Der Himmelreiter

Wohl an, mein Herz, du treue Seele, die mich durch dieses Leben trägst. Du hast genug gelitten und ertragen, vorbei ist jetzt das Leid.

Angefüllt mit Bildern und Gefühlen, die sich in keinem Buchstabenkorsett eindrucksvoller präsentieren können als in meiner Erinnerung.

Fern dessen, was sich Realität schimpft, gedeiht all jenes zu neuer Blüte, was angereichert durch Fantasie in nie geglaubt er Einmaligkeit von nun an, wie aus einem übervollen Kruge in die Welt ergießen muss, ohne Hoffnung je verstanden werden zu können.

Und dennoch muss es fließen. Düfte und Schmerz, Glück und Leid können nicht länger eingeschlossen weiter sein.

Es gibt so manche lange Weile und wusste, eh es mir bewusst, dass das heute kommen wird und alles ändert.

Es zählt kein Wie, kein Was und schon gar  kein Fürwen, allein die befreiende Kraft einer notwendigen Kartasis, die mich so lang im Dornröschenschlaf, dem Gefängnis einer Selbstkasteiung gefangen hielt.

Wohl an mein Herz, ich löse die Zügel, entferne den Sattel um dich endlich ins Unendliche galoppieren zu lassen.

Auf das ein kalter Wind auf nackter Haut lebendiger ist als jede kuschelige Bequemlichkeit der Verdrängung.

In english

The Sky Rider
Well done, my heart, you faithful soul that carries me through this life. You have suffered and endured enough; now the suffering is over. Filled with images and feelings that cannot be presented more impressively in any written form than in my memory.

Far from what is called reality, all that is enriched by imagination flourishes into new bloom, never believed to be unique, and from now on must pour out into the world like an overflowing jug, without hope of ever being understood. And yet it must flow.

Scents and pain, happiness and suffering can no longer be kept locked away. There have been many long moments, and I knew, even before I was aware of it, that today would come and change everything.

It doesn’t matter how, what, and certainly not for whom, only the liberating power of a necessary catharsis that kept me captive for so long in a deep sleep, the prison of self-mortification.

Well, my heart, I loosen the reins, remove the saddle to finally let you gallop into infinity. May a cold wind on bare skin be more alive than any cozy comfort of repression.

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