erinnerungen einzutauchen, noch heute erwische ich mich zu häufig beim Seitencheck, dass ich bisher zwar den Zeh schon ins Wasser gestreckt habe, aber noch nicht gesprungen bin.

Wenn ich lese, also physisch untätig bin, geissel ich mich für meine dogmatische Faulheit, obwohl es doch wesentlicher Teil meiner Berufung, also meines Ichs ist.

Selten wird die Lethargie der Konsumsicht, auch beim Lesen, von der Neugierde auf Kommendes durchbrochen.

Heute haben sich aber Reißzähne hineingebohrt. Ein Jagdinstinkt des Positivismus fröstelt mich. Aber als Steppenwolf habe ich das Lachen verlernt, in meiner Blinden Ohnmacht der moralischen Selbst- und Weltgeisselung.

Mit jedem Wort meiner Poesie habe ich die Blutnägel in den leidenden Leichnam Harry Hallers geschlagen aber wurde von Pablo getröstet.
Unzählige Logen der Glückseligkeit und ich betrete zielsicher die Katastrophen.

Sie sollen die verfluchte Radiomusik des Lebens anhören lernen, sollen den Geist hinter ihr verehren, sollen über den Klimbim in ihr lachen lernen. Fertig

sagte Mozart und bot mir als Pablo oder umgekehrt oder so eine Zigarette an.

Ja, ich habe das Traumkabinett mit Wirklichkeit entweiht. Aber ich darf wieder kommen.

In english


On the original sin of the big bad wolf
When my face was adorned not with facial hair but with sebaceous cysts, I often dreamed of the cozy comfort of my current snatch refuge, where I would read a book by the blazing flames in the doll stove.

Of course, I used to hate reading, but I did so with such fervor that it could only have originated in envy, because secretly I admired the quality of immersing myself in a book like an ocean of memories. Even today, I still catch myself too often checking the pages, having dipped my toe in the water but not yet taken the plunge.

When I read, i.e., when I am physically inactive, I chastise myself for my dogmatic laziness, even though it is an essential part of my calling, i.e., my self.

Rarely is the lethargy of consumerism, even when reading, broken by curiosity about what is to come.

Today, however, fangs have dug into it. A hunting instinct of positivism chills me. But as a steppe wolf, I have forgotten how to laugh, in my blind powerlessness of moral self-flagellation and world flagellation.

With every word of my poetry, I have driven the blood nails into the suffering corpse of Harry Haller, but I was comforted by Pablo.
Countless lodges of bliss, and I unerringly enter the catastrophes.

They should learn to listen to the cursed radio music of life, they should worship the spirit behind it, they should laugh at the trinkets in it.

said Mozart, offering me a cigarette as Pablo, or vice versa, or something like that.

Yes, I have desecrated the dream cabinet with reality. But I am allowed to come back.

Blog geschrieben

Wer will schickt mir eine Mailadresse. Da schicke ich ihn hin.

WHO ist interested,please send mailadress, I send IT to you.

Ich trinke, also bin ich


Wenn der Morgen Gen Wochenende graut und hoffentlich nicht umgekehrt, genieße ich die Zeit im warmen Bett, während in diesem Falle das Teewasser für den Fichtennadeltee kocht.

Nein, Omas Apotheke ist nicht sehr schmackhaft, aber als Variante mit frisch gepresster Zitrone zur Regeneration der Leber (aus guter Gewohnheit), hilft diese Hexenküche gegen Bronchitis und Atemwegsinfekten, die sich mit latenter Sprachlosigkeit ankündigen.

Sie merken, es mangelt nicht an Wortlosigkeit, sondern an der Qualität des Sprechens, die ein wenig so klingt, als würden die Nadelspitzen dieses übersäuerten Bodens jede Klangwelle in ihre Einzelteile zerreißen; zugegeben: ich übertreibe ein wenig.

Aber ich übertreibe, wenn ich meine SchülerInnen rekapitulieren, indem ich zusammenfassen: Kein Haus erkauft an Nicht-Deutsche und  schlechterer medizinischen Versorgung bei der deutschen Sprache nicht Mächtigen.

Selbst beim Anblick von friedlichem Herbstgrün, läßt sich das nur schwer verdauen. Das „ich bin ja nicht fremdenfeindlich, aber“, hat seine giftigen Tentakeln in alle Gesellschaftsschichten erstreckt.

Es wird wieder dem hohen Priester der Fremdenfeindlichkeit gehuldigt, weil man nicht bereit ist, sich als Teil der Lösung dessen zu betrachten, was das viel und selbst kritisierte Problem darstellt.

Die beste aller möglichen Welten (Leibniz) hat ein Identitätsproblem!

Wenn jeder alles (haben) kann sind alle gleich und das wiederspricht dem Potentialprinzip des Seins als Basisbedingung der sich expressieren müssenden Einmaligkeit, da das Sein sonst sinnlos wäre.

Ich glaube, Fichtennadeltee mit Zitrone ist ein guter individualitätsibdikator. Wer trinkt außer Marco und mir schon das, was einem über den Solarzellen hängt?

Wir, aber jeder auf seine Art, mehr Identität kann ich eh nicht „handlen“.

In english



I drink, therefore I am

When the morning dawns on the weekend, and hopefully not the other way around, I enjoy my time in my warm bed while the water for my spruce needle tea boils.

No, Grandma’s pharmacy isn’t very tasty, but as a variation with freshly squeezed lemon to regenerate the liver (out of good habit), this witch’s brew helps against bronchitis and respiratory infections, which announce themselves with latent speechlessness.

You see, it’s not a lack of speech, but rather the quality of speech, which sounds a little as if the needle tips of this overly acidic soil were tearing every sound wave into its individual parts; admittedly, I’m exaggerating a little.

But I exaggerate when I recapitulate my students by summarizing: No house is bought from non-Germans, and  poorer medical care for those who do not speak German.

Even at the sight of peaceful autumn greenery, this is difficult to digest. The phrase “I’m not xenophobic, but” has spread its poisonous tentacles into all strata of society.

The high priest of xenophobia is being worshipped again because people are not willing to see themselves as part of the solution to what is a much-criticized problem.

The best of all possible worlds (Leibniz) has an identity problem!

If everyone can have anything, then everyone is equal, and that contradicts the principle of potentiality of being as a basic condition of uniqueness that must be expressed, because otherwise being would be meaningless.

I believe spruce needle tea with lemon is a good indicator of individuality. Who else besides Marco and me drinks what hangs above the solar cells?

We do, but each in our own way; I can’t “handle” any more identity than that anyway.

Primzahlcharakteristik als Hedonismushypothese

17. Oktober
Okto steht für acht (gregorianischer Kalender), obwohl wir doch den 10. Monat haben. Ein ideales Symbol für die Absurdität die im Laufe von Bedeutungsevolution von Sprache entstehen kann.

Und die 17 der Tagesnummer dieses 10. vormals achten Monats des Jahres unterstreicht mit ihrer Primzahlcharakteristik die Unendlichkeit aller Möglichkeiten, die nur durch die Absurdität einer notwendigen Kontingenz gerecht werden kann.

Perfekte Bedingungen, um zur Stunde 11, ebenfalls eine Primzahl, den Jürmann auf Resituierung also Wiedererlangung der Fahrtüchtigkeit unter deutschen Bedingungen(wieder Primzahlcharakteristik) zurück zu erlangen.

Die Qualität der Barzahlung steht dabei zugunsten des Jürmanns, die des TÜVs steht dieser diametral gegenüber.

Man könnte sagen, dass die Chancen 50:50 stehen.

Als wir vor gut zwei Jahren losfuhren, standen die Chancen schlechter. Auch wenn die Aufbruchseuphorie derzeit zugegeben schon sehr pragmatisch getränkt sind, ist der Idealismus nicht geschrumpft, sondern gewachsen.

Zwei Jahre wohne ich also nun schon in unserem Zuhause, das so klein wie es ist, meine ganze Welt geworden ist, in der meine Waldfee nur kurz zum Biogasanlage Selbstbau entflogen scheint.

Das Wichtigste, was ich auf diesem Weg gelernt habe, ist die Zivilisationsreduktion als Noradrenalin, Serotonin und Oxitozin Elexir im antiproportional perfekt orchestrierten Lebensqualitätsbooster.

Die Abwesenheit nach dem Prinzip aus den Augen- aus dem Sinn, reduziert die Konsumepigenese auf ein Minimum.

Die Reperatur des Jürmanns ist so eine. Und aufgrund ihrer Seltenheit eine Willkommene. Und wenn man ständigen Konsum umdenkt, kostet mich diese Verlockung maximal das Dreifache eines klassisch postpostmodernen Zivilisationsalltag, in dem keine Suppen Selbst zubereitet werden und Apfelsaft wie Tee einen ökologischen Fußabruck einer schwarzen Null entspricht.

Wenig Dinge bedeutet wenig Pseudoverabtwortung und mehr Lebenspotenzial. Und genau darin kann der natürliche „Verantwortungübernehmenwollentrieb“(wohl nur im Deutschen so darstellungsmoglich. Schon wieder).

Ich will Verantwortung übernehmen, aber als Lust und nicht Last und alles zu genießen heißt nichts zerstören wollen und das hat dies, wie praktisch, aufwandfrei implizit.

Und dennoch: Am 17. muss wohl mit richtig abstraktem Geld entlohnt werden. Wie praktisch, dass ich mir dieses am seltensten realisieren muss, um meiner Weltkontingenz entsprechen zu müssen.

Aber schwach werden ich dennoch hin und wieder.

Gut, denn wenn ich es nie machte, hätte ich es nicht mehr und den errudierenden Jürmann schon, auf den ich zumindest noch nicht verzichten will und deshalb kann.

Eine Heizung, auch wenn sie aus China kommt, ist nämlich schon geil.

English

Prime number characteristic as hedonism hypothesis

October 17
Okto stands for eight (Gregorian calendar), even though we are in the 10th month. An ideal symbol for the absurdity that can arise in the course of the evolution of meaning in language.

And the 17 of the day number of this 10th, formerly eighth, month of the year, with its prime number characteristic, underlines the infinity of all possibilities that can only be justified by the absurdity of a necessary contingency.

Perfect conditions for regaining the Jürmann’s roadworthiness under German conditions (again a prime number characteristic) at hour 11, also a prime number.

The quality of cash payment is in the Jürmann’s favor, while that of the TÜV is diametrically opposed to it.

One could say that the odds are 50:50.

When we set off a good two years ago, the odds were worse. Even though the euphoria of departure is currently very pragmatic, idealism has not diminished, but grown.

So I have been living in our home for two years now, which, small as it is, has become my whole world, from which my forest fairy seems to have flown away only briefly to build a biogas plant.

The most important thing I have learned along the way is that reducing civilization is like an elixir of norepinephrine, serotonin, and oxytocin in an inversely proportional, perfectly orchestrated quality-of-life booster.
Absence, based on the principle of “out of sight, out of mind,” reduces consumer epigenesis to a minimum.


Jürmann’s repair is one such example. And because of its rarity, it is welcome. And if you rethink constant consumption, this temptation costs me at most three times as much as a classic post-postmodern everyday life of civilization, in which no soups are prepared by hand and apple juice, like tea, has an ecological footprint of zero.


Fewer things means less pseudo-responsibility and more life potential. And that is precisely where the natural “desire to take responsibility” comes in (probably only possible to express in German. Again).
I want to take responsibility, but as a pleasure and not a burden, and enjoying everything means not wanting to destroy anything, which, how convenient, is implicitly effortless.


And yet: on the 17th, I will probably have to pay with really abstract money. How convenient that I rarely have to realize this in order to comply with my world contingency.
But I still get weak from time to time.


Good, because if I never did it, I wouldn’t have it anymore, and I would have the erudite Jürmann, whom I don’t want to do without, at least not yet, and therefore can’t.

A radiator,  even from China, is awesome, after all.

Lebenswandel

Animals in dope

In der deutschen Sprache gebraucht man oft den Begriff „Lebens()wandel“ für die Bezeichnung dessen, was man in reflexivem Bezug auf gesundheitlich förderndes Verhalten als individuelle Lebensweise sehen kann. Dabei fristen die meisten Menschen keinen Lebenswandel, sondern ein Lebenskontinuum.

Möglichst gleichbleibendes, erlerntes Verhalten wird vom trägen Gehirn als Erfolg versprechend kultiviert und nur selten optimiert bzw. Gewandelt, also verändert. Ihr verehrter Autor dieses Blogs macht da keine Ausnahme, wodurch es wenig verwunderlich ist, das diverse Substanzen bereits als Bewusstsein erweiterndes Potential angedacht, jedoch meist schnell wieder verworfen wurden.

Ironischerweise aber nicht aufoktruiert sondern selbst gewählt, denn mir war bei Vielem bewusst, dass es für mich wenig förderlich war, was Opiate, künstliche und natürliche Halluzinogene sowie Kokain und dessen Ersatzprodukte betraf und so nie ernsthafter Teil meiner Lebensgewohnheiten wurde.

Beim Alkohol, Tabak Zucker und Hanf war das anders. All das wurde zu Lebens ertragenden Maßnahmen glorifiziert und  konsumiert, wobei ich mir der Schädlichkeit meist bewußt war.

Mit zunehmendem Alter spürte ich jedoch, dass die Resistenz abnahm und ich besonders unter den Folgeerscheinungen von Alkohol und Zucker litt. Ich spürte keine Euphorie mehr beim Konsum und nur noch Last, psychisch wie physisch, in der Folge.

Deshalb trinke ich seit vier Wochen keinen Alkohol mehr und habe auch meinen Zuckerkonsum ähnlich lange drastisch heruntergefahren, bei Tabak und Hanf ist das anders.

Und dennoch habe ich mir vorgenommen zumindest die Schwäche des Tabakkonsums zum Prüfstein eines wahrhaftig neuen Lebenswandels zu erklären.

Warum nicht den Handkonsum gleich mit oder zuvorderst? Weil die Heilkraft des THCs meiner Hyperaktivität wohltuend entgegenwirkt und weil ich als Tier die gezielt provozierte Körperkontrollreduktion genieße wie ein Elefant den Alkohol, den er nicht abbauen kann und ihn deshalb schon in kleinen Mengen kurzzeitig ausknocked.

Außerdem brauche ich ja auch noch Potential, um meinem zukünftigen Lebensweg auch weiterhin das Prädikat Lebens()wandel angedeihen lassens zu können.

Und Rauchen ist ja wohl die unbefriedigende Sucht von allen, oder?

Englisch

Lifestyle
In the German language, the term “Lebens()wandel”(Live()Change)is often used to describe what can be seen as an individual lifestyle in relation to health-promoting behavior. However, most people do not undergo a lifestyle change, but rather a continuum of life.
The sluggish brain cultivates learned behavior that is as consistent as possible as promising and rarely optimizes or changes it. The esteemed author of this blog is no exception, so it is hardly surprising that various substances have already been considered as consciousness-expanding potential, but have usually been quickly discarded again.
Ironically, however, this was not imposed but self-chosen, because I was aware in many cases that it was not very beneficial for me, and that opiates, artificial and natural hallucinogens, cocaine, and its substitutes would never become a serious part of my lifestyle.
It was different with alcohol, tobacco, sugar, and cannabis. All of these were glorified and consumed as life-sustaining measures, although I was mostly aware of their harmful effects.


With increasing age, however, I felt that my resistance was decreasing and I suffered particularly from the after-effects of alcohol and sugar. I no longer felt any euphoria when consuming them and only felt a burden, both mentally and physically, afterwards.

That’s why I haven’t drunk alcohol for four weeks and have also drastically reduced my sugar consumption for a similar length of time, but my tobacco and cannabis consumption is different.

And yet I have decided to make at least the weakness of tobacco consumption the touchstone of a truly new way of life.

Why not start with hand consumption right away or first? Because the healing power of THC counteracts my hyperactivity in a beneficial way and because, as an animal, I enjoy the deliberately provoked reduction in body control like an elephant enjoys alcohol, which it cannot break down and therefore knocks it out for a short time even in small quantities.

Besides, I still need potential to continue to be able to apply the label “life change” to my future path in life.

And smoking is probably the most unsatisfying addiction of all, right?

Gastbeitrag

Es könnte alles so schön sein, aber immer hat das Leben etwas dagegen. Dabei ist das Leben nicht aus sich heraus ungerecht, sondern nur ausführendes Organ nicht negierbarer Kontingenz.

In diesem Fall sind die Umstände leider gnadenlos, weil wirklich allen der Arsch auf Grundeis geht und leider in solchen Fällen halt immer den Letzten die Hunde beißen. Irgendeiner muss ja gebissen werden.

Will heißen, dass jeder verdiente Euro geteilt werden muss: 30 Prozent Krankenversicherung, 30 Prozent Steuer und 30 Prozent Lebensunterhalt. Macht in zwei Stunden Arbeit 4.50 Euro. Wenn es gut läuft.

Man könnte sagen, dass ein Leben für die Einstiegsluke eines Panzers geopfert wird, der doch das Invest verteidigen soll; wie absurd auch immer.

Also stellt sich gar nicht die Frage nach Gehen ja oder nein, sondern nur nach wann und wohin, wobei das Wann keine Entscheidung, sondern eine Bedingung ist, denn ohne Gehen kein Bleiben, denn Bleiben ist unmöglich, weil es nicht finanzier bar ist, oder wie es einst von offizieller Seite formuliert würde: Das deutsche Volk will nicht das sie Abitur machen und sie werden zahlen und wenn es das Letzte ist, was Sie tun.

Vielleicht ist es also gut, dass wohl bald kein Unterricht mehr gegeben werden kann, denn wer will schon die Sprache eines Landes vermitteln, also Glück suggerieren, dass wahlweise von Friedrich Merz oder bald Alice Weidel von der AfD vertreten und verkörpert wird?

Der Autor dieses Gastbeitrags jedenfalls nicht.

English

Guest contribution

Everything could be so wonderful, but life always has something against it. Life itself is not inherently unfair, but merely the executor of undeniable contingency.

In this case, the circumstances are unfortunately merciless, because everyone is really scared shitless and, unfortunately, in such cases, it’s always the last ones who get bitten by the dogs. Someone has to get bitten.

This means that every euro earned has to be shared: 30 percent for health insurance, 30 percent for taxes, and 30 percent for living expenses. That comes to €4.50 for two hours of work. If things go well.

You could say that a life is being sacrificed for the entry hatch of a tank that is supposed to defend the investment, however absurd that may be.

So the question is not whether to leave or not, but only when and where, whereby the when is not a decision but a condition, because without leaving there is no staying, because staying is impossible because it is not financially viable, or as it would once have been formulated officially: The German people do not want you to graduate from high school and they will pay for it if it’s the last thing they do.

So perhaps it’s a good thing that classes will soon no longer be able to be held, because who wants to teach the language of a country that suggests happiness, as represented and embodied by Friedrich Merz or, soon, Alice Weidel of the AfD?

Certainly not the author of this guest article.

Adifix


Der Duft von Opium liegt wie eine Baumwolldecke auf der kalten Herbstluft im Jürmann und darunter entspannt sich ein kleiner Mann, der es genießt, seiner Schwäche zu verfallen.

Vielleicht, so sinnierte er, wird es nie eine bessere Gelegenheit geben, all den ungeliebten Schwächen zu begegnen und ihnen ostentativ zu entsagen: „Genieß es, oder lass es.

Eigentlich entwickelt sich doch alles zum Guten; auch wenn ich es spüre“, durchdrang seine Arterien diese Wahrheit, wie die Essens seines Räucherstäbchens auf der Brust.

Hier gibt es doch alles, außer den täglichen Konsumgiften und ihre Kompensation in getrockneten Tees, die schon seit Wochen Cola und Bier ersetzten und keine Geliebte, die unter dieser Metamorphose leiden könnte.

Als Menschen würde es mir meine Art zutiefst zuwider sein, aber als ich fühle ich die Wirkung des Zaubertranks, die mir von Marconix geboten und von mir selbst()bewußt entgegen genommen wurde.

Und beim Ansetzen der Kelle die erste Tropfen die Speiseröhre zum genießen nötigt, sind die unzähligen Neuronen jenseits in diesseits des Puddings zwischen den Ohren,…. Irritiert, was zu seltenen Expressionen führt.

Da kann einem schon mal die Krone, a.k.a imaginärem Flügelhelm vom Kopf rutschen.

Freuen wir uns auf die Römer, statt sie zu fürchten, auch wenn die ganze Welt davon erobert wurde.

Die ganze Welt?

In english

Adifix


The scent of opium lies like a cotton blanket on the cold autumn air in Jürmann, and beneath it a small man relaxes, enjoying indulging in his weakness.
Perhaps, he mused, there will never be a better opportunity to face all his unloved weaknesses and ostentatiously renounce them: „Enjoy it, or leave it.
Actually, everything is turning out for the best, even if I can feel it,“ this truth permeated his arteries like the smoke from the incense stick on his chest.
Everything is here, except for the daily consumer toxins and their compensation in dried teas, which have been replacing cola and beer for weeks, and no lover who might suffer from this metamorphosis.
As a human being, it may be deeply repugnant to my nature, but as I feel the effect of the magic potion offered to me by Marconix and consciously accepted by myself.
And when the first drops force their way down my esophagus to be enjoyed, the countless neurons beyond this side of the pudding between my ears… Irritated, leading to rare expressions.
It can cause the crown, a.k.a. imaginary winged helmet, to slip from one’s head.
Let us rejoice in the Romans instead of fearing them, even if the whole world has been conquered by them.
The whole world?

Zu viel Zeit

Wie ein erwarteter Besuch von den Stromoder Gaswerken begrüßte mich heute Morgen der Herbst mit prasselnden Regentropfen auf dem Dach des Jürmanns.

Doch entgegen der Erwartung störte mich das Wetter nicht, auch wenn ich die Schuhe vor der Tür vergaß. „Nun denn“, dann ich, „bleibe ich heute eben zu Hause und vertrödel den freien Tag mit True Crime Stories aus dem Internet und der Gewissheit, einen Tag ohne Verpflichtungen vor mir zu haben.

Nach einer völlig überflüssigen Streiterei mit Marco gestern, eine willkommene Gelegenheit die Beine baumeln zu lassen.

Der Weg des geringsten Widerstandes ist mir in der letzten Zeit zur willkommenen Handlingsmaxime geworden, denn sukzessive schwindet die Hoffnung der Normalität in dieser Welt.

Umgeben von Nachrichten, in denen Staatspräsidenten willkürlich verhaften lassen, Bundestagspräsidenten noch mehr Öl ins Feuer einer Gesellschaft gießen, die eine formalige Gemeinsamkeit wie durch die Andreasspalte in den USA spaltet und von Bürgern politische Defizite mit Protestwahlen von unfähigen Nationalisten (nicht einmal sozial) versucht kompensiert zu werden (ohne zu wissen, dass man damit alles nur noch schlimmer macht), warte ich also wie ein Gefängnisinsasse auf das Ende einer Zeit, die ich vor Monaten geahnt und gefürchtet habe.

Durchhalten, kleiner Mann, pocht die Kraft des Unbeugsamen in meinem Herzen und zählt die Tage bis Weihnachten, wenn ich Silvana Wiedersehen kann. Wer weiss, wie es dann weiter geht, wenn Boney und Clyde gemeinsam die Konventionen der Moderne wieder auf die Probe stellen werden.

Ob uns ein unerwarteter Weltfrieden erwartet, wir im Dickicht eines russischen Angriffskriegs noch nur vor der Haustür ins Unbekannte entfliehen können oder uns einfach gemeinsam in ein Mauseloch in Griechenland verkriechen, wissen wir noch nicht, aber dass wir uns nie wieder trennen ist sicher.

In english

Too much time
Like an expected visit from the electricity or gas company, autumn greeted me this morning with raindrops pattering on the Jürmanns‘ roof.

But contrary to expectations, the weather didn’t bother me, even though I forgot my shoes at the door. “Well then,” I said, „I’ll just stay home today and waste my day off reading true crime stories on the internet, knowing that I have a day without obligations ahead of me.

After a completely unnecessary argument with Marco yesterday, this is a welcome opportunity to put my feet up.

The path of least resistance has recently become a welcome maxim for me, as hope for normality in this world is gradually fading.

Surrounded by news stories in which presidents arbitrarily arrest people, Bundestag presidents add fuel to the fire of a society that is divided by formal commonalities such as the Andreas Fault in the USA, and citizens attempt to compensate for political deficits with protest votes for incompetent nationalists (not even social ones) (without knowing that this only makes everything worse), I wait like a prison inmate for the end of a time that I sensed and feared months ago.

Hang in there, little man, the power of the unyielding in my heart urges me, counting the days until Christmas, when I can see Silvana again. Who knows what will happen then, when Boney and Clyde together put the conventions of modernity to the test again.

We don’t yet know whether unexpected world peace awaits us, whether we will be able to escape into the unknown just outside our front door in the thicket of a Russian war of aggression, or whether we will simply hide away together in a mouse hole in Greece, but one thing is certain: we will never be separated again.