Kleine Werbepause

Beim Blick auf die weißen Schaumkronen der Wellen, erinnere ich mich an eine Werbung, bei der Wildpferde wie in einer Fabel daraus hervor galoppieren. Mit schnaubenden Nüstern und angezogenen Vorderläufen gestaltet sich aus Wassertropfen lebendiges Leben und symbolisiert so die Lebenskraft, die in Wasser steckt.

Ich kann nicht anders, als immer wieder beim Blick an den Strand dieses beeindruckende Bild zu halluzinieren und dabei an meine Zeit als Werber zurück zu denken, in der es meine Aufgabe war, in solch faszinierenden Bildern die Moderne zu verkaufen.

Mein Porsche ließ die Sonne untergehen und bündelte so „Naturgewalten“ und mein Mercedes goss mit seinen Abgasen Blumen oder spielte in Queensland mit dem Auspuff Didgeridoo. Alles war erlaubt, solange die Bildidee zum Träumen einlud, indem eine Symbiose von Technik und Natur diese Versöhnung als frohe Botschaft die Massen zum konsumieren einlud.

Wenn ein Amarok den Homo sapiens Sapiens dahin brachte, wo noch keiner war, oder zur Arbeit, dann ging mein Herz auf und wenn man meine Ideen klaute, wie bei der Start/Stop Automatik, dem ersten Stillstand, der Fortschritt bedeutete, wurde ich nur wütend darüber, dass ich dafür nicht bezahlt wurde, aber nicht, weil es eine Einladung zur Umweltverschmutzung war.

Wenn mein Porsche 911 GT3 RS mit dem Verbrennen von unzähligen Litern Benzin Rekorde aufstellte, dann galt es, diese zu brechen und nicht, endlich mit diesem Irrsinn aufzuhören.

Und als ich es feiern sollte, dass man mit Lidl Kaffee so viel Geld sparen würde, jedoch „mit dem „Sozialen“ kam, verlor ich meinen Job. Solche Menschen warben für sich selbst mit dem Namen „Freunde“ und als ich irgendwann den Irrsinn verstand und kündigte, würde ich für dumm erklärt, denn man kann doch nicht einen gut dotierten Job nur wegen sensibler Animositäten aufgeben. „Wovon willst Du denn in den Urlaub fahren?“,fragte man mich allen Ernstes.

Heute stehe ich mit Silvana im Jürmann am Strand und noch immer verfolgen mich die Dämonen der Vergangenheit, denen ich teilweise selbst und freiwillig Tür und Tor zu meiner Seele gestatte und ich weiss nicht, ob ich mich freuen sollte, dass ich mit jedem Bild an meine Entwicklung erinnert werde oder bedauere, dass ich bei Wellen, nicht einfach nur an Wasser denken kann.

Bis morgen,

Euer Ulf

HiShort commercial break
Looking at the white whitecaps on the waves, I remember an advertisement in which wild horses gallop out of them like in a fable. With snorting nostrils and raised forelegs, drops of water are transformed into living life, symbolizing the life force that lies in water.

I can’t help but hallucinate this impressive image every time I look at the beach and think back to my time as an advertiser, when it was my job to sell modernity in such fascinating images.

My Porsche let the sun go down and thus bundled „forces of nature“ and my Mercedes watered flowers with its exhaust fumes or played the didgeridoo in Queensland with its exhaust pipe. Everything was allowed as long as the image idea invited you to dream, in that a symbiosis of technology and nature invited the masses to buy this reconciliation as good news.

When an Amarok took Homo sapiens Sapiens where no one had gone before, or to work, my heart soared and when my ideas were stolen, as with the automatic start/stop system, the first standstill that signified progress, I only got angry that I wasn’t paid for it, but not because it was an invitation to pollute the environment.

If my Porsche 911 GT3 RS was setting records by burning countless liters of gasoline, it was to break them, not to finally stop this madness.

And when I was supposed to celebrate the fact that Lidl coffee would save so much money, but „came up with the „social“, I lost my job. People like that advertised themselves as „friends“ and when I eventually understood the madness and quit, I was declared stupid, because you can’t give up a well-paid job just because of sensitive animosities. „What do you want to go on vacation for?“ I was asked in all seriousness.

Today I’m standing on the beach with Silvana at Jürmann and I’m still haunted by the demons of the past, some of which I have voluntarily allowed to enter my soul and I don’t know whether I should be happy that I’m reminded of my development with every picture or regret that I can’t just think of water when I see waves.

See you tomorrow,

Your Ulf

2 Kommentare

  1. Avatar von Reiner Wende Reiner Wende sagt:

    Nichts negativ. Du hast vielen Menschen Arbeit gegeben. In der Produktion

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